Grundsätze
Um unsere Arbeit zu professionalisieren, haben wir uns als Ziel gesetzt, den Ansatz der „Offenen Arbeit“ in unserer Kita zu verwirklichen, damit wir auf die Bedürfnisse der Kinder besser eingehen können und sie in ihrem Drang nach Unabhängigkeit und Eigenverantwortung besser unterstützen zu können. „Offene Arbeit“ bedeutet die Selbständigkeit und die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder in den Vordergrund zu setzen und die Dominanz der Erwachsenen abzubauen.
Das heißt: „Es geht um Emanzipation. (…) So selbstbestimmt wie möglich zu leben, für sich und die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen“ (Lill, 2012, S.9). Wir wollen den Lebensort Kita mit den Kindern gemeinsam gestalten und umgestalten. Wir wollen eine Kita sein, die sich für alle Kinder öffnet. Niemand wird ausgegrenzt, alle gehören dazu. Wir wollen auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes eingehen und sie in Einklang der Gruppe bringen. Wir wollen auf die Unterschiedlichkeit von Kindern und Familien individuell reagieren. 2.1.a) Rolle der ErzieherInnen Basis unserer Arbeit ist eine vertrauens-, liebe- und respektvolle Beziehung zu den Kindern, denn diese ist wichtige Grundlage für die Bildungsprozesse von Kindern im Kindergartenalter. Wir möchten die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten und ihnen Ansprechpartner und Vertrauensperson sein. Wir sehen es als unsere Aufgabe an den Kindern in allen Bereichen ein positives Vorbild zu sein: z.B. In Konfiktsituationen lassen wir die Kinder erst gewähren, damit sie angeregt werden, selber nach Lösungsmöglichkeiten und Kompromissen zu suchen. Wenn sie nicht in der Lage sind, die Konfikte selber zu lösen, geben wir Hilfestellungen und bieten Lösungsmöglichkeiten an.
Eingewöhnung
Der Start in der Kita ist eine sensible Phase. Bei der Eingewöhnung der neuen Kinder arbeiten wir nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell (siehe Anhang 1). Voraussetzung für eine erfolgreiche Eingewöhnung ist die Bereitschaft der Eltern, die Ablösung ihrer Kinder zuzulassen und zu unterstützen.
Kitareise
Es wird angestrebt, einmal im Jahr eine mehrtägige Kitareise durchzuführen. Grundsätzlich können alle Kinder ab vier Jahren an der Reise teilnehmen. In Einzelfällen behalten sich die ErzieherInnen vor, über die Reisefähigkeit eines Kindes zu entscheiden. Sinnvoll ist die Anwesenheit der Kinder während der gesamten Reise.
Bilinguales Sprachkonzept
In der Kita wird ein bilinguales Sprachkonzept umgesetzt. Spanisch und Deutsch werden gleichrangig im sozialen Umfeld der Kita als Kommunikationsmittel benutzt. Wir verfolgen hier das praktische Prinzip eine Person – eine Sprache. Die ErzieherInnen kommunizieren hierzu meist in ihrer Muttersprache, um den Kindern die Unterscheidung der beiden Sprachen zu erleichtern. In die jeweils andere Sprache wird
bei pädagogischer Notwendigkeit gewechselt (z.B. emotional belastenden Situationen oder Gefahrensituationen). Die Muttersprache ist die Sprache der Gefühle, in der das Kind träumt, fühlt etc. In unserer
Kita hat jedes Kind das Recht, sich in der Sprache auszudrücken, in der es sich wohl fühlt. Dadurch fühlt es sich als Person vollständig angenommen. Mehrsprachigkeit umfasst immer auch die Teilhabe an verschiedenen Kulturen. Neben der Bedeutung beider Sprachen sollen die kulturellen Hintergründe der Kinder und ihrer Familien (Kulturen) in die tägliche Arbeit einfießen. Wir leben den Kindern im Alltag vor dass mehrere Kulturen miteinander leben können. Unser Ziel ist Verständnis und Akzeptanz für die jeweils andere Kultur aufzubauen. Die Vermittlung von kulturellen Aspekten und Lebensgewohnheiten fndet im Alltag statt, beispielsweise durch Feste, Erzählungen, Musik, Tanzen, traditionelle Kochkunst sowie Dokumentationen durch Fotowände.
Inklusion
Die positive Einstellung gegenüber Menschen anderer Kulturen umfasst unserer Meinung nach ebenfalls eine Offenheit gegenüber Menschen mit Behinderung. Der gemeinsame Alltag von Kindern mit und ohne Behinderung wird als individuelle Bereicherung eines jeden Kindes angesehen. Einige anzustrebende Ziele bei der Integration von Kindern mit Behinderung sind beispielsweise die Toleranz gegenüber eigener Schwächen, die Stärkung des sozialen Verhaltens im Umgang mit anderen Menschen, die Förderung der Rücksichtnahme, des Einfühlungsvermögens und der Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. 2.1.f) Altersmischung In der altersgemischten Arbeit können die Kinder gegenseitig viel voneinander lernen. Kleine und große Kinder machen hier die Erfahrung, einander zu helfen. Zudem können die unterschiedlichen Entwicklungen der Kinder durch die Altersmischung ausgeglichen werden. Es ist für uns von Bedeutung regelmäßig altershomogene Angebote entsprechend der jeweiligen Interessen, Bedürfnisse und Entwicklungen der Kinder anzubieten.
Ziele
Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl (Ich-Kompetenz)
Hierunter verstehen wir, dass die Kinder ein Bewusstsein für sich selber entwickeln. Sie sollen sich ihrer eigenen Bedürfnisse, Ansprüche und Gefühle bewusst werden und diese angemessen zum Ausdruck bringen. Der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse können andere Interessen entgegenstehen. Diese Grenze geht es ebenfalls zu erfahren. Des Weiteren sollen die Kinder selbstbewusst ihren Kita-Alltag gestalten. Sie sollen bei der Beurteilung ihrer eigenen Fähigkeiten und Produkte sich selbst zum Maßstab machen und die Beurteilung anderer mit einbeziehen. Dadurch lernen sie ihre Fähigkeiten angemessen einzuschätzen, z.B.: Selbstständigkeit und Verantwortung. Die Kinder lernen, nach Abwägen ihrer und anderer Interessen, Entscheidungen zu treffen. Sie sollen in möglichst vielen Lebensbereichen eigenständig zurecht kommen. Sie sollen Fähigkeiten entwickeln, die sie unabhängiger von anderen Menschen machen. Dazu gehört auch zu entscheiden, wann und von wem sie sich Hilfe holen, wenn ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichen.
Sozialverhalten (Soziale Kompetenz)
Die Erfahrungen in der Gruppe fördern das soziale Verhalten der Kinder. Das Zusammenleben von Menschen erfordert Regeln, die gemeinsam mit den Kindern entwickelt, akzeptiert und eingehalten werden müssen, die aber auch jederzeit veränderbar bleiben. Die Kinder sollen erfahren und anerkennen, dass in der Kita evtl. andere Regeln und Normen gelten als in der Familie und begreifen, warum das so ist. Für die Einhaltung der Regeln ist die unbedingte Mitarbeit der Eltern erforderlich. Sie sollen lernen andere mit ihren Eigenheiten und Interessen zu akzeptieren, sich in andere Personen einfühlen zu können, zuzuhören, Kritik zu äußern und anzunehmen. Es gilt hier des weiteren Eigentum und Werke anderer Personen, sowie Mobiliar, Spielzeug und Materialien der Einrichtung wertzuschätzen. Konfikte sollen verbal ausgehandelt und gelöst werden. Wenn möglich sollen Kompromisse untereinander geschlossen werden.
Wissen erwerben (Lernmethodische Kompetenz)
Wir unterstützen und fördern die natürliche Neugierde der Kinder. Diese Neugierde muss genutzt werden, damit sich die Kinder Wissen und Fertigkeiten aneignen. Die Kinder sollen erfahren, dass Wissen die eigenen Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten erweitert und somit zu Selbstständigkeit und
positiven Erfolgserlebnissen führt. Sie sollen lernen, Erfahrungen und Erkenntnisse in andere Handlungsbereiche zu übertragen und erkennen, dass es verschiedene Lösungswege gibt. Die aufgeführten
Zielsetzungen werden innerhalb der im Folgenden aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte umgesetzt und werden an entsprechender Stelle aufgegriffen.
Praktisches Wissen erwerben (Sachkompetenz Kompetenz)
Wir helfen den Kindern sich die Welt anzueignen und sich die sachlichen Lebensbereiche zu erschließen (z.B.: wie funktioniert die Waschmaschine, wie gieße ich die Blumen, wie fahre ich Dreirad …). Wir unterstützen die Kinder dabei ihre Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeiten zu entwickeln und zu stärken, sowie sich Fertigkeiten und Fähigkeiten anzueignen.