PRESTEL PRAUN

Die Malerin, Zeichnerin, Radiererin und Kupferstecherin ist seit 1769 in Nürnberg erst Schülerin, dann Mitarbeiterin und seit 1772 Ehefrau des Malers, Radierers und Kupferstechers J.G. Prestel (1739-1808), mit dem sie gemeinsam eine Reproduktionswerkstatt betrieb, die zwar großen, aber weniger finanziellen Erfolg hatte. 1782 zog das Künstlerpaar gemeinsam nach Frankfurt am Main, 1786 jedoch siedelte sie alleine nach London über in der Hoffnung auf bessere Verdienstmöglichkeiten – eine vollständige Trennung vom Ehemann war wohl entgegen bisheriger Annahmen nicht angedacht. Dort arbeitete sie erfolgreich als Radiererin und Kupferstecherin und fertigte für verschiedene bekannte örtliche Verleger zahlreiche Reproduktionen nach deutschen, holländischen und italienischen Meistern an, z.B. für Molteno, Colnaghi & Cie. Ihre beiden Kinder, Ursula Magdalena (1777-1845) und Michael Gottlieb (1779-1845), die ebenfalls die künstlerische Laufbahn einschlugen, Gottlieb wurde darüber hinaus Kunsthändler, folgten ihr 1789 nach London; ihr Ehemann blieb mit dem Rest der Familie in Frankfurt am Main ansässig. Ein Wiedersehen der Eheleute hat nicht stattgefunden.