Am 25. und 26. Januar findet im Bildungshaus St. Ursula in Erfurt eine internationale Tagung zum Thema „Theōsis. Die Vergöttlichung des Menschen bei Gregor von Nazianz“ statt.

Gregor von Nazianz, auch „der Theologe“ genannt, ist vor allem für seine Reden, die durch ihre theologische Tiefe und ihr Überzeugungsvermögen bestechen, aber auch für seine originelle christliche Dichtkunst bekannt. Die zentrale Frage nach der Vergöttlichung des Menschen bildet gewissermaßen das Herzstück der Theologie Gregors. Für diesen ist die Inkarnation des Logos, die Menschwerdung Gottes, kein theologisches Konstrukt ohne persönliche Bedeutung für den einzelnen Menschen. Sie stellt vielmehr eine Wirklichkeit dar, die sich in ihren zeitübergreifenden Auswirkungen als ein geradezu ebenso großes Wunder wie in ihrem Vollzug selbst erweist. Dem Theologen ist klar, dass Gottes vollständige Annahme der menschlichen Natur dem Menschen eine alle bisherige Hoffnung übersteigende Perspektive eröffnet: Dieser ist nicht mehr nur nach dem Abbild Gottes geschaffen, sondern kann darüber hinaus sogar vergöttlicht werden, indem der an der menschlichen Natur teilhabende Gott ihn als Kind annimmt und ihm damit gleichsam eine Teilnahme am göttlichen Leben ermöglicht. Dieser philanthropische und durch und durch biblische Grundsatz bedarf als Schlüssel zur Theologie des Kappadokiers einer gründlichen Durchdringung und Darstellung.

Die Tagung zur Vergöttlichung des Menschen bei Gregor von Nazianz, welche für den 25. und 26. Januar 2024 angesetzt ist, lässt hochrangige Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Theologie, der Klassischen Philologie und Philosophie dieses Thema bei dem Kappadokier sowie seine Vorläufer und Rezeption erörtern. Die eingeladenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen aus verschiedenen europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, der Schweiz und der Ukraine.

On 25 and 26 of January, the Bildungshaus St. Ursula in Erfurt is hosting an international conference on the topic of "Theōsis. Divinisation in Gregory of Nazianzus".

Gregory of Nazianzus, also known as "the Theologian", is known above all for his speeches, which are characterised by theological depth and persuasiveness, but also for his original Christian poetry. The central question of the divinisation of man forms the centrepiece of Gregory's theology. For him, the Incarnation of the Logos, the Incarnation of God, is not a theological construct without personal significance for the individual. Rather, it represents a reality that proves to be just as great a miracle in its effects across time as in its fulfilment itself. It is clear to the theologian that God's complete acceptance of human nature opens up a perspective for man that transcends all previous hope: the latter is no longer merely created in the image of God, but can moreover even be deified, in that God, who shares in human nature, accepts him as a child and thus enables him, as it were, to participate in divine life. This philanthropic and thoroughly biblical principle needs to be deeply analysed and presented as the key to the theology of the Cappadocian.

The conference titled "Theōsis. Divinisation in Gregory of Nazianzus", which is scheduled for 25 and 26 January 2024, will bring together high-ranking experts from the fields of theology, classical philology and philosophy to discuss this topic in the Cappadocian as well as its predecessors and reception. The invited scholars come from various European countries, including Germany, France, Great Britain, Italy, Switzerland and Ukraine.