Geschichte des Fördervereins Dorfladen Lohn

Aus Liebe zum Dorf

Der Förderverein Dorfladen Lohn feiert das 30-Jährige. Das Engagement in den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich gelohnt. Das Dorflädeli feiert den «Er-Volg».

Lohn. «Für uns ist es ein Glück, dass Lohn mit dem Volg über einen eigenen Dorfladen mit integrierter Poststelle verfügt», freut sich die Gemeindepräsidentin sowie Präsidentin des jubilierenden Vereins Vreni Wipf. Im Dorf gibt es rund ein Dutzend Vereine. Einer davon ist der Förderverein Dorfladen, der 1990 eigens dazu gegründet worden ist, um die Einkaufsmöglichkeit für die Bevölkerung zu erhalten. Dass es überhaupt dazu kam, dafür sorgte ein Grossverteiler, der in den 1960er-Jahren ein Mehrfamilienhaus mit einer integrierten Ladenverkaufsfläche erstellte. 1980 gab dieser seine Filiale aufgrund des neu erstellten Einkaufszentrums in Schaffhausen-Herblingen auf. Für das nächste Jahrzehnt übernahm ein zweiter Grossverteiler die Lokalität. Die Geschäftstätigkeit sollte aber nicht länger als ein Jahrzehnt dauern.

Lohnemer Solidarität zur Rettung

Damit stand die Bevölkerung vor der Situation, plötzlich keine eigene Einkaufsmöglichkeit mehr zu haben. Doch nicht mit den Lohnemerinnen und Lohnemern. Auf Initiative der damaligen Gemeinderätin Anita Meier wurde der Förderverein Dorfladen (FDL) zur Rettung der einzigen Einkaufsmöglichkeit gegründet. Die Mitglieder gewähren bis heute ein zinsloses Darlehen von mindestens 200 Franken. Rund 200 000 Franken sammelte die Bevölkerung, um den Laden zu kaufen, doch der Grossverteiler als Besitzer der Liegenschaft zeigte kein Interesse am Verkauf.

Laden ist beliebte Begegnungsstätte

Heute zählt der Verein rund 100 Mitglieder und hofft auf weitere Solidarität aus dem Dorf, sprich neue Mitglieder, welche den Erhalt des eigenen Ladens im Dorf unterstützen, der inzwischen von der Detailhandelsorganisation Volg übernommen worden ist. Das Gesamtdarlehen ist in der Zwischenzeit infolge der Darlehensrückzahlungen auf rund 75 000 Franken zusammengeschrumpft, wird jedoch von der Gemeinde Lohn grosszügig verzinst. Den Zinsertrag überweist der FDL an die Volg Konsumwaren AG als Beitrag an die Mietkosten. Der Laden, eine beliebte Begegnungsstätte mitten im Dorf, wurde im vergangenen Jahr umgebaut. «Hier treffen sich Alt und Jung, womit der Laden mit seinen Leuten auch eine soziale Funktion hat», so Vreni Wipf. Der Volg, die kleinste Filiale in der Kette der Detailhandelsorganisation, bietet alles für den täglichen Gebrauch. Auf Bestellung werden aber auch besondere Wünsche erfüllt. Der Lohnemer Dorfladen wird von vier Frauen unter der Leitung von Concetta Valletta geführt, die von Montag bis Samstag, von 6.30 bis 19 Uhr, die Kundschaft bedienen.