Man stirbt in einem deutschen Krankenhaus
[Der Text unten ist aus mehreren Briefen an die Staatsanwaltschaft Frankfurt kopiert.]
Dr. Leonid Mischnaewski, ein gesunder, lebensfröhlicher 75-jähringer Mann, hatte seit ein Paar Wochen Atemschwierigkeiten. Er wollte das Problem bis zu Weihnachten beseitigen, und ist nach Markus-Krankenhaus in Frankfurt gegangen. Es war Dezember 2011. Nach 37 Tage an der Intensivstation des Markus-Krankenhauses, ist er über Nacht vom Herzversagen gestorben.
Die Schuld daran soll bei Krankenhauspersonal und Ärzten liegen.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat in Februar 2016 den Ermittlungsverfahren gegen den Ärzten und Pflegern wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung eingestellt. (§170 Abs., 2, d.h. Begehung einer Straftat konnte nicht nachgewiesen werden).
Aus dem Brief der Wittwe an die Staatsanwaltschaft: "Ich glaube, dass sein Tod durch eine Reihe von Arzt- und Pflegefehlern verursacht worden war"
Dr. Leonid Mischnaewski ging nach am Markus-Krankenhaus, weil er seit ein Paar Tage Atemschwierigkeiten hatte. Er war ein starker, lebensfroher Mann, 75 Jahre alt. Mit Strassenbahn ist er gefahren - es war 6. Dezember 2011, und er wollte den Besuch schnell hinter sich bringen, vor Weinhachten, um dann mit der Familie und ohne Gesundheitsprobleme Weinhachten zu feiern.
Als er ins Krankenhaus angekommen war, wurde mit der Diagnose Lungenembolie auf die Intensivstation gebracht. (Nicht die beste Krankheit, aber heilbar, Mortalität bei adäquater Therapie liegt bei 2...8%, siehe Walther, Böttiger, Anaesthesist 2002)·
Als Behandlung wurde ihm angeordnet, eine Maske zu tragen welche er nicht vertragen konnte. Er hat das mehrmals den Ärzten und Pflegepersonal gesagt, aber die Ärzte haben darauf bestanden, dass er die Maske trägt . Während er diese schwere Maske tragen musste, hat man Ultraschall-Untersuchungen gemacht. Ihm wurde gesagt dass er mit der Maske flach liegen soll. Die Ärztin (Frau Dr. Simone Wagner) und eine Krankenpflegerin (Schwester Cornelia) haben die Prozedur durchgeführt. Die beiden Frauen waren gut gelaunt, haben miteinander geplaudert und gelacht. Die Frau des Patienten durfte während der Prozedur nicht das Zimmer betreten. Als die (immer noch fröhlichen und lachenden) Frauen, Frau Dr. Wagner und Schwester Cornelia, das Zimmer verlassen haben, und die Frau Mischnaewski rein durfte, sah sie ihren Manns Brust und Gesicht mit rotem Erbrochenen bedeckt. Während der Prozedur, hatte er erbrochen, und das Erbrochenes ist in seine Lungen gelangen.
Die Ärztin und die Krankenschwester haben sein Zustand nicht beachtet (obwohl er noch früher mehrmals den Ärzten und Pflegern gesagt, dass er diese Maske nicht vertragen kann), und gar nichts bemerkt. Jetzt sind alle zu ihm gelaufen. Er wurde er in künstliches Koma versetzt. So hat er an der Intensivstation lebensbedrohliche Aspirationspneumonie bekommen.
Vor ein Paar Stunden war er zwar nicht mehr jung und nicht voellig gesund, - aber er hatte gutes Leben, Familie, konnte gehen und sprechen. Jetzt lag er in dem künstlichen Koma.
Nach 10 Tagen im künstlichen Koma und auch nach der Tracheotomie wurde er geweckt. Er hatte Muskelschwäche (es wurde „critical illness“ vermutet), und konnte kaum sitzen.
In 3 Tage hatte er Streptokokken bekommen, und musste in die Isolation. Als er mit der Infektion in einem speziellen Zimmer lag, kam Herr Dr. Berger, Leiter der IS (Intensivstation), mehrmals in sein Zimmer, ohne die Kleidung zu wechseln. Offensichtlich, war es eine Ursache wie die Infektionen vom Patient zu Patient in der IS übertragen werden.
Nach 3 Tagen ist wieder ein Rückfall über Nacht: er hatte Fieber bis zum 40 und wird wieder mit Antibiotika (2 in der Reihe) behandelt. Immer wieder sagt er dass er Herzschmerzen nachts hat, Blutdruck kommt immer wieder auf 200 und wird mit Morphin auf unter 60 gedruckt. 3 Tage später hat er wieder neue Bakterien, und wird wieder mit anderen (dritten oder vierten in der Reihe) Antibiotika behandelt. Dritte Infektion. Es waren drei (3) aufeinanderfolgen Infektionen: während seines Aufenthaltes an der Intensivstation, hat er zusätzlich zu der Aspirationspneumonie noch drei aufeinanderfolgenden Infektionen bekommen (Streptokokken, andere), welche mit einer ganzen Reihe von Antibiotika behandelt worden sind.
Immer wieder hat er nachts Rückfälle, neue Infektionen bekommen, Blutdruckprobleme usw. usf. Er sagte seiner Frau dass niemand nachts zu ihm kommt. Seine Frau wollten bei ihm selbst übernachten, - das wurde ihr aber nur einmal erlaubt (nur in die Nacht als er wegen der Arztfehlers Erbrochenes in seine Lungen bekommen hatte). (In diese Nacht konnte sie auch beobachten, wie das Nachtteam ihre Zeit mit fröhlichen Beisammensein, Lachen und freudigen Gesprächen in dem speziellen Zimmer verbringt.). Die Frau des Patienten hat die Ärzte um Nachtüberwachung für Herrn Mischnaewski gebeten. Dr. Ralf Berger, Leiter der Instensivstation,hat es nicht bewilligt. Frau Humphries vom Sozialdienst der MKH mitteilte dass da die Ärzte das als nicht notwendig betrachten, will das Krankenhaus die Nachtüberwachung nicht unterstützten.
Er war völlig und absolut hilflos, von Pflegern abhängig und Pflegern völlig ausgeliefert. Einige Pfleger (nicht alle) waren aber eher geneigt, die Patienten und Angehörige zu “disziplinieren” , anstatt sie zu unterstützten. Am 11.1 Abend hat der Pfleger (Berndt Walter Joeg Kellmann) ihn und seine Frau angeschriehen (weil der Patient mit dem Sohn im Ausland per Handy telefonieren wollte) und hat sich geweigert, ihn an die Beatmungsmaschine anzuschliessen. Nochmals: ein Pfleger schreit die Frau an, in Anwesenheit von ihren kranken, von Muskelschwäche befallenen Mann (und in 4 Stunden ist der Mann vom Herzversagen tot, siehe unten).
Am 6. Januar hat Frau Mischnaewski seine Blutwerte gesehen (Troponin und CRP Werte um 300), und den Ärzten mitgeteilt dass er kurz vorm kardialen Zwischenfall steht (eine Email an Herrn Professor Sold, Leiter der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, vom 6.1.2011; die Kopie ist da). Am nächsten Tag haben die Ärzte beantwortet, dass er “gute” EKG hat, und dass keine Risiko seitens Herzens gibt.
Am 12.1. ist er auf Grund des Infarktes gestorben.
Die zuständige Ärztin sagte dass man sowas nicht erwartet hatte und dass es keine Hinweise auf Herzprobleme gab.
Die Staatsanwaltchaft Frankfurt hat ein Ermittlungsverfahren gegen Frau Dr. Susanna Wagner, Dr. Markus Sold, Dr. Ralf Berger und Pfleger Bernt Kellmann inittiiert, weger Verdachts auf fahrlässige Tötung/Körperverletzung.
Im 2016 wurde der Strafverfahren eingestellt. Die Einstellung des Ermittlungsverfahrens wie folgt begründet „Nach gutachtlicher Einschätzung ist gegen die … beteiligten Arztin.. kein Vorwurf zu ergeben“, „....auch bei einer ordungsgemaessen Verlaufskontrolle … Ableben… später eintreten wäre“ (sind wir nicht alle sterblich? Aber ist es wirklich der Grund, Tötung aus Fahrlässigkeit zu tolerieren? Ist "späte Eintreten des Ablebens " nicht Grund genug, einen Mensch zu behandeln?). „…die bakteriellen Infektionen konnte … nicht bestätigt werden“ „Nosokomilale Infektionen gehören zu allgemeinen Risiken... des Krankenhausaufenthalts“….
Was ist seitdem passiert? Professor Marcus Sold aus Markus Krankenhaus ging im 2015 ins Ruhestand. Alle andere Beschuldigten arbeiten weiter.
Habt ihr Fragen? Email impgmish1@gmail.com.