Lernende Organisation

Von Paulo Freire zur Lernenden Organisation

Diese Entwicklung hat vor allem in den USA stattgefunden,

dort ist die Adaption seiner Gedanken etwas langsamer,

aber langfristiger auch an den Universitäten angekommen.

Was Paulo Freire in Brasilien mit der Pädagogik der Unterdrückten begann,

verbreitete sich anfangs der 70er Jahre an Hochschulen auf hektografierten Blättern,

bis die ersten Bücher erschienen: 1976 in Hamburg.

In Deutschland wurde die Schul-Reform-Debatte davon ziemlich angeregt,

Illich und andere legten nach, aber Freire blieb im Marxismus-Verdacht,

und die Reformschule blieb auf wenige eher private Projekte eingegrenzt.

Als 1996 Flavia Mädche in München zu Freire promovierte, und er gerade in der Stadt war,

vermieden Kultusminister und Rektor, den kleinen Herren mit 35 Doktorhüten zu begrüssen.

Kann Lernen wirklich Freude machen? Nein, Bayern ist noch nicht bereit dazu.

Auch das ForumTheater des Augusto Boal wurde nur in den verbandlichen Strukturen aufgenommen,

die offiziellen Einrichtungen mussten 1988 das Theater der Unterdrückten noch als Aktionstheater anbieten, damit der CSU-lastige Präsident des Bayrischen Jugendrings nicht aufmerksam wurde.

Entsprechend blieb das Legislative Theater, das den Dialog des neuen Theaters der Politik zur Verfügung stellen will, im Europäischen Raum auf wenige Versuche begrenzt.

Bewusstseinsbildung, die Verbindung zwischen forschendem Denken und emanzipatorischem Handeln, das aus den Fragestellungen logisch abzuleiten ist, ist unserem Lehren und politischen Handeln fremd geblieben.

Innovation bleibt blindes Tasten, wenn die Richtung fehlt:

Zur nachhaltig Lernenden Organisation werden!

Der erste Impuls gegen jeden Veränderungsdruck ist die Verteidigung.

Diesen Impuls erkennen und nutzen, kann uns darüber hinaus bringen.

Veränderungsdruck

Finanzkrise und Klimawandel, Altern und Gesundheitsfragen, alles fordert uns ständig neue Stellungnahmen ab, für die wir meist nicht genügend vorbereitet sind. Meist meinen wir, alles selbst regeln und verstehen zu müssen, sollten aber Fachleute zu Rate ziehen.

Nicht-Lernende Firmen

Eine typische Berater-Sparfunktion: Die Telekom lagert den Kundenservice in Callcenter aus, Warteschleifen und inkompetente Telefonisten können weder Kundendienst leisten noch qualifizierte Rückmeldungen an die Auftraggebenden und Herstellenden geben. Die Kunden gehen, die Firma erfährt nicht, was sie besser machen könnte. Die nächsten Experten machen Umfragen ...

Lernende Organisation

Längst gibt es gute Wege, eine Einrichtung zur Lernenden Organisation zu machen, die aus jeder Reklamation lernt, die Kundenwünsche zu Innovationen verarbeitet, doch regen sich sofort auch die Beharrungskräfte. Nicht selten sitzen die Motive gegen Beteiligung und Kundenwünsche in den Leitungsfunktionen, werden durch hierarchisches Denken in den unteren Bereichen aufgeblasen und übererfüllt.

Der Weg zur Lernenden Organisation

Bestandsaufnahme der Beteiligten in allen Kommunikationen: Auftraggebende, Kunden, Gesprächspartner ...

Kommunikationen regeln, einladen, ... speichern, abstimmen.

Studien-und Regelkreise der diversen Kommunikationen rhythmisieren, Beteiligung regeln, Informationsflüsse.

Der Weg zur nachhaltig Lernenden Organisation

Eine langfristig denkende Organisation entwickelt alle ihre Mitarbeitenden zu ihren besten Möglichkeiten, gibt nicht nur gefühlte Beteiligungsstruktur, sondern regelt in flacher Hierarchie alles dort, wo die höchste Dichte an Kompetenz sitzt.

Dafür brauchen die wirklich Verantwortlichen eine klare Struktur der Informationsweitergabe, mit der sie die Entscheidungen der verschiedenen Bereiche mitsteuern.

Zukunftswerkstätten können für Entwicklungen, Trends und Wünsche sensibilisieren, kritische Entwicklungen frühzeitig einschätzen und "den Kunden die möglichen nächsten Wünsche" von den Augen ablesen.

Kommunikationstrainierte Mitarbeitende können gesellschaftliche Veränderungen geordnet verarbeiten und sofort lösungsorientiert reagieren.

Ein schönes Beispiel: Semco.br

Weltweit starren Manager fassungslos auf die Firma Semco: Was dort passiert, widerspricht allem, an was sie glauben. Die 3000 Mitarbeiter wählen ihre Vorgesetzten, bestimmen ihre eigenen Arbeitszeiten und Gehälter. Es gibt keine Geschäftspläne, keine Personalabteilung, fast keine Hierarchie. Alle Gewinne werden per Abstimmung aufgeteilt, die Gehälter und sämtliche Geschäftsbücher sind für alle einsehbar, die Emails dafür strikt privat und wie viel Geld die Mitarbeiter für Geschäftsreisen oder ihre Computer ausgeben, ist ihnen selbst überlassen.

Respekt als Erfolgsrezept

http://www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2010/die-befreiung-der-arbeit-das-7-tage-wochenende.html

Erste Vorstellung des neuen Konzeptes

für den Bereich IT und Lernen: Barcamp Bodensee

3.+ 4. Juni in Konstanz barcamp bodensee,

Hochschulen München: Bildungscamp München

8. Juni 14-17 Uhr mit Forum-Theater beim http://www.bildungscampmuc.de

Stiftung und Arbeit Stuttgart

11.-14. Juni www.Stiftungund Arbeit.de projekte neuer selbstbestimmter arbeit

Eine Einrichtung, eine Gruppe oder ein Betrieb können ihre innere Kommunikation dazu weiterentwickeln, von der Mitarbeitenden-Identifikation zur Kundenorientierung durch innere Strukturen ständig selbst weiterzulernen und dadurch alle Zufiedenheiten und Erfolge zu erhöhen.

Theater-Methoden machen Dialoge knapp und präzise, Open Space-Regeln und Zukunftswerkstatt öffnen Dimensionen des Zusammenwirkens über den Tag hinaus.

Im Gegensatz zu allerlei Beratungen und Beteiligungsprozessen wird die Methodik bei den Mitarbeitenden selbst verankert, die schliesslich das wichtigste Kapital einer Einrichtung sind.

Sie selbst sollen alle Dialoge steuern können, und von eigenen Fortbildungen bis zur von aussen geleiteten Zukunftswerkstatt für langfristige gemeinsame Perspektiven selbst alle Dialoge steuern.

Dazu gehören mit der Zeit alle Beteiligten eines Systems: Leitung und Auftraggebende, Mitarbeitende aller Bereiche, Kunden und mögliche neue Interessenten.

Lerndende Organisation wurde als Konzept von Peter Senge aus den Grundlagen Paulo Freires entwickelt, die Theater-Methoden kommen aus dem Theater der Unterdrückten von Augusto Boal, die Zukunftswerkstatt wurde von Robert Jungk zur demokratisierung unserer Zusamemnarbeit entwickelt.

Aus der Gestalttherapie übernehmen wir dazu die Praxis der genaueren Wahrnehmung, des Kontaktzyklus und vieler Grundlagen der Supervision.

Das Bierspiel des MIT als Beispiel

http://de.wikipedia.org/wiki/Lernende_Organisation

coWorking in München bekannt machen und ein Netz dazu? twitter-diskussion, session-planbarcamp münchen

Netzwerken steht auch auf der beruflichen Seite im Vordergrund: ansonsten gibts noch meine statischen Überblicks-Seiten

Viele thematische Wikis sind unten aufgeführt, das Thema Gestalt ist immer in Arbeit, manche Notizen zurn Sozialwissenschaft, zur Psychogeografie und zu persönlicher Angst oder zur Wirtschaftskrise: Arbeit in Konferenzen und Camps