Studie 2007
Entwurfsgrundlage für dieses lebensstilorientierte Studentenwohnheim war eine Forschungsarbeit, an der ich im Rahmen der Projektgruppe "Architektur & Lebensstil" an der Universität Kassel mitgearbeitet habe. Die Aufgabenstellung, ein Wohnheim auf einem realen Grundstück in der Nähe des Hauptcampus zu entwerfen, basiert auf der empirischen Befragung von Passanten auf dem Universitätsgelände zu ihren Präferenzen und der Einteilung der Probanden in fünf Lebensstil-Cluster.
Entwurfsdiagramme
1-Holländische Straße 2-Holländischer Platz 3-Uni Kassel
Der Neubau des Studentenwohnheims in der Kasseler Nordstadt schließt eine langjährige Baulücke und vermittelt in seiner Höhenentwicklung zwischen den angrenzenden Nachbargebäuden entlang der Holländischen Straße. Die Bausubstanz einer Bauruine wird in die Konstruktion des Gebäudes einbezogen. Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Haupteingang des Studentenwohnheims ein direkter Zugang zu den Freizeitbereichen der einzelnen Gruppen. Hier ist auch ein Waschsalon vorgesehen. Die Fassade des Gebäudes greift das Thema der Einteilung der Bewohner in die empirisch ermittelten Cluster bildlich auf. Hinter einem "Stadtschaufenster" zu den jeweiligen Freizeitbereichen der Cluster präsentieren sich die Bewohner bzw. ihre jeweiligen Milieus. Im Erdgeschoss befindet sich ein Internetcafé, im ersten Obergeschoss ein Kulturraum, im zweiten Obergeschoss eine Lounge-Bar, im dritten Obergeschoss eine Gemeinschaftsküche und im Dachgeschoss ein Gewächshaus. Die medial aktivierte Fassade stellt großflächig die Vernetzung der Menschen in unserer digitalen Gesellschaft dar. Dieses Thema wurde auch bei der Verteilung der verschiedenen Wohnungstypen im Grundriss des Gebäudes aufgegriffen. Neben Einzel- und Doppelappartements gibt es zwei größere Bereiche für Wohngemeinschaften. Jeder Wohnungstyp verfügt über eine eigene Loggia zur ruhigen Innenhofseite. Auf einer großzügigen Dachterrasse und in einem begrünten Innenhof sind weitere Aufenthaltsbereiche für die Bewohner vorgesehen. Im Zentrum des Innenhofes steht eine begehbare Stahlskulptur in einem Kirschbaum, inspiriert von Italo Calvinos Roman "Der Baron auf den Bäumen".