Der Marburger Theologe Prof. Dr. G. Marcel Martin entwickelte in einer ebenso geistreichen wie anspruchsvollen Einführung Gedanken zur Bilderwelt von Iris Kramer. Dabei orientierte er sich am Leitthema der Ausstellung und nahm die etwa 50 erschienenen Gäste mit auf eine Reise zu den inneren Zusammenhängen dieser drei Begriffe. So sei „Haltung“ gerade nicht etwas Starres, sondern das, was Körper und Geist erlaube, sich mit Leichtigkeit zu bewegen, um Neues und Ungewöhnliches auch mit einem „schrägen Blick“ wahrzunehmen. Beim Tanz zeigten sich diese Zusammenhänge in vielfältiger Weise. Diese sind in den Bildern von Iris Kramer immer wieder neu und überraschend eingefangen.Zwei Bilder hatten es dem Laudator besonders angetan: „Tanz der Krawatten“ und „Coming Out“. Zum ersten meinte Martin, hier spiele die Künstlerin mit der geschäftigen Professionalität der Krawattenträger und verwandle diese Kleidungsstücke durch eine grandiose Farbkomposition. Bewusst offen bleibt, ob diese nun aus der Reihe oder in der Reihe tanzen.

Beim zweiten Bild tritt eine tanzende Gestalt wie durch einen Riss aus einem dunklen Hintergrund nach vorn - für Martin ein Sinnbild für die Arbeit der Künstlerin: aus anscheinend Gewohntem hervorzutreten und dabei das Ungewohnte hervortreten zu lassen.

 Die Ausstellung wird noch bis zum Jahresende in der Anwaltskanzlei Preusse und Kollegen gezeigt. Öffnungszeiten: Mo. – Do.: 9-18 h, Fr. 9-13 h bzw. –nach telefonischer Vereinbarung (06421-5908640). Weitere Begleitprogramme wie Lesung/ Gedichte sind in dieser Zeit geplant – ggf. bei der Finissage – und werden noch mitgeteilt.