Usingen: Nass. Stadt

Im Jahr 1326 wird Usingen direkt urkundlich erwähnt: Graf Gerlach von Nassau erwarb pfandweise von Heinrich von Neuweilnau, einem Nachfahren der Grafen von Diez, unter anderem das als 'Dorf' bezeichnete Usingen. 1346 übernahmen die Söhne des Grafen Gerlach von Nassau, Adolf und Johann, die Herrschaft über Usingen. Im Jahr 1355 gab es eine Besitzteilung zwischen den beiden Brüdern und Usingen fiel als Teil von Nassau-Weilburg-Saarbrücken an Graf Johann von Nassau1), unter dessen Herrschaft die Umwandlung vom Dorf zur Stadt begann. Es entstand eine burg- oder schlossähnliche Befestigung. Nachfolger von Graf Johann wurde dessen Sohn Philipp als Landesherr, der im Jahr 1404 die Pfandherrschaft über Neuweilnau erwarb. Damit ging Usingen endgültig in den Besitz der Nassauer Grafen über. Über 500 Jahre hinweg unterstand Usingen der nassauischen Oberhoheit.

Ab 1659 residierten in der zum Schloss ausgebauten Burg die Grafen und von 1688 bis 17442) die Fürsten von Nassau-Usingen.

Als eine herausragende Persönlichkeit in der Geschichte Usingens kann Fürst Walrad von Nassau bezeichnet werden. Er erhielt bei der Teilung der nassau-saarbrückischen Länder am 31.03.1659 das Usinger Land. Er regierte 43 Jahre und war ein bedeutender Feldherr, u.a. Generalfeldmarschall der Niederlande unter Wilhelm III. von Oranien.3)

1 Aus dieser Zeit (d.h. ab 1326, 1346 oder 1355) könnte das erste Wappen der Usener stammen, da die Fischereirechte zu dieser Zeit nur vom jeweiligen Landesherrn verliehen werden konnten. Dieses Wappen wurde um 1390 (von einem Teil der Familie) wieder verlassen.

2 Aus dieser Zeit (ab 1688) könnten die beiden letzten Familienwappen (gekrönter Löwe und Use) stammen.

3 Vgl. den nassauischen Zweig der Usener, zu dem mehrere Offiziere gehören, die im Dienste der Niederländischen Krone standen und die möglicherweise das nassauische Renaissance-Wappen (gekrönter Löwe) führten.