Carearbeit ist unbezahlbar -

deshalb sollte sie bezahlt werden!

#wirmachendasfassauf



Mitmachen beim Flashmob am 30.04.2021 um 18:30 Uhr

Macht mit uns auf die Missstände im Bereich der Care-Arbeit aufmerksam!

Der Flashmob unter dem Motto „Wir machen das Fass auf!“ soll auf Missstände in der Care-Arbeit aufmerksam machen. Denn diese wichtige Arbeit ist ungleich verteilt, unterbezahlt und unterfinanziert. Sie muss Anerkennung und eine gendergerechte Finanzierung erhalten. Wie funktioniert der Flashmob? Wer eines hat, stellt am 30. April 2021 ein Fass auf einen öffentlichen Platz. Das Fass wird fotografiert und unter #wirmachendasfassauf in den sozialen Medien gepostet. (Wer kein Fass findet, postet einfach das Logo mit Hashtag und eurem Statement.) Empfohlen wird dafür Twitter, wer das nicht hat, kann das Bild auch einschicken unter hackathon@frauenbund-bayern.de.

Meldet euch außerdem an unter renate.seis@gmx.de zur Flashmob-Auftaktveranstaltung (Online) am 30.04. um 18:30 Uhr.




CARE-Arbeit ist unbezahlbar – deshalb sollte sie bezahlt werden!

Mitmachen beim Online-Flashmob: Machen Sie das Fass auf!

Beim Hackathon des KDFB (Katholischen Deutschen Frauenbund Landesverband Bayern e. V.) Anfang März trafen sich unter dem Motto #gleichistgleich um die 300 Frauen und Männer um neue Ideen und Lösungsansätze zum Thema „Geschlechtergerechtigkeit“ zu entwickeln.

Eines der grundlegenden Probleme, die diskutiert wurden, war die schlechte Bezahlung von CARE-Arbeit. Care-Arbeit oder Sorgearbeit beschreibt die Tätigkeiten des Sorgens und Sichkümmerns. Darunter fällt Kinderbetreuung oder ambulante Pflege, aber auch familiäre Unterstützung oder häusliche Angehörigen-Pflege. Berufe im CARE-Bereich sind nicht nur enorm fordernd und wichtig (wie auch die Corona-Krise gezeigt hat), sondern auch schlecht bezahlt. Die elterliche Erziehungs- und Betreuungsarbeit wird nicht vergütet, obwohl sie die Grundlage für das Rentensystem bildet. Auch die häusliche Pflege von Angehörigen wird nicht vergütet. So stehen Frauen am Ende eines arbeitsreichen Lebens oft vor der Altersarmut, obwohl sie einen nicht unerheblichen Teil zum Erhalt des Systems beigetragen haben.

Nachdem sich zu Beginn des Hackathons eine Gruppe für dieses schwierige Problem entschieden hatte, sollten Lösungsansätze und „Wünsche, egal wie unrealistisch“ formuliert werden. Diese waren schnell gefunden, z. B. könnten, wie in Schweden, alle pflegenden Personen – auch die, die häusliche Pflege leisten – von den Kommunen angestellt werden. Ein Gehalt für elterliche Familienarbeit würde das Problem der Altersarmut bei Frauen lösen und Eltern ohne finanziellen Druck die Entscheidung ermöglichen, ob sie ihre Kinder selbst- oder fremdbetreuen möchten. „Auch das Problem der Kinderarmut wäre damit – Puff – einfach gelöst“ so Teilnehmerin Maria Schmid mit einem Augenzwinkern.

Dass die Lösung so einfach nicht ist, war den Hackathonistinnen klar und stellte sie im Laufe der Veranstaltung, als konkrete Projekte entstehen sollten, vor eine Herausforderung. „Uns kam das Thema CARE-Arbeit wie ein Fass ohne Boden vor!“ so Teilnehmerin Anneliese Röhrl. „Ein Fass, das niemand wirklich öffnen will. Am besten bleibt das Fass zu und es wird nicht darüber geredet.“ Oft sind sich besonders junge Frauen gar nicht im Klaren darüber, was es für sie später bedeutet, wenn sie sich jetzt haupt- oder nebenberuflich um ihre Kinder kümmern. Im Bereich der Pflegeberufe ist das Problem der schlechten Bezahlung bekannt, wurde aber von der Politik in der Corona-Krise mit großzügigem Applaus abschließend geklärt und quasi damit der Deckel des Fasses zugemacht. Die Angehörigenpflege ist völlig im Fassdunkel verborgen.

So entstand die Idee dem Thema zu mehr Öffentlichkeit zu verhelfen. Unter dem Motto „Wir machen das Fass auf!“ wollen die Teilnehmerinnen des Hackathons am 30. April einen Online-Flashmob durchführen. Um 18:30 Uhr gibt es ein Statement von Brigitte Bührlen, Mitglied des unabhängigen Beirats für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf des BMFSFJ . Außerdem rufen die Teilnehmerinnen dazu auf, unter dem Hashtag #wirmachendasfassauf in den sozialen Netzwerken für die (angemessene) Bezahlung von Carearbeit aufmerksam zu machen.