Bogenarten

Primitiv-Langbogen

Einteilige Bogen, in unterschiedlichen Längen und mit unterschiedlichen Zugstärken. Diese Traditionsbogen werden zum Instinktivschießen ohne Zieleinrichtung verwendet.

Beim Primitivbogen liegt der Pfeil auf dem Handrücken oder Zeigefinger der bogenhaltenden Hand. Die Pfeile müssen aus Holz oder Bambus bestehen.

Langbogen dürfen eine ausgeschnittene Pfeilauflage haben, auf welcher der Pfeil im Auszug ruht. Das Pfeilmaterial ist überwiegend ebenfalls Holz oder Bambus. Je nach Turnierausschreibung sind moderne Pfeilmaterialien (Alu, Carbon) gestattet.

Reiterbogen

Ein ebenfalls traditioneller, einteiliger Bogen, der sehr kurz ist, da er vor Jahrhunderten entwickelt wurde, um schnell und wendig auf dem Pferd reitend schießen zu können. Bei den meisten Reiterbögen sind die Bogenenden zurückgebogen wie bei dem Recurvebogen. Dieser Bogen wird ebenso wie der Langbogen ohne Zieleinrichtung geschossen. Auch hier gibt es Bögen mit unterschiedlichen Zugstärken.

Der Pfeil liegt wie beim Primitivbogen auf der bogenhaltenden Hand. Auf Turnieren sind für Reiterbögen meistens ebenfalls Holz-/Bambuspfelle vorgeschrieben.

Jagdbogen

Ein- oder mehrteiliger Bogen, der traditionell zu jagdlichen Zwecken verwendet wurde. Häufig kurz (max. 66 Zoll) und aus Holz-/Verbundmaterial gefertigt. Wie der Blankbogen ohne Zieleinrichtung zu schiessen.

Blankbogen

Blankbogen nennt man jegliche Art von Bögen, die ohne Zieleinrichtung oder Markierung am Bogen selbst geschossen werden.

Olympischer Recurvebogen

Dreiteiliger Bogen, bestehend aus einem Mittelteil (Griffstück) und zwei anschraubbaren Wurfarmen. Um den Bogen optimal dem Körper des Schützen anpassen zu können, gibt es unterschiedlich große Mittelteile und unterschiedlich lange Wurfarme mit unterschiedlichen Zugstärken. So ist bei der Weiterentwicklung des Schützen jederzeit durch Austausch einzelner Elemente eine Anpassung möglich. Die Wurfarme sind an den Enden zurückgebogen (Recurve). Der Bogen wird mit Visier und Stabilisatoren geschossen.

Compoundbogen

Ein Bogen, der im Urgedanken für das Jagd- und Feldbogenschießen entwickelt wurde. Er wurde kurz gehalten, um im Gelände wendig zu sein und musste bezüglich größerer Entfernungen und Durchschlagskraft ein sehr hohes Zuggewicht aufweisen. Dieser Bogen wird vorwiegend mit unterschiedlichen Zieleinrichtungen geschossen. Damit der Schütze beim Zielen nicht das volle Zuggewicht auf der Zughand hat, wurden an den Wurfarmen "Umlenkrollen" eingebaut, die durch Form und exzentrische Lagerung dafür sorgen, dass ab einer bestimmten Auszugslänge das Zuggewicht reduziert wird. Hierdurch ist ein längeres und ruhigeres Halten der Sehne beim Zielvorgang trotz hoher Zuggewichte möglich.