Missale Franciscanum

Das die Handschrift aus Italien stammt, leitet sich wohl auch daher ab, daß dort die Schriftart Rotunda im 14. Jahrhundert im klerikalen, klösterlichen Bereich benutzt wurde. Im Gegensatz dazu wurde in Deutschland die Textura gebraucht. Das Schriftbild der Rotunda erscheint wesentlich angenehmer.

Die Handschrift war wohl für den täglichen Gebrauch im Kloster bestimmt. Sie enthält sparsam farbige Miniaturmalereien und weitere interessante Details. Die Seiten sind aufwendig aus Pergament hergestellt. Monate werden vergangen sein, ehe Schreiber und Miniaturmaler die Ausgestaltung abgeschlossen haben.

Man kann erkennen, dass sie viel benutzt wurde. Sie gehört nicht zu den Prachtexemplaren, die in der heutigen Zeit wissenschaftlich bearbeitet werden. Trotz ihres Alters ist sie dennoch gut und in allen Teilen im Original erhalten. Es ist interessant, diese Handschrift nach der Restaurierung weiter zu erschließen.

Alter alterius auxilio eget - Einer benötigt des anderen Hilfe:

Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt wurde 1997 mit dem Ziel gegründet, dass Erbe Martin Luthers und der Reformation zu bewahren und zu vermitteln. Dazu pflegt die Stiftung Sammlungen und Austellungen innerhalb von vier UNESCO Weltkulturerbe-Museen in Wittenberg und Eisleben.

Über Buchpatenschaften kann man auch als Privatperson die Stiftung unterstützen, viele Bücher der Altbestandsbibliothek vor dem Verfall zu bewahren und für die Zukunft zu erhalten.

Die 'Missale Franciscanum': Das Manuskript ist italienischer Herkunft und befindet sich im Bestand der Stiftung Luthergedenkstätten in Wittenberg/ Sachsen-Anhalt (Inventar Nr. MS/3742). Die Restaurierungsarbeiten wurden von einer Dresdener Werkstatt für Papierrestaurierung ausgeführt.

Auf den folgenden Seiten wird die Restaurierung dieser wertvollen lateinischen Pergamenthandschrift aus dem 14. Jahrhundert beschrieben. Vor der Restaurierung durch die Werkstatt Buch- und Grafikrestaurierung in Dresden war Gelegenheit, einige interessante Details zu fotografieren.

Das Atelier für Papierrestaurierung in Dresden arbeitet an vielfältigen Restaurierungsprojekten und Künstlerbüchern.

Für das Handschriftenerschliessungszentrum in München sind Handschriften sind keine "musealen" Bibliotheksbestände, sondern unikales, originales und lebendiges Quellenmaterial für zahlreiche Wissenschaftsdisziplinen. Ihre Erschließung nach modernem Standard ist deshalb eine vorrangige Aufgabe.

Die Webseite www.missal.de, von Privatpersonen mit viel Herz geführt, hat mit den o.g. Institutionen und Fachleuten Kontakt, um die Missale Franciscanum zu restaurieren und zu erschliessen.