Autoausfahrt 2016

29. Oldtimer-Ausfahrt des Oldtimer-Clubs Nienburg (OCN), 24. Juli 2016

Die Kleinen fahren wegen ihrer geringeren Motorleistung immer an der Spitze. So gaben auch dieses Jahr gleich mehrere BMW Isettas das Tempo am Start vor. Strahlendes Wetter verhieß nicht nur den Cabrio-Besitzern angenehme Fahrt ab Hoya, wo am Lindenhof gestartet wurde. Durch Martfeld, Schwarme, Gödestorf, Neubruchhausen, Scholen, Homfeld rollte die Karawane der etwa 60 Oldis. Breit war die Fahrzeugpalette. Ob Volvo, Mercedes, BMW, DKW, VW- Käfer, amerikanischer Straßenkreuzer und, und, und – jeder Fahrer präsentierte sein spezielles Lieblingsfahrzeug. Das älteste Modell, ein Ford A Pickup von 1929 kam aus Hassel und schlug um eine Nasenlänge eine Ford A Limousine von 1931 aus Walsrode. Beide erreichten problemlos nach 100 Kilometern Fahrt das Ziel. Die weiteste Anreise hatte ein Fahrer aus Neuss mit einem 3er BMW. Die Clubmitglieder und ihre Gäste aus der näheren und ferneren Umgebung wie Minden, Bückeburg, Bremen und Osnabrück kehrten dann zum Mittagessen im „Gasthaus Dillertal“ ein.

Weiter ging es nach Hoyerhagen zum Serumwerk Memsen. Herstellungsleiter Dr. Peter Schaufuß von der Wirtschaftgenossenschaft Deutscher Tierärzte (WDT) sprach über den Prozess der Serumgewinnung, zum Beispiel gegen Tetanuserkrankung. In den alten unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden - das älteste von 1653 - verbirgt sich modernstes Equipment und strenge hygienische Vorgaben müssen eingehalten werden. Ein Blick durch die Fenster war erlaubt. Das weiße springende Pferd im niedersächsischen Wappen geht auf die sogenannten „Memser Weißen“ zurück, die im 17ten Jahrhundert in der Domäne Memsen gezüchtet wurden. Pferde, die im Gegensatz zu Schimmeln von Geburt an ein weißes Fell haben, und als Kutschpferde für den englischen Hof und die Herzöge von Hannover dienten.

Heute stehen in den Stallungen um die 90 Warmblüter unterschiedlicher Rassen für die Medizin zur Verfügung. Ihr Blut dient dazu, um daraus Seren für die Tiermedizin, Tuberkuline und Diagnostika gegen Pilzinfektionen zu entwickeln. Tierarzt Dr. Thomas Buchholz erklärte anschließend ausführlich den Ablauf eines Aderlasses und konnte glaubhaft versichern, dass kein Pferd leiden muss und ihm das Gnadenbrot gewährt wird, wenn es ausgemustert ist.

Aber Hoyerhagen das bedeutet auch, man befindet sich am geografischen Mittelpunkt Niedersachsens, und zur Erinnerung erhielt jeder Teilnehmer eine Urkunde. Zur Kaffeezeit endete die Rundfahrt wieder im Lindenhof. Unliebsame Vorkommnisse oder Ausfälle kamen dem Vorsitzenden Norbert Harasiuk nicht zu Ohren. Beim vergnügten Schmausen ließen die Oldtimerfreunde die Ausfahrt ausklingen und waren sich einig, ein schöner Tag mit hervorragender Organisation ging zu Ende.