Der Waldhof

Die Geschichte


Der Ort Elgershausen fand erstmals 1351 Erwähnung und ist geprägt von Jahrhunderten bewegter Geschichte mit einer kraftvollen Einladung zu Begegnung, Besinnung, Heilung und Bildung. Das Herzstück des Ortes ist die Kapelle, die ca. 1430 von Graf Bernhard als Mittelpunkt seiner Grafschaft erbaut wurde. Schon damals strömten Menschen zu dem bedeutenden Wallfahrtsort, wo auch noch heute der Hugenottenwanderweg kreuzt und Pilger zur Rast und Besinnung einlädt. Nach Nutzung als Hofgut und im Anschluss als Oberförsterei, errichtete im Jahre 1900 schließlich Dr. Georg Liebe eine Heilstätte für Tuberkulose und benannte den Ort "Waldhof".

Beispielhaft erscheint das Konzept von Dr. Liebe zur Überwindung der Schwindsucht: es sollten Naturheilkräfte aus Luft und Wasser, in Verbindung mit Gesundheitsbildung zur Genesung führen. Die Behandlung bestand damals schon aus Luftkur, Liegekur, Sonnenbädern, einer Wasserkur in Kneippkuranlagen, Ernährungsumstellung, körperlicher Betätigung und psychischer Begleitung. Dr. Liebe wird als temperamentvoll - idealistischer Mensch beschrieben, der mit großem Organisationstalent und unerschütterlicher Tatkraft einen Ort schuf, wo er ganzheitlich behandelte und große Bedeutung in der Krankheitserklärung und –prävention sah. Weiterhin zeigte er sich sozialreformerisch, ermöglichte sozial Schwachen die Aufnahme in die Heilstätte.

Als Dr. Liebe 1924 mit 59 Jahren starb, war sein Lebenswerk "Waldhof Elgershausen" zu einem kulturellen Mittelpunkt in der Region angewachsen. Es folgten bewegte Zeiten, in und nach den Kriegsjahren diente die Klinik teils als Flüchtlingsunterkunft, Lazarett für tuberkulös erkrankte Soldaten. Schließlich verlor mit Entwicklung der Antibiotika die Tuberkulose-Heilstätte an Bedeutung in der modernen medizinischen Versorgung, so dass eine Veränderung hin zur Lungenfachklinik stattfand, welche 2021 nach Gießen an die Universitätsmedizin umziehen wird.

Weitere Informationen zur Geschichte des Waldhofs finden sich auf der Klinikseite.

Der Neue Waldhof


Das Gelbe Haus (5) eingebettet in das Gesamtensemble des Waldhof Projekts

2019 haben wir, eine Gruppe junger Menschen aus unterschiedlichen Lebenskontexten, den Ruf an diesen besonderen Ort gespürt. Eigentümer Thorsten Junk erwarb das Gelände mit der Vision, einen "Lieblingsort, an dem Lieblingsmenschen Lieblingsdinge tun" entstehen zu lassen. Einen Ort, an dem Menschen sich im Miteinander und in der Natur wohl und lebendig fühlen können. Er lehnte mehrere Anfragen von Investoren ab, da sein Wunsch immer war, den Ort in seiner Gesamtheit in einem zusammenhängenden Konzept neu zu bespielen. Johanna Helbig hörte diesen Ruf und nahm die Aufgabe an sich...

Am Waldhof entsteht nun aus diesem Feld heraus ein Modellprojekt für zukunftsfähige, transformative Ansätze in Gemeinschaft, Gesundheitsentwicklung, Bildung, Kultur, Landwirtschaft und Wirtschaft.

Alle Beteiligten vereint der Wunsch, aus einem bewussten "Lauschen/Hinspüren" und offenem Austausch heraus ein stimmiges Gesamtkonzept für den Ort in Anbindung an die umliegende Region und darüber hinaus zu entwickeln. Uns leiten die Fragen: was will hier entstehen, wie lässt sich "der Geist des Waldhofs" fortsetzen? Was braucht die Welt, was braucht die Region, was brauchen wir? Was sind unsere tiefsten Werte? Welche innovativen, zukunftsfähigen, nachhaltigen Lösungsansätze für die Herausforderungen unserer Zeit gibt es und lassen sich am Waldhof realisieren? In diesem Sinne ist unsere Herangehensweise und Haltung eine zutiefst dem Leben und der Lebendigkeit dienende.

Konkret entwickeln sich neben dem Therapie- und Pflegekonzept für das Gelbe Haus außerdem aktuell eine Lebensgemeinschaft, Konzepte für das Außengelände unter Beratung durch The Forest Farmers, für einen Seminarbetrieb, für ein gastronomisches Angebot sowie für pädagogische und kulturelle Bereiche.

Rechtsform

Wir gründen zur Verwirklichung der Ziele im Sinne unserer Vision eine übergeordnete Stiftung mit einzelnen Unterorganen für das Gelbe Haus und seine Servicegesellschaft, sowie für die Lebensgemeinschaft und den Seminarbetrieb.