Mt 11:1 - Und es geschah: Als Jesus die Anordnungen an seine zwölf Schüler beendet hatte, zog er von dort weiter, um zu lehren und zu predigen (1*) in ihren Städten.
1* (das Evangelium) zu verkündigen, öffentlich auszurufen →📗 →📚
Mt 11:2 - Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken des Christus (2*) hörte, sandte er [ihm eine Botschaft] durch seine Schüler;
2* o. von den Taten des Messias (vgl. Mt 8 und Mt 9) →📗 →📚
Mt 11:3 - er ließ ihm ausrichten (3*): Bist du [es wirklich], der da kommen soll (4*), oder sollen wir auf einen anderen warten?
3* w. er sagte ihm
4* gemäß Jes 11:1-4 - Jes 35:5,6 - Jes 42:1-3 - Mal 3:1 u.a. →📗 →📚
Mt 11:4 - Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:
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Mt 11:5 - Blinde sehen wieder und Lahme gehen umher, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt und Armen wird Evangelium verkündigt (5*)
5* d.h. frohe, gute Botschaft. Es erfüllen sich also Verheißungen wie Jes 35:5,6 - Jes 61:1. →📗 →📚
Mt 11:6 - und glückselig ist, wer nicht im Ärger Anstoß an mir nimmt (6*)!
6* Johannes wurde fast irre an Jesus, weil er zwar Wunder tat, aber seinen gefangenen Vorläufer nicht befreite. →📗 →📚
Mt 11:7 - Als diese fortgingen, begann Jesus zu den Volksmengen über Johannes zu reden: Wozu seid ihr [seinerzeit] in die Wüste hinausgezogen? Um ein Schilfrohr anzuschaun, vom Winde schwankend?
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Mt 11:8 - Oder wozu seid ihr hinausgezogen? Um einen Menschen zu sehen, in weiche [Gewänder] gekleidet? Siehe, die die weichen [Gewänder] tragen, sind in den Königshäusern [zu finden].
→📗 →📚
Mt 11:9 - Oder wozu seid ihr hinausgezogen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Sogar sehr viel mehr als einen Propheten (7*) [habt ihr gesehen].
7* einen besonderen, außergewöhnlichen Propheten →📗 →📚
Mt 11:10 - Dieser ist's, von dem geschrieben steht: 'Sieh, ich sende meinen Boten vor dir her (8*), der deinen Weg vor dir bereiten (9*) wird.'
8* w. vor deinem Angesicht her (Mal 3:1)
9* o. instand setzen, herrichten →📗 →📚
Mt 11:11 - Wahrlich (10*), ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer als Johannes der Täufer [jemals] aufgestanden (11*); doch der Kleinste im Königreich der Himmel ist größer als er.
10* w. Amen
11* o. erweckt worden, aufgetreten. "Er schloss den Alten Bund und eröffnete den Neuen Bund" (F. Rienecker). →📗 →📚
Mt 11:12 - Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Königreich der Himmel Gewalt angetan und Gewalttätige reißen es an sich (12*).
12* Ein Lob für diejenigen, die das Reich der Himmel gleichsam "erstürmen"? Wohl kaum. Der Sinn ist eher der: Man will das Gottesreich auf Erden notfalls mit Gewalt (gegen die Römer?) herbeizwingen. Immer wieder drängte man auch Jesus, sich (vor der Zeit) als Messias zu offenbaren, statt zu leiden (vgl. Joh 6:15 - Joh 18:36 - Mt 16:21-23 - Mt 26:51-54). →📗 →📚
Mt 11:13 - Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes (13*),
13* Nun hat die Zeit der Erfüllung der Weissagungen begonnen (Mt 1:22 - Mt 2:15 - Mt 2:17 - Mt 2:23 - Mt 4:14 - Mt 8:17 u.a.). Doch nicht alles erfüllt sich sofort bei Jesu erstem Kommen. Die "Gewalttätigen" aber wollen weder warten noch leiden. →📗 →📚
Mt 11:14 - und wenn ihr's annehmen wollt: Er ist Elia, der kommen soll (14*).
14* vgl. Mal 3:23,24 - Mt 17:10-13 →📗 →📚
Mt 11:15 - Wer Ohren hat, der höre!
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Mt 11:16 - Mit wem aber soll ich das gegenwärtige Geschlecht (15*) vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Marktplätzen sitzen, die einander zurufen
15* o. diese Generation, das Volk von heute →📗 →📚
Mt 11:17 - und sagen: Wir haben für euch Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt; wir haben [euch] Klagelieder gesungen (16*) und ihr habt euch nicht [trauernd] an die Brust geschlagen.
16* o. eine Totenklage angestimmt, gejammert und geweint →📗 →📚
Mt 11:18 - Denn Johannes kam, aß nicht und trank nicht, da sagen sie: Er hat einen Dämon.
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Mt 11:19 - Der Menschensohn (17*) kam, der da isst und trinkt, da sagen sie: Sieh, [dieser] Mensch [ist ein] Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund (18*)! Und [doch] war die Weisheit von ihren Werken her gerechtfertigt (19*).
17* vgl. Mt 8:20 mit Anm. 17!
18* o. der Zöllner und Sünder freundschaftlich liebt
19* Die Weisheit Gottes, die sich nicht den Launen der Menschen anpasst, sondern sie zur Umkehr ruft, wurde als gerecht unter Beweis gestellt von ihren Wirkungen her (o. nach Lk 7:35: von ihren Kindern her). →📗 →📚
Mt 11:20 - Dann begann er die Städte zu tadeln (20*), in denen die meisten seiner Machttaten (21*) geschehen waren, weil sie [trotzdem] nicht umgekehrt waren (22*):
20* o. zu schelten, ihnen Vorwürfe zu machen
21* o. Kraftentfaltungen, Wunderwerke
22* o. ihr Sinnen und Denken nicht geändert hatten (vgl. Mt 3:2 - Mt 4:17) →📗 →📚
Mt 11:21 - Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Machttaten (21*) geschehen wären, die in euch geschehen sind, längst wären sie in Sack und Asche [sitzend] (23*) umgekehrt (24*).
21* o. Kraftentfaltungen, Wunderwerke
23* zum Zeichen der Buße (vgl. Dan 9:3)
24* o. längst hätten sie ... ihr Sinnen und Denken geändert →📗 →📚
Mt 11:22 - Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als euch.
→📗 →📚
Mt 11:23 - Und du, Kapernaum, wirst du etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Totenreich wirst du abstürzen (25*)! Denn wenn in Sodom die Machttaten (21*) geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis zum heutigen Tag.
21* o. Kraftentfaltungen, Wunderwerke
25* w. Bis zum Hades wirst du hinabsteigen (niederfahren) →📗 →📚
Mt 11:24 - Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir (26*)!
26* vgl. Mt 10:15 mit Anm. 16! →📗 →📚
Mt 11:25 - Zu jener bestimmten Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies vor Weisen und Klugen (27*) verborgen und es Unmündigen geoffenbart (28*) hast.
27* o. Verständigen, Gescheiten, Scharfsinnigen
28* o. enthüllt →📗 →📚
Mt 11:26 - Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig (29*) vor dir.
29* w. Wohlgefallen, Wohlwollen, freudiger Entschluss →📗 →📚
Mt 11:27 - Alles wurde mir übergeben von meinem Vater und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn - und wem der Sohn [ihn] offenbaren will (30*).
30* o. es enthüllen will. Hier wird die Vater-Sohn-Beziehung so wunderbar dargestellt wie sonst nur im Johannesevangelium; man nennt diesen Vers darum auch das "johanneische Wort" in Mt. →📗 →📚
Mt 11:28 - Kommt her zu mir alle, die ihr euch abmüht [bis zur Erschöpfung] und schwere Lasten zu tragen habt (31*)! Ich will euch Ruhe geben (32*).
31* vgl. Mt 23:4 - Lk 11:46 - Apg 15:10 - Gal 5:1
32* o. Erquickung und Erholung gewähren →📗 →📚
Mt 11:29 - Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen (33*).
33* vgl. Eph 4:1,2 - Jer 6:16 →📗 →📚
Mt 11:30 - Denn mein Joch ist sanft (34*) und meine Last ist leicht (35*).
34* o. brauchbar, geeignet, milde
35* vgl. 1Jo 3:23 - 1Jo 5:3 →📗 →📚
Mt 12:1 - Zu jener bestimmten Zeit (1*) ging Jesus am Sabbat durch die Saaten (2*); seine Schüler hatten Hunger und begannen, Ähren auszuraufen und zu essen.
1* Das griech. Wort "kairos" bedeutet: rechter Zeitpunkt, günstiger Augenblick, passende, festgesetzte, bestimmte Zeit, o. auch: entscheidender, kritischer Augenblick (bei Mt 8:29 - Mt 11:25 - Mt 12:1 - Mt 13:30 - Mt 14:1 - Mt 16:3 - Mt 21:34 - Mt 21:41 - Mt 24:45 - Mt 26:18).
2* o. Kornfelder →📗 →📚
Mt 12:2 - [Das] sahen die Pharisäer und sprachen zu ihm: Sieh, deine Schüler tun, was am Sabbat nicht zu tun erlaubt ist!
→📗 →📚
Mt 12:3 - Er aber sagte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Begleiter Hunger hatten,
→📗 →📚
Mt 12:4 - wie er in das Haus Gottes hineinging und sie die Schaubrote (3*) aßen, die zu essen ihm nicht erlaubt war noch seinen Begleitern, sondern allein den Priestern?
3* heilige, geweihte Brote (3Mo 24:5-9 - 1Sam 21) →📗 →📚
Mt 12:5 - Oder habt ihr im Gesetz nicht gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel [durch ihr Tätigsein] den Sabbat entweihen und [doch] unschuldig sind (4*)?
4* vgl. 4Mo 28:9,10 - 3Mo 24:8 →📗 →📚
Mt 12:6 - Ich sage euch aber: Größeres als der Tempel ist hier (5*)!
5* o. steht hier vor euch (vgl. Mt 11:27 - Offb 21:22) →📗 →📚
Mt 12:7 - Wenn ihr aber erkannt hättet, was es bedeutet: 'Ich will Erbarmen und nicht Opfer' (6*), so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt.
6* vgl. Mt 9:13 - Hos 6:6 →📗 →📚
Mt 12:8 - Denn der Menschensohn (7*) ist Herr über den Sabbat.
7* vgl. Mt 8:20 mit Anm. 17! →📗 →📚
Mt 12:9 - Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge.
→📗 →📚
Mt 12:10 - Und sieh, [da war] ein Mensch, der eine abgestorbene Hand (8*) hatte. Und sie fragten ihn, um einen Anklagegrund gegen ihn zu haben: Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?
8* o. eine verdorrte, vertrocknete, gelähmte Hand →📗 →📚
Mt 12:11 - Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch unter euch, der ein einziges Schaf besitzt, wird dieses nicht, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, ergreifen und heraufziehen (9*)?
9* o. packen und aufrichten →📗 →📚
Mt 12:12 - Wie viel wertvoller (10*) ist nun ein Mensch als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.
10* o. vorzüglicher, höher stehend (Mt 6:26) →📗 →📚
Mt 12:13 - Darauf spricht er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus und sie wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere (11*).
11* vgl. Mk 3:1-6! →📗 →📚
Mt 12:14 - Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten einen Beschluss gegen ihn (12*), um ihn umzubringen (13*).
12* o. hielten Rat wider ihn
13* Mt 9:15 - Mt 11:20-24 und Mt 12:14 weisen bereits auf Jesu Verwerfung und Leiden hin. →📗 →📚
Mt 12:15 - Als Jesus [das] erkannte, zog er sich von dort zurück. Und es folgten ihm große Scharen (14*) und er heilte sie alle (15*).
14* o. Mengen (des Volkes)
15* vgl. Mt 4:23 - Mt 9:35 →📗 →📚
Mt 12:16 - Und er gebot ihnen nachdrücklich (16*), ihn nicht [öffentlich] bekannt zu machen (17*).
16* o. ermahnte sie ernstlich (bedrohte sie, fuhr sie an)
17* Im Sinne moderner Werbestrategie ein unmögliches Verhalten! Doch Gott wirkt gern im Verborgenen. →📗 →📚
Mt 12:17 - [Dies geschah] damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist (18*):
18* Jes 42:1-4. Es sind Worte JHWHs, des Ewigseienden, über den Dienst Jesu als "Gottesknecht" auf Erden. →📗 →📚
Mt 12:18 - 'Sieh, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat (19*)! Ich werde meinen Geist auf ihn legen und er wird den Nationen (20*) [Gottes] Gericht und Recht (21*) verkünden.
19* vgl. Mt 3:17 - Mt 17:5. Jesus ist es, der den Willen des Wohlgefallens Gottes (Eph 1:5 - Mt 11:26) ausführt.
20* o. Heidenvölkern
21* "Krisis" ist das Recht schaffende göttliche Richten. →📗 →📚
Mt 12:19 - Er wird nicht streiten noch schreien noch wird man seine Stimme auf den Straßen vernehmen (22*).
22* Jesus bietet das Gottesreich nicht marktschreierisch auf breiten Straßen und offenen Plätzen an. →📗 →📚
Mt 12:20 - Ein [bereits] geknicktes Schilfrohr wird er nicht [vollends] zerbrechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen (23*), bis er Gericht und Recht (21*) zum Sieg geführt,
21* "Krisis" ist das Recht schaffende göttliche Richten
23* Hier beschreibt Mt. mit einem Jesajawort in zwei wunderbaren Bildern die Seelsorge Jesu. Gerade das Verwundete, Gebrochene, fast Erloschene will er retten. →📗 →📚
Mt 12:21 - und auf seinen Namen werden die Nationen hoffen'.
→📗 →📚
Mt 12:22 - Dann wurde ihm ein dämonisch Besessener gebracht, blind und stumm, und er heilte ihn, sodass der Stumme redete und sah.
→📗 →📚
Mt 12:23 - Und all die Scharen (14*) gerieten außer sich (24*) und sprachen: Ist dieser wohl der [verheißene] Davidssohn?
14* o. Mengen (des Volkes)
24* o. kamen von Sinnen, verloren die Fassung →📗 →📚
Mt 12:24 - Doch als die Pharisäer [das] hörten, sagten sie: Dieser treibt die Dämonen nur aus durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen (25*)!
25* vgl. Mt 9:34 u. Mt 10:25 (mit Anmerkungen) →📗 →📚
Mt 12:25 - Er aber, der ihre Gedanken kannte, sprach zu ihnen: Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit (26*) ist, fällt der Verwüstung anheim (27*), und keine Stadt, kein Haus, gegen sich selbst entzweit (26*), wird je Bestand haben.
26* o. mit sich selbst uneins, in sich selbst gespalten
27* o. verödet, geht zugrunde, wird entvölkert, entleert →📗 →📚
Mt 12:26 - Wenn nun [angeblich] der Satan den Satan austreibt, so ist er gegen sich selbst entzweit (26*); wie soll dann sein Königreich bestehen (28*)?
26* o. mit sich selbst uneins, in sich selbst gespalten
28* o. sein Königtum (seine Herrschaft) Bestand haben →📗 →📚
Mt 12:27 - Und wenn ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.
→📗 →📚
Mt 12:28 - Treibe ich aber durch Gottes Geist die Dämonen aus, so ist ja das Königreich Gottes zu euch hingekommen (29*).
29* Zwei Reiche kämpfen widereinander: das Königreich Gottes und das Königreich Satans. Wo immer Jesus wirkte, erwies sich das Königreich Gottes als das stärkere. →📗 →📚
Mt 12:29 - Wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seine Habe (30*) rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet? Erst dann wird er sein Haus ausrauben (31*).
30* o. seinen Hausrat, w. seine Gefäße, Geräte
31* Die Befreiung des Besessenen bewies, dass Jesus dessen Herrn, den Satan, zu besiegen und zu binden und seine "Habe" ihm zu entreißen vermag (vgl. Lk 11:21,22). →📗 →📚
Mt 12:30 - Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich (32*), und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
32* Im Kampf zwischen Gottesreich und Satansreich gibt es keine neutrale Zone; darum ist Entscheidung nötig. →📗 →📚
Mt 12:31 - Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, die Lästerung des Geistes (33*) aber wird nicht vergeben werden.
33* Gemeint ist die hasserfüllte Ablehnung und Schmähung, nicht aber das Betrüben des Geistes Gottes (Eph 4:30). →📗 →📚
Mt 12:32 - Und wer ein Wort sagt gegen den Menschensohn, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist spricht (34*), dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem noch in dem bevorstehenden Weltzeitalter (35*).
34* wie es die Pharisäer taten (vgl. Mt 12:24)
35* o. noch in dem herankommenden, zukünftigen Zeitalter (in dem Äon, der im Begriff steht zu kommen) →📗 →📚
Mt 12:33 - Macht entweder den Baum gut, [dann ist] auch seine Frucht gut, oder macht den Baum unbrauchbar, [dann ist] auch seine Frucht unbrauchbar; denn an der Frucht wird der Baum erkannt.
→📗 →📚
Mt 12:34 - Brut von Giftschlangen (37*), wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Redet doch der Mund aus dem überfließenden Herzen (37*).
36* vgl. Mt 3:7
37* o. "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über" (Luther) →📗 →📚
Mt 12:35 - Der gute Mensch (38*) holt aus dem guten Schatz [seines Herzens] Gutes hervor und der böse Mensch holt aus dem bösen Schatz [seines Herzens] Böses hervor.
38* "Gut" entweder im Sinne sorgfältiger Gesetzesbeobachtung (Lk 1:6 - Lk 23:50) o. der Erneuerung durch Jesus (Eph 4:23,24 - Eph 3:17); vgl. auch Lk 6:45! →📗 →📚
Mt 12:36 - Ich sage euch aber: Über jedes unnütze Wort (39*), das die Menschen reden, werden sie Rechenschaft ablegen [müssen] am Tag des Gerichts (40*).
39* o. faule, müßige, ertraglose, unbrauchbare Wort. Unsere Worte nimmt Gott sehr ernst. "Die innere Verwahrlosung des modernen Menschen hängt mit der Verwahrlosung seiner Worte zusammen" (F. Rienecker).
40* vgl. Jak 3:1-6 - Röm 14:10-13 - Mt 10:15 - Offb 20:12 →📗 →📚
Mt 12:37 - Denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden und aus deinen Worten wirst du verurteilt werden (41*).
41* Auf einer anderen, höheren Ebene gilt die paulinische Rechtfertigungslehre, wie sie nach Jesu Tod, Auferstehung und Erhöhung dem Paulus anvertraut wurde (vgl. Röm 3:21-28 - Eph 2:8-10). →📗 →📚
Mt 12:38 - Dann entgegneten ihm einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern: Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen!
→📗 →📚
Mt 12:39 - Er aber antwortete ihnen: Ein böses und ehebrecherisches (42*) Geschlecht (43*) fordert ein Zeichen, doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten (44*).
42* Israels Abfall von Gott wird schon im AT Ehebruch genannt (vgl. Hes 16 - Hos 2).
43* o. Volk, Generation
44* Die Geschichte Jonas weist sinnbildlich auf Jesu Tod und Auferstehung hin. →📗 →📚
Mt 12:40 - Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Seetieres war, so wird [auch] der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein (45*).
45* nämlich im Totenreich: Eph 4:9 - Offb 1:18 - Jon 2:1. Es ist nicht an volle drei Tage zu denen, denn Jesus wurde "am dritten Tag" auferweckt (Mt 16:21 - 1Kor 15:4). Auch nach Est 4:16 - Est 5:1 können drei Tage bereits "am dritten Tag" beendet sein. →📗 →📚
Mt 12:41 - Männer von Ninive werden beim Gericht (46*) zusammen mit diesem Geschlecht (43*) auftreten (47*) und es verurteilen; denn sie änderten ihr Sinnen und Denken (48*) auf die Predigt des Jona hin (49*), und sieh, mehr als Jona ist hier (50*)!
43* o. Volk, Generation
46* vgl. Mt 10:15 - Mt 11:22 - Mt 11:24 - Mt 12:36 - Röm 2:3-5
47* o. auferstehen, aufstehen
48* o. taten Buße, kehrten um (Mt 3:2)
49* auf den öffentlichen Bußruf des Jona hin (vgl. Jon 3)
50* o. steht hier vor euch (vgl. Mt 12:6) →📗 →📚
Mt 12:42 - Die Königin des Südens (51*) wird beim Gericht zusammen mit diesem Geschlecht (43*) auftreten (52*) und es verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde [herbei], um die Weisheit Salomos zu hören, und sieh, mehr als Salomo ist hier (50*)!
43* o. Volk, Generation
50* o. steht hier vor euch (vgl. Mt 12:6)
51* Die Königin von Saba in Südarabien (1Kö 10:1-13)
52* o. auferweckt werden →📗 →📚
Mt 12:43 - Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Stätten (53*), sucht Ruhe und findet sie nicht.
53* o. dürre Gegenden, Wüstengebiete →📗 →📚
Mt 12:44 - Daraufhin spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin, und ist er [dort] angekommen, findet er's leerstehend, gekehrt und geschmückt (54*).
54* Das Menschenherz wartet auf einen neuen Bewohner. Dieser sollte Jesus sein (Eph 3:17) →📗 →📚
Mt 12:45 - Dann geht er hin und nimmt [noch] sieben andere Geister mit sich, bösere als er selbst, und sie ziehen ein und wohnen dort; und es werden die letzten [Zustände] jenes Menschen schlimmer als die ersten. So wird es auch diesem bösen Geschlecht (43*) ergehen (55*).
43* o. Volk, Generation
55* Jesus hat bei diesem "Gleichnis vom Rückfall" nicht nur Einzelne, sondern auch das nicht zur Umkehr bereite Israel seiner Tage im Auge. →📗 →📚
Mt 12:46 - Während er noch zu den Volksmengen redete, sieh, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten ihn zu sprechen.
→📗 →📚
Mt 12:47 - Und es sagte ihm jemand: Sieh, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen.
→📗 →📚
Mt 12:48 - Er aber gab dem, der es ihm sagte, zur Antwort: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?
→📗 →📚
Mt 12:49 - Und seine Hand ausstreckend zu seinen Schülern sprach er: Sieh, meine Mutter und meine Brüder!
→📗 →📚
Mt 12:50 - Denn wer den Willen meines Vater in den Himmeln tut (56*), ist mir Bruder und Schwester und Mutter.
56* vgl. Mt 7:21 - Mt 26:42 - Joh 4:34 - Joh 5:30 - Joh 6:38 - Joh 7:17 →📗 →📚
Mt 13:1 - An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich am See nieder
→📗 →📚
Mt 13:2 - und große Volksmengen (1*) kamen bei ihm zusammen, sodass er in ein Boot stieg und sich setzte, während die ganze Volksmenge am Ufer stand.
1* o. zahlreiche Volkshaufen, große Menschenmassen →📗 →📚
Mt 13:3 - Und er sagte ihnen vieles in Gleichnissen (2*) und sprach: Sieh, es ging der Sämann aus zu säen.
2* Es geht in diesen Gleichnissen um die 'Geheimnisse des Königreichs der Himmel' (Mt 13:11). Jesus nimmt in Gleichnisform zu den Fragen Stellung: Wie kommt es zur Ablehnung Jesu? Und was wird aus dem Königreich Gottes, wenn Israel seinen König nicht annimmt? Das erste Gleichnis antwortet: Der Herzensboden ist nur bei wenigen zur Aufnahme der Saat, die Jesus sät, bereit. →📗 →📚
Mt 13:4 - Während er nun säte, fiel einiges [daneben] an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.
→📗 →📚
Mt 13:5 - Anderes aber fiel auf steinigen Grund (3*), wo es nicht viel Erde hatte, und sogleich ging es auf, weil dem Erdreich die Tiefe fehlte (4*).
3* w. auf das Felsige
4* w. weil es nicht Tiefe der Erde hatte →📗 →📚
Mt 13:6 - Als aber die Sonne aufgegangen war, wurde es von der Hitze versengt (5*), und weil es keine [rechte] Wurzel hatte, verdorrte es.
5* o. verbrannt, verzehrt →📗 →📚
Mt 13:7 - Anderes aber fiel unter (6*) die Dornen und die Dornen wuchsen empor und erstickten es.
6* o. zwischen, in (w. auf) →📗 →📚
Mt 13:8 - Anderes aber fiel auf das gute Land (7*) und brachte Frucht: das eine hundertfältig, das andere sechzigfältig, das andere dreißigfältig.
7* o. auf guten Boden, auf die gute Erde →📗 →📚
Mt 13:9 - Wer Ohren hat, der höre!
→📗 →📚
Mt 13:10 - Da traten die Schüler [Jesu] herzu und sagten zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?
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Mt 13:11 - Er antwortete ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Königreichs der Himmel zu erkennen (8*), jenen aber (9*) ist es nicht gegeben.
8* o. wahrzunehmen, zu wissen; vgl. Anm. 2!
9* den Massen, die nicht wirklich auf Jesus hörten (wie Schüler auf den Lehrer) →📗 →📚
Mt 13:12 - Denn wer hat, dem wird gegeben werden, ja, er wird Überfluss haben (10*); wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen werden, was er hat (11*).
10* o. ihm wird überfließend dargereicht werden, er wird mehr als die Fülle haben
11* Der Besitz göttlicher Heilsgaben ist nicht statisch, sondern dynamisch: Er vermehrt sich entweder durch rechtes Hören, das zum Glauben und Gehorchen führt, oder er verringert sich. →📗 →📚
Mt 13:13 - Deswegen rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie 'sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen' (12*),
12* o. zusammenbringen, zusammenhängend begreifen, einsehen. Dem Nicht-wissen-Wollen folgt das Nicht-verstehen-Können. →📗 →📚
Mt 13:14 - und es erfüllt sich die Weissagung Jesajas an ihnen (13*), die da sagt: "Mit dem Gehör werdet ihr hören und [doch] keineswegs verstehen (12*) und sehend werdet ihr sehen und [doch] keineswegs wahrnehmen;
12* o. zusammenbringen, zusammenhängend begreifen, einsehen. Dem Nicht-wissen-Wollen folgt das Nicht-verstehen-Können.
13* o. der prophetische Ausspruch Jesajas (Jes 6:9,10 - vgl. 5Mo 29:3 - Röm 11:8-10) →📗 →📚
Mt 13:15 - denn das Herz dieses Volkes ist abgestumpft (14) und mit den Ohren hören sie schwer und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen wahrnehmen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und umkehren und ich sie [dann] heilte."
14* dick, fett, unempfindlich o. unempfänglich geworden →📗 →📚
Mt 13:16 - Doch glückselig [zu preisen] sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören.
→📗 →📚
Mt 13:17 - Denn wahrlich (15*), ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte trachteten danach (16*), [das] wahrzunehmen, was ihr seht, und haben's nicht wahrgenommen, und [das] zu hören, was ihr hört, und haben's nicht gehört.
15* w. Amen
16* o. begehrten, wünschten, hatten Sehnsucht danach →📗 →📚
Mt 13:18 - Ihr nun, hört das Gleichnis vom Sämann!
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Mt 13:19 - Bei jedem, der das Wort vom Königreich (17*) hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt aus, was in seinem Herzen gesät war (18*); bei einem solchen wurde an den Weg gesät (19*).
17* o. von der Königsherrschaft (Gottes)
18* Der Teufel, der Böse (Mt 6:13 - Eph 6:16 - 1Jo 2:13 - 1Jo 5:18), betätigt sich nicht nur als Versucher und Verleumder (Mt 4:1 - Offb 12:10) und Lichtengel (2Kor 11:14), er liebt es auch, Gottes Wort, die Saat Jesu, aus den Herzen zu 'reißen' o. zu 'rauben'.
19* w. dieser ist der an den Weg Gesäte →📗 →📚
Mt 13:20 - Auf steinigen Grund aber wurde bei dem gesät (20*), der das Wort hört und es sogleich mit Freuden [auf]-nimmt;
20* w. Der auf das Felsige Gesäte aber ist dieser →📗 →📚
Mt 13:21 - er hat aber keine Wurzel in sich (21*), sondern lässt sich vom Augenblicks[gefühl] leiten; entstehen Bedrängnis oder Verfolgung wegen des Wortes, so nimmt er sofort Anstoß [daran] (22*).
21* Das Wort hat nicht Wurzeln schlagen können (Eph 3:17).
22* o. sofort ärgert er sich, kommt er zu Fall →📗 →📚
Mt 13:22 - In die Dornen hinein aber wurde bei dem gesät (23*), der das Wort [zwar] hört, aber die Sorgen dieser Weltzeit (24*) und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort und er bringt keine Frucht (25*).
23* w. Der in die Dornen Gesäte aber ist dieser
24* w. und die Sorge des Zeitalters [nämlich dieser bösen Weltzeit: Gal 1:4)
25* o. und es bleibt fruchtlos →📗 →📚
Mt 13:23 - Auf das gute Land aber wurde bei dem gesät (26*), der das Wort hört und versteht [und] dann auch Frucht bringt, und der eine bringt [sie] hundertfältig hervor, der andere sechzigfältig, der andere dreißigfältig.
26* w. Der auf das gute Land Gesäte aber ist dieser ... Entscheidend ist in allen vier Fällen der Umgang des Menschen mit dem in seinem Herzen gesäten Wort. Gottesmenschen werden ja durch Gottes Wort 'gezeugt' (1Petr 1:23). →📗 →📚
Mt 13:24 - Ein anderes Gleichnis legte er ihnen dar (27*) und sprach: Das Königreich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten Samen auf seinem Acker ausgesät hatte.
27* o. trug er ihnen vor, vertraute er ihnen an →📗 →📚
Mt 13:25 - Als aber die Menschen schliefen, kam sein Feind (28*) und säte Unkraut[samen] darauf (29*), mitten unter den Weizen, und ging weg.
28* Der Feind ist der Teufel (Mt 13:39). Jesus macht hier deutlich: Es ist noch ein anderer Sämann am Werk. Das Gottesreich wird angefochten - mit dem Ziel der Vermischung von Gut und Böse. Es gibt im jetzigen Zeitalter eine doppelte Aussaat, ein doppeltes Wachsen und Ausreifen (Mt 13:30) und schließlich eine Ernte mit zweifachem Ausgang. Am Ende dieses Zeitalters richtet Jesus das Gottesreich auf (Mt 13:41-43).
29* nämlich Lolch (ein Getreideunkraut). Da es stärkere Wurzeln hat als der Weizen, würde man beim Herausziehen den Weizen mit ausjäten (Mt 13:29). →📗 →📚
Mt 13:26 - Als nun die grüne Saat sprosste und Frucht hervorbrachte, da erschien auch das Unkraut.
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Mt 13:27 - Es kamen aber die Knechte (30*) des Hausherrn herbei und sagten zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinem Acker ausgesät? Woher hat er denn das Unkraut?
30* w. Sklaven →📗 →📚
Mt 13:28 - Er sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat das getan. Da sagen die Knechte (30*) zu ihm: Willst du nun, dass wir hingehen und es zusammenlesen (31*)?
30* w. Sklaven
31* o. sammeln, ausjäten →📗 →📚
Mt 13:29 - Er aber spricht: Nein, damit ihr nicht beim Zusammenlesen der Unkraut[pflanzen] zugleich mit ihnen den Weizen entwurzelt!
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Mt 13:30 - Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit (32*) der Ernte werde ich den Erntearbeitern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündeln zum Verbrennen, den Weizen aber sammelt in meine Scheune!
32* 'Kairos' ist die passende, günstige, gelegene Zeit (Mt 12:1). →📗 →📚
Mt 13:31 - Ein anderes Gleichnis legte er ihnen dar (27*) und sprach: Das Königreich der Himmel ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und auf seinem Acker säte.
27* o. trug er ihnen vor, vertraute er ihnen an →📗 →📚
Mt 13:32 - Es ist zwar kleiner als alle Samen[arten]; ist es aber [heran]gewachsen, so ist es größer als die Gartengewächse (33*) und wird [gar] zu einem Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten (34*).
33* o. Gemüse, Gartenkräuter
34* vgl. Hes 17:23 - Hes 31:6 - Dan 4:7-9. Für die Königsherrschaft Gottes gilt: Aus zunächst geringen Anfängen wird nach Christi Wiederkunft ein weltumspannendes Reich (Jes 2:2-4 - Offb 20:1-4). - Manche wenden das Senfkorngleichnis allerdings auf das jetzige Zeitalter an. Sie denken bei dem 'großen Baum' an angemaßte, falsche Größe und Machtstreben in der Christenheit. →📗 →📚
Mt 13:33 - [Noch] ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Königreich der Himmel ist einem Sauerteig gleich, den eine Frau nahm und unter drei Maß [feines] Weizenmehl mengte (35*), bis es ganz durchsäuert war (36*).
35* w. versteckte, verbarg
36* Man kann bei diesem Gleichnis an die Durchdringungsmacht, die "große Kraft der Durchsäuerung" die "umgestaltende Macht des Wortes vom Reich" (F. Rienecker) denken. Da aber das NT den Sauerteig auch sonst mit Bosheit und böser Lehre in Verbindung bringt (Mt 16:6 - Mt 6:11,12 - 1Kor 5:6-8 - Gal 5:9), liegt die Deutung nahe: 'Das Sauerteiggleichnis schildert, ähnlich wie das Senfkorngleichnis, die üble Entwicklung, in die das Himmelreich in der Geheimnisgestalt des gegenwärtigen Zeitalters gerät, wenn es in die Hände der Menschen gegeben wird' (F. Hubmer). →📗 →📚
Mt 13:34 - Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen und ohne Gleichnis[form] sagte er ihnen nichts.
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Mt 13:35 - So wurde erfüllt (37*), was gesagt ist durch den Propheten, da er spricht: 'Ich will meinen Mund in Gleichnissen auftun, will aussprechen, was von Grundlegung (38*) der Welt an verborgen war.'
37* w. damit erfüllt würde; vgl. Mt 2:15 - Ps 78:2
38* o. Erschaffung, Anfang, Legung des Fundaments →📗 →📚
Mt 13:36 - Dann, nachdem er die Volksmengen entlassen hatte, ging er [wieder] ins Haus (39*). Und seine Schüler traten zu ihm und sagten: Erkläre uns [doch] (40*) das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!
39* in Kapernaum, wo er wohnte (Mt 4:13 - Mt 13:1)
40* o. Deute uns, lege uns aus →📗 →📚
Mt 13:37 - Er aber antwortete: Der den guten Samen sät, ist der Menschensohn (41*).
41* vgl. Mt 8:20 mit Anm. 17! →📗 →📚
Mt 13:38 - Der Acker ist die Welt (42*). Der gute Same sind die Söhne des Königreichs (43*), das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen (44*).
42* Nicht die Gemeinde Jesu! In der Welt soll Böses und Gutes zusammen wachsen bis zur Ernte (Mt 13:30), nicht in der Gemeinde (vgl. 1Kor 5:13).
43* d.h. Menschen, die sich Gottes Königsherrschaft unterstellt haben. Der gute Same ist zunächst Jesu Wort (Mt 13:19,20), dann aber sind es auch Menschen, in denen das Wort durch Gottes Lebenskraft wächst (Apg 6:7).
44* vgl. Joh 8:44 - 1Jo 3:9,10 →📗 →📚
Mt 13:39 - Der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel (45*), die Ernte (46*) ist die Vollendung des [jetzigen] Zeitalters (47*), die Erntearbeiter sind Engel.
45* vgl. Mt 4:1 mit Anm. 3!
46* vgl. Joe 4:13 - Offb 14:15
47* o. die Vollendung dieser Weltzeit, die Zielvollendung o. der Abschluss des (gegenwärtigen) Weltlaufs, das Ende des Äons. Der gegenwärtige böse Äon (Gal 1:4) reicht vom Sündenfall bis zur Wiederkunft Christi. →📗 →📚
Mt 13:40 - Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des [jetzigen] Zeitalters sein:
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Mt 13:41 - Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem [nun aufzurichtenden] Königreich alle Ärgernisse und Übeltäter zusammenlesen (48*)
48* d.h. alles, was zum Abfall von Gott verführt, und alle, die Gesetzloses tun, sammeln und wegtun →📗 →📚
Mt 13:42 - und sie werden sie in den Feuerofen werfen; dort wird Weinen und Zähneknirschen sein (49*).
49* vgl. Mt 5:22 - Mt 8:12 - Mt 10:28 - Mt 25:41 - Röm 2:5-9 →📗 →📚
Mt 13:43 - Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Königreich. Wer Ohren hat, der höre!
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Mt 13:44 - Das Königreich der Himmel ist einem Schatz gleich, [der] im Acker verborgen [lag]; den fand ein Mensch und verbarg ihn; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.
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Mt 13:45 - Wiederum ist das Königreich der Himmel einem Kaufmann (50*) gleich, der wertvolle (51*) Perlen suchte;
50* w. einem Menschen, einem Kaufmann
51* o. gute, schöne, edle, einwandfreie →📗 →📚
Mt 13:46 - als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er weg und verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie (52*).
52* Was sagen diese beiden Gleichnisse über den Charakter des Königreiches Gottes aus? Sie betonen beide seinen hohen Wert und sein gegenwärtiges Verborgensein. Die Gottesherrschaft ist es wert, alles für sie hinzugeben. Dazu war aber Israel in den Tagen Jesu nicht bereit. →📗 →📚
Mt 13:47 - Wiederum ist das Königreich der Himmel einem Schleppnetz gleich, das ins Meer geworfen wurde und [Fische] aller Art zusammenbrachte;
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Mt 13:48 - dieses zogen sie, als es ganz gefüllt war, herauf an den Strand; und sie setzten sich nieder und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg.
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Mt 13:49 - Ebenso wird es in der Vollendung des [jetzigen] Zeitalters sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern
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Mt 13:50 - und sie in den Feuerofen werfen; dort wird Weinen und Zähneknirschen sein (53*).
53* Im Gottesreich gilt es 'Menschen zu fangen' (Mt 4:19). Doch längst nicht alles, was im jetzigen Zeitalter 'gefangen' - von der Botschaft Jesu erreicht - wird, erweist sich auf die Dauer als echt (vgl. Mt 13:18-23 - Hebr 6:4-6). Wenn Gottes Königreich bei Christi Wiederkunft aufgerichtet wird, werden die Echten von den Unechten geschieden werden (vgl. Mt 13:40-43). →📗 →📚
Mt 13:51 - Habt ihr dies alles verstanden? Sie entgegnen ihm: Ja!
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Mt 13:52 - Da sagte er zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der ein Schüler des Königreichs der Himmel wurde (54*), einem Hausherrn (55*) gleich, der Neues und Altes aus seinem Schatz hervorholt (56*).
54* o. der fürs Königreich der Himmel unterrichtet wurde
55* w. einem Menschen, einem Hausherrn
56* In der Lehre Jesu ist beides vorhanden: das Festhalten am Alten (Mt 5:17-19) und das Weiterführen zu ganz Neuem (vgl. das 'Ich aber sage euch' in Mt 5:21-48; ferner Mt 9:16,17 - Mt 12:6 - Lk 22:20 - 2Kor 3:6). →📗 →📚
Mt 13:53 - Und es geschah: Als Jesus diese Gleichnisse zu Ende geführt hatte, brach er von dort auf.
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Mt 13:54 - Und er kam in seine Vaterstadt (57*) und lehrte sie in ihrer Synagoge [in einer Weise], dass sie außer sich gerieten (58*) und sagten: Woher hat dieser solche Weisheit und die Wunderkräfte (59*)?
57* Er begab sich also von Kapernaum nach Nazareth (vgl. Mk 6:1).
58* o. sich entsetzten (vgl. Mt 7:28 - Mt 19:25)
59* o. Machttaten (vgl. Mt 7:22 - Mt 11:20) →📗 →📚
Mt 13:55 - Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt seine Mutter nicht Maria und [heißen] seine Brüder [nicht] Jakobus und Josef und Simon und Judas?
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Mt 13:56 - Und sind seine Schwestern nicht alle bei uns? Woher hat er denn dies alles?
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Mt 13:57 - Und sie nahmen Anstoß an ihm (60*). Jesus aber sagte ihnen: Nirgendwo wird ein Prophet weniger geachtet als in seiner Vaterstadt und seinem Hause (61*).
60* o. sie ärgerten sich über ihn (vgl. Mt 11:6 - Mt 13:21)
61* w. Nicht ist ein Prophet ungeehrt (verachtet) außer ... →📗 →📚
Mt 13:58 - Und er vollbrachte dort nicht viele Wunderwerke (59*) um ihres Unglaubens willen (62*).
59* o. Machttaten (vgl. Mt 7:22 - Mt 11:20)
62* o. weil sie nicht glaubten (vgl. Mt 8:13 - Mt 9:29) →📗 →📚
Mt 14:1 - Zu jener bestimmten Zeit (1*) hörte der Vierfürst Herodes (2*) die Kunde von Jesus
1* griech. kairos (vgl. Mt 12:1 mit Anm. 1)
2* Herodes Antipas, Sohn Herodes des Großen (Mt 2:1-19), herrschte als 'Vierfürst' (Tetrarch) von 4 v.Chr. bis 39 n.Chr. über Galiläa und Peräa im Ostjordanland. →📗 →📚
Mt 14:2 - und er sagte zu seinen Dienern (3*): Das ist Johannes der Täufer! Der ist von den Toten auferweckt worden; darum auch sind die [Wunder-]Kräfte in ihm wirksam (4*).
3* o. Gefolgsleuten, Hofleuten, Knechten, Knaben
4* Die Grundtextworte erinnern an 'Dynamik' und 'Energie'. →📗 →📚
Mt 14:3 - Herodes nämlich hatte den Johannes greifen, [mit Ketten] binden und ins Gefängnis legen [lassen] wegen der Herodias, der Frau seines Bruders Philippus.
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Mt 14:4 - Denn Johannes hatte ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben (5*)!
5* o. Du hast kein Recht, sie zu besitzen →📗 →📚
Mt 14:5 - Und er wollte ihn [am liebsten] töten, fürchtete [aber] die Volksmenge, denn sie hielten ihn für einen Propheten.
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Mt 14:6 - Als aber die Geburtstagsfeierlichkeiten [zu Ehren] des Herodes stattfanden, tanzte die Tochter der Herodias vor der Gesellschaft (6*) und sie gefiel dem Herodes,
6* w. in der Mitte →📗 →📚
Mt 14:7 - weshalb er [ihr] mit einem Eide versprach, ihr zu geben, was immer sie erbitte (7*).
7* vgl. Mk 6:21-23! →📗 →📚
Mt 14:8 - Sie aber, von ihrer Mutter angestiftet (8*), sagt: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers!
8* o. (in den Vordergrund) geschoben, angewiesen →📗 →📚
Mt 14:9 - Da wurde der König traurig (9*), [doch] wegen der Eidesworte und der mit zu Tisch liegenden [Gäste] befahl er, es zu geben;
9* trotz Mt 14:5! Vgl. aber Mk 6:19,20! →📗 →📚
Mt 14:10 - und er schickte [Leute] hin und ließ den Johannes im Gefängnis enthaupten
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Mt 14:11 - und sein Haupt wurde auf einer Schüssel [herein]gebracht und dem Mädchen gegeben und sie brachte es ihrer Mutter.
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Mt 14:12 - Da kamen seine Schüler (10*) herbei, nahmen den Leichnam und begruben ihn, und sie kamen und berichteten es Jesus.
10* die Schüler des Johannes →📗 →📚
Mt 14:13 - Als aber Jesus [das] hörte, zog er sich von dort in einem Boot an einen einsamen Ort zurück, um für sich [allein zu sein]; doch die Volksmengen erfuhren [das] und folgten ihm von den Städten aus zu Fuß (11*).
11* von Kapernaum und anderen Orten den See entlang nach Bethsaida Julias, an der Nordküste des Sees Genezareth 1 km östlich der Jordanmündung gelegen (Lk 9:10) →📗 →📚
Mt 14:14 - Und als er ausstieg (12*), sah er eine große Volksmenge und wurde ihretwegen im Innersten von Erbarmen bewegt, und er heilte, die unter ihnen kraftlos waren (13*).
12* o. hervortrat, herauskam
13* o. schwach, energielos, krank waren →📗 →📚
Mt 14:15 - Als es aber Abend geworden war, traten die Schüler (14*) zu ihm und sagten: Einsam ist die Gegend (15*) und die [rechte] Stunde schon verstrichen (16*); entlasse [darum] die Scharen, damit sie in die Dörfer fortgehen und sich Essen kaufen [können]!
14* o. die Jünger (Jesu)
15* o. Öde (wüst und leer) ist der Ort
16* o. die Zeit (des Abendessens) schon vorübergegangen →📗 →📚
Mt 14:16 - Jesus aber sprach zu ihnen: Es ist nicht nötig, dass sie weggehen; gebt ihr ihnen zu essen!
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Mt 14:17 - Sie aber entgegnen ihm: Wir haben hier nichts außer fünf Broten und zwei Fischen!
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Mt 14:18 - Er aber sprach: Bringt sie mir hierher!
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Mt 14:19 - Und er befahl, dass sich die Volksmengen auf dem Grase lagern sollten, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, segnete [sie], brach die Brote und gab [sie] den Schülern, die Schüler aber den Mengen (17*).
17* Die Worte erinnern an Mt 26:26. →📗 →📚
Mt 14:20 - Und sie aßen alle und wurden satt und sie hoben auf, was übrig war an Brocken: zwölf Tragkörbe voll!
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Mt 14:21 - Die aber gegessen hatten, waren etwa 5000 Männer, ohne Frauen und Kinder (18*).
18* o. nicht mitgerechnet Frauen und Kinder (die der Sitte entsprechend abseits lagerten). Vgl. Mt 15:37,38 - Mt 16:9,10 - Mk 6:30-44 - Lk 9:10-17 - Joh 6:1-15 - 2Kö 4:42-44. →📗 →📚
Mt 14:22 - Und sogleich drängte (19*) er [seine] Schüler, in das Boot einzusteigen und ihm voraus an das jenseitige Ufer zu fahren, bis er die Volksmengen entlassen habe.
19* o. nötigte, trieb. Vgl. Mk 6:45-52 - Joh 6:15-21 →📗 →📚
Mt 14:23 - Als er dann die Mengen hatte gehen lassen (20*), stieg er auf den Berg, [allein] für sich, um zu beten, und als es Abend geworden, war er dort allein.
20* o. verabschiedet, fortgeschickt, entlassen hatte →📗 →📚
Mt 14:24 - Das Boot aber war schon viele Stadien (21*) weit vom Land entfernt und wurde von den Wellen hart bedrängt (22*); denn der Wind stand [ihm] entgegen.
21* Ein Stadion entspricht 185 o. 192 Metern.
22* o. schwer gepeinigt, hart erprobt →📗 →📚
Mt 14:25 - Dann, in der vierten Wache der Nacht (23*), kam er auf sie zu, dahingehend über den See.
23* nach römischer Einteilung zwischen 3 und 6 Uhr morgens →📗 →📚
Mt 14:26 - Als die Schüler ihn aber auf dem See gehen sahen, gerieten sie in Schrecken und Verwirrung; sie riefen: 'Es ist ein Gespenst!' und schrien vor Furcht.
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Mt 14:27 - Sogleich sprach Jesus zu ihnen und sagte: Seid getrost (24*), ich bin [es] (25*), fürchtet euch nicht!
24* o. Fasst Mut (vgl. Mt 9:2 - Mt 9:22)
25* 'Ich bin (es)' (griech. ego eimi) ist nach Ethelbert Stauffer eine 'Theophanieformel'. Sie hat die Bedeutung: Ich bin der Unveränderliche, Ewigseiende. JAHWE selbst offenbart sich darin (vgl. 2Mo 3:14 - 5Mo 32:39 - Jes 41:4 - Jes 41:10 - Jes 41:13 - Jes 42:8 - Jes 44:6 - Jes 44:24 - Jes 45:5-7 - Jes 48:12). Im NT besagen diese Worte: In Jesus offenbart sich JAHWE, der ewigseiende Gott (vgl. außer Mt 14:27 - Mk 6:50 - Mk 14:62 - Joh 4:26 - Joh 6:35 - Joh 8:12 - Joh 11:25 - Offb 1:17 u.a.). Stauffer schrieb dazu: 'ICH BIN ES, das bedeutet: Wo ich bin, da ist Gott, da lebt, da spricht, da ruft, da fragt, da handelt, da entscheidet, da liebt, da erwählt, da vergibt, da verwirft, da verstockt, da leidet, da stirbt Gott. Kühneres kann man nicht sagen, nicht ausdenken.' →📗 →📚
Mt 14:28 - Da entgegnete ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so gebiete mir, über die Wasser zu dir zu kommen!
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Mt 14:29 - Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg vom Boot herunter, ging über die Wasser und kam auf Jesus zu.
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Mt 14:30 - Als er aber den Sturmwind verspürte (26*), fürchtete er sich, und zu sinken beginnend schrie er: Herr, rette mich!
26* w. den starken Wind sah →📗 →📚
Mt 14:31 - Sogleich streckte Jesus die Hand aus und ergriff ihn und er spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?
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Mt 14:32 - Als sie dann ins Boot gestiegen waren, legte sich der [starke] Wind;
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Mt 14:33 - die aber im Boot waren, fielen anbetend vor ihm nieder und sprachen: Du bist in Wahrheit (27*) Gottes Sohn!
27* o. wirklich, tatsächlich →📗 →📚
Mt 14:34 - Nach ihrer Überfahrt kamen sie an Land, [und zwar] nach Genezareth (28*).
28* Die Landschaft Genezareth ist eine fruchtbare Ebene an der Nordwestseite des Sees. →📗 →📚
Mt 14:35 - Und da die Männer jenes Ortes ihn erkannt hatten, schickten sie in die ganze dortige Umgegend [Boten] aus, und sie brachten ihm alle Leidenden (29*)
29* o. alle, denen es schlecht ging, die ein Übel hatten →📗 →📚
Mt 14:36 - und sie baten ihn, nur die Quaste (30*) seines Gewandes anrühren [zu dürfen], und alle, die [sie] anrührten, wurden völlig geheilt (31*).
30* vgl. Mt 9:20 mit Anm. 22!
31* o. völlig gesund (w. hindurchgerettet) →📗 →📚
Mt 15:1 - Dann kommen von Jerusalem her Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus; sie sagen:
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Mt 15:2 - Warum [eigentlich] übertreten deine Schüler die Überlieferung der Ältesten (1*)? Sie waschen ja ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen!
1* die aus dem mosaischen Gesetz abgeleiteten Vorschriften der Alten →📗 →📚
Mt 15:3 - Er antwortete ihnen: Warum übertretet ihr denn Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen?
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Mt 15:4 - Denn Gott sprach: "Ehre Vater und Mutter!" und: "Wer Vater und Mutter schmäht, soll des Todes sterben" (2*).
2* 2Mo 20:12 - 2Mo 21:17 (der hebr. Text in 2Mo 21:17 spricht von "verfluchen") →📗 →📚
Mt 15:5 - Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: "Was dir von mir [als Unterstützung] zusteht (3*), [möge] eine Opfergabe [für den Tempel sein]",
3* o. zum Nutzen sein sollte, zugute kommen sollte →📗 →📚
Mt 15:6 - der braucht seinen Vater nicht zu ehren (4*). Und so habt ihr das Wort Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen.
4* Der fromme Heuchler will den Eltern die notwendige Unterstützung (und damit Ehrung) dadurch vorenthalten, dass er Gott ein Geldopfer weiht. Solche Missachtung natürlicher, irdischer Verpflichtungen für einen angeblich höheren, "geistlichen" Zweck lehnt Jesus ab. →📗 →📚
Mt 15:7 - Ihr Heuchler (5*)! Richtig (6*) hat Jesaja über euch geweissagt, da er sagt:
5* o. Ihr Scheinheiligen
6* o. Treffend, gut →📗 →📚
Mt 15:8 - "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir;
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Mt 15:9 - umsonst aber verehren sie mich, indem sie Menschengebote als Lehren vortragen (7*)."
7* w. lehrend als Lehren Menschengebote (Jes 29:13; Mk 7:7) →📗 →📚
Mt 15:10 - Und er rief die Volksmenge herbei und sprach zu ihnen: Hört zu und versteht (8*)!
8* o. bringt es zusammen, seht es ein, begreift →📗 →📚
Mt 15:11 - Nicht was in den Mund hineinkommt, verunreinigt (9*) den Menschen, sondern was aus dem Mund herauskommt, das verunreinigt den Menschen.
9* o. entweiht, profaniert, macht gemein →📗 →📚
Mt 15:12 - Da traten die Schüler [an ihn] heran; sie sagen zu ihm: Weißt du, dass die Pharisäer, als sie das Wort hörten, Anstoß [daran] genommen haben (10*)?
10* o. sich geärgert haben →📗 →📚
Mt 15:13 - Er aber antwortete: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird mit der Wurzel herausgerissen werden.
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Mt 15:14 - Lasst sie, sie sind blinde Blindenführer. Wenn aber ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in die Grube fallen.
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Mt 15:15 - Da nahm Petrus das Wort und sagte zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis (11*)!
11* Gemeint ist Mt 15:11. →📗 →📚
Mt 15:16 - Er aber sagte: Seid auch ihr noch immer (12*) unverständig?
12* o. gerade jetzt →📗 →📚
Mt 15:17 - Begreift ihr nicht, dass alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch gelangt und [dann] ausgeschieden wird (13*)?
13* w. in den Abort geworfen →📗 →📚
Mt 15:18 - Was aber zum Munde ausgeht, kommt aus dem Herzen heraus, und das verunreinigt (9*) den Menschen.
9* o. entweiht, profaniert, macht gemein →📗 →📚
Mt 15:19 - Denn aus dem Herzen heraus kommen böse Gedanken(14*): Mordgelüste, Ehebrüche, Unzuchtgelüste, Diebereien, Lügenbehauptungen (15*), Lästerungen.
14* o. Überlegungen, Erwägungen
15* o. falsche Zeugnisse, lügnerische Beteuerungen →📗 →📚
Mt 15:20 - Diese [Dinge] sind es, die den Menschen verunreinigen; aber das Essen mit ungewaschenen Händen (16*) verunreinigt den Menschen nicht.
16* ohne die Reinheitsvorschriften der Überlieferung der Alten genauestens zu beachten →📗 →📚
Mt 15:21 - Und Jesus ging weg von dort und zog sich in die Gegend (17*) von Tyrus und Sidon zurück (18*).
17* w. in die (Landes-)Teile
18* zur Zeit Jesu bedeutende phönizische Hafenstädte (vgl. Mt 11:21,22). Jesus zieht sich vorübergehend ins "Heidenland" nördlich von Israel zurück. →📗 →📚
Mt 15:22 - Und sieh, eine kanaanäische Frau (19*), die von jenem Gebiet herkam, rief [laut und anhaltend]: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist ganz schlimm dämonisch besessen!
19* nach Mk 7:26 eine Griechin, eine Syrophönizierin →📗 →📚
Mt 15:23 - Er aber antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Schüler herzu und baten ihn: Schick sie weg (20*), denn sie schreit hinter uns her!
20* o. Fertige sie (doch) ab, lass sie (doch) gehen →📗 →📚
Mt 15:24 - Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen (21*) des Hauses Israel gesandt worden (22*).
21* vgl. Mt 9:36 - Ps 119:176 - Hes 34:6 - Lk 15:4
22* So lautete damals der Auftrag seines Vaters; vgl. Mt 10:5,6. Der unbedingte Gehorsam dem Vater gegenüber hatte Vorrang vor Mitleidsgefühlen. Nach Jesu Tod und Auferstehung aber ist er für Menschen aus allen Nationen da: Apg 10:35 - Apg 13:46 - Eph 2:11-14. →📗 →📚
Mt 15:25 - Sie aber, [näher] gekommen, warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
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Mt 15:26 - Doch er erwiderte: Es ist nicht recht (23*), das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden (24*) hinzuwerfen.
23* o. fein, gut, schön
24* o. Hündlein. Nach W. Bauer Stuben- o. Schoßhund (zur Familie gehörend). →📗 →📚
Mt 15:27 - Sie aber sagte: Ja, Herr (25*)! Doch auch die Hunde fressen von den kleinen Bröckchen (26*), die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.
25* Sie sagt trotz der dreimaligen Ablehnung Jesu "Ja, Herr und fügt sich in die damals gültige heilsgeschichtliche Ordnung. Innerhalb dieser Ordnung erbittet sie Hilfe und wird erhört.
26* Krümlein o. Brosämlein →📗 →📚
Mt 15:28 - Da antwortete ihr Jesus: O Frau, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war von jener Stunde an geheilt.
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Mt 15:29 - Dann kam Jesus, von dort weitergehend, [wieder] an den See Galiläas (27*). Und er stieg auf den Berg und setzte sich dort nieder.
27* den See Genezareth in Nordisrael (Galiläa) →📗 →📚
Mt 15:30 - Und große Volksmengen kamen zu ihm, die Lahme, Blinde, Verkrüppelte (28*), Stumme und viele andere [Kranke] mit sich führten, und sie legten sie zu seinen Füßen nieder und er heilte sie,
28* o. Verstümmelte (z. B. Einhändige) →📗 →📚
Mt 15:31 - sodass die Volksmenge sich wunderte, als sie sahen, wie Stumme redeten, Verkrüppelte gesund waren, Lahme umhergingen und Blinde sehend waren, und sie verherrlichten (29*) den Gott Israels.
29* o. ehrten, rühmten, priesen →📗 →📚
Mt 15:32 - Dann rief Jesus seine Schüler zu sich und sprach: Ich bin im Innersten von Erbarmen bewegt über die Volksmenge; denn sie harren [nun] schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig entlassen (30*), damit sie nicht etwa unterwegs kraftlos zusammenbrechen (31*).
30* o. wegschicken, ohne dass sie gegessen haben (fastend o. nüchtern ziehen lassen)
31* o. ermattet niedersinken, an Entkräftung sterben →📗 →📚
Mt 15:33 - Da sagen die Schüler zu ihm: Woher [bekommen wir hier] in der Einsamkeit (32*) so viele Brote, dass wir eine so große Volksmenge sättigen [könnten]?
32* o. menschenleeren Gegend, Öde, Wüste →📗 →📚
Mt 15:34 - Jesus spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie sagten: Sieben, und wenige Fischlein.
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Mt 15:35 - Dann, nachdem er die Volksmenge angewiesen hatte, sich auf die Erde niederzulassen,
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Mt 15:36 - nahm er die sieben Brote und die Fische, und als er [Gott] gedankt hatte, brach er [sie] und gab [sie] den Schülern, die Schüler aber [gaben sie] den Volksmengen (33*).
33* vgl. Mt 14:19 - Mt 26:26 - Lk 24:30 →📗 →📚
Mt 15:37 - Und sie aßen alle und wurden satt, und was übrig war an Brocken, hoben sie auf: sieben volle Körbe (34*).
34* Hier sind Handkörbe gemeint, in Mt 14:20 große Tragkörbe →📗 →📚
Mt 15:38 - Die aber gegessen hatten, waren 4000 Männer, ohne Frauen und Kinder (35*).
35* vgl. Mt 14:15-21! Trotz mancher Gemeinsamkeiten schildern Mt 14:15-21 und Mt 15:32-38 zwei verschiedene Speisungswunder Jesu, verschieden nach "Ort und Zeit und Zahl" (F. Rienecker). Vgl. Mt 16:9,10! →📗 →📚
Mt 15:39 - Und als er die Scharen entlassen hatte, stieg er in das Boot und kam in das Gebiet von Magadan (36*).
36* Nach anderen griech. Handschriften mag es sich um Magdala am Westufer des Sees Genezareth gehandelt haben. →📗 →📚