Konzerte

Von heilsamen Begegnungen

 

Chorisma Cannstatt bringt Pop-Oratorium in die Liebfrauenkirche

 

Fast drei Jahre nach dem letzten öffentlichen Auftritt meldet sich Chorisma Cannstatt zurück: Am 5. März 2023 führt das Ensemble unter der Leitung von Ulrich Hafner das Pop-Oratorium „Begegnungen“ in der Cannstatter Liebfrauenkirche auf. Das bedeutendste Werk des evangelischen Komponisten und Musiker Johannes Nitsch wird dabei von Chorisma Cannstatt völlig neu interpretiert.

Nitsch, einer der bekanntesten Vertreter der modernen populären Kirchenmusik und des christlichen Musicals, hat mit seiner Musik immer auch das Evangelium verkündet. Chorisma Cannstatt setzt mit einer Neu-Interpretation des Werks einen völlig neuen Akzent und stellt die heilsamen Begegnungen von Mensch zu Mensch in den Mittelpunkt der Aufführung.

Und die Situation könnte aktueller nicht sein: Krieg, Nationalismus, Intoleranz und der Erosion einst festgefügter Werte setzt der Chor - auf der Basis des Johannes-Evangeliums - den positiven Kontakt von Mensch zu Mensch als Kontrapunkt entgegen. Dieser kann - so die Autoren - viel zum Guten wenden, wenn er von Gott inspiriert ist und wenn Menschen zu einer Veränderung bereit sind.

Chorisma Cannstatt wird nach dem Erfolg des letzten Konzerts im Dezember 2019 wieder eine Art „Doppelkonzert“ geben, bestehend aus einer öffentlichen Hauptprobe um 16 Uhr und dem eigentlichen Konzert um 19 Uhr.

Für Ihren Terminkalender: Katholische Kirche Liebfrauen, Stuttgart-Bad Cannstatt, 5. März 2023. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Mehr Info unter www.chorisma-cannstatt.de.

Auf dem Weg zur Krippe

Chorisma Cannstatt and Friends geben Weihnachtskonzert der anderen Art

Unter dem Motto „Going to Bethlehem“ gibt Chorisma Cannstatt am 1. Adventssonntag in der Cannstatter Liebfrauenkirche sein großes Jahreskonzert – und zum ersten Mal mit allen Freunden und musikalischen Wegbegleitern der letzten 14 Jahre Chorgeschichte. Thematisch steht das Konzert gemäß der Jahreszeit unter dem Thema „Weg zur Krippe“.

Das Ensemble und die Interpreten, Musiker und Sänger werden unter Leitung von Kirchenmusiker Ulrich Hafner historische, klassische und moderne Advents- und Weihnachtslieder singen, bekannte und unbekannte. Die Band Caprice, die Sängerinnen Sonja Müller-Felkel und Monika Grauschopf und der Saxophonist Michael Rokoss gehören ebenso dazu wie Birgit Wiedemann am Klavier und der Sänger und Künstler Matthias Häusler – alles Musiker und Interpreten, die schon oft mit Chorisma auf der Bühne standen. Robert Atzlinger moderiert dieses Konzert.

Sowohl die Bandbreite des Repertoires – von Klassik bis Pop, von Gregorianik bis zu Gospel – als auch die wechselnden Besetzungen versprechen schon jetzt einen wunderbaren Musikgenuss im Advent. Aufgrund des gewohnt großen Besucherandrangs wird Chorisma Cannstatt das Konzert – wie bereits 2017 – zweimal aufführen: am Nachmittag als öffentliche Haupt- und Generalprobe und am Abend in der Konzertfassung.

Sonntag, 1. Dezember, 16.00 Uhr öffentliche Generalprobe, 19.00 Uhr Konzert.

Robert Ray - Gospel Mass "2"

Im Rahmen der "Woche der Kirchenmusik", die vom 18. bis 25. Mai 2019 in der Liebfrauenkirche stattfindet, wird Chorisma Cannstatt im Eröffnungsgottesdienst am Sa 18. Mai um 18 Uhr erneut die Gospel Mass von Robert Ray aufführen. Die "Woche der Kirchenmusik" feiert ihr 10-jähriges Jubiläum und nimmt dieses Jubiläum zum Anlass ein "Best of" zu präsentieren.

Mitwirkende sind: Chorisma Cannstatt, Sonja Müller-Felkel und die Band "caprice". Die Gesamtleitung hat Ulrich Hafner

Eversmiling Liberty

Dreifach-Premiere für Chorisma Cannstatt in Liebfrauen

Durch turbulente Gefühlswelt gesungen

Chorisma setzt sich gesanglich und filmisch mit „Eversmiling Liberty“ auseinander

Stuttgart-Bad Cannstatt. Mit gleich drei Premieren überraschte das Vokalensemble Chorisma Cannstatt unter der Leitung von Kirchenmusiker Ulrich Hafner seine Gäste bei der Aufführung des berühmten Rock-Oratoriums „Eversmiling Liberty“ am vergangenen Sonntag (29.10.) in der Liebfrauenkirche in Bad Cannstatt. Eine recht große Herausforderung für alle Sänger, Musiker und Techniker. Und, um es gleich vorweg zu sagen: Das Experiment glückte, das Publikum zeigte sich nach dem Schlussakkord des inzwischen bereits siebten großen Jahreskonzertes von Chorisma Cannstatt beeindruckt und begeistert.

Sänger schildern eigene Gefühle in filmischer Collage

Zu den drei Premieren: Zum ersten Mal wurde „Eversmiling Liberty“ in Bad Cannstatt aufgeführt. Das Werk der beiden dänischen Gegenwarts-Komponisten Jens Johansen und Erling Kullberg aus dem Jahr 1990 schildert die Verzweiflung des Volkes Israel in der Knechtschaft, seine Sehnsucht nach Freiheit und die große Hoffnung, die es in Judas Makkabäus setzt. Die zweite Neuerung: Erstmals in seiner Geschichte gab Chorisma Cannstatt ein sogenanntes „Doppelkonzert“. Aufgrund des großen Besucherandrangs in den vergangenen Jahren hatte das Ensemble „Eversmiling Liberty“ bereits am Sonntagnachmittag aufgeführt, um allen Interessierten zu ermöglichen, das Konzert live miterleben zu können. Die dritte – und allerdings bemerkenswerteste – Premiere war eine filmische Collage, die einzelne Chor-Mitglieder im Vorfeld produziert hatten. Darin setzen sie sich mit den recht ernsten und umstrittenen Themen des Oratoriums – Freiheit und Krieg, Furcht und Verantwortung – künstlerisch auseinander und schildern ungefiltert ihre sehr persönlichen Gefühle. Die Film-Beiträge, konzipiert und dramaturgisch inszeniert von dem Geschwisterpaar Stela und Martin Katic, wurden während des Konzerts in der Kirche auf eine Großleinwand projiziert.

Freiheit in Frieden oder Scheitern und Tod? Zweifel und Zerrissenheit des Judas’

Bei der Aufführung von „Eversmiling Liberty“ in der Liebfrauenkirche standen Leben und Taten des biblischen Judas Makkabäus wie unter einem Brennglas im Zentrum der Handlung. Judas, den die Israeliten zu ihrem Anführer im Kampf gegen die Seleukiden erwählten, erscheint musikalisch und filmisch in seiner ganzen inneren Zerrissenheit. Während die Erwartungen an ihn schier grenzenlos sind – sein Volk lechzt nach Unabhängigkeit, Freiheit und Frieden – zweifelt Judas am Gelingen seiner Mission und fürchtet sich vor dem Scheitern und der Niederlage. In dieser schwierigen Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden, Hoffnung, Freiheit und Eigenverantwortung verkörperte Chorisma Cannstatt – ähnlich wie in den antiken Dramen – das erwartungsvolle Volk.

Unter dem einfühlsamen Dirigat von Chorleiter Ulrich Hafner trug der Chor routiniert, auf hohem musikalischen Niveau und mit gewohnter Souveränität „Eversmiling Liberty“ vor. Ergreifend brachte Chorisma Cannstatt in allen Passagen gesanglich und darstellerisch die turbulente Gefühlswelt des Volkes Israel in dessen existenzieller Krise zum Ausdruck. Dazu trug auch eine durchdachte Choreografie bei, die ebenfalls Stela Katic entwickelt hatte. Gleichzeitig wurde alles, was sich bereits in den vergangenen Chorisma-Konzerten bewährt hatte, beibehalten: Die Mezzosopranistin Sonja Müller-Felkel glänzte wieder einmal mit ihrer gewaltig-rauchigen Stimme im Duett mit dem Chor und in einigen Soli. Während Ulrich Hafner Chorisma Cannstatt am Keyboard begleitete, brillierte Michael Marzini filigran an der Gitarre. Rolf Hartnagel glänzte souverän mit seinem einfühlsamen Bass und Armin Egenter agierte am Schlagzeug wie die Präzision und Zuverlässigkeit in Person. Damit bewiesen alle Akteure, dass sie das Attribut „Begleitmusiker“ längst hinter sich gelassen haben. Abgerundet wurde das Konzert von Chorisma Cannstatt wieder mit einer ausgefeilten Licht- und Laser-Show unter der Licht-Regie von Thorsten Schlese. 

Karl Jenkins - Stella Natalis

„Stella Natalis“ in Liebfrauenkirche

Explosion von Musik und Stimmung

Chorisma Cannstatt brilliert mit selbst inszenierter Cannstatter Weihnachtsgeschichte

Bad Cannstatt. Eine Weihnachtsgeschichte schon am 1. Advent? Etwas früh zwar, aber es funktioniert. Das bewies Chorisma Cannstatt, das Vokal-Ensemble aus dem Herzen Bad Cannstatts, mit seinem großen Jahreskonzert „Stella Natalis“ am 29. November in der Lieb-frauenkirche. Die 40 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Kirchenmusiker Ulrich Hafner, begleitet von der Band Caprice und der Sopranistin Sonja Müller-Felkel, zeigten ein-mal mehr, dass sich der Chor mit seinen konstant hochklassigen Leistungen inzwischen auch über Stuttgarts Grenzen hinaus ein profundes musikalisches Renommee erworben hat.

Erste Konsequenz des hohen Ansehens war eine überfüllte Kirche. Alle Kirchenbänke waren besetzt und die Menschen drängten sich in Quer- und Seitengängen. Die Aufführung musste also mit Verspätung beginnen. Doch die Geduld lohnte sich: Denn was die über 500 Besucher dann erlebten, war eine bis dahin in Liebfrauen nicht gekannte, einzigartige Explosion von Mu-sik, Licht und Stimmung – und das alles durchwoben von der brillanten Inszenierung einer Cannstatter Weihnachtsgeschichte. Dies war ein weiterer Qualitätszuwachs im Chorisma-Repertoire.

Eine durchdachte und stimmige Licht-Choreographie von Thorsten Schlese begleitete die wie gewohnt bis ins Detail ausgefeilten musikalischen Leistungen. Mit der Aufführung einer eige-nen, alternativen Weihnachtsgeschichte erhielt das Konzert 2015 sein gelungenes Plus. Die Geschichte, die Thomas Wilk eigens für die Aufführung geschrieben hatte, basiert auf den Songs des Albums „Stella Natalis“ des walisischen Komponisten Karl Jenkins. Darin erzählt Wilk das Drama um die junge, alleinerziehende Mutter Anne, die vor Sorge um ihr schwer-krankes Baby Stella weder ein noch aus weiß.

Durch die sanfte Inszenierung von Stela Katić, die auch Regie führte, erhielten Musik und Sto-ry eine ungeahnte Intensität und schlugen das Publikum in ihren Bann. Katić, als Schauspiele-rin der Württembergischen Landesbühne und des Theaterhauses Stuttgart einem breiten Pub-likum bekannt, verkörperte bei der Aufführung in der Liebfrauenkirche überzeugend die junge Mutter.

Ulrich Hafner ist mit seinem neuesten Projekt ein stimmiger Dreiklang aus Musik, Weih-nachtsgeschichte und Inszenierung gelungen. Das bewies der tosende Beifall am Ende des Abends.

Weihnachten am 1. Advent – es hat funktioniert.

Best of Chorisma

Großes Jahreskonzert von Chorisma Cannstatt am 27. Oktober – Highlights der Chor-Geschichte

Gute Nachrichten für alle Musikfreunde: Am 27. Oktober gibt Chorisma Cannstatt sein großes Jahreskonzert in der Cannstatter Liebfrauen-Kirche. Unter dem Titel „Best of Chorisma“ meldet sich das 35köpfige Vokalensemble unter der Leitung von Kirchenmusiker Ulrich Hafner nach zweijähriger Konzertabstinenz zurück. Dabei wird der Chor die bekanntesten Stücke aus den bisherigen vier großen Jahreskonzerten „Der fremde Mönch“ (2006), „Best Time of Year“ (2008), „Evensong“ (2009) und „Praise the Lord“ (2011) aufführen und damit die Höhepunkte aus seiner Konzerttätigkeit vortragen. Zum Schluss singt Chorisma noch einige für das Konzert neu einstudierte Stücke.

Zum ersten Mal seit seiner Gründung wird Chorisma Cannstatt in einem einzigen Konzert versuchen, die gesamte Palette seines musikalischen Repertoires aufzuführen: angefangen von gregorianischen Melodien, über afrikanische Songs, traditionelle und moderne englische und deutsche Kirchenlieder bis zu amerikanischen Gospels. Das Ensemble wird begleitet von der Sopranistin Sonja Müller-Felkel, der Pianistin Birgit Wiedemann und der Band Caprice; alle Musiker und Solisten haben bereits in vergangenen Chorisma-Konzerten mitgewirkt.

Mit seinem „Best-of“-Konzert am 27. Oktober will der inzwischen auch überregional bekannte, ambitionierte Chor aus Bad Cannstatt mit den musikalischen Höhepunkten der letzten Konzerte seinen treuen Fans aus der ganzen Region Stuttgart ein kleines Dankeschön sagen. Nach 10-monatiger Vorbereitungszeit wartet das Ensemble mit Liedern von Karl Jenkins aus dem dramatischen Chorstück „Der fremde Mönch“ auf, darunter auch das weltweit bekannte „Adiemus“. Aus dem Konzert „Best Time of Year“ wird das „Star Carol“ des berühmten englischen Gegenwarts-Komponisten John Rutter zu hören sein. Vom Konzert „Evensong“ wird unter anderem das „Ave verum“ von Karl Jenkins aufgeführt und aus „Praise the Lord“ das „Magnificat“ von Robert Ray.

Praise the Lord

Chorisma Cannstatt: „Amerikanisches Konzert“ löst Begeisterungsstürme aus

Swingend auf den Altarstufen

600 Zuhörer in überfüllter Kirche – Standing Ovations für Chorisma Cannstatt

Stuttgart, 24. Oktober 2011. Mit einem furiosen Konzert mit amerikanischer Jazz-, Gospel- und Popmusik traf das junge Vokal-Ensemble „Chorisma Cannstatt“ am 23. Oktober in der Cannstatter Liebfrauenkirche den Nerv des Publikums: Der Chor riss mit seinen schmissig vorgetragenen Liedern die über 600 Zuhörer im überfüllten Gotteshaus von den Kirchenbänken. Nach seinen großen, auch überregional beachteten Erfolgen von 2006 („Der fremde Mönch“), 2008 („Best Time of Year“) und 2009 („Evensong“) sorgte das ambitionierte Ensemble in diesem Jahr für einen weiteren musikalischen Höhepunkt im katholischen Stadtdekanat der Landeshauptstadt. Mit dem Konzert in Cannstatt bewies der Chor einmal mehr sein hohes musikalisches Können, das er seit seiner Gründung vor sieben Jahren unter der Leitung des Cannstatter Kirchenmusikers Ulrich Hafner weiterentwickelt und perfektioniert hat.

Das Jahreskonzert von Chorisma Cannstatt stand am Sonntag Abend ganz im Zeichen des Lobpreises Gottes – „Praise the Lord“. Von Jazz über Gospel und Pop zog der Chor einen weiten musikalischen Bogen über die traditionelle geistliche Musik Amerikas. Dabei bestach das Ensemble durch einen für deutsche Ohren außergewöhnlichen, perfekt getroffenen Sound und mitreißende Rhythmik, beides vorgetragen in einer extrem emotionalen Art: Die 31 Sängerinnen und Sänger sangen, klatschten, swingten, schnippten und tanzten auf den Altarstufen der überfüllten Kirche. Höhepunkte des Abends waren das „Magnificat“ und die „Gospel Mass“ des berühmten amerikanischen Gegenwartskomponisten Robert Ray, „Speak O Lord“ des Duos Stuart Townend/Keith Getty und „Soon and very Soon“ von Andraé Crouch. Begleitet wurde der Chor von der Band „Caprice“ und der Sopranistin Sonja Müller-Felkel, die mit zwei überragenden Interpretationen von „Go Light Your World“ und „Praise and Thanksgiving“ klassisch amerikanische Akzente setzte. Stimmungsvolle Lichtinstallationen und die originelle Choreographie des Chores rundeten den positiven Gesamteindruck ab.

Gabriele Denner, Geistliche Leiterin des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend der Diözese Rottenburg-Stuttgart, führte gekonnt durch den Abend. Mit spirituellen Impulsen ergänzte sie den musikalischen Lobpreis und brachte die Zuhörer zum Nachdenken. Chorisma Cannstatt führte „Praise the Lord“ im Rahmen der „hora caecilia – Stunde der Kirchenmusik“ des katholischen Stadtdekanats Stuttgart auf.

Robert Ray - Gospel Mass

Furioses Finale mit Gospel und Barock

Krönender Abschluss der Woche der Kirchenmusik in der Liebfrauenkirche

Furios war der Abschluss der Woche der Kirchenmusik in Liebfrauen mit der Begegnung von Barock und Gospelmusik. Mit dem Cannstatter Chor Chorisma und unter der Leitung von Kirchenmusiker Ulrich Hafner.

In der „Woche der Kirchenmusik", den die Liebfrauengemeinde nun schon zum vierten Mal begangen hat, macht der Kirchenmusiker Ulrich Hafner die geistliche Musik wieder als lebendigen Bestandteil des Gottesdienstes unserer Zeit bewusst. Krönender Abschluss dieser Auffrischung war am Sonntag der von Pfarrer Martin Kneer und Diakon Eugen Haag gemeinsam gestaltete Gottesdienst, bei dem Chorisma Cannstatt und Sonja Müller-Felkel die Gospel Mass von Robert Ray und drei deutsche Kirchenlieder sangen, begleitet von Hafners Band Caprice. Hafner war es auch, der die barocken Melodien im Stil des 20. Jahrhunderts bearbeitet hatte. So erklangen „Wer nur den lieben Gott lässt walten", „Wir weihen Brot und Wein" und „Lobe den Herren, den mächtigen König", von Sonja Müller-Felkel eindringlich gesungen, als Jazz Waltz, Swing und Rock, ohne ihre Herkunft zu verleugnen. „Gospel meets Barock" war der Titel dieser musikalischen Zeitbrücke. Die Predigt überspannte zwei Jahrtausende. Sie verband die Glaubenskraft des Petrus mit der Hoffnung in der Musik der amerikanischen Negersklaven und der Ermunterung, sich auf die Botschaft des Glaubens einzulassen und „darüber zu reden, was uns mit innerer Freude erfüllt." Dieses Redegebot gilt auch für die englische Version der traditionellen lateinischen Messe, wie sie Robert Ray, der afro-amerikanische Musikprofessor aus der Stuttgarter Partnerstadt St. Louis, 1978 komponiert hat und es gilt für ihre heiter-beschwingte Interpretation durch den Cannstatter Chor Chorisma. Schon mit dem Kyrie schwebte frühlingshaft leicht vertrauter Swing auf zum Altar und der Schwung des Gloria erfasste die Sänger und ließ sie im Rhythmus mitklatschen, ganz wie amerikanische Gospelchöre es schon immer tun. Ray wollte mit seiner Verschmelzung europäischer Kirchentradition und afrikanischer Glaubensäußerung ein Musikerlebnis entstehen lassen, das Körper und Geist erfasst als Freudenfeier des Glaubens. Daran ließen Chorisma und Caprice die Besucher intensiv teilhaben und mit einer durchdringenden Demonstration beseelter Rockmusik, ihrer Version der Bachschen „Toccata", beschlossen Armin Egenter (Schlagzeug), Rolf Hartnagel (Bass), Michael Marzini (Gitarre) und Ulrich Hafner (Synthesizer) Kirche und Konzert.

Karl Jenkins - The Armed Man: A Mass for Peace

Am Sonntag, 25. April wurden im Gottesdienst um 10.30 Uhr die Ordinariumsteile aus „The Armed Man – A Mass for Peace“ von Karl Jenkins für Orgel, Synthesizer, Schlagzeug Solo und Chor aufgeführt. Es sang Chorisma Cannstatt unter der Gesamtleitung von Kirchenmusiker Ulrich Hafner, der dieses Werk auch für diese Besetzung arrangiert hatte.

Außerdem wirkten mit: Birgit Wiedemann - Orgel, Sonja Müller-Felkel - Gesang, Fabian Schwarz - Schlagzeug.

Karl Jenkins schuf dieses Werk zur Zeit des Kosovo-Krieges, das dann im April 2000 in der Royal Albert Hall in London uraufgeführt wurde. Basierend auf einem französischen Lied „L’Homme Armé“ aus dem 15. Jahrhundert wurden Texte aus verschiedenen Religionen und Epochen in äußerst eindrucksvoller Weise vertont.

 

Hintergrund-Info: Karl Jenkins

Karl Jenkins, geboren 1944 in Wales, erhielt eine klassische Musikausbildung an der Universität von Cardiff sowie an der Royal Academie of Music in London. In den 1970er Jahren spielte er in der Jazzband von Ronnie Scott und der Jazzrock-Fusion-Band "Soft Machine".

In seinen Kompositionen verbindet er auf originelle Weise die Tonsprache klassischer Musik mit Elementen von experimentellem Jazz und Weltmusik. Von besonderer Eindringlichkeit sind seine in Großbritannien außerordentlich beliebten Chorwerke, die nun auch im deutschsprachigen Raum Verbreitung finden.

Berühmt geworden ist Jenkins mit seinem millionenfach verkauften Album Adiemus: Songs of Sanctuary. Das Stück, das auf eindringliche Weise Elemente von klassischer Chor- und von Weltmusik miteinander verbindet, stand wochenlang an Spitze der Charts - der Klassik- wie der Pop-Charts! Auch die Folgebände Adiemus II: Cantata Mundi und Adiemus III: Dances of the Time wie auch seine geistlichen Werk, das Requiem, die Messe und das Stabat Mater, sind außerordentlich beliebt und eroberten schnell die Hitlisten.

"Als Komponist kennt er keine Grenzen - musikalisch, geographisch, kulturell... Seine Art zu denken und zu komponieren ist vollkommen im Einklang mit dem Geist der Zeit." (Classic FM Magazine)

Evensong

Leuchtender Chorgesang

Ulrich Hafners "Chorisma Cannstatt" beglückt mit dem "Evensong" in der Liebfrauenkirche

Weil am Morgen die Uhren zurückgestellt worden waren, begann am Sonntagabend die "Stunde der Chormusik" in der Liebfrauenkirche gefühlsmäßig noch tiefer in der Nacht, als es am Vortag der Fall gewesen wäre. Das passte recht gut - denn die "Geborgenheit im Dunkel" war das eigentliche Thema der musikalischen Besinnungsstunde, die Ulrich Hafner nach anglikanischem Vorbild als "Evensong" angelegt hatte. Unterstützt wurde er liturgisch von Karl Böck, dem Pfarrer von St. Rupert. Auch aus dessen Gemeinde kommen einige Mitglieder von "Chorisma Cannstatt", dem jungen Chor, der zunehmend ambitionierte Kirchenchorsänger aus ganz Stuttgart anzieht. Schwarz und rot gekleidet standen sie auf den Stufen zur Apsis, die 34 Sängerinnen und Sänger, einfühlsam begleitet von Birgit Wiedemann am Klavier. Sie zeigten eine Stunde lang, wie vielfältig die Komponisten des 20. Jahrhunderts es verstanden, musikalischen Wohlklang und spirituelle Tiefe zu verbinden. Um den ganzen Kirchenraum in das Erlebnis einzubeziehen, ergänzten farbige Lichteffekte an Mauerwerk und Säulen den Gesang; vor allem aber erklangen die antiphonischen Strophen des Kantors stets von anderswoher aus den Seitenschiffen oder von der Empore und durchwehten eindringlich den wundervollen Klangraum der Liebfrauenkirche. Die fast überirdisch klare Stimme des Countertenors Albert Frey aus Füssen war es, die dem vielstimmig irdischen Chorgesang aus dem Dunkel antwortete. Das alles verband sich mit den Worten des Priesters zu einem intensiven geistig spirituellen Erlebnis, beginnend mit John Rutters hell aufschwellendem Lob der Schönheit der Erde bis zur fein abgestimmten Energie im "Segen" desselben Komponisten, der mit einem jubelnden Amen ausklang. Im Mittelpunkt aber standen drei Vertonungen der Psalmen, dieser Zeugnisse des geistigen Lebens Israels, deren Schwung als erstes die Interpretation von Eugene Butlers "God has gone up" fortführte. Danach stimmte der Chor Bernd Draffehns Gotteslob machtvoll an und ließ sein "Halleluja" mühelos aufsteigen, um anschließend das "I will bless the Lord" von Frank Hernandes beinahe kapriziös verspielt anzugehen, es aber schließlich zum überzeugenden Bekenntnis werden zu lassen. Karl Böck erinnerte bei der Lesung an die brennende Lampe aus dem Evangelium, mit der wir ausharren sollen, als geistige Positionsleuchte zur Orientierung in der Welt. Chorisma Cannstatt zeigte, wie hilfreich dabei die Musik sein kann, wenn sie so abwechslungsreich und eindringlich dargeboten wird, wie bei Graharn Kendricks "Shine, Jesus, shine", dem herrlichen Jubel Marias von Peter Jansens oder dem Lobgesang des Simeon, der wie göttlicher Klang die vielen gebannten Besucher des "Evensongs" berührte.

Wieder einmal hatte es Ulrich Hafner verstanden, mit geschickter Hand für seinen engagierten Chor ein anspruchsvolles, vielschichtiges Programm zusammenzustellen, es mit ihm präzise vorzubereiten und mit Begeisterung zur Erbauung der Gemeinde erklingen zu lassen.

Best time of Year

Zweites großes Konzert zur 100-Jahr-Feier der Liebfrauen Kirche

„Chorisma Cannstatt“ zeigt ganzes Können

1. Advent: „Best Time of Year“ als Benefiz-Konzert für Frauenpension

Am 30 . November, dem ersten Adventssonntag um 18 Uhr, wird das junge Cannstatter Vokal-Ensemble „Chorisma Cannstatt“ unter dem Titel „Best Time of Year“ sein erstes großes Benefiz-Konzert in der renovierten Liebfrauenkirche in Bad Cannstatt geben. Gleichzeitig tritt der Chor zum ersten Mal seit der Fusion von „Chorisma Cannstatt“ (früher Gemeinden St. Peter und Liebfrauen) und „Cantamos“ (früher Gemeinde St. Rupert) in der Öffentlichkeit auf. Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Spende für den guten Zweck gebeten: Der Reinerlös des Benefiz-Konzertes kommt der Cannstatter Frauenpension zugute.

Unter der Leitung von Kirchenmusiker Ulrich Hafner wird „Chorisma Cannstatt“ beim Konzert die ganze Bandbreite seines Könnens zeigen: Das vorgetragene Repertoire reicht von mittelalterlichen irischen Weisen über klassische und barocke englische und deutsche Choräle und Weihnachtslieder bis hin zu Spirituals und traditionellen afrikanischen Liedern. Besonderen Ohrenschmaus versprechen mehrere Werke des berühmten englischen Gegenwarts-Komponisten John Rutter, der die sakrale Gegenwartsmusik in den letzten Jahrzehnten maßgeblich bestimmte.

Beim Konzert am 30 . November handelt es sich um ein so genanntes „Wandelkonzert“ mit drei Stationen. Unter den Themenblöcken „Advent“, „Winter“ und „Weihnachten“ wird sich der Chor während des Konzerts in der Liebfrauenkirche von der Empore über das Mittelschiff bis zum Altar bewegen, um so den Weg zur Krippe zu symbolisieren. Zwischen den einzelnen Liedern werden meditative und inspirierende Texte vorgetragen, die als spirituelle Impulse die vorgetragenen Lieder unterstützen. Auch das Publikum wird in das Konzert einbezogen. Birgit Wiedemann, Organistin und Dozentin für Klavier und Früherziehung an der Universität Augsburg, spielt Orgelwerke von Guilmant und Daquin und begleitet das Ensemble auf seinem „Weg zur Weihnacht“.

Der fremde Mönch

Benefizkonzert am 3.12.2006

„Chorisma Cannstatt“ sang eigenes Drama – Geschichte zur Musik von Karl Jenkins

Schirmherr: Dr. Wolfgang Schuster (Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart)

Als erstes großes Konzert führte „Chorisma Cannstatt“ am Sonntag, 3. Dezember 2006, um 19.00 Uhr in der Lutherkirche in Bad Cannstatt ein dramatisches Chorstück auf, das in Eigenregie entstand. Unter dem Titel „Der fremde Mönch“ vertonte der Chor unter der Leitung von Ulrich Hafner zwölf Stücke des britischen Komponisten Karl Jenkins (weltweit bekannt durch „Adiemus“ u. a.). Die ausgewählten Songs unterlegte die vom Chor geschriebene Geschichte des Mönchs Michael, der zahlreichen Prüfungen unterzogen wird.

Das Benefizkonzert widmete „Chorisma Cannstatt“ den Menschen im „Treffpunkt“ im Haus Clemens von Galen. Diese Einrichtung der Stuttgarter Caritas unterstützt und hilft Menschen mit Behinderung bei der Freizeitgestaltung, bei Ausflügen und regelmäßigen Treffen. Der Reinerlös des Konzerts kommt zu 100 Prozent diesem Zweck zugute.

Spektakel mit Lichtshow

Insgesamt wirkten rund 30 Sängerinnen und Sänger bei der Aufführung mit, darüber hinaus eine Solistin (Sopran), eine Band mit zwei Keyboards und Schlagzeug, und eine Schauspieler, der als Sprecher die Texte des Dramas zwischen den Liedern vortrug. Der Einsatz einer ausgefeilten Lichtshow rundete das Gesamtspektakel ab.

„Der fremde Mönch“ ist die Geschichte des jungen Michael, der sich nach zahlreichen persönlichen Schicksalsschlägen von Gott lossagt und dem Tod entgegen sieht. Erst durch Wesen aus einer anderen Welt wird er auf eine lange Entdeckungsreise in sein eigenes Inneres veranlasst. Nach vielen Begegnungen, neuen Erfahrungen in der Fremde und durch den Zuspruch seiner Geliebten gelingt ihm der Weg zurück in seine alte Welt.

Der Inhalt:

1. Wüste:

Gott spricht zu Michael, der Familie und Zuhause durch ein Unglück verloren hat; sein Dorf ist verwüstet. Gott war immer für ihn da, aber Michael kümmerte sich nicht um Gott, als es ihm gut ging. Jetzt scheint es zu spät zu sein.

Chor: „Kyrie“

2. Krieger:

Ein kleines Dorf. Mönche, unter ihnen Michael, geben den Menschen mit ihrer tiefen Frömmigkeit Halt und Zuversicht. Um das Dorf versammeln sich Krieger, die das Dorf zerstören wollen.

Chor: „Sanctus“

3. Grab:

Der kleine Gernot erlebt, wie seine Mutter stirbt. Er kann nicht verstehen, warum Gott dies zuließ. Er zweifelt auch an dem Mönch Michael, seinem Freund.

Chor: „Benedictus“

4. Schweigen:

Gernot wendet sich von Michael ab, der ebenfalls beginnt, an Gott zu zweifeln. Am Weihnachtsfest muss Michael miterleben, wie der Junge beim Angriff der Krieger getötet wird.

Chor: „Agnus Dei“

5. Tod:

Michael entkommt als Einziger lebend den Kriegern. Er begräbt Gernot, wendet sich vollends von Gott ab und will sterben.

Chor: „Cantus insolitus“

6. Engel:

Mädchen finden den völlig entkräfteten, fast bewusstlosen Michael. Sie beten zu Gott, er möge ihn beschützen. Neuer Lebensmut erfüllt Michael.

Chor: „The Protector“

7. Berge:

Michael begibt sich auf eine lange Reise. Die Kraft strömt zu ihm zurück, aber er verdrängt Gott. Alte Bäuerinnen weisen ihm den Weg zu einem Kloster. Michael lagert davor und lauscht der Musik, die ihn mit Glück erfüllt.

Chor: „Tintinnabulum“

8. Freunde:

Michael sträubt sich lange dagegen, in das Kloster, in ein Gotteshaus zu gehen. Die Menschen hören die Musik und strömen zum Kloster. Michael wird von allen herzlich aufgenommen. Er lebt auf und will den Weg zurück gehen.

Chor: „Adiemus“

9. Salbung:

Auf dem Rückweg trifft Michael eine demütige Frau. Obwohl er sich zu ihr hingezogen fühlt, gibt er seine Identität nicht preis. Sie kümmert sich um ihn und versorgt ihn. Sie weiß, dass er ein Mann Gottes ist. Michael fasst Vertrauen zu ihr.

Chor: „La la la koora“

10. Schlaf:

Im Traum versuchen Zauberwesen, Michael zu verführen und ihn auf die dunkle Seite zu ziehen. Michael kann ihnen nicht widerstehen. Kurz bevor Michael sich ihnen hingibt und damit seinen Tod besiegelt, rettet ihn seine Begleiterin.

Chor: „Allegrettango“

11. Ankunft:

Michael folgt seiner Geliebten von den Bergen zurück in ihre Heimat. Im Dorf der Frau, im Haus ihrer Eltern findet Michael ein neues Zuhause. Er dankt Gott.

Chor: „Schwanda the Bagpiper“

12. Regen:

Nach langer Dürre fällt der Regen. Überglücklich feiern die Menschen die Rettung ihrer Ernte. Unter ihnen sind Michael und seine Geliebte. Das Leben ergießt sich auf die Erde.

Chor: „Rain dance“

Musik: Karl Jenkins

Text: Thomas Wilk

Ausführende: Chorisma Cannstatt mit Band und Solisten

Gesamtleitung: Ulrich Hafner