Mein Werdegang

woher & wohin

Ich bin schon seit früher Kindheit dem Zauber der Pferde verfallen und habe mich im Laufe meines Lebens mit den verschiedensten Facetten des Zusammenseins mit diesen faszinierenden Wesen auseinandergesetzt.

Nach zwanglosem Ponyreiten im Kleinkindalter durfte ich endlich "richtigen" Reitunterricht in einer FN-orientierten Reitschule nehmen. Meine Pferdeträume trafen dort auf die harte Realität. Aber trotz Schweiß, Tränen und Stürzen, die das Reiten auf den abgestumpften, kaum ausgebildeten Pferden mit sich brachte, wollte ich nicht aufgeben. Ich suchte nach Möglichkeiten, das Leben der Pferde und den Umgang mit ihnen für alle angenehmer zu gestalten. 

So blieb meine Turnierkarriere kurz und eine berufliche Ausbildung im bestehenden System kam für mich nicht in Frage. Beides konnte ich nicht mit meiner tiefen Liebe und dem Respekt für Pferde in Einklang bringen. 

Stattdessen wurde das Unterrichten von Pferd und Mensch parallel zu meinem Studium und meiner Promotion zu einem natürlich gewachsenen Beruf und einer Berufung.

In meinem Studium der Geschichte und Sprachwissenschaft habe ich mich intensiv mit der historischen Komponente der Pferd-Mensch-Beziehung beschäftigt. Außerdem bringe ich von dort ein fundiertes Wissen über die Wandelbarkeit der Wahrnehmung und die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten im Sprechen über Pferde mit in die Praxis. 

Ich wollte aber nicht nur über Pferde sondern auch mit ihnen sprechen und beschäftige mich deshalb seit 2018 intensiv mit dem Thema Tierkommunikation. So sind Kommunikation und gegenseitiges Verständnis zu meinem Spezialgebiet und meiner Herzensangelegenheit geworden.

Über das Westernreiten nach Roger Kupfer und die Freizeitreitlehre nach Claus Penquitt erschloss sich für mich auf praktischer Ebene eine neue Dimension des Reitens. Hier ging es endlich mehr darum, die Pferde gesund zu erhalten, zu fördern und eine Partnerschaft zu bilden. Auf diesem Weg trieben mich meine Neugier und mein Forschergeist weiter zu Bent Branderup und der Akademischen Reitkunst, in der ich ab 2011 aktiv war.

Bekanntlich kommt aber immer alles anders, als man denkt...

Durch meinen damals zweijährigen Wildfang StanLee stellte ich seit 2018 fest, dass ein auf kleinteiliger Vorgabe von Bewegungen beruhendes System bei einem äußerst bewegungskompetenten und willensstarken Pferd schnell an seine Grenzen stößt. Da ein Beugen des Pferdes im Sinne der Reitweise absolut nicht in Frage kam, machte ich mich auf die Suche nach dem Kern hinter StanLees Ideen

Dabei stieß ich auf Maren Diehl und die Biotensegrität. Durch dieses Verständnis ließen sich alle Widersprüche zwischen bisher Gelerntem und der Praxis auflösen. StanLee war glücklich mit meiner Entdeckung und bestätigte die Wegwahl mit rasanter Entwicklung. 

Auf diese Weise haben wir gemeinsam eine für Pferd und Mensch sinnvolle, schlüssige und vor allem freudvolle Strategie zur Ausbildung belastbarer, motivierter Gebrauchspferde und deren Menschen erarbeitet.

Diesen Weg gehen wir seit 2019. Wir forschen und lehren zusammen und haben uns zum Ziel gesetzt, nicht nur das nötige theoretische Grundwissen sondern vor allem auch das Bewegungsgefühl und die Sichtweise der Pferde zu vermitteln.