ASTRO AKTUELL

NEUMOND und VOLLMOND im November 2018

Neumond im Skorpion am 7.11.18

Neumond 7.11.18 für Berlin/D

Mit jedem Neuen Mond (Dunkelmond) melden sich die neuen Energien zuerst im Verborgenen – als unbewusste Antriebe und intuitive Impulse, als Drängen, Streben und Sehnen nach einer neuen Ausrichtung, einem neuen Betätigungsfeld oder Vorhaben. Wir freunden uns innerlich (oder innenpolitisch) mit neuen Ideen an, probieren Neues aus, gehen freudig auf Herausforderungen zu, sind zu dieser Zeit besonders offen und empfänglich für Eingebungen, die sich in unserer psychischen und mentalen Struktur (Mond) verankern wollen. Denn der dunkle Neumond ist zu dieser Zeit das Gefäß (der See, die See-le), in das sich die geistigen Inhalte der Sonne ergießen, die dann an den ganzen Organismus und besonders an die Teile des Ganzen weiter geleitet werde, die dieser Kraft bedürfen.

Der Mond erfüllt als Erdbegleite(rin) und »Dienerin der Erde« die zyklischen Bedürfnisse des Planeten, verteilt zwölf- bis dreizehnmal im Jahr die kosmischen Saat-Ideen an die Organismen der Erde und an die Menschheit, die sich psychisch durch diese übermittelten Inhalte wieder regenerieren und neu aufladen können.

Wir befinden uns exakt in der Mitte des achten Zeichens, das uns zur Transformation und Schattenarbeit einlädt. In allen vier fixen Zeichen beinhaltet der Übergang vom 15. Grad zum 16. Grad ein besonderes Krafterlebnis, an dem kosmische Energie freigesetzt wird und auf die Erde niedersteigt.* Den Skorpion- oder Adlerpunkt passiert die Sonne jedes Jahr am 7. oder 8. November (bei 16° Skorpion). Die zum Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche im kardinalen Luftzeichen Waage gesammelten Energien und Erkenntnisse werden im nachfolgenden fixen Zeichen verdichtet und an diesem kosmischen Punkt freigesetzt und zur Wirkung gebracht – als Gestaltungskraft individuellen Seins. Das heißt, an diesem Skorpion-Grad erhalten die Menschheit bzw. alle diejenigen auf diesem Planeten, die bereit sind für eine „Initiation“, alljährlich einen gewaltigen Bewusstseinsimpuls, der ihr Bewusstsein vom Individuellen ins Kosmische weitet. – Diesmal angeregt durch Sonne und Mond auf diesem Grad. – So take your chance!

An diesem tiefsten Punkt menschlichen Bewusstseins halten wir schreckliche und schockierende Erinnerungen vor unserem Bewusstsein verborgen. Die eingekerkerten Inhalte verhindern, dass wir die Einheit mit dem Göttlichen oder unserem wahren Selbst erfahren können. Was wir irgendwann einmal als Ungeheuerliches erlebt haben, ist in die Tiefen der Seele versenkt und vergessen worden – oft schon von Geburt an. Die ausgegrenzten psychischen Inhalte liegen als unbereinigtes Material (Psychomüll) in den Tiefen skorpionischer Abgründe und verursachen mit den Jahren einen Dauerstress für Körper und Seele, halten den Geist in Enge, fixen Vorstellungen und Vorurteilen gefangen. Beziehungen scheitern aufgrund von Erwartungshaltungen, Zwangsvorstellungen und Schuldzuweisungen.

Wird dieser kosmische Moment von 15° und 16° Skorpion durch einen NEUMOND aktiviert, kann ein motivierter Geist, der nach Selbsterkenntnis und der Wahrheit forscht, einen derartigen Zuwachs an Kraft, Selbstvertrauen und Mut erhalten, dass er die verdrängten Inhalte und die damit zusammenhängenden Projektionen, Ängste und Zwangsvorstellungen konfrontieren, bearbeiten und schließlich auflösen kann. Tief im Innern vollzieht sich das Wunder des „Stirb und Werde“ als ein geheimnisvolles, unsichtbares Aufblühen der Blume des Selbst: Das Mädchen beginnt zu lächeln. Glühend vor Freude öffnet sich die Blüte des Selbst und entfaltet ihr göttliches Potenzial in reinster Schönheit. Der Mensch ist bei sich angekommen, im eigenen unendlichen Raum. Das wahre Selbst springt gleichsam vorwärts, um die Chancen des Lebens zu ergreifen, geht vertrauensvoll und mit offenem Herzen auf Menschen und Situationen zu, heißt sie bewusst mit einem Lächeln willkommen. Was sich hier im Geheimen vollzieht, ist die die tiefe innerliche Entscheidung, wieder am Leben teilzunehmen und sich auf menschliche Erlebnisse und Gefühle einzulassen.

*Darum werden diese vier Punkte die „vier Tore der Avatarischen Niederkunft“ genannt (von Sanskrit „ava“ und „tri“, herabsteigen). Avatara ist das „Herniedersteigen von einer höheren Stätte (oder Dimension) mit Zustimmung dieser Stätte zum Wohle des Platzes der Ankunft“. Siehe Dane Rudhyar „Astrologie der Persönlichkeit“, s. 214/15 (1979, München)

Bewusstseinsarbeit im 6. Haus

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Die Neumondstellung im 6. Haus legt den Schwerpunkt auf Heilung und persönliche Vervollkommnung. Es ist das am stärksten besetzte Haus. Neben Sonne und Mond finden sich noch Venus und Jupiter darin, Jupiter auf dem letzten Skorpion-Grad greift und denkt schon großzügig in sein eigenes Zeichen Schütze und ins 7. Haus der Begegnungen hinein. Im 6. Haus gleichen wir unsere vermeintlichen Schwächen, Defizite und Unzulänglichkeiten aus, die durch unser Verhalten im 5. Haus entstehen.

In diesem Erdehaus spiegelt sich unser täglicher Existenzkampf wieder, Arbeit, Gesundheit, Krankheit, Erwerbsberechtigung, Erwerbsunfähigkeit… Leistung erbringen, arbeiten müssen für den Unterhalt, sich anpassen, seine Pflichten erfüllen. Wir stehen in einem Dienstverhältnis, müssen uns ein- und unterordnen, unsere Fehler korrigieren, unsere Schulden bezahlen, wir gehen durch Existenzkrisen, das Selbstwertgefühl sinkt. Wir werden unzufrieden, eventuell krank. Wir suchen nach Antworten, streben Veränderungen an, Umschulungen, Berufswechsel, wir wollen helfen, heilen, lehren, unsere Fähigkeiten und Talente zum Einsatz bringen, und gleichzeitig einen Beruf ausüben, zu dem wir uns auch berufen fühlen. Wir suchen nach „Heilmitteln“ und Heilmethoden, um gesund und erfüllt zu sein und den rechten Platz in der Gesellschaft zum Wohle aller einzunehmen.

Die Neumond-Skorpionenergie im 6. Haus wirft uns dicke unerledigte Psychobrocken aus Vorstellungen und Glaubenssätzen vor die Füße, die wir Stück für Stück in täglicher präziser Kleinarbeit abarbeiten, auflösen und bereinigen müssen. Es geht um Bewusstheit und Klarheit, ums Anschauen unserer verdrängten Ängste, Minderwertigkeits- oder Schuldgefühle, um Psychoanalyse, Wiedergutmachung von Fehlern, um tägliche Überprüfung unsrer Glaubenssätze und Zurücknehmen von projizierten Anteilen auf die Außenwelt. Wir lernen, uns selbst zu dienen, unsere Schwächen anzunehmen und in Stärken zu verwandeln. Unser vorgestelltes, einst künstlich erschaffenes „Ich“ darf Stein um Stein wieder demontiert werden, und die ins Unbewusste entsorgten Schattenanteile dürfen so lange angeschaut und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden, bis sie sich im Lichte eine klaren Bewusstseins und liebevollen Verstehens auflösen.

Höhere Ziele und Bewusstseinserweiterung

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Vom Neumond im Wasserzeichen Skorpion führen zwei blaue, harmonische Aspekte nach oben zum Fische-Neptun und Steinbock-Pluto. Mit Neptun und Pluto in den Häusern neun und elf werden höhere Ziele und eine höhere Bildung anvisiert, es gibt einen geistigen Bewegungsdrang, geistige Ziele und Ideale, um Freiheit und Weite erfahren zu können und unseren Horizont zu erweitern. Alte Strukturen und Blockaden wollen aufgebrochen werden, vor allem im Denken, und der Vorgang, wie dies geschieht, kommt einem alchimistischen Transformationsprozess gleich (siehe AS-Herrscher Merkur und MC-Herrscher Saturn).

Pluto in neun befähigt uns, in Symbolen und Analogien zu denken und jeden Gedanken, der uns Probleme macht, auf seinen Realitäts- und Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Zusammen mit der fließenden und entgrenzenden Neptunenergie können starre und dogmatische Anschauungen aufgespürt und aufgelöst und durch optimistische Visionen, große Träume und Reformen ersetzt werden. Gerne identifizieren wir uns mit einer großen Aufgabe, engagieren uns für soziale Projekte oder finden zum spirituellen Pfad… Der Geist sucht nach Antworten, Vorbildern, einer stimmigen Praxis und einem Weg, dem er folgen kann. Mit dieser Konstellation ist es wichtig, nicht irgendwelchen Ideen und Worten von Autoritätspersonen oder auch „heiligen“ Schriften zu glauben, sondern alles selbst gründlich zu prüfen, ob die Methoden und „Hilfsmittel“ auch praktisch anwendbar und zum Wohle der Menschheit sind.

Neptuns transzendierender und sensitiver Einfluss ist notwendig, damit alle erstarrten und verkrusteten Ablagerungen im emotionalen und mentalen Bereich aufgelöst und weggeschwemmt werden können, damit wir behutsam und verständnisvoll mit unseren vermeintlichen Schwächen und Unvollkommenheiten umgehen und wir im Angesicht unserer Ängste und Sorgen die Kraft des Nichthandelns, des Geschehenlassens entdecken. Wenn wir unseren Kontroll- und Handlungszwang bezähmen und die Dinge oder Situationen sich selbst überlassen, werden sie sich so verändern, wie sie es tun. Wir erfahren, wie erleichternd das Loslassen sein kann.

Beide angehängten Aspekte erhöhen die Wahrnehmungsfähigkeit (Zwillings-Aszendent), verstärken die sensitive Wahrnehmung und die Empfänglichkeit für die innere Stimme und Intuition.

n der reifen Form vertiefen und unterstützen die harmonischen Aspekte des Neumonds im sechsten Haus die sanfte Transformation im Alltag, schenken uns tiefe Einsichten in die Arbeit, die getan werden muss, wenn es uns wirklich ernst mit der Transformation ist: Erkennen und Integration der eigenen Schattenanteile bzw. der Projektionen. Unser Vertrauen in die göttliche Fügung schenkt uns Erleichterung, es fällt uns zunehmend leichter, die Spielchen des Egos zu durchschauen und ihm die geforderte Aufmerksamkeit zu entziehen. Durch tägliches Üben, ein Zurückziehen in Stille und die Arbeit an der Bewusstmachung entdecken wir einen bisher unbekannten Raum in uns, einen Ort, an dem wir mit unserer unveränderlichen Essenz verbunden sind. Wir fühlen uns unabhängiger, freier, stabiler, haben weniger Angst, denn mit der Gewissheit dieses inneren Raums können wir die kleinen Veränderungen im Außen bewältigen. Die Umstände können und werden sich wahrscheinlich ändern, der Arbeitsplatz, der Wohnort, es mag scheinbare Gewinne und Verluste geben, Anzeichen von Alterung und Verschleiß, doch wir selbst, unsere göttliche Essenz, wird sich nicht ändern.

Eine der Möglichkeiten, wie wir Angst transzendieren, über sie hinaus gehen können, ist die Übung des Geschehenlassens. Wann immer wir uns vor einer Veränderung fürchten und wir beginnen, uns sorgenvolle Gedanken zu machen, können wir es mit diesem Satz versuchen: „Lass es, wie es ist.“ Dabei schauen wir uns einfach nur unsere Angst an, nehmen sie wahr. Wir können auch unsere Gedanken „Ich habe Angst“ oder „Ich fürchte mich vor…“ hinterfragen, ob sie wirklich wahr sind (Methode THE WORK). Wir können den Blick nach innen wenden und hinterfragen „Wer hat Angst“? oder „Wer ist das Ich?“ oder „Wer ist der Beobachter?“. Im täglichen Bewusstseinstraining schmelzen alle Ängste davon wie Schneeflocken im Ozean.

Diese Übungen sind befreiend. Sie lösen nicht nur die Ängste auf, sondern auch den, der die Ängste hat und den, der zuschaut. Das Ego hat keine Chance mehr, ihm wird einfach die Basis entzogen. Übrig bleibst du selbst – und dieser offene Raum, der du bist. In diesem Raum wollen wir sein. In diesem Raum sind wir… so wie wir wirklich sind. Das Ego gibt es dort/hier nicht mehr. Es ging unterwegs irgendwo verloren oder wurde befreit.

Herrscher von Aszendent und MC

Mit der Zwillings-Anlage geht es um die Erkenntnis der Dualität, die grundlegende Dualität der Schöpfung (Geist und Materie), in die der Mensch mit seiner Doppelnatur (Persönlichkeit und Seele) hineingestellt ist. Der exoterische Herrscher ist der bewegliche MERKUR, der diese Erkenntnis in seinen Begegnungen (7. Haus) erfährt, denn das Du ist die Ergänzung zum Ich. Der Intellekt ist bereit, das Gegensatzpaar Zwillinge-Schütze zu erfahren und damit der inneren Zerrissenheit ein neues verbindendes Bewusstsein vorzustellen. Hier kommt die VENUS als esoterischer Herrscher ins Spiel als liebende Kraft des Denkens, die eher zusammenfasst und die scheinbar isolierten Einzelwesen oder Persönlichkeitsanteile in einen inneren seelischen Zusammenhang stellt. Hiermit öffnet sich das Denken für die Impulse der Seele und lernt, auf die Bedürfnisse der Seele zu achten, für ihre Impulse offen zu sein, d.h. auf die innere Stimme zu hören und auf intuitivem Weg höhere Erkenntnisse und Wahrheiten zu empfangen.

Das Sabische Symbol für Merkur auf 8° Zwillinge:

„In den Tiefen der Erde bilden sich neue Elemente“

Wir erkennen den direkten Bezug zur Neumondenergie in den Urtiefen des Skorpions. Transformation… Stirb und Werde… das Lächeln des Mädchens /der Seele… das Annehmen dessen, was ist.

Auf diesem Schütze-Grad erfasst den Intellekt das alchemistische Feuer, das die menschliche Innenwelt läutert und verwandelt. Äußerlich mag dem Ego noch alles „beim Alten“ erscheinen, doch im Unsichtbaren hämmert Hephaistos in seiner unterirdischen Schmiede unermüdlich an unserem Schicksal – analog zum „Behauen des rauen Steins“ in der Freimaurersymbolik (siehe Aspektbild „vollkommener Stein“). Hier wird ein weiterer Hinweis auf die Notwendigkeit einer Mutation und Wandlung gegeben: Im großen Kessel des Universums formen sich die Metalle. Der innere Alchimist verwandelt saturnisches Blei in das goldene Licht der Sonne. Hier ist eine kosmische Kraft am Werk, die Absicht und Wille zusammenfasst, die unablässig daran arbeitet, die Bestimmung zu erfüllen, das uns Bestimmte, das jedem Menschen Bestimmte. Das neue Gewahrsein wird uns durch URANUS offenbart.

Hier sehe ich auch einen direkten Bezug zum MC im Steinbock und dem Herrscher SATURN in seinem eigenen Zeichen im 8. Haus des „Stirb und Werde“.

Zum MC 29° Steinbock gibt es das Symbol“„Eine Frau liest aus dem Kaffeesatz.“

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Auch hier geht es um das Dahinterschauen oder nach innen schauen, um die verborgenen Zusammenhänge zu entdecken. Der Drang nach Selbsterkenntnis führt in die tiefsten Tiefen der menschlichen Seele und des Universums. Es ist ein Verlangen nach innerem Verständnis durch alle Lebensumstände hindurch… der Blick nach den Sternen, um mehr über die Vorgänge in unserem Inneren zu erfahren… der Wunsch, die Zeichen deuten und für unsere Entwicklung nutzen zu können. Es ist auch der innere Drang und Wunsch, die Alltagsrealität zu transzendieren und den Raum zu finden, in dem wir wirklich zuhause sind. Die Bestimmung für diesen Neumond ist also, dass wir lernen, durch die äußeren Tatsachen hindurchzusehen und die größeren Prozesse und Zusammenhänge erkennen. Niemand ist eine Insel und niemand existiert getrennt vom Rest der Welt.

Sabisches Symbol für Saturn 6° Steinbock:

„Zehn Holzklötze liegen in einem Torweg, der in ein dunkles Gehölz führt“

Das Symbol spricht von der Notwendigkeit, jedes Unternehmen zu vollenden, bevor man Einlass begehrt zu dem, was hinter der äußeren Erscheinungsform liegt.

Was ist Vollendung? Wir erkennen äußerlich, wenn eine Form vollendet ist, ein Haus, eine Tasse, ein Baum, ein Lebewesen. Doch was ist ein vollendeter Mensch? Theorien, Ideen und spirituelle Konzepte gibt es wahrscheinlich so viele, wie es Menschen gibt. Wann ist der Mensch vollendet? Gibt es wie in der Natur einen Anfang mit einem Samenpotential, das in die Erde / den Körper gelegt wird und dort heranreift, von unserem inneren Gärtner wie eine kostbare Blume gepflegt, bewässert, beschnitten wird, bis diese eines Tages ihre Blüte entfaltet und einen köstlichen Duft verströmt?

Jeder kann sich selbst diese Frage stellen und in sich hinein horchen, wie sich Vollendung anfühlt. Wie fühlt es sich an, wenn ich denke: „Ich bin angekommen“ oder „Ich bin perfekt so wie ich bin“ – die Welt ist vollendet – ich bin vollendet… Dagegen untersuchen wir die Gefühle zu den Gedanken „Ich bin unvollkommen“ – ich spüre einen Mangel – ich muss noch dieses tun, dieses erreichen, um vollkommen zu sein – ich muss dieses oder jenes „werden“

Wenn jemand stirbt, erfahren wir in der Realität, dass seine Lebensform vollendet ist. Sein Leben ist erfüllt, es hat sich erfüllt, sein Potenzial für das Diesseitige und Offensichtliche ist vollendet. Es gibt Theorien vom Jenseits, vom Kommen und Gehen, selbst das I Ging spricht beim Zeichen 64 Vor der Vollendung von einem Übergang in andere Verhältnisse oder Dimensionen. Dieser Übergang kann dann stattfinden, wenn alles in einer Ordnung und Harmonie ist, sich an seinem rechten Platz befindet, wenn Schicksal und Leben im Einklang sind. Wir sind bereit, dasimmlische Wir Altes hinter uns zu lassen – unser Ego, bisherige Identitäten und Rollen, Anhaftungen, Denk- und Verhaltensweisen, Hoffnungen, Erinnerungen. Im Moment des Sterbens oder Übergangs fallen Raum & Zeit zusammen. Und erst, wenn auch die Hoffnung stirbt und niemand da ist, der uns hilft im Sinne einer Verlängerung unserer Identität in eine vorgestellt Zukunft, kann das Wahre und Wirkliche sich offenbaren, eine Wirklichkeit oder ein Bewusstsein, das vollkommen rein und klar ist und unerschütterlich wie ein vollendet geschliffener Diamant, der im Nu alle Illusionen durchschneiden kann..

Vollendung ist auch ein Neuanfang auf einer anderen Ebene: Der innere alchemistische Prozess von 8° Schütze wird erst dann offensichtlich, wenn die Umwandlung bereits stattgefunden hat und damit eine neue Ebene der Wahrnehmung und der Reaktion auf das Leben erreicht ist (das Mädchen „lächelt“). Das in die Erde gelegte Saatkorn ist gekeimt, gewachsen und gereift bis zur Vollendung. Ungeduldiges Vorgreifen und intellektuelle Spekulationen schaden dem Wachstumsprozess. Hilfreich ist die Einstellung des Geschehenlassens „Ich lasse es s e i n . Am Punkt der Vollendung ist eine Schwelle erreicht (die Zahl 10). Das Ende ist erreicht, ein Höhepunkt… Welche Gefühle steigen in diesem Moment auf? Ein Tor im Dunkeln suggeriert einen Weg, doch „ich“ kann das Tor nicht öffnen.

In dieser Situation kann „ich“ nicht handeln, keine Initiative ergreifen. Geschehenlassen liegt an, sich eine Pause gönnen, jegliche Kontrolle loslassen. Es geht nicht um Macht, Recht, Stärke oder Gewinn. Es geht um Zuneigung, Vertrauen und Verständnis – in das, was ist. Nicht handeln (wu wei) und innere Distanz zu den äußeren Verwicklungen bedeuten nicht notwendigerweise Schwäche, Ohnmacht oder Minderwertigkeit. In Steinbock/Saturn wirkt das Prinzip von Ursache-Wirkung. Wir ernten, was wir gesät haben. Es kann nur das vollendet und reif werden, was auch tatsächlich als Anlage in uns vorhanden ist, gekeimt und gewachsen ist. Im Klartext: Annehmen dessen, was ist.

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Das Aspektbild Beim Aspektbild fällt gleich die Planetenreihe in der oberen Kreishälfte auf, während die untere Hälfte bis auf den Mondknoten leer bleibt. Der Schwerpunkt im oberen und rechten Raum zeigt ein starkes Streben nach Leistung, Unabhängigkeit, Gipfelpositionen und einem höheren Bewusstsein. Weitere Ziele sind Selbstverwirklichung und berufliche Verwirklichung, Übernehmen von Verantwortung, Hinterfragen von Erfolg und Macht. Große Lernbereitschaft zeigt sich auch im Du- und Umweltbereich, wenn die Lebensgesetze missachtet worden sind und der Mensch, durch leidvolle karmische Erfahrungen weise geworden, sich wieder seinen Mitmenschen zuwendet und erkennt, dass die Menschheit ein Ganzes ist.

Diese Struktur ermöglicht ein Konzentrieren auf hohe Ziele, fördert die Verwirklichung von großen Unternehmungen, die der Selbstverwirklichung dienen und auch für andere nützlich sein können. Eine Gefahr liegt in der Einseitigkeit, der Verdrängung des Trieb- und Instinktbereichs und der Projektion der unbewussten Schattenanteile. Es ist notwendig, sich seiner fehlenden „besseren“ oder „schlechteren“ Hälfte bewusst zu werden und sie in sein Selbst zu integrieren. Das wird auch unter dem psychologischen Begriff der Individuation verstanden.

Eine weitere Besonderheit sind zwei große Vierecke, das einfarbige große rote Quadrat und die dreifarbige doppelte Ambivalenzfigur.

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Der Stein der Weisen

Das große Quadrat, auch magisches Viereck, Leistungsviereck oder karmisches Kreuz genannt, wird hier von zwei Planeten und den beiden Mondknoten unter Einbeziehung des MC gebildet. Die Planeten und Achsenpunkte stehen im rechten Winkel zueinander stehen. Das Große Viereck stellen ein immenses Leistungsvermögen und Kraftpotenzial dar. In der Freimaurersymbolik wird diese Aspektfigur als „vollkommener Würfel“ oder „vollkommener Stein“ bezeichnet. Das bezieht sich auf die Symbolik des anfänglich rauen, unbearbeiteten Steins, der für einen Menschen steht, der gerade erst beginnt, bewusst an sich zu arbeiten. Dann beginnt das „Behauen des Steins“, das Schleifen der Ecken und Kanten als Symbol für die Arbeit an den eigenen Schwächen, Leidenschaften, übernommenen Glaubenssätzen und Gedankenstrukturen. Das angestrebte Ziel mag Vollkommenheit sein oder zumindest eine Annäherung daran, die Integration aller Ich-Anteile in das übergeordnete Selbst. Vollkommenheit – ein „ verwirklichtes Selbst“? Die vollkommene Form des Menschen kann nur das sein, was sie JETZT ist.

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Ich habe mich gefragt, was „Vollendung“ bedeutet, wie sich Vollendung anfühlt. Vielleicht ist es ein Ankommen bei sich selbst, ein Erfülltsein von sich selbst. Ich spreche hier von dem inneren göttlichen Raum, der eins ist mit dem wahren Selbst, der angefüllt ist mit reinem Bewusstsein und reiner Glückseligkeit… ein Seinszustand der Fülle und gleichzeitigen Leere, wo sich das Selbst schenkt und gleichzeitig beschenkt wird. Der vollendete Zustand (der innere Raum) symbolisiert Erfüllung als erfahrbaren Seinszustand. Wir erfahren Verbundenheit mit allem, was ist. Mehr und weniger geht nicht.

Uranus und das neue Bewusstsein

URANUS auf 30° Widder bildet den Anfang der aufgereihten Planetenkette. Im Verbund mit der VENUS (Widder-Waage-Achse) bildet er den Rand der Schale mit dem Inhalt der Planentenenergien. Nennen wir die Venus in diesem Zusammenhang Anima, Seele, Liebesfähigkeit oder Kraft der Anziehung des Ewig-Weiblichen, die uns „nach oben“ zieht (wie Dante’s Beatrice). Und nennen wir Uranus den Offenbarer eines neuen Bewusstseins, den Willen zur Veränderung/ Mutation und den Willen zur Vereinigung aller Persönlichkeitsanteile mit dem „höheren Selbst“.

Sabisches Symbol für Uranus auf 30° Widder:

„Ein Ententeich mit kleinen Entchen“

Der Lebensspielraum „kleiner Ententeich“ (oder ist es ein Goldfischglas?) symbolisiert unseren überschaubaren, begrenzten Handlungs- und Wirkungskreis, für den wir verantwortlich sind, der unserem Schicksal und Dharma entspricht. Auch wenn wir bereits für eine begrenzte Zeit in die Harmonie der Sphären eintauchen oder transzendente Erlebnisse und Einblicke in eine höhere Ordnung haben durften, müssen wir doch immer wieder zurückkehren auf die Erde, zu unserer irdischen Aufgabe in einem bestimmten gesellschaftlichen Rahmen und Umfeld.

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Gemessen am galaktischen Weltenmeer erscheint unser Aktionsradius so winzig wie ein Ententeich. Und doch muss genau hier – in dem Raum, in den das Schicksal uns hineingestellt hat – die Substanz zum konkreten Handeln gefunden werden (Substanz). In unserem begrenzten Lebensspielraum erfahren wir Ursache und Wirkung, säen und ernten, haben unsere Vision von einer höheren Harmonie auf unser eigenes karmisches Wirkungsfeld herunter zu bringen und zu verwirklichen. Wir haben die Möglichkeit, den Mikrokosmos nach unseren Bedürfnissen zu gestalten und in Übereinstimmung mit unseren Begabungen zu handeln. Denken und handeln wir authentisch, vor allem unter Berücksichtigung unserer natürlichen Grenzen, erreicht uns auch die Harmonie der großen kosmischen Ordnung (des Makrokosmos), schenkt uns Frieden, innere Zufriedenheit und Fülle und großes Vertrauen in unser Schicksal.

Im Gewahrsein dieser geistigen Verbundenheit erkennen wir auch die Verbindung des Saturn-Symbols der „Zehn Holzklötze im dunklen Torweg“ mit dem GROSSEN QUADRAT bzw. Karmischen Kreuz aus Venus-Uranus und den beiden Mondknoten an der IC-MC-Achse. Auch die Mondknoten-Achse steht symbolisch für den Vorgang der Individuation, die „Selbstwerdung“ eines Menschen zu einem ganzen, unteilbaren Individuum. Wir können nur „werden“, was wir bereits sind – und nur noch nicht wissen. Die Energie von Uranus will Licht in diese unerleuchteten menschlichen Zellen bringen.

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Möge es sein.

Zum Wohle aller.

Sternengrüße

eure Sundra