Nitrosativer Streß

Leben mit angezogener Handbremse

Viele Leser werden sich in dem Untertitel selbst erkennen: das Gefühl, unter Dauerstrom zu stehen und gleichzeitig keine Energie zu haben. Dieses Phänomen hat der Entdecker des nitrosativen Streß, der amerikanische Professor Pall, in seinem Buchtitel „Explaining unexplainable Illnesses“, zu Deutsch in etwa: „Die Erklärung unerklärlicher Krankheiten“, treffend beschrieben. Selbst an CFS, dem Chronische Müdigkeits-Syndrom erkrankt, hat er sich auf die Suche nach möglichen Gründen für seinen Zustand gemacht. Seine Entdeckungen sind bahnbrechend, denn sie erklären die biochemischen Ursachen vieler von der Schulmedizin als unheilbar bezeichneten Erkrankungen.

Was ist Nitrosativer Streß?

Im Mittelpunkt steht das Molekül NO, Stickoxid. Es ist für viele Funktionen des Organismus sehr wichtig, z. B. für Durchblutung, Immunsystem, Nervensystem und der Energiegewinnung in den Mitochondrien, der Kraftwerke unserer Zellen.

Wird aber zuviel NO produziert, verkehrt sich seine Wirkung ins Gegenteil. NO und seine Folgeprodukte Nitrotyrosin und Peroxinitrit hemmen teilweise irreversibel die Mitochondrienfunktion im gesamten Stoffwechsel. Die Auswirkungen können verheerend sein, die Symptome betreffen in der Regel mehrere Organsysteme scheinbar zusammenhanglos: Magen-Darm-Beschwerden, chronische Rückenschmerzen, Cholesterinerhöhung und Depressionen haben auf den ersten Blick nichts miteinander gemeinsam. Untersucht man aber die Marker für Nitrostreß wird plötzlich der rote Faden für diese verschiedenen Symptome sichtbar.

Der Mitochondrienstoffwechsel

Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen. Entwicklungsgeschichtlich handelt es sich um Bakterien, die mittlerweile symbiotisch in uns leben und unersetzlich geworden sind. Sie produzieren ATP (Adenosin-Tri-Phosphat), das Molekül, welches unser Leben als Energiespender möglich macht. Am Tag ist es die ungeheuere Menge von 70 – 80 Kg!

Der Mitochondrienstoffwechsel ist ein hochkomplexer Ablauf, dennoch möchte ich den Versuch unternehmen, Ihnen die wichtigsten Schritte zu erläutern. Alle gegessenen Nahrungsmittel werden zerkleinert und zersetzt, bis ihre Bestandteile in die Mitochondrien gelangen können. Dort werden sie dem Citratzyklus zugeführt, einem biochemischen Kreislauf, der hauptsächlich NADH produziert. Diese auch Coenzym 1 genannte Verbindung stellt den Treibstoff für die eigentliche ATP-Synthese dar, die in der Atmungskette abläuft. Dort erfolgt der größte Teil der ATP-Neuproduktion.

Das ATP wird nun aus dem Mitochondrium in die Zelle geschleust und gibt dort ein Phosphoratom ab, die eigentliche "Energie". Es bleibt ADP (Adenosin-Di-Phosphat) übrig, welches wieder in das Mitochondrium geschleust wird und mit einem neuen Phosphoratom zu ATP recycelt wirkt.

Dieser Recycling-Mechanismus ist für 90% der benötigten ATP-Menge verantwortlich!

Der Mitochondrienstoffwechsel ist ein hochkomplexer Ablauf, dennoch möchte ich den Versuch unternehmen, Ihnen die wichtigsten Schritte zu erläutern. Alle gegessenen Nahrungsmittel werden zerkleinert und zersetzt, bis ihre Bestandteile in die Mitochondrien gelangen können. Dort werden sie dem Citratzyklus zugeführt, einem biochemischen Kreislauf, der hauptsächlich NADH produziert. Diese auch Coenzym 1 genannte Verbindung stellt den Treibstoff für die eigentliche ATP-Synthese dar, die in der Atmungskette abläuft. Dort erfolgt der größte Teil der ATP-Neuproduktion.

Mitochondriopathie

Eine Störung im Mitochondrienstoffwechsel wird Mitochondriopathie genannt. Folgende Schritte in der ATP-Gewinnung können durch Nitrosativen Streß gehemmt werden:

Die erste Blockade kann schon vor der Einschleusung von Nahrungsmitteln in die Mitochondrien erfolgen: durch Hemmung bestimmter Enzyme wird der (Kohlenhydrat)Stoffwechsel auf Gärung geschaltet und anstatt daß die Mitochondrien die Kohlenhydrate wie oben beschrieben verwerten können, entsteht Laktat (Milchsäure). Der Gärungsstoffwechsel liefert aber nur 1/16 der möglichen ATP-Menge. Schlimmer noch ist die Tatsache, daß das Laktat den ATP-Recyclingmechanismus blockiert!!!!

Den nächsten Angriffspunkt stellt der Citratzyklus dar. Dabei sind zwei Enzyme besonders wichtig (Aconitase und Succinat-Dehydrogenase), weil durch deren Blockade der Zyklus zum Erliegen kommt.

Schließlich können die Atmungskettenenzyme blockiert werden, hierbei handelt es sich um irreparable Schäden. Mitochondrien werden nicht neu gebildet, sie „vermehren“ sich durch Teilung. Somit „vervielfältigen“ sich auch geschädigte Mitochondrien und werden mütterlichseits den Nachkommen weitergegeben!

Der letzte Angriffspunkt ist der ADP – ATP – Recyclingmechanismus. Er wird nicht nur wie oben beschrieben durch Laktat, sondern auch durch Umweltgifte, Schwermetalle (Amalgam und Palladium!), Chemikalien und Viren blockiert.

Ein ständiger Teufelskreis

Die beschriebenen Veränderungen laufen, einmal begonnen, selbstständig weiter, verbreiten sich im gesamten Organismus und nehmen an Intensität zu. Das ist der Grund für die scheinbar „grundlosen“, ständig zunehmenden und „wahllos“ auftretenden Symptome. Der Schulmedizin bleibt nur noch eine Erklärung: Psyche!

Ursachen für Nitrosativen Streß können sein:

    • Schwere virale (z.B. EBV), bakterielle (z.B. Borreliose) oder parasitäre Infektionen

    • Physische Traumen

    • Instabile Halswirbelsäule

    • oxidativer Streß (zu viele freie Radikale)

    • Elektrosmog (Handys, W-LAN, Schnurlostelefone, Blue-Tooth)

    • Schwere psychische Traumatisierungen oder Schockerlebnisse

    • Toxische Belastungen mit Umweltgiften und Chemikalien

    • Impfungen

    • Starke anhaltende geistige und / oder körperliche Belastung

    • Psychostreß

    • Medikamente (Antibiotika, Cholesterinsenker, Blutdrucksenker, Diabetesmedikamente, Potenzmittel und viele mehr)

    • Störfelder (z. B. wurzelbehandelte Zähne, chronisch entzündete Mandeln)

    • Kohlenhydratreiche Ernährung

    • Nitratreiche Ernährung

Eine Auswahl möglicher Krankheitsbilder:

"Psyche“

    • Depressionen

    • Angst- und Panikattacken

    • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen

    • Müdigkeit

    • Frühzeitige Erschöpfung

    • Schlafstörung

    • Burn-Out

    • CFS

Nerven

    • MS

    • Parkinson

    • Alzheimer

    • Polyneruopathien

    • Migräne

Bewegungsapparat

    • Arthritis

    • Arthrose

    • Rheuma

    • Fibromyalgie

Immunsystem

    • erhöhte Infektanfälligkeit

    • Allergien von Haut (Neurodermitis), Atmungsorgane (Heuschnupfen, Asthma) und Verdauungssystem (Nahrungsmittelallergien, Reizdarm, Histaminintoleranz)

    • Autoimmunkrankheiten

Hormonhaushalt

    • Unerfüllter Kinderwunsch

    • Endometriose

    • Myome der Gebärmutter

    • PCO-Syndrom

    • Hashimoto-Thyreoiditis