Grundsteinlegung

Sekundarschulhaus

"Sandloch"


«Ich freue mich auf eine moderne Technik, auf viel Platz für Gruppenarbeiten, Besprechungen und die Möglichkeit moderne Unterrichtsformen umzusetzen.» Schulleiter Gaston Caviezel warf anlässlich der Grundsteinlegung des neuen Laufner Sekundarschulhauses «Sandloch» vom 18. Juni einen Blick in die Zukunft. Im neuen Schulhaus, das im Januar 2020 bezogen werden soll, werden die grossen Entwicklungen in der Schullandschaft umsetzbar sein. «Die moderne Architektur wird das Gefühl von Professionalität vermitteln», erklärte er den anwesenden Personen des Kantons, der Stadt Laufen, den Vertretern des Bauwesens, seinen Schulleiterkollegen und nicht zuletzt den Lehrpersonen und den anwesenden Siebtklässlern, die dereinst noch ein halbes Jahr im Neubau Unterricht geniessen werden

Das jetzige Schulhaus aus dem Jahr 1963 ist inzwischen in die Jahre gekommen. «Das Gemäuer hat mit zunehmendem Alter seinen Zweck nicht mehr richtig erfüllen können», erkannte auch Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro in ihrer Ansprache. Die Stadt Laufen hat im Jahr 2001 die erste Studie zur Schulraumentwicklung in Auftrag gegeben. Als im Jahr 2011 der Kanton die Sekundarschulen übernommen hat, kam Bewegung in die Angelegenheit. Bereits ein Jahr später starteten die Planungen für einen Neubau, und wiederum nur ein Jahr später genehmigte der Landrat den Projektierungskredit für das neue Sekundarschulhaus. «Das war keine Selbstverständlichkeit in Zeiten, die für den Kanton alles andere als rosig waren», blickte die Vorsteherin der Bau- und Umweltschutzdirektion zurück. 98 Teilnehmer gaben in der ersten Stufe des zweistufigen Architekturwettbewerbes Projektideen ein. Sechs Vorschläge wurden für die zweite Stufe ausgewählt und als Sieger ging das Projekt des Zürcher Architekten Thomas Fischer hervor.

Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum neuen Schulhaus war auch die Zustimmung des Landrats zum Baukredit über 40 Millionen Franken am 1. Dezember 2016. «Im Parlament wurden die hohe Kompaktheit des gläsernen Hauses und auch seine Kosteneffizienz gelobt», betonte Pegoraro.

Ein Vorteil ist, dass während der Bauzeit auf teure Provisorien verzichtet werden kann, da im alten Schulhaus bis zum Bezug des neuen Gebäudes unterrichtet werden kann. Erst dann wird das alte Schulhaus abgerissen, und danach auf dessen Gelände die neuen Aussenanlagen realisiert.

Kantonsarchitekt Marco Frigerio, der den Reigen der Reden eröffnete, hielt fest, dass es sich um ein grosses Projekt handle. So seien seit dem tatsächlichen Baubeginn bereits 24‘000 Kubikmeter Erde bewegt, 63 Pfeiler auf den darunterliegenden Fels errichtet und die ersten 55 Löcher für die Erdwärmesonden gebohrt worden. «Nach der Fertigstellung der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz wird dies das derzeit grösste Hochbauprojekt des Kantons Basel-Landschaft sein.»

Für die Planer sei der Anlass eher ein «Point of no return» als ein Startschuss, erklärte Generalplaner Robert Hormes in seiner kurzen Rede. «Hinter uns liegen zweieinhalb intensive Jahre Arbeit mit vielen Diskussionen, Abwägungen und Entscheidungen.» Das Projektteam habe es geschafft, alle Wünsche und Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Insgeheim hoffe er, dass das Gebäude die Qualität auf dem Papier noch übertreffen wird. «Wir werden unser Bestes geben, damit die Leidenschaft, mit der wir die Pläne erarbeitet haben, nun auf die Handwerker übergeht.»

Die wichtigsten Personen im Neubau werden die Schülerinnen und Schüler sein. Deshalb durften jene, die im Januar 2020 ins neue Schulhaus einziehen werden, am feierlichen Akt teilnehmen. Mit ihren Klassenlehrpersonen hatten die vier Klassen auf Plakaten ihre Wünsche festgehalten. Die geäusserten Anliegen waren vielfältig, die einen ganz realistisch, andere mit einem Augenzwinkern. So wünschte sich eine Klasse ein Schulhaus, in dem man keine Eimer mehr aufstellen muss, weil es hineintropft. Ein offenes W-LAN-Netz wurde ebenso erwähnt wie bequeme und nicht quietschende Stühle. Helle Klassenzimmer sollen es werden, in denen die Lehrpersonen nicht zu viele Tests durchführen. Weiter wünschten sich die Jugendlichen auch weniger Hausaufgaben und Tests im neuen Schulhaus.

Alle Wünsche der Jugendlichen wurden in einer Zeitkapsel verstaut, zusammen mit dem von Sabine Pegoraro mitgebrachten Regierungsratsbeschluss und dem Landratsprotokoll betreffend Neubau. Auch viele weitere Dokumente fanden Unterschlupf darin, so zum Beispiel ein vom Laufner Stadtpräsident Alexander Imhof mitgebrachtes Zeugnisbüchlein aus der Sekundarschulzeit zusammen mit einem USB-Stick, der einen Film der Stadt Laufen enthält. Schliesslich wurde die Zeitkapsel von den Verantwortlichen feierlich in der Baugrube versenkt. Nun steht der Realisierung eines gelungenen Baus nichts mehr im Weg!

Mathias Kressig

Fotos: Guido Rabaglio, Nutzervertreter im Projektteam