„Wir wollen Erfolg, aber nicht um jeden Preis. Und nur solange er uns glücklich macht.“
(Miranda Konstantinidou)
Freitagmittag, KONPLOTT Store in der Konstantinstraße 12, Trier:
Kunde: „Und woher kommt die Kette?“
Ich: „Von den Philippinen.“
Kunde: „Ach was, wirklich? Das ist doch ein Billiglohnland. Gibt es da nicht auch Kinderarbeit?“
Ich: „Nein, ist es nicht, die Leute werden fair bezahlt, und es werden auch keine Frauen unter 18 beschäftigt“.
Jaja, typisch, denkt sich die Kundin, ich kann es regelrecht in ihren Augen lesen. Na toll, da muss ich wohl irgendwie anders anfangen, aber wie?
Ich heiße Marit Achenbach,
bin 22 Jahre alt und Studentin des Studienfaches „Global Project and Change-Management”.
Ich bin Fan von Menschenrechten, zukunftsorientiertem Denken und Nachhaltigkeit.
Aber gleichzeitig interessiere ich mich auch für Schönes und Mode.
Mit Konplott kam ich das erste Mal durch einen Job als Schülerin, die sich über jeden Euro freute, in Berührung: 2017 arbeitete ich im Verkauf. Und jetzt sitze ich in Luxemburg in Rosport in der Zentrale und absolviere ein verpflichtendes Praktikum im Rahmen meines Studiums. Ich möchte hinterfragen, ob der Schmuck unter fairen, sozialen und umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt wird.
Auf die Frage, wie das Unternehmen mit dem immer wichtiger werdenden Thema der Nachhaltigkeit umgeht, antwortet Miranda Konstantinidou, Gründerin und Designerin: „Das Thema ist nichts Neues für uns, gute Produktionsbedingungen und Nachhaltigkeit sind für Konplott schon immer Alltag gewesen.“
OK, denke ich, mal sehen, was ich herausfinden kann. So richtig konkret ist das ja nicht. Gibt es etwa doch was zu verbergen? Da wird es höchste Zeit für mich, einmal etwas tiefer in die Produktionsvorgänge und die sozialen Umstände der Arbeitnehmer auf den Philippinen zu blicken.
Im folgenden werden Sie meine kritischen Gedanken und Fragen lesen können, die vielleicht auch Ihnen mal durch den Kopf gegangen sind, und Sie werden auch Informationen und Aussagen des Unternehmens finden. Deshalb vorweg noch eine Sache: Ich habe nicht alles selbst nachprüfen können. Ich durfte aber alle Beteiligten im Unternehmen befragen und mir so ein Urteil bilden. Doch das Unternehmen bietet Besichtigungen der Produktionsstätte an, und es herrscht reger Kontakt zwischen den beiden Ländern. Man kennt sich persönlich. Ich hatte während meiner Recherchen nicht das Gefühl, dass irgendwelche Umstände beschönigt wurden.
Warum wird der Schmuck also in Cebu auf den Philippinen produziert?
Miranda Konstantinidou äußert in mehreren Interviews, dass sie die Produktionsstätte bewusst ausgewählt hat, da Cebu für seine Handwerkstradition bekannt ist.
Das klingt logisch. Aber jetzt mal ehrlich. Ein anderer wichtiger Grund war mit Sicherheit auch das Geld. Das Erste, was den meisten von uns zu den Philippinen schließlich einfällt ist, dass es „leider“ ein gängiges Produktionsland für Textilien und Luxusartikel ist. Nichts Neues eben, „Made in Malaysia“, „Made in Cambodia“ und „Made in Vietnam“. Normal eben. Traurig, aber wahr. Aber Moment mal. Ist das wirklich unbedingt bemitleidenswert? Muss das unbedingt schlecht sein? Oder muss man vielleicht nur einmal genauer hinschauen?
Meiner Meinung nach hat das Unternehmen darauf einen großen Einfluss. Eine Produktion in Europa kann ohne Zweifel menschenunwürdiger sein als eine auf den Philippinen. Dabei geht es um Löhne, Arbeitsrecht, und ob die Arbeitnehmer sich an dem Ort wohlfühlen. Und da tut Konplott einiges für.
Angelo Kram, Geschäftsführer : „Wir legen sehr viel Wert darauf, dass wir niemanden einstellen, der nicht mindestens 18 Jahre alt ist. Das ist auf den Philippinen offiziell auch verboten. Was natürlich nicht heißt, dass es nirgendwo Kinderarbeit gibt, aber mit Sicherheit nicht bei uns.“
Kritisch bin ich trotzdem noch: Warum erhielt Konplott dann, wenn es offensichtlich sozial verantwortlich handelt und dabei auch die Umwelt im Augen behält, noch nie Auszeichnungen oder Sonstiges? Interessant war es, dazu Folgendes zu lesen:
Miranda erwähnt, dass das Unternehmen konsequent auf Umwelt, Güte- und Fair Trade Siegel verzichtet, da diese in den meisten Fällen nur dazu zu dienen scheinen, dem Kunden ein gutes Gewissen zu machen, ihn allerdings nicht aufklären. Es sei doch eindeutig, dass eine Jeans für 15 Euro nicht unter gerechten, umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt werden könnte.
Naja; irgendwie Recht hat sie da ja schon. Aus der Perspektive hat man das womöglich nur noch nie selber gesehen. Konplott legt da mehr Wert auf Vertrauen. Vertrauen auf die Firma und deren Produktion.
Was Konplott im Vergleich zu anderen Schmuck- und Modemarken wirklich ausmacht, ist, dass das Unternehmen einen genauen Überblick über die gesamte Produktionskette hat. Bei welcher Marke kann man schließlich heutzutage noch davon ausgehen? Riesige Modefirmen lagern oft so viel der Produktion aus, dass der Überblick schnell verloren geht. Bei Konplott weiß der Endverbraucher, dass Miranda die Designerin jedes einzelnen Stückes ist, und dass alles in derselben Manufaktur produziert wird. Dazu erwähnt Angelo Kram, einer der Geschäftsführer, in einem Interview:
„Konplott generell betreibt gar keinen Handel, sondern wir machen alles selbst. Miranda hat das Unternehmen so aufgebaut, dass wir alle Kolleginnen und Kollegen sind.“
Es geht Konplott also auch darum, sehr viel selbst zu machen und so wenig wie möglich der Produktion anderen Firmen zu überlassen. Die sorgfältige Handarbeit und die oftmals aufwendige Produktion macht den Preis aus.
In einem Interview mit Angelo Kram erklärt dieser, dass die Firma versucht, sich an 3 Faustregeln zu halten. Diese sind:
1. Kaufe lieber bei Unternehmen, die du kennst.
2. Kaufe lieber bei kleinen als bei großen Lieferanten.
3. Kaufe lieber regional.
In meinen Augen sollten wir im besten Falle alle persönlich versuchen, diese 3 Faustregeln in unserem Leben umzusetzen. Doch was sich der ein oder andere dabei jetzt wohl denkt, ist: Kaufe lieber regional? Da stimme ich komplett überein! Ich kaufe schließlich auch lieber meine Lebensmittel bei dem Bauern um die Ecke als meine Lebensmittel einmal um die Welt fliegen zu lassen. Doch der Weg von den Philippinen nach Deutschland ist auch ein sehr langer. Was sagt das Unternehmen dazu?
„Bis 2000 hat Konplott in Trier produziert. Doch ab einem gewissen Zeitpunkt ist das Unternehmen so stark gewachsen, dass man sich nach einer neuen Produktionsstätte umsehen musste. Dabei kamen dann die Philippinen wegen ihrer Handwerkstradition in Frage, und weil man davon ausgehen konnte, dort genügend Arbeitskräfte zu finden. “
Durch die heutige Globalisierung ist internationaler Transport gar nicht mehr vermeidbar. Das wir so gut miteinander vernetzt sind, bringt schließlich auch einige Vorteile mit sich.
Ich habe ausgerechnet und recherchiert, wie viel CO2 der Transport eines Magic Fireball Ohrring Paares ausstößt:
Zwei Magic Fireball Ohrringe wiegen zusammen ca. 6 Gramm.
Je nachdem, auf welche Berechnungsgrundlage man sich bezieht, entstehen bei dem Transport mit dem Flugzeug eines Magic Fireball Ohrringpaares von Cebu nach Luxemburg 43 -51 Gramm CO2.
Das ist vergleichbar mit einer halben Stunde Fernseher schauen. Bei einem Waschgang von 90°C entstehen 100 g CO2 und bei der 15-minütigen Benutzung des Ofens auf 180°C 200 g CO2. Die Herstellung von 150 g Butter verursacht sogar 1200 g CO2. Eine 100 km Fahrt mit einem Mittelklassewagen erzeugt etwa 12 kg CO2.
Unser heutiger, westlicher Lebensstil ist ein großer Teil der CO2 Verschmutzung und dazu äußert sich auch Konplott.
Was ich während meines Praktikums gelernt habe und was mich sehr überrascht hat, war, dass sich die Geschäftsführer für einen bewussten Konsum aussprechen. Erst war ich stutzig. Wie? Die wollen doch Geld machen und den Profit steigern! Das ist doch das Ziel jedes Unternehmens. Im besten Fall legt das Management dann noch ein Auge auf nachhaltige Ziele, aber Profit steht doch eigentlich immer im Vordergrund? Das ist auch bei Konplott nicht anders, aber: Angelo Kram, Geschäftsführer: „Früher wurde mir gesagt: Mit Essen spielt man nicht. Heute würde ich ergänzen: Shoppen ist kein Zeitvertreib – Kaufe nur, was Du wirklich schätzen kannst.“
Miranda Konstantinidou: „Langlebigkeit ist mir sehr wichtig, weswegen ich mich auch für das Luxussegment entschieden habe, also keine Alltagsware, die sich schnell abträgt. Wir kaufen alle viel zu unvorsichtig. Wir rennen jedem Trend hinterher, ob er uns steht oder nicht, und wir kaufen zu viel Billigzeug.“
Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Shoppen gehen scheint zum Hobby geworden zu sein und viele kennen die Situation vor einem überfüllten Kleiderschrank zu stehen, aber trotzdem nichts zum Anziehen zu finden. Oft wird nicht mehr überlegt, bevor das eine billige paar Ohrringe noch gekauft wird, um es oftmals nur ein halbes Jahr später wegzuschmeißen.
Das ist bei Konplott anders.
Miranda: „Ich will die Welt umglitzern und ich will, dass mein Schmuck geliebt wird. Und wenn ich etwas liebe, dann pflege ich es.“ Für die Idee des einzelnen Schmuckstückes, das man lange trägt und welches sich nicht abtragen lässt, spricht auch das Angebot einer kostenlosen Reparatur.
Was meiner Meinung nach auch noch zu erwähnen ist: Konplott stellt hauptsächlich Frauen ein.
In dem Unternehmen arbeiten insgesamt etwa 1300 Angestellte; wovon 99% Frauen sind.
Miranda Konstantinidou: “ Wir sind eine Frauenfirma. Ich finde die Zusammenarbeit im Unternehmen mit Frauen sehr entspannt und schätze vor allem die einfache Kommunikation. Ich habe auch nichts gegen Männer, nur ich finde, dass es in der Regel besser ist, wenn Männer mit Männern arbeiten und Frauen mit Frauen. Wir sprechen verschiedene Sprachen. Wir haben unterschiedliche Arten, die Sachen zu sehen und die Welt zu sehen. Ein Männer Tisch und ein Frauen Tisch haben unterschiedliche Gespräche. Frauen sehen eine Aufgabe wie ihr Baby.“
Auf den Philippinen ist der Schritt zu einer Frauenfirma noch ein viel größerer.
Schließlich herrscht dort eine ganz andere Kultur.
Miranda Konstantinidou: „Ich finde das schon sehr emanzipiert in einem katholischen Land. Die Frauen sind diejenigen, die das Gehalt der Familie einbringen. Sie sind diejenigen, die ihre Eltern mitversorgen. Sie sind diejenigen, die eine Versicherung für ihre Eltern und ihre Kinder haben. Sie sind unabhängig. Sie müssen nicht heiraten.“
Das klingt sehr überzeugend, und Gleichberechtigung, sei es in Bezug auf das Gehalt, familiär oder politisch, ist meiner Meinung nach überall auf der Welt wichtig.
Auch die Arbeitsverhältnisse in der Manufaktur auf den Philippinen sind wichtig, um sich ein besseres Bild von dem Unternehmen machen zu können.
Konplott als Arbeitgeber auf den Philippinen
Was Konplott den Arbeitnehmern auf den Philippinen bietet:
Nach einem Interview mit Claudia Schweizer, die auf den Philippinen die Managerin von Mirandas Manufaktur namens Hiprophil ist, habe ich vieles erfahren, was mich positiv überrascht hat.
Betriebskrankenschwester vor Ort
In der Produktionsstätte ist eine ausgebildete Krankenschwester vor Ort, die sich bei Bedarf um die Mitarbeiter kümmert.
Angebot an Medikamenten
Ein riesiges Angebot an Medikamenten ist durch Zusammenarbeit mit einer der größten lokalen Apotheken für alle Mitarbeiter zugänglich. Sobald ein Mitarbeiter oder aber ein Familienmitglied krank wird, kann er auf das allgemeine Ersparte, was durch einen generellen Gehaltsabzug ermöglicht wird, zugreifen. Das geliehene Geld muss bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder zurückgezahlt werden.
Aufklärung über die Pille
Die Pille wird auf den Philippinen aufgrund des sehr stark vorherrschenden Katholizismus im Land grundsätzlich abgelehnt.
Das Management hat sich allerdings entschieden, es den Frauen zu ermöglichen, selbst über die eigene Familienplanung zu entscheiden und sich in dieser Hinsicht von niemandem abhängig zu machen. Es kommt nicht selten vor, dass die Frauen ihr erstes Kind mit 18 Jahren bekommen.
Persönliches Coaching
Neben der medizinischen Hilfe gibt es außerdem auch die Möglichkeit zu einem Coaching, in dem es den Arbeitnehmern möglich ist, über private als auch berufsbedingte Probleme zu reden.
Gesundes Kantinenessen
Die Kantine der Produktionsstätte bietet abwechslungsreiche und vollwertige Mahlzeiten an. Das Problem der Übergewichtigkeit auf den Philippinen wächst, da es immer mehr Fast Food gibt, und importierte ungesunde Lebensmittel das traditionelle meist gesündere Essen zu einem großen Teil ersetzen.
Yoga und Zumba
Um das Abnehmen leichter zu machen und Bewegung im Alltag zu unterstützen, bietet Konplott seinen Mitarbeitern die Möglichkeit Sport zu machen.
Shuttle Service
Für den Transport der Mitarbeiter gibt es einen Shuttle Service. Das kostet den einzelnen Arbeitnehmer weniger als die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Die Kosten für das Shuttle-Ticket werden automatisch vom Gehalt abgezogen.
Arbeitsschutz
Für den Arbeitsschutz, worin Mund/Gesichtsschutz etc. mit inbegriffen sind sowie Maschinenschutz, ist ein Mitarbeiter verantwortlich, der vor ein paar Jahren aus Deutschland nach Cebu gezogen ist und sich vor Ort unter anderem um solche Dinge kümmert.
Schutz vor Betrug
Viele Philippiner sind aufgrund fehlender Bildung leichte Opfer von Kreditbetrügern.
Um die Arbeitnehmer davor zu schützen, hat das Unternehmen auf den Philippinen mehrere Schritte unternommen. Auf den Philippinen wird das Gehalt normalerweise bar ausgezahlt, was es den illegalen Kreditvermittlern noch einfacher macht, das Geld einzustecken. Um es den Betrügern schwieriger zu machen, hat man allen Mitarbeitern in Cebu ein eigenes Konto mit Geldkarte eingerichtet. Nun erschlichen die Kredithaie die Geheimzahl ihrer Opfer und stahlen dann die Kreditkarte. Daraufhin hat man nun die Regel eingeführt, dass alle Mitarbeiter jeweils zu Beginn und Ende des Arbeitstages ihre Karte mitbringen müssen, um zu beweisen, dass sie nicht Opfer eines Betrügers geworden sind. Durch diese Regelung hat man das Problem gut in den Griff bekommen.
Arbeitszeiten
Das philippinische Recht sieht eine 48 Stunden Arbeitswoche für die Arbeiter vor, was normalerweise bedeutet, dass die Filipinos an sechs Tagen in der Woche jeweils 8 Stunden arbeiten. Konplott hat zusammen mit den Arbeitnehmern beschlossen, stattdessen eine Arbeitswoche von 5 Tagen à 9,6 Stunden einzuführen.
Somit ist es den Frauen, welche oft Kinder haben, möglich, mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Das führt zu einer ausgewogeneren ‚Work-Life-Balance’.
Filteranlagen
Bei der Herstellung mancher Schmuckstücke entsteht für die Umwelt gefährliches und verschmutzendes Abwasser. Konplott hat eine eigene Filteranlage, die das Wasser säubert; danach wird das Abwasser ordnungsgemäß entfernt, und man ist sicher, dass es nicht ungeklärt in den Ozean fließt.
LED Lampen
Um Energie zu sparen, hat sich das Unternehmen dafür entschieden, LED Lampen zu verwenden, was zu einer enormen Einsparung von Energie und auch Unterhaltskosten geführt hat. Und gleichzeitig besser für die Umwelt ist.
Ich habe mich auch gefragt, ob sich das Unternehmen auch außerhalb der Produktion in irgendeiner Weise sozial engagiert. Auch hier bin ich fündig geworden.
1. Blut spenden
Zweimal im Jahr können die Mitarbeiter auf den Philippinen freiwillig Blut spenden. Dabei kommen oftmals mehr als 100 Blutbeutel zusammen.
2. Mangroven Bepflanzung
Zweimal im Jahr pflanzen die Mitarbeiter des Unternehmens auf den Philippinen mehr als 10.000 Mangroven an der Küste Cebus. Das ist auf den Philippinen Pflicht, denn das Land muss sich wegen des steigenden Meeresspiegels vor Überflutungen schützen.
Die Bäume sichern die Küstenlinie durch die großen Wurzeln, welche sich tief in den Schlamm graben und somit den Boden festhalten.
3. Hilfe bei Taifun Yolanda 2013
In Zusammenarbeit mit der Organisation „Let’s Help“ haben die Angestellten Konplotts auf den Philippinen bei dem Aufbau nach dem Taifun Yolanda geholfen, einem der stärksten tropischen Wirbelstürme seit Beginn verlässlicher Wetteraufzeichnungen. 2013 startete Miranda Konstantinidou online einen Spendenaufruf. Dabei wurden Pakete in den Norden Cebus geschickt, der Region, die am meisten unter dem Taifun litt, um die Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen.
Marit Achenbach
Nachhaltige Entwicklungsziele der Vereinten Nationen
In meinem Studium sind die 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung immer wieder Gesprächsthema, doch ich weiß, dass viele Menschen noch nie davon gehört haben. Am 25. September 2015 haben diese 17 Bestrebungen die sogenannten Millenniums-Entwicklungsziele ersetzt. Im Gegensatz zu den Millennium-Entwicklungszielen haben sich in diesem Fall auch Entwicklungs- und Schwellenländer neben den Industriestaaten dazu verpflichtet, die Ziele zu verfolgen. Ihre Umsetzung ist allerdings freiwillig, und jeder Staat entscheidet selbst, mit welchen Maßnahmen er die Ziele erreichen will.
Dabei stehen 5 Kernbegriffe im Fokus, die den 17 Nachhaltigkeitszielen als handlungsleitende Verfahrensweisen vorangestellt sind: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft, welche die Zusammenhänge zwischen den Zielen veranschaulichen.
Ich habe aus den 17 Zielen 5 herausgesucht, in denen Konplott meiner Meinung nach einen bedeutenden positiven Unterschied macht.
Gesundheit und Wohlergehen
Durch die Unterstützung der Gesundheit, die jährlichen kostenlosen gesundheitlichen Check-Ups und die fairen Löhne auf den Philippinen steigt dort das Wohlergehen und die Gesundheit der Arbeitnehmer.
Geschlechter Gleichheit
Die hohe Anzahl an Frauen, die Konplott beschäftigt, unterstützt die Stärkung der Rolle der Frau.
Die Gleichberechtigung beider Geschlechter ist sehr wichtig in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung weltweit.
Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Auf den Philippinen gibt es in der Produktionsstätte keinerlei Kinderarbeit, und die Arbeitsverhältnisse sind menschenwürdig. Konplott bietet produktive Vollbeschäftigung.
Durch den Firmenstandort in Luxemburg und den Philippinen sowie den zahlreichen Filialen überall auf der Welt schafft Konplott Arbeitsplätze und unterstützt das Wirtschaftswachstum in den jeweiligen Ländern.
Nachhaltiger Konsum und Produktion
Konplott steht für bewussten Konsum, und das beinhaltet langfristiges Denken. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren viel getan, um die Produktion nachhaltiger zu gestalten.
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, brauchen wir eine internationale Solidarität zwischen armen und reichen Ländern. Das ist durch den ständigen Austausch und Technologietransfer zwischen Cebu und Rosport gegeben.
Fazit
Rückblickend habe ich den Eindruck, dass Konplott sich noch nie mit einem offiziellen Nachhaltigkeitsbericht befasst hat, weil Nachhaltigkeit für selbstverständlich gehalten wird.
Nachhaltig ist das Unternehmen meiner Meinung nach insofern, als dass die sozialen und fairen Arbeitsbedingungen auf den Philippinen oft sehr viel besser sind als der Standard es vorsieht. Meiner Meinung nach kann das Unternehmen sich allerdings in Bezug auf die Umwelt noch verbessern. Wie ich erfahren habe, hat man auf den Philippinen beispielsweise schon verschiedenste Techniken und Materialien ausprobiert, um den Verpackungsmüll zu reduzieren, was zeigt, dass sich das Unternehmen bemüht, innovativ zu sein und neue Lösungen zu finden.
Im Großen und Ganzen war ich allerdings positiv überrascht und bin davon überzeugt, dass Konplott ein Vorbild für viele andere Unternehmen sein kann.
Quellen
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ. (2016, September 23). 17 Ziele. Retrieved from http://www.bmz.de/de/ministerium/ziele/2030_agenda/17_ziele/index.html
Die Welt (2016, Februar 07). „Agenda 2030. Retrieved from https://www.welt.de/politik/ausland/article146885469/Die-17-UN-Ziele-fuer-eine-bessere-Welt-kurz-erklaert.html
Steinlein C. (2015, September 09). Ein durchschnittliches deutsches Klimaschwein. Retrieved from https://www.focus.de/wissen/klima/weltklimakonferenz_2011/tid-24333/co2-emissionen-pro-bundesbuerger-ein-durchschnittliches-deutsches-klimaschwein_aid_689366.html
Spiegel Online (2011, Februar). DLR-Studie: Schiffe verpesten Luft mehr als Flugzeuge - SPIEGEL ONLINE - Wissenschaft. Retrieved from http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/dlr-studie-schiffe-verpesten-luft-mehr-als-flugzeuge-a-745729.html
Marit Achenbach