KTM Freeride 250R

Erfahrungsbericht

Leistung:

Aus dem Drehzahlkeller geht die 250R sehr spontan und spritzig. Die Leistung/Drehmoment ist sehr viel einfacher und präziser dosierbar als bei einer Sportenduro. So lässt sich das Vorderrad sehr leichte über Hindernisse hinweg heben oder exakt am Hinderniss ansetzen.

Mein letztes Bike war eine GasGas EC300. Auf unseren doch eher extremen Einsätzen kommt man selten oder überhaupt nicht in die Auslaßsteuerung. Demzufolge fehlt mir jetzt auch jetzt keine Leistung mit der FR250R . Die brachiale Leistung eine 300 2T Enduro in der Außlaßsteuerung fehlt bei der Freeride kpl. die Drehzahl steigt kontinuierlich an und flacht dann ab.

Sicherlich beim Stoppelcross zu wenig fürs Podium! Für ein 3 oder 4 Stundenenduro für mich eventuell positiv da kraftschonender und unterm Strich dann sogar schneller. Auf Singletrails genial zu fahren. Super handlich und viel Drehmoment von unten heraus.

Getriebe / Übersetzung:

Ich fahre vorne das 12 Ritzel und hinten 48 (Original 46). Die Getriebeabstufung ist finde ich gut gelungen. Das schwierige Zeug fahre ich alles im 1-3 Gang. Auch im 2. Gang kommt man mit Kupplung fast aus dem Stand noch auf Hindernisse Schnelle Passagen im 4-5 Gang lässt sich das Vorderrad noch locker über Bodenwellen oder Pfützen heben. Auch über 10-15m Länge kein Problem. Im langen 6. Gang kann ich deutlich schneller Fahren als zuvor mit meiner GasGas EC300. Das ist sehr erfreulich und Spritsparend auf Verbindungsetappen.

Spritverbrauch:

gleiche Reichweite wie andere 2T Sportenduro (Freeride 7L -> Sportenduro 9-10L) Wir waren bei der Tour KTM EXC300 / Huski WR300 / Husa TE300 und ich mit der FR250. Alle haben fast zeitgleich auf Reserve geschaltet. Tourlänge dabei 6-7 Stunden. ca. 1 Stunde Mittagspause abziehen. Meistens in den Gängen 1-3 selten 4. Aber auch keine hohen Drehzahlen.

Viel Höhenmeter. Viele kleine Erholungspausen. Wobei ich zu bedenken geben muß, dass man mit der Freeride ganz schön viel warten muss bis die anderen kommen. In der Zeit kann man dann z.B. tolle Fotos machen. Bei unserer Tour waren das bei ca. 70Km auf Reserve Das sind für die Freeride im "Extremmodus" 70Km / mit ca. 5,35L

Da kommt man im Wandermodus in etwas höheren Gängen locker 90-100Km und mit Reserve dann ca. 120-130Km Eine Einspritzer KTM EXC350F, KTMEXC250F brauchen deutlich weniger! Ich fahre ca. 1:75 Mischung (wie mit meinem Trialer auch)

Vergaser:

läuft im teillastbereich etwas zu fett.

Erste Änderung -> Düsennadel einen Clip tiefer (3. Position von oben) >>> ich habe die Düsennadelposition jetzt wieder in Originalposition geändert 4. Position von oben und die Gemischschraube 2,5 offen. Sie läuft dadurch zwar im Teillastbereich noch etwas zu fett, ist dabei aber spontaner und kraftvoller wenn ich nur trialmäßig fahre. Liegt mir besser so.

Zweites Upgrade: siehe Bericht DT1 Luftfilter mit JD-Kit

Lüfter:

Außentemperatur gefahren bei 15-23°C extremes Gelände. Etappen von 1/2 Stunde teilweise nur im 1. oder 2. Gang 6-700 Höhenmeter im Trialmodus. Ich hatte nicht den Eindruck dass das Bike heiß wird. Oder sage ich mal so, das macht dem Bike überhaupt nichts aus. Der Lüfter ist nach solchen Aktionen immer gelaufen. Wenn man sie dann aus macht läuft der Lüfter nur kurz nach. Im Vergleich die Husaberg TE300 mit Lüfter ungefähr gleich.

Die Huski WR300 ohne Lüfter hat mehrmals gekocht. Der Fahrer ist aber nicht schlecht und es kommt noch etwas Fahrtwind an. Die EXC350F hat da in der Auffahrt schon übergekocht! Die KTM EXC300 ohne Lüfter mit dem schlechteren Fahrer. Hat pro Tag min. ca. 1-1,5 Liter Wasser verkocht. Und wir hatten dann nichts mehr zu trinken :(

Lautstärke:

gleich wie 2T Sportenduro. Eher noch einen ticken lauter vom Luftfilter her! Hört sich satt an. Erinnert an ein Trialmotor aber lauter

Fahrwerk:

Auf schnellen Etappen auch sehr zügig möglich. Fahrwerk aber deutlich weniger Reserven als Enduro. -> Hinterrad „verspringt“ bei schneller Fahrweise (das kommt vom Trialreifen, der ist da "Ballon" mäßig) Die Federung / Dämpfung ist eigentlich gut. Die größere Bodenfreiheit ist sehr positiv spürbar. Da fährt man über Felsen rüber da hätte es mit der Enduro längst gekracht. Das Fahrwerk hat sich jetzt noch etwas "eingefahren" und spricht sehr gut an. Bei schnellen steinigen Wegen ist das Fahrwerk dann schnell an seinen Grenzen. Aber das ist ja auch nicht das Einsatzgebiet.

Bodywork Rahmen

Ich habe den KTM Alu Unterfahrschutz montiert. Ohne den Alu Motorschutz hätte ich vermutlich jetzt keine rechte Motorhälfte mehr. Eine Steinplatte hat sich beim schnellen Bergab aufgestellt und verkanntet.

Laut Papiere ist die FR ca. 15kg leichter als die GG EC300. Gefühlt ist es jedoch noch mehr! Der Lenker ist schmäler als bei einer Enduro. Vielleicht 5-6cm? Bisher keinen Nachteil dadurch bemerkt. Ich fahre die Lenkeraufnahme in den vorderen Schraublöchern aber nach hinten gedreht d.h. Stufe 3

Reifen:

MAXXIS Trialmaxx - Das schwarze Gold

Der neue MAXXIS M-7320 Reifen ist eine positive Überraschung! Da kommt sicher kein anderer drauf! Verschleiß gering, eher weniger als Enduroreifen. Der Grip in steinigem Gelände ist unbeschreiblich. War aber auch im lockerem Zeug und Laub sehr gut. Tour ~ 40% Steine/Felsen, 25% Boden, 20 Schotter, 10% Laubwald, 5% Straße Gefahren hinten mit ca. 0,3-0,5 Bar --> Der Hinterreifen neigt bei schneller Fahrweise etwas zum Springen. Bei langsamer Fahrt hat er unheimlicht gute Dämpfungseigenschaften. Das wirkt sich sehr auf eine ruhige Fahrt aus (Trail) Die maxxis bauen extrem gut Traktion auf. Wer meint hier mit Enduro oder Crossreifen im Vorteil zu sein verstehe ich ehrlich gesagt nicht

Anlasser:

E-Start -> funktioniert im Gelände gut und zuverlässig

Startverhalten:

also gerade am Samstag waren vielleicht 5°-10°C kein Problem. Nach kurzem orgeln angesprungen. Davor ca. 1 Woche gestanden. (Garage ca. 10°C) Die kleine LiPoFe4 zieht bei Kälte anfangs erst etwas schlechter als die Blei. Beim Endurofahren sowieso keine Problem. Startet immer bei der ersten Umdrehung. Ich hab letzten Samstag vor unsere Hausrunde einfach mal mit dem Handy draufgehalten beim starten. Temperatur ca. 6-8°C. Zuvor in der Garage ca. 10°C Nach einer Woche Standzeit mit Akku LiPoFe4 4S 2,4AH unter der Sitzbank. Akku zuvor nicht geladen. Zuletzt vor einer Woche gefahren und einfach abgestellt. https://vimeo.com/87930158 wenn es ein Kicker wäre, würde man sagen springt beim 2. Kick an Kickstarter hätte ich auch gerne als Backup. Aber man kann halt nicht alles haben.

Ich hatte zuvor ja eine GG EC300. In fünf Jahren 3 Kickstarter defekt!!! Einmal habe ich den Kickstarter einfach verloren. Schraube verloren. Dann der neue Kicker ist bei der nächsten Tour einfach abgebrochen! 1 Jähr später ist die Verzahnung des Kickers im Getriebe abgenutzt und der Kicker ist dann durchgerutscht. Reparatur war auch kein Schnäppchen!

Batterie

Umbauanleitung LiFePo4 unter die Sitzbank: -1Kg, zuverlässiger und sieht besser aus ;)

Bremsen:

Vorne:

In den ersten Betriebsstunden war mir die Vorderradbremse noch zu weich und schwammig. Das hat sich erledigt. Der Druckpunkt ist jetzt gut. Ich fahre die Bremse und Kupplung immer nur mit einem Finger! Die Vorderradbremse ist nicht ganz auf EXC/Brembo Niveau aber jetzt so, dass ich keinen Handlungsbedarf mehr sehe.

Hinten: gut

Erfahrungen: Handling: unschlagbar

Spaßfaktor: TOP

Ich fahre mit der FR fast ausschließlich im Stehen. Auf der Enduro bin ich in vergleichbaren Passagen dann auch manchmal gesessen. Da ich auch Trial fahre kommt mir das sehr entgegen.

Sie will im stehen gefahren werden wie ein Trialer. Für ein „Sitzfahrer“ meiner Meinung nach das falsche Bike! Das Bike muss man unter sich arbeiten lassen. Nur dann kann man die Vorteile echt ausreizen. Klettereigenschaften / Traktion: sehr gut

Sehr viel weniger kräfteraubend als mit der „Sportenduro“ Aus dem Drehzahlkeller geht die 250R sehr spontan, spritzig. Auf keinen Fall schlechter als meine GG EC300. Mit dem Unterschied das die 250R sehr viel einfacher und präziser dosierbar ist. Das merke ich in erster Linie daran wenn das Vorderrad gezielt auf Kanten oder Hindernisse angehoben werden muss. Das funktioniert auf anhieb extrem gut, deutlich besser als mit der Enduro. Spitzkehre, auf dem Hinterrad, das Vorderrad umsetzen das geht so dermaßen einfach!

Man hat auf dem Bike eine super Balance. Auf schwierigen Trails ist die 250er eine Macht! Da fährt man Linien da denkst Du vorher nicht im Traum daran den Trail so zu fahren! In den extremen immer im Vorteil.

>>> Wasserdurchfahrten!! Schlecht!

So tief war es jetzt auch nicht. Aber Spritzwasser kommt in den Luftfilter und das Bike spuckt oder bleibt stehen. Da fehlt ein Spritzschutz. So kann man das nicht lassen. Wir haben mehrere Bachdurchfahrten gemacht. Auch sind wir im Bach entlang gefahren. Für die Enduros kein Problem. Für die Freeride schon. Sie ist dann mehrmals ausgegangen. -> Starten dann mit Joke um mehr Sprit zu bekommen. Geht gut ist aber ärgerlich. Sowieso wenn andauernd Bachdurchfahrten kommen oder große Lachen. Es war jetzt nicht so schlimm, dass ich den Vergaser ablassen hätte müssen. Ich habe es langsam versucht oder schnell mit angehobenen Vorderrad. Ergebnis immer das Gleiche. Gibt es in Kürze Videos von den Bächen. Dann seht ihr wie tief das war.

Ich denke mit einem kleinen Spritzschutz oder Schaumstoff ist die Sache erledigt. Ich berichte dann.

Eigentliche Ursache sind die Schläuche vom Vergaser!!! siehe unten!!!

Umbau Spritzschutz hier:

ACHTUNG WICHTIG!!!!!

Das Wasser und Dreck im Vergaser kommt über den Überlaufschlauch vom Vergaser.

Das wird darüber angesaugt!

Wenn man von links auf das Moped schaut ist das der Schlauch der hinter dem Vergaser her kommt.

Diesen habe ich durch eine Bohrung in der Abdeckkappe in die Hinterradschwinge verlegt. Seither überhaupt keine Probleme mehr. Das ist die Lösung!

Hier ein Video von einer Freeride Tour

3:42 und danach 4:13 mit der freeride 11:05 freeride 11:11 enduro

hier einige Bilder hier noch ein Link zu einer Site die sich ausschließlich um die FR250R dreht https://ktmfreeride250.wordpress.com/