Das Ministerium hat dem Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen den Auftrag zur Präzisierung des Konzepts Bedarfsermittlungsinstrumentes im Rahmen der Gesamtplanung nach §§ 117 f. SGB IX für erwachsene Menschen mit Behinderung in Rheinland-Pfalz im Jahr 2022 erteilt.
Bereits vor dem Inkrafttreten des novellierten SGB IX war das Vorgängerinstrument Teilhabeplan (THP) bei den Beteiligten anerkannt und erprobt, die erforderlichen Hilfen einer Person zu erfassen und in einem Teilhabeplan die Ziele und Maßnahmen zur Realisierung der Teilhabeleistungen zu vereinbaren. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung lag es nahe, dass die Weiterentwicklung des neuen Instrumentes (IBE RLP) zur Bedarfsermittlung im Rahmen der Gesamt- und Teilhabeplanung nach den Vorgaben des reformierten SGB IX an diese Entwicklung anschließt.
Ungeachtet dessen führten die mit der Umsetzung der Vorgaben des BTHG einhergehenden strukturellen Veränderungen in diesem Feld, beispielsweise hinsichtlich der Zuständigkeiten für die Gesamt- und Teilhabeplanung, der ICF-Orientierung in der Bedarfsermittlung und der Beteiligung der leistungsberechtigten Person in allen Schritten des Verfahrens der Gesamt- und Teilhabeplanung zu einem erheblichem Anpassungsbedarf. Desweiteren zeigte sich bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Verfahrens ein struktureller und kultureller Veränderungsbedarf hinsichtlich der Beteiligung und Einbindung der Leistungserbringer und -berechtigten, um die Umsetzung der Vorgaben zur Gesamtplanung im SGB IX durch die systematischen Einbeziehung aller an der Umsetzung Beteiligten zu verbessern.
Aus diesen Vorgaben ergaben sich weitreichende Folgen und grundlegende Fragen für die Ausgestaltung des Gesamt- und Teilhabeplanverfahrens, der individuellen Planung und der Durchführung im Leistungsgeschehen der Eingliederungshilfe, für deren Klärung ein Handbuch zur Bedarfsermittlung, Gesamt- und Teilhabeplanung für erwachsene Menschen mit Behinderung entwickelt wurde (Liekmeier, F. & Rohrmann, A., 2024)
Das Ministerium hat dem Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen den Auftrag zur Überarbeitung des Bedarfsermittlungsinstrumentes im Rahmen der Gesamtplanung nach §§ 117 f. SGB IX für Kinder und Jugendliche in Rheinland-Pfalz im Jahr 2020 erteilt. Bis dato wurden die Instrumente aus der Arbeit mich Erwachsenen auf die Verfahren mit Kinder und Jugendlichen übertragen, da fachspezifisch-methodische Konzepte der Hilfeplanung für Kinder- und Jugendlichen mit Behinderung noch nicht vorhanden waren. Da in dem neu geregelte Gesamt- und Teilhabeplanverfahren des Bundesteilhabegesetztes eine alters- und entwicklungsentsprechende Beteiligung der Kinder und Jugendlichen bei der Planung und Ausgestaltung der Hilfen vorgegeben ist, wurde das Instrument weiterentwickelt und anschließend implementiert.
Aufgrund der Covid-19 Bedingungen wurde die teilnehmenden 37 Kommunen und Vertretern der betroffenen Verbände in zwei digitalen Feedbackschleifen in unterschiedlichen Formaten bei der Entwicklung des Instruments beteiligt. Die Ergebnisse wurden in dem Zwischen- und Abschlussbericht dokumentiert.
Im März 2021 wurde Vertretern aller 37 Kommunen in einer Einführungsveranstaltung das Instrument vorgestellt und dem Ministerium übergeben. Zur Implementierung des Instruments wurde eine Schulungskonzeption mit Praxisvertretern des Arbeitsfeldes mit dem Ziel entwickelt, den Fachkräften in den Kommunalverwaltungen in Seminaren eine inhaltliche Anleitung zur Anwendung des Instruments zu vermitteln. Die Seminare wurden in den Jahren 2021/22 in einem Online- und Präsenzformat in Mainz erprobt, evaluiert und anschließend von ReferentInnen des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts (SPFZ) des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) in Mainz durchgeführt.
Das Gesundheitsamt des Kreises Siegen-Wittgenstein hat an das Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen mit der wissenschaftlichen Begleitung der Errichtung eines Netzwerks Sexuelle Gesundheit. Teil des Vorhabens ist eine Evaluationsstudie, indem durch die Befragungen von Akteuren aus den relevanten Bereichen des Feldes zu verschiedenen Zeitpunkten im Projektverlauf, Erkenntnisse zu den Wirkungen der Projektarbeit im Modellprojekt zu bekommen. Dabei interessieren Hinweise insbesondere im Hinblick auf Stärken und Schwächen der derzeitigen Situation der HIV-/STI-Arbeit im Kreis und Vorschläge für deren zukünftige Ausrichtung im Kreisgebiet.
Aufgrund der Covid-19 Bedingungen wurden Akteure des Netzwerks aus fünf unterschiedlichen Bereichen in einer Online-Befragung hinsichtlich der Personengruppen befragt, die ein erhöhtes Infektionsrisiko für HIV/STI haben. Die Ergebnisse wurden in dem Zwischenbericht dokumentiert.
Im Juli 2021 wurden die Ergebnisse der Befragung den 30 Vertretern aus verschiedenen Bereichen der HIV/STI-Präventionsarbeit in einem Fachgespräch vorgestellt und diskutiert.