Curriculum

Deutsh

Seit mehr als dreißig Jahren malt Gaston de Mey Bilder aus Buchstaben. Es scheint normal zu sein, Buchstaben zu Worten aneinanderzureihen und sie auf eine Linie zu schreiben, so dass sie lesbar werden. Deshalb wirkt die Arbeit de Mey’s überraschend, wenn er tatsächlich eine Facette unserer funktionellen Art zu schreiben übernimmt und daraus doch eine so hybride und doppeldeutige Geometrie entwickelt. Die Buchstaben ziehen durch ihre konventionelle Art und Funktion die Aufmerksamkeit auf sich, aber dem Wunsch, begreifbare Kombinationen zu entdecken, wird nicht entsprochen. Das Lesen des Werkes besteht darin, einen Sprung zu machen von den isolierten und aus ihrem semantischen Zusammenhang gerissenen Buchstaben zu den übergeordneten geometrischen Mustern.

Bis vor wenigen Jahren bediente Gaston de Mey sich ausschließlich des lateinischen Alphabets mit seinen 26 Buchstaben. Er hat dann die Palette seiner Zeichen erweitert und die Buchstaben des kyrillischen, griechischen und hebräischen Alphabets einbezogen in die Verwendung der elementaren bildnerischen Mittel.(z.B. die Reihe „Gricyrlatheb“ „Dadurch, dass er für das Alphabet und z.B. nicht für arabische Zahlen optiert, verfügt der Künstler ( beim lateinischen Alphabet) über sechsundzwanzig Variablen, die nicht wegen ihrer traditionellen Brauchbarkeit (die konventionelle Kommunikation mit Worten) vorhanden sind (obwohl über das Spekulieren auf Doppelsinnigkeit in de Mey’s Alphabet einiges zu sagen wäre), sondern aus denen über Kombinationen und Umstellungen eine persönliche, rhytmische Schrift entsteht.....Die Art, in der der Künstler einen Buchstaben ... aufbaut...sagt etwas über seine Auffassungen und Einsichten im Zusammenhang mit der Verwendung der elementaren bildnerischen Mittel aus.“ (Wim van Mulders)

English

In 1968 Gaston De Mey (1933) broke the written language down to its smallest components, i.e. the 26 letters of the alphabet.

He robbed the signs of their original function and recycled them as visual elements. Geometric figures became the background on which he constructed letter paths in which the search for words is to no avail.

For 45 years, De Mey has been building structures using the 26 letters of our alphabet. Since 1993 he has also used Cyrillic and Hebrew characters, in addition to Latin and Greek letters.

Hugo Bousset wrote the following about the artist's work:

"Through an extreme reduction in means, De Mey is in search of a pure world which can then only refer to itself. His endlessly repetitive letter combinations illustrate the illegibility of the world, while at the same time shaping a new artistic world which can be read in as many ways as there are spectators."