Die Versorgungs- und Anwendungssicherheit von Kinderarzneimitteln im Kontext der EU-Arzneimittelstrategie
with Anina Hanimann and Aline Hänggli, Commissioned by the Federal Office of Public Health, 2024
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In diesem Ressortforschungsmandat des Bundesamts für Gesundheit (BAG) wurden die Auswirkungen der geplanten Massnahmen der EU zur Umsetzung der EU-Arzneimittelstrategie auf die Schweiz und das Zusammenspiel der bestehenden Massnahmen zur Verbesserung der Versorgungs- und Anwendungssicherheit von Arzneimitteln für Kinder und Jugendliche in der Schweiz untersucht. Hierfür wurden Dokumente analysiert, ein Rechtsvergleich, Interviews und ein Workshop mit ausgewählten Wissensträgern/-innen durchgeführt sowie ein Wirkungsmodell erstellt. Die Analyse zeigt, dass die geplanten Massnahmen der EU mehrheitlich zur Verbesserung der Versorgungs- und Anwendungssicherheit von Arzneimitteln für Kinder und Jugendliche in der Schweiz beitragen würden. Überdies ergäbe sich für die Schweiz aus den geplanten Massnahmen kaum unmittelbarer Handlungsbedarf bestehende rechtliche Regelungen zu ändern. Weiter zeigt das Ressortforschungsmandat auf, dass die Schweiz über 17 Massnahmen zur Verbesserung der Versorgungs- und Anwendungssicherheit verfügt. Trotz dieser Massnahmen werden in pädiatrischen Bereichen mit hohem therapeutischem Bedarf noch immer zu wenig Arzneimittel erforscht, entwickelt und zugelassen. Die Anwendung von Arzneimitteln ausserhalb der behördlich genehmigten Fachinformation bleibt bei Kindern und Jugendlichen verbreitet (Off-Label-Use). Während einzelne Massnahmen optimiert werden können, zeigt das Ressortforschungsmandat, dass die Versorgungs- und Anwendungssicherheit von Arzneimitteln bei Kindern und Jugendlichen ganzheitlich und nachhaltig verbessert werden muss.
with Stefan Rieder, Carole Stehlin, Ruth Feller and Deborah Intelisano, Commissioned by the State Secretariat for Education, Research and Innovation , 2024
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Die Verbundpartner der Berufsbildung (Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt) haben im Rahmen der gemeinsamen Initiative «Berufsbildung 2030» beschlossen, eine neue Gremienstruktur zu bilden. Mit dieser sollen die bereits vorhandenen Gremien besser aufeinander abgestimmt und die Rollen und Entscheidungsprozesse in der Berufsbildung klarer und transparenter gestaltet werden. Drei Jahre nach Inkrafttreten der neuen Gremienstruktur untersucht die vorliegende Evaluation, ob mit der neuen Gremienstruktur die erhoffte Stärkung der Berufsbildung erreicht werden konnte. Die Evaluation basiert auf einer Analyse bestehender Dokumente, auf Interviews mit Personen, die Einsitz in die Gremien genommen haben und auf einer Online-Befragung bei den Anspruchsgruppen der Berufsbildung.
Aus Sicht der Evaluation weist die neue Gremienstruktur einige Verbesserungen gegenüber der alten auf. Hervorzuheben sind die bessere verbundpartnerschaftliche Steuerung der Berufsbildung durch die Einsetzung der TBBK, die effizienteren und sachbezogeneren Diskussionen am nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung sowie der breitere Einbezug der verschiedenen Akteure der Berufsbildung durch die Dialogforen. Demgegenüber gibt es einige Bereiche, bei denen die Gremienstruktur keine Verbesserungen herbeigeführt hat. Besonders bei den Mitwirkungsmöglichkeiten der Akteure auf der operativen Ebene bestehen nach wie vor Defizite. Trotz Einsetzung der Dialogforen fliessen die Anliegen dieser Akteure noch zu wenig in die oberen Stufen der Berufsbildung ein. Zudem gibt es einige Akteure, die sich in der neuen Gremienstruktur nicht ausreichend repräsentiert fühlen.
Die Evaluation empfiehlt, kleine Anpassungen anstatt grosser Änderungen an der Gremienstruktur vorzunehmen, die Prozesse zur Lancierung von Projekten innerhalb der TBBK festzulegen, die Dialogforen zu optimieren und die Schaffung einer Struktur für den Austausch für Anbietende von berufsorientierter Weiterbildung zu prüfen.
with Stefan Rieder and David Fischer, Commissioned by the Canton of Aargau, 2023
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Um die negativen Auswirkugen der Covid-19-Pandemie abzufedern, wurden im Kanton Aargau zwischen Dezember 2020 und Mitte 2022 rund 2’200 Unternehmen im Rahmen der Härtefallmassnahmen mit finanziellen Beträgen von total 260 Millionen Franken unterstützt. Die Umsetzung und vor allem die Wirksamkeit der Härtefallmassnahmen im Kanton Aargau sind Gegenstand dieser Studie. In der Studie wurden Interviews mit den am Vollzug beteiligten Personen sowie Vertretenden von Wirtschaftsverbänden durchgeführt, Dokumente und Wirtschaftsdaten des Kantons ausgewertet sowie unterstützte und nicht unterstützte Unternehmen mittels einer Online-Befragung befragt. Basierend auf den Erkenntnissen wurden Empfehlungen für zukünftige Notlagen formuliert.
Die Gesamtbeurteilung des Vollzugs der Härtefallmassnahmen fällt positiv aus. Zudem haben die Härtefallmassnahmen im Zusammenspiel mit anderen Unterstützungsmassnahmen dazu beigetragen, Konkurse von an sich gesunden Unternehmen zu vermeiden und den Abbau von Arbeitsplätzen zu dämpfen. Als negative Wirkungen müssen hingegen die Mitnahmeeffekte genannt werden.
with Christof Schwenkel, Kristin Thorshaug and Franziska Müller, Commissioned by State Secretariat for Migration, 2023
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Der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine im Frühjahr 2022 hat die grösste Fluchtbewegung in Europa seit dem 2. Weltkrieg ausgelöst. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) nutzte verschiedene Instrumente, um dem zusätzlichen Personalbedarf für die Bewältigung der Asylgesuche der schutzsuchenden Personen aus der Ukraine gerecht zu werden. Neben Temporärarbeitskräften haben so im Rahmen sogenannter Unterstützungspools Mitarbeitende anderer Stellen der Bundesverwaltung, anderer Stellen des SEM sowie (für Spezialaufgaben) Mitarbeitende des Bundesamts für Polizei und des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit bei der Krisenbewältigung ausgeholfen. Interface hat in einer externen Evaluation den Einsatz dieser Unterstützungspools und der Temporärarbeitskräfte untersucht. Unter anderem wurden dazu eine Online-Befragung bei allen eingesetzten Personen sowie Interviews bei empfangenden und entsendenden Organisationseinheiten durchgeführt. Die Evaluation zeigt auf, wie sich der Einsatz der unterschiedlichen Instrumente bewährt hat und formuliert darauf basierend Empfehlungen für den flexiblen Personaleinsatz im SEM in zukünftigen Krisen.
with Amélie Pestoni, Ruth Feller, Andrea Haenni and Delgado Luchner, Commissioned by Federal Office of Culture and the University of Fribourg, 2023
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Nebst den vier offiziellen Landessprachen der Schweiz werden in der Schweiz 70 weitere Sprachen gesprochen. Die Mehrsprachigkeit in der Schweiz hat in den letzten Jahren zugenommen. Eine lebendige und funktionierende Mehrsprachigkeit erfordert auch beträchtliche Investitionen und Fördermassnahmen, die in der Schweiz auf Bundesebene gesetzlich verankert sind. Für die Ausrichtung von Finanzhilfen zur Förderung der Mehrsprachigkeit ist das Bundesamt für Kultur (BAK) zuständig. In der Kulturbotschaft 2016–2020 sind zentrale Massnahmen zur Förderung der Landessprachen und zur Verständigung zwischen den Sprachgemeinschaften festgehalten: Sicherstellen einer ausgewogenen Vertretung der Sprachgemeinschaften bei der Bundesverwaltung, Förderung der Sprachkenntnisse des Personals, Förderung der mehrsprachigen Kantone, Erhaltung und Förderung der italienischen und rätoromanischen Sprache, Förderung der Verständigung und des Austausches zwischen den Sprachgemeinschaften, Unterstützung angewandter Forschung zum Thema Mehrsprachigkeit, Förderung der Landessprachen im Unterricht, Förderung der Kenntnisse Anderssprachiger in ihrer Erstsprache. Der Antrag von Ständerat Charles Juillard, den Entwurf der Legislaturplanung 2019–2023 des Bundesrats um ein zusätzliches Ziel zur Förderung der Mehrsprachigkeit zu ergänzen, wurde in der Sommersession 2020 angenommen. Um die Ergänzung entsprechend umzusetzen, benötigte es eine Bestandesaufnahme bestehender Massnahmen des Bundes. Das BAK hat Interface beauftragt, in einem ersten Schritt die durch den Bund initiierten Massnahmen zur Förderung der Mehrsprachigkeit in der Schweiz zu erheben und in einer Gesamtübersicht darzustellen (Erhebung des Ist-Zustands). In einem zweiten Schritt bewerteten rund 35 Stakeholder im Rahmen eines Workshops diese Massnahmen. Darauf abstützend analysierte Interface die Sprachenpolitik des Bundes und leitete daraus Empfehlungen ab, ob und in welche Richtung eine Weiterentwicklung angezeigt ist.
with Christof Schwenkel, Vera Hertig and Andreas Balthasar, Commissioned by the Canton of Appenzell Innerrhoden, 2022
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Im Auftrag der Standeskommission hat Interface die Bewältigung der Corona-Pandemie im Kanton Appenzell Innerrhoden evaluiert. Die wichtigste Methode für die Durchführung der Evaluation war die systematische Auswertung von Dokumenten zur Krisenvorsorge und aus dem Krisenmanagement. Zudem wurden insgesamt zehn leitfadengestützte Interviews mit Mitgliedern der Standeskommission sowie verwaltungsinternen und -externen Schlüsselakteuren geführt. Die Beurteilung der Krisenbewältigung erfolgte anhand von Kriterien, deren Einhaltung massgeblich zu einer zweckmässigen und wirksamen Pandemievorsorge und -bewältigung beiträgt.
with Birgit Laubereau, Chantal Strotz, Stefan Essig, Franziska Müller and Tamara Bischof, Commissioned by the Federal Office of Public Health, 2022
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Das Bundesamt für Gesundheit hat Interface Ende 2021 beauftragt, eine Situationsanalyse zu erstellen, die als eine Grundlage für die Beantwortung des Postulats 21.3014 «Sicherstellung einer angemessenen Behandlung und Rehabilitation für Menschen mit Long Covid» dient. Das Mandat verfolgte drei Zielsetzungen: Erstens das Erfassen der Versorgungssituation (d.h. Behandlung und Rehabilitation) von Personen mit Post-Covid-19-Erkankung, zweitens das Aufdecken von möglichen Lücken und Problematiken in der Versorgung sowie bei deren Finanzierung und drittens das Ableiten von entsprechenden Empfehlungen. In diesem Rahmen wurde unter anderem eine Befragung von spezialisierten Sprechstunden durchgeführt, die 2022 aktualisiert wurde.
with Oliver Prinzing and Stefan Rieder, Commissioned by the Federal Office of Justice, 2022
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Mitte 2020 hat der Bundesrat den Bericht «Steuerliche und weitere Massnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft» verabschiedet. Darin wurde angekündigt, die Auswirkungen von Registerlösungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt vertieft analysieren zu wollen. Die Verantwortlichen des Bundesamts für Justiz, des Bundesamts für Umwelt und des Staatsekretariats für Wirtschaft haben Interface mit der Regulierungsfolgenabschätzung (RFA) Kreislaufwirtschaft betraut. Ziel dieser RFA war es, die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen der Registerlösung zu untersuchen. Dabei standen Produkte im Vordergrund der Analyse, die mittels eines nutzenbasierten Geschäftsmodells (NBG) angeboten werden. Die RFA beantwortete folgende Fragen: Führt eine Anpassung des Faustpfandrechts und die Einführung eines Registers zu einer Zunahme von NBG? Welche ökologischen und ökonomischen Effekte sind zu erwarten, wenn das Eigentumsverhältnis der NBG so geregelt wird, dass die durch das strikte Faustpfandprinzip ausgelöste, theoretische Rechtsunsicherheit bei Pfandrechten im Konkursfall verbessert wird? Welche ökologischen und ökonomischen Auswirkungen hätte eine Registrierungspflicht auf das Leasing? Welche Aufwände/Kosten wären mit dem Aufbau eines Registers verbunden? Könnte ein bestehendes Register ausgebaut werden?
with Christof Schwenkel, Stefan Essig, Andreas Balthasar and Julie Martin, Commissioned by the Canton of Bern, 2022
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Interface hat eine externe Evaluation des Krisenmanagements des Kantons Bern in der Covid-19-Pandemie durchgeführt. Neben einer Analyse von ausgewählten Daten und Dokumenten wurden insgesamt 46 leitfadengestützte Interviews mit Regierungsmitgliedern, Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung und verwaltungsexternen Personen geführt. Weiter wurden in zwei Online-Befragungen ausgewählte Mitarbeitende der Verwaltung sowie die Gemeindeschreiber/-innen aller Bernischen Gemeinden befragt. Die Beurteilung der Krisenbewältigung erfolgt anhand von Kriterien, deren Einhaltung massgeblich zu einer zweckmässigen Konzeption und Umsetzung, zu zweckmässigen Outputs eines kantonalen Krisenmanagements sowie zu einer wirksamen Pandemiebewältigung in spezifischen Bereichen beiträgt.
with Anina Hanimann, Birgit Laubereau, Cornel Kaufmann and Stefan Rieder, Commissioned by the Federal Office of Public Health, 2022
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Um die Sicherheit und Versorgung mit Kinderarzneimitteln in der Schweiz zu verbessern, wurden im Rahmen der ordentlichen Revision des Heilmittelgesetzes per 1. Januar 2019 pädiatrische Prüfkonzepte (PPK) eingeführt sowie neue Massnahmen für Arzneimittel für seltene Krankheiten (AMSK) erlassen. Das Bundesamt für Gesundheit wollte im Rahmen einer Situationsanalyse die bisherigen Erfahrungen mit dem Vollzug des Instruments PPK und den Massnahmen für AMSK untersuchen sowie die Erwartungen bezüglich der Wirksamkeit der Massnahmen abholen. Daraus sollte allfälliges Optimierungspotenzial für die besagten Massnahmen abgeleitet werden. Interface hat diese Situationsanalyse umgesetzt. Methodisch stützte sich die Studie erstens auf die Analyse von Dokumenten und Daten aus der EU und der Schweiz, zweitens auf leitfadenzentrierte Interviews mit den relevanten Anspruchsgruppen in der EU und der Schweiz. Die Situationsanalyse wurde zwischen September 2021 und Juli 2022 durchgeführt.