Über mich

Ich bin 1945 in Lüneburg geboren und stamme aus einer Binnenschifferfamilie. Schon meine Großeltern hatten einen Kahn und befuhren die Elbe, die Havel, Oder und Spree. Meine Kindheit und frühe Jugend verbrachte ich zusammen mit meinen Eltern auf dem Schiff. Als ich klein war, blieb ich oft in der Kajüte, weil es an Deck zu gefährlich war. Als ich älter wurde, machte ich die Arbeiten, die auf einem Schiff anfallen wie ein Schiffsjunge und manchmal sogar wie ein Bootsmann. Meine Mutter liebte das Stadtleben und ging mit mir, wenn wir in einem Hafen lagen, gleich von Bord. Sie litt dort unter der Einsamkeit und hörte Stimmen, die ihr rieten, ihren Mann zu verlassen. Aber am Ende bekam sie es dann doch nicht auf die Reihe. Vater ging gern einen trinken und schlug dann meine Mutter. Die deshalb Angst vor ihm hatte. Das alles war schon ziemlich belastend.

Doch das Unangenehmste war, dass ich mit 14 Jahren noch nicht lesen und schreiben konnte, weil ich nicht in die Schule gehen durfte. Eines Tages wurde ich dann doch von der Behörde abgeholt und kam in ein Jugendheim. Diese Zeit war zerrissen von Heimweh. Aber trotzdem war ich dankbar, dass ich nun endlich was lernen konnte.

Ich schaffte nun doch noch die Schule. Lernte Industriekaufmann, holte das Abitur nach und studierte Theologie und Philosophie. Als evangelischer Pastor habe ich bis zu meinem Ruhestand in verschiedenen Kirchengemeinden und in der Altenheimseelsorge gearbeitet. Es war der richtige Beruf für mich, glaube ich. Schiffer wollte ich nicht werden, wegen der Einsamkeit auf den Flüssen und Kanälen und auch, weil ich nicht so kräftig war.

In meinen beiden ersten Büchern erinnere ich mich an diesen etwas verworrenen Lebensweg und an Begegnungen mit Menschen, die mir wichtig wurden. Ich lasse darin auch die zwiespältigen Seiten des Lebens durchscheinen und finde, dass sich erinnern und zeigen, wo man herkommt, wichtig für ein inneres festes Standbein ist.