Ostereieraktion
Vier Wochen vor Ostern verkaufen die Pfadfinder jeden Samstag auf dem Markt bunt gefärbte Ostereier. Der Erlös der Ostereieraktion soll Kindern und Jugendlichen und deren Familien in besonderer Notlage helfen.
Aufgrund der schweren Erkrankung von unserem Bruder Werner, der die letzten Jahrzehnte die Spenden der Ostereieraktion sehr gut in seiner Mission in Papua Neu Guinea in Form von Ausbidungswerkstätten, Schulen und Kindergärten umgesetzt hat mussten wir uns schweren Herzens entschliessen die Erlöse der Ostereieraktion neu zu vergeben.
Wir bedanken uns herzlichst bei allen treuen Unterstützern der Aktion in den vergangenen 35 Jahren, und hoffen auf Tatkräftige Unterstützung bei unserer neuen Aufgabe!
Überblick über die Spenden:
Nachdem ich also einige Zeit darüber nachgedacht habe wie ich das Geld am besten „im Sinne von Bruder Werner“ benutzen kann, habe ich beschlossen das Geld zum ersten für „safety boots“ (Sicherheitsschuhe) zu benutzen für jene Jugendliche in YDC und in St. Francis Vocational School, die kein Geld für diese Schuhe haben. Solche Schuhe kosten (mit Socken denn die braucht man in unserem Klima an der Kuste sonst nicht) 100 Kina. Es gibt zwar billigere Schuhe aber die sind nur geklebt und nicht genäht, also halten sie nicht ein Jahr. Die Schuhe sind eine Vorausetzung dafür dass die Jugendlichen in der Werkstatt arbeiten dürfen. (Bruder Werner erzahlte immer gerne die Geschichte von dem einheimischen Metallhandwerksausbilder dem ein schweres Eisenstück auf den Fuß fiel, genau unter dem Hinweisschild – „No boots, no entry“.)
Mit dem restlichen Geld werde ich Projektfees für eben diese Jugendlichen bezahlen. Seit letztem Schuljahr gibt es offiziell kein Schulgeld mehr in Papua Neu Guinea. Das meint, offiziell sind Elementary, Primary, Vocational, und High Schools kostenlos. In Wirklichkeit gibt es stattdessen Projektgelder zu bezahlen mit denen die Schulen dann z. B. zusatzliche Klassenzimmer bauen. In Wirklichkeit ist das Projektgeld nur eine andere Form von Schulgeld, wenn auch etwas niedriger.
Auf dem obigen Foto könnt ihr Jungen aus unserem Street Children Centre hier an der Kathedrale in Lae sehen. Das sind Kinder die entweder in den Strassen leben, oder – die Mehrzahl – in den Settlments/Slums von Lae. Sie sammeln tagsuber leere Plastikflaschen und verkaufen sie gegen Abend um Essen zu kaufen. Wir geben diesen Kindern umsonst Essen, Trinkwasser, Medizin etc. Wenn die Jungs (Madchen werden traditionell in den Hausern und der Nachbarschaft gelassen) etwa 14 Jahre alt werden, hören sie mit dem Sammeln der Flaschen auf weil sie sich plotzlich schamen. Das ist die Zeit wenn wir die beste Chance haben sie in unsere Literacyprogramme unterzubringen. Falls sie auf diese Weise Pidgin und später Englisch lernen, können wir sie in YDC oder St. Francis unter-bringen. Dort lernen sie entweder Metallhandwerk (Schweisser ist ein sehr begehrter Beruf unter den Jungs in PNG) oder Schreiner, Installateur oder Karosseriebauer.
Uber 90 % der Jungs die via Strassenkinderzentrum durch unser Literacyprogramme den Weg in eine Handwerkerausbildung finden, kommen von zerbrochenen Familien. Tod des Vaters oder der Mutter oder der Eltern, Scheidung, Wiederverheiratung... Die letzten zwei meinen, entweder der Vater oder die Mutter haben den Partner und die Kinder verlassen und beginnen eine neue Familie. Das geht ohne Gericht und ohne Zahlungen; vor allem die Mutter mit den Kindern sind auf sich selbst gestellt und müssen schauen wie sie überleben. Es werden also vor allem Jugendliche mit solchem Hintergrund sein, denen ich mit eurem Geld helfe. Ich werde auch versuchen einigen Mädchen aus unserer Englisch Literacy Class zu helfen in St. Therese Vocational School aufgenommen zu werden. Dort kann man Hauswirtschaft lernen oder „hospitality“ um dann später in einem Hotel oder Gästehaus zu arbeiten. Falls ihr Fragen oder Anregungen habt oder Bilder wollt, dann könnt ihr mich auch via email kontaktieren.
Fur heute verbleibe ich mit Gottes Segen, Ihr/Euer Pater Arnold
Lae, Papua New Guinea, 17.01.2014
Liebe Pfadfinder des Stammes Nordilo,
vor einem Monat erhielt ich Nachricht von eurer Spende von 3.500 Euro mit dem Vermerk „im Sinne von Bruder Werner Hupperich“.
Das hat mich im doppelten Sinne gefreut:
Zum einen ist eure Spende „a substantial amount“ um einen meiner Pfarrangehörigen – einen Geschäftsmann – zu zitieren. 3.500 Euro sind ca. 13.000 Kina.
Zum zweiten freut es mich dass Bruder Werner und seine Anliegen und Projekte nicht vergessen sind. Sein „Youth Development Centre“ für Jugendliche die die „Hauptschule“ (Primary School) nicht abgeschlossen haben und sonst keine Chance auf eine Ausbildung haben, ist mehr denn immer notwendig, da die Zahl von „school dropouts“ nicht weniger sondern mehr wird.
2019: Insgesamt konnte ein Erlös in Höhe von 3.000 Euro an die Kartei der Not gespendet werden. Weitere kleinere Beträge gingen an andere Vereine. (Foto: Verena Mörzl, Rieser Nachrichten)
2013: Der Erlös aus der Ostereieraktion in Höhe von 1.900 Euro wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde in Gemeindezentrum St. Josef an den Glühwürmchen e.V übergeben. Außerdem durfte sich Pater Andreas Rohring in Vertretung von Bruder Werner Hupperich über eine Spende in Höhe von 3.500 Euro aus den Ostereieraktionen 2009 bis 2010 freuen. Aufgrund der Erkrankung von Bruder Werner Hupperich wird Pater Arnold die Spende verwalten. Pater Arnold hat sich Anfang 2014 mit folgendem Brief an die Pfadfinder vom Stamm Nordilo gewand:
2012: Der Erlös in Höhe von 2.000 Euro wurden im Juni im Rahmen einer kleinen Feierstunde an den "Glühwürmchen e.V." gespendet.Für weitere Infos zum Glühwürmchen e.V. bitte hier klicken.
2011: Die gesammelten Spenden im Jahr 2011 in Höhe von 2.222 Euro wurden im Juni an den "Bunten Kreis" übergeben. Der Bunte Kreis hilft chronisch-, schwerst- und krebskranken Kindern und deren Familien um den täglichen Alltag zu meistern. Für weitere Infos zum Bunten Kreis bitte hier klicken.
1975-2010 - 35 Jahre Ostereieraktion zugunsten Bruder Werner in Papua Neu Guinea Der Erlös der Ostereieraktionen von 1975 bis 2010 wurde an Bruder Werner gespendet, der vor seiner Erkrankung in Papua Neu Guinea eine Mission betreibt.
Mit dem Zuschuss wurde es vielen Kindern und Jugendlichen ermöglicht eine schulische und berufliche Ausbildung zu erfahren. Im Abstand von ca. 3 Jahren wurde der Erlös der Ostereieraktion (im Schnitt 3.000 bis 5.000 Euro) an Bruder Werner persönlich übergeben. Die letzte Spende in Höhe von 5000 Euro wurde am Stammesjubiläum an seinen Vertreter Pater Andreas Rohring 2008 überreicht.