Süßkartoffeln von der Anzucht bis zur Ernte

Süßkartoffel oder auch Batate genannt ist eine Pflanze aus Mittelamerika. Ob es wohl gelingt, sie im eigenen Garten anzubauen? Sät man die aus oder kauft man da Pflanzen? Viel einfacher! Du kaufst dir eine Knolle und setzt die Enden in eine Wasserschale oder direkt in Erde. Ich habe beides probiert und bin mit der Kultur in Erde besser gefahren. Sie hat sich schneller bewurzelt und auch schneller und mehr Blätter gebildet. Die Süße mag es warm, sonnig und Nährstoffreich. Der Boden sollte tiefgründig gelockert sein. Sie wuchs sogar in unserem schweren Lehmhaltigen Boden. In der Hauptwachstumszeit sollten es durchgängig über 20°C sein und das 90 bis 100 Tage lang, damit sie sich voll ausbilden kann. Unter 10 °C Stockt das Wachstum und unter 0°C erfriert sie. Die Knollen haben die Bodenfröste problemlos überlebt. Um mehr Wärme einzufangen kann ich mir vorstellen, sie auf Hügelbeeten oder Erdwällen anzubauen. Ein Schutz vor kalten Nachttemperaturen ist sinnvoll. Die Triebe überleben Temperaturen knapp über 0°C , stocken aber im Wuchs. Mit Schädlingen hatte ich keine Probleme. In der Literatur werden aber Nemathoden, Pilzerkrankungen und Wühlmausfraß aufgeführt. Angefangen habe ich Ende März. Um den Pflanzen einen Vorsprung zu geben empfehle ich dir im Februar zu beginnen. Wenn das Knollenende warm und feucht steht, treiben seitlich Windenähnliche Blätter und feine Wurzeln aus. Sobald die Triebe ein paar Blätter und die ersten Wurzeln hatten habe ich sie in Erde gepflanzt. So weiter kultiviert kamen sie dann Ende Mai ins Beet. Anfangs dienten Hauben dem Kälteschutz. Im September folgte die erste Ernteprobe und im Oktober die Haupternte. Ich hatte den Eindruck das sich die weiße Sorte in meinem Garten besser entwickelt hat. Die orange Knolle sieht zwar interessanter aus, aber der Geschmack ist bei beiden gleich. Dies waren jetzt Clone von Speise Süßkartoffeln die sicher auf das Wachstum in wärmeren Ländern angepasst sind. Als Nächstes werde ich Ausschau nach Sorten halten, die speziell für unsere kalten Regionen geeignet sind. Zubereitet als Pommes, mit Öl bestrichen, ca. 15 min bei 250°C im Backofen oder als 3 cm dicke Scheiben mit Schinkenspeck umwickelt für ca. 40 min bei 180 °C im Backofen oder einfach gekocht als Beilage zu Fleisch und Gemüse. Die Süßkartoffel ist eine Bereicherung für uns. Viel Spaß beim Gärtnern und Kochen wünscht euch Haiko 

Süßkartoffeln 3 Sorten für den Freiland Anbau

3 Süßkartoffeln im Vergleich


Das Video über die 3 Sorten im Freilandanbau kannst du hier sehen. https://www.youtube.com/watch?v=timn09Zti1A&t=3s


Im Nachgang habe ich noch Fotos gemacht und die süßen Knollen verkostet. Der hellen Bonita wird ja nachgesagt, das sie fast wie eine Speisekartoffel schmeckt. Stimmt das? 

Beauregard

Bonita

Evangeline

Auf den Fotos immer von links nach rechts Beauregard, Bonita und Evangeline. 


1. Verkostung ein Erlebnis für`s Auge

Beauregard und Evangeline sehen voll nach Süßkartoffel aus. Die Evangeline hat viele dunkle Stellen unter der Schale. So wie Schorf bei Kartoffeln. Ob das bloß bei meiner so ist? Die Bonita sieht voll nach Speisekartoffel aus. Da kommt kein Südamerika Feeling auf. Laaangweilig ;-) 

2. Verkostung roh

Tatsächlich kannst du die Süßkartoffel auch roh verzehren. Sie schmeckt süßlich hat einen Hauch von Wurzelgemüse wie Karotte und eine Knackigkeit ähnlich dem Kohlrabi


Die Beauregard schmeck süßlich, leicht karottig, sehr angenehm.

Die Bonita schmeckt auch süßlich aber hat was von roher Speisekartoffel. Hat mir da mein Kopfkino einen Streich gespielt? 

Die Evangeline ebenso süßlich, leicht karottig fast kein Unterschied zur Beauregard

3. Verkostung gebacken

Zubereitungsvarianten gibt es unzählige. Wenn ich sie im Backofen zubereite gebe ich in eine Schale etwas Öl, mische da meine Gewürze rein. ( Salz, Zucker, Pfeffer, Chili...) Lege die süßen Scheiben auf ein Backblech und bepinsel die mit dem Öl. Bei 200 °C brauchen diese ca. 1,5 cm dicken Scheiben ca. 20 Minuten. Pommes kürzer, mit Schinken ummantelte länger. Heute habe ich mich für pures Rapsöl entschieden um nicht den Geschmack zu verfälschen. 


Ich konnte es kaum abwarten. Die waren so schön goldgelb, aber noch sooo heiß ;-) 


Die Beauregard war die süßeste, leicht karottig – Südamerika - 

Die Bonita hatte erstaunlicher Weise den bekannten Süßkartoffel Geschmack, fast keine Note von Karotte oder Wurzelgemüse aber bei einer Blindverkostung hätte ich eine orange rausgeschmeckt. 

Die Evangeline war fast genauso süß wie die Beauregard, hatte aber den intensivsten wurzeligen Geschmack. Eine angenehme Herbheit dabei. Sehr lecker. 

Für meine Küche haben alle 3 den Geschmackstest bestanden. Ab meisten überrascht bin ich von der Bonita. Nicht das sie mir am besten geschmeckt hätte ( auf dem Geschmacks Platz 1 landet nämlich die süße Beauregard) Die Bonita hat mich am meisten überrascht, weil andere ihr so wenig zugetraut haben. 


Hast du Eigene Erfahrungen mit den Verschiedenen Sorten dann freue ich mich über deine Kommentare unter dem Video https://www.youtube.com/watch?v=timn09Zti1A&t=3s

Danke und viele Grüße

Haiko

Süßkartoffen kannst du auf verschiedene Weisen anbauen. Aber wenn ich mal Aufwand und Nutzen vergleiche, dann ist das aktuell meine Lieblingsmethode. Im Frühjahr auf ein Beet ein paar Äste und Zweige legen. Darauf Unkraut und anderer Wildwuchs oder auch Laub wenn du hast und darauf dann Kompost und Erde von den Seiten des Beetes zu einem Hügelbeet formen. Wenn du eine Woche wartest, kann sich die schwarze Erde von der Sonne aufwärmen und auch im Inneren beginnen die Mikroorganismen mit dem Zersetzen und der Erdbereich erwärmt sich. Hier hinein kannst du nun deine vorbereiteten Jungpflanzen setzen. Die Ranken der Süßkartoffel fangen schnell an zu wachsen und bedecken das Beet mit ihrem Grün. So haben auch Unkräuter kaum eine Chance.