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Call for Papers: „Jud Süß 1925-2025: Literatur gegen Feindbilder in Krisenzeiten

Sektionsleiter: Prof. Dr. Eugenio Spedicato (Universität Pavia, Italien)

Co-Leiter: apl. Prof. Dr. Anne-Rose Meyer (Bergische Universität Wuppertal),

Dr. Gernot Wimmer (Universität Wien)

Hiermit werden Germanistinnen und Germanisten aus aller Welt herzlich dazu eingeladen, sich am Panel „Jud Süß 1925-2025: Literatur gegen Feindbild er in Krisenzeitenzu beteiligen. Dieser ist Teil des XV. IVG-Kongresses zum Rahmenthema „Sprache und Literatur in Krisenzeiten – Herausforderungen, Aufgaben und Chancen der internationalen Germanistik“, der vom 20. 7 bis zum 27.7.2025 in Graz stattfinden soll. Hier im Folgenden die Kurzbeschreibung unseres Themas:

„Unser Wissen arbeitet viel zu oft mit im Gedächtnis gespeicherten Schemata. Eines davon ist die Polarisierung in „wir“ und „die anderen“. Daraus entwickeln sich vor allem in Krisenzeiten Feindbilder, die sich dann schnell in der Wahrnehmung der Gesellschaft verfestigen und Hass auslösen sowie verstärken. 2025 jährt sich zum hundertsten Mal die Ersterscheinung von Lion Feuchtwangers Roman Jud Süß. Diesem Werk, in einer von folgenschweren Polarisierungen krisengeschüttelten Zeit veröffentlicht, gebührt ein Ehrenplatz in der Geschichte der literarischen Auseinandersetzung mit Feindbildern und Sündenböcken. Feuchtwangers historischer Roman bearbeitet und illustriert auf eindrucksvolle Weise nicht nur ein wichtiges Kapitel des deutschen Antisemitismus, sondern lässt sich auch als eine massenpsychologische Analyse zur Entstehung und Propagierung von Feindbildern lesen. Deshalb wird ihm in der Sektion eine Schlüsselrolle zugewiesen, und es werden ganz besonders Beiträge erwünscht, die ihm aus verschieden, auch interdisziplinären Perspektiven gewidmet sind: Gattungstypologische Ansätze sind ebenso willkommen wie biographische und historische Kontextualisierungen und intermediale Vergleiche, Diskussionen auf der Grundlage der Stereotypen- und Antisemitismusforschung, Beiträge, die intertextuelle Aspekte mit Blick auf Feuchtwangers Werk wie deutschsprachige Literatur behandeln ebenso wie solche, die den Roman im Kontext der europäischen Literaturen betrachten. Von diesem Anlass abgesehen, werden zudem weitere Beiträge erwartet, die sich über den Antisemitismus hinaus generell mit literarischen und soziologischen Bearbeitungen des Feindbildmotivs und gesellschaftskritischer Literatur beschäftigen.“

Wir freuen uns sehr auf Ihre Beitragsvorschläge, die Sie an folgende Adresse schicken können: spedicat@unipv.it. Einreichungsfrist ist der 30.11.2022. Eine Auswahl der eingereichten Themen wird von den Organisatoren getroffen. Einen Bescheid werden Sie spätestens zwei Wochen nach Fristablauf erhalten. Die Publikation eines Sammelbandes ist vorgesehen. Weitere Infos dazu erhalten Sie auf der Homepage der IVG (Internationale Vereinigung für Germanistik): https://ivg-kongress-2025.uni-graz.at/de/xv.-ivg-kongress-2025/


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