BK - Kauf oder Eigenbau

Die Bienenkiste kann über die Web-Site "Die Bienenkiste" gemäß der Bauanleitung selber gebaut oder fertig bzw. als Bausatz bestellt werden. Sehr beliebt und bewährt ist die Bienenkiste von Bienen-Seb.

Für Excel-Fans, Mathematiker und Bastler: Selbst bearbeitete Bauanleitung Excel - mit Maßanpassung bei unterschiedlichen Holzstärken - zum DOWNLOAD klicken. Quelle der Grunddaten: Bienenkiste.de

So genau die Konstruktion auch beschrieben ist, sie ersetzt keinen Blick auf eine bereits fertig gestellte BK mit Erläuterungen eines erfahrenen BK-Imkers um die Zusammenhänge zu verstehen.

Der BK-Stammtisch Ffm hilft Interessierten und Neuanfängern gerne beim Einstieg und der Entscheidung und vermitteln gerne einen Kontakt, über den eine BK "in Betrieb" oder zumindest fertig gebaut angeschaut werden kann. (Mail an BK-Stammtisch)

Erfahrungsbericht eines "Bienenkistlers":

Ich habe mir einen Bausatz beim Bienen-Seb bestellt und die zweite selber gebaut.

Wer sich die Bienenkiste selber baut, sollte sich an die INNEN-Maße der Vorgaben halten. Zum Einen sind diese Maße Ergebnis jahrelanger Studien und Versuche und zum Anderen werden Zubehörteile wie z.B. die etwas schwer zu besorgenden Leisten für die Brut und Honigwaben etc. nur passen, wenn die gleichen Innenmaße verwendet werden.

Die Bauanleitung auf der Bienenkistenseite ist aber so genial aufgebaut, dass man die Holzstärke verändern kann und sich die Zuschnitte automatisch anpassen. Achtung - die Schraubenlängen müssen selber angepasst werden!

Oben stelle ich eine bearbeitete Version der Bauanleitung und Tabelle als Excel-Version zur Verfügung, in der auch das Gewicht der geplanten Kiste in etwa berechnet werden kann. Hier kann auch der erforderliche Nachfütterungsbedarf ermittelt werden. Außerdem kann aus der Liste eine zusammengefasste Seite mit den wichtigsten Maßen auf einen Blick ausgedruckt werden. Die Holzstärken zur Auswahl gehen nicht unter 22mm, da ich dünnere Kisten im Winter für problematisch halte. (Für alle Angaben und Ergebnisse dieser Berechnungen übernehme ich keine Gewähr, die Verwendung ohne Prüfung erfolgt auf eigene Gefahr)

Man sollte beim Eigenbau darauf achten, dass Fichte z.B. im Vergleich zur Weymouth-Kiefer gut 20% schwerer ist - normale Kiefer und Lärche sind noch schwerer. Verwendet man die im Baumarkt oft erhältlichen 28 mm Leimholzplatten, wird die fertige leere Kiste statt der 23 Kg aus Bienen-Seb's Bausatz gut 29 Kg oder mehr wiegen.

Das sollte bedacht werden, da die Kiste zu manchen Zwecken über die Front umgedreht werden muss und voll besetzt und mit Honig auch über 50Kg wiegen wird. Die müssen nicht gehoben - aber gekippt werden.

 

Bei der Wahl des Holzes ist darauf zu achten, dass wetterfest verleimtes Holz verwendet wird und keine Span- Schichtholz- oder OSB-Platten, da diese zu viel Kleber und Stoffe wie Formaldehyd etc. enthalten.

Wetterfest verleimt bedeutet gemäß DIN/EN204 die Bezeichnung "D4". Bedingt geht auch D3, dann muss aber auf besonders guten Holzschutz von außen geachtet werden. Das bedeutet, dass die Kiste außen (und nur außen) mit einer Wetterfesten - aber gleichzeitig Insekten-freundlichen Lasur behandelt wird und zusätzlich direkter Kontakt mit Wasser vermieden wird - z.B. durch ein weit überragendes Dach. Ohne Dach würde ich sie gar nicht außen aufstellen, da das Holz schneller verwittert und Regen, Hagel etc. direkt auf die Kiste aufschlägt. Dies kann die Bienen unnötig stressen.

Ich habe mich für eine Lasur der Marke "Auro" entschieden, nach der Zeitschrift "ÖKO-Test" schneidet aber auch die "Fenster- und Türen-Lasur" vom Hornbach-Baumarkt mit "Sehr gut" ab. Nach dem ersten Anstrich wurde die Kiste noch mal fein geschliffen und ein zweites Mal lasiert. So hoffe ich, dass sie viele Jahre hält. Auf den Bildern ist die dunklere Kiste der Eigenbau - die weiße ist der Bausatz. 

Die Dächer sind eine Eigenkonstruktion aus Dachlatten und Stegplatten aus dem Baumarkt, angelehnt an eine Empfehlung von Bienen-Seb, die Dachhälften zu versetzen, damit es keinen Wärmestau im Sommer gibt. Es ist zu Empfehlen, die Schnittkanten mit den offenen Kammern mit einer U-Profilleiste abzudecken, damit sich nicht Wasser, Schmutz oder andere Insekten darin ansiedeln. Ich werde zwischen Dachkonstruktion und Bienenkiste noch einen Streifen Schaumstofffolie unterlegen, damit Regen und Hagel nicht direkt wie eine Trommel auf die Bienenkiste einhämmern.

Wer im Handel nicht die genialen einrastenden Kistenverschlüsse wie beim Bienen-Seb verwendet findet, kann auch die aus den Baumärkten mit Splintloch verwenden.

Kleiner Tipp: Damit diese Verschlüsse (Baumarkt) ohne Splint selbstständig geschlossen bleiben ohne aufzuspringen, legt man an der vorderen Schraube (zum Haken hin) 2 Unterlegscheiben unter den Verschluss. Dadurch wird der Winkel in dem die Zugkräfte des Verschlusses wirken über die 180°-Ebene hinaus verschoben und der Hebel springt nicht auf.

Die Bienensymbole auf den Seiten habe ich mit einer selbst gebauten Schablone und Pinsel aufgebracht. Dazu habe ich einen Schwarz-weiß-Ausdruck unter eine Klarsichthülle Din-A5 gelegt und mit einem scharfen Cutter-Messer ausgeschnitten.

Jetzt fehlen nur noch die Wichtigsten in diesem Projekt - die Bienen. Ich hoffe auf einen Schwarm der "Schwarmbörse" - auch eine Initiative des Mellifera-Netzwerkes. Außerdem haben wir eine Whats-App-Gruppe des Bienenkisten-Stammtisches eingerichtet um uns gegenseitig zu informieren.

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