Feldtage 2012

5. Finninger Feldtage, 24. - 26. August 2012

Marina Mang aus Lutzingen ist die erste Miss Traktor der Finninger Traktorfreunde. Die 22-jährige Floristin wurde am Samstagabend im Rahmen des Gastspiels der Isartaler Hexen gekürt. Nach der Stoppelparty am Freitagabend fanden sich bereits am Samstagnachmittag Dutzende von Besitzern alter Traktoren und landwirtschaftlicher Maschinen mit ihren zum Großteil liebevoll restaurierten Oldtimern in Finningen ein, wo die Traktorenfreunde ihre fünften Feldtage veranstalteten. Am Abend spielten die Isartaler Hexen im Festzelt auf. Der Sonntag begann mit einem Festgottesdienst mit anschließender Fahrzeugsegnung, bevor der große Umzug durch Finningen zu sehen war. Dabei waren wunderschöne Exemplare der Marken Fendt, Güldner, Deutz, Lanz, Hanomag, aber auch ein Porsche-Diesel-Traktor und ein englischer Oldtimerbus.

An beiden Tagen zeigten die Verantwortlichen Ernte- und Feldarbeiten, die Firma Deutz- Fahr stellte Maschinen aus, es gab einen Streichelzoo und vieles für die Kinder. Vorsitzender Walter Schmidt freute sich vor allem über das gute Wetter tagsüber und ließ sich seine gute Laune auch durch den Regen am Abend nicht verderben. Lobend erwähnte er den ehrenamtlichen Einsatz von über 240 Helfern aus dem ganzen Dorf.

Sehenswert war eine kleine Sonderschau, die Leo Schüller zusammengestellt hatte. Er hat einen Teil seiner alten Fahrzeuge "gemetzgert", wie er selbst sagte, und wichtige Teile so aufbereitet, dass das Innenleben von Getrieben offengelegt wird. Man sah Schnittmodelle, beispielsweise eines Fordson Super Majors (Hinterachs- und Schaltgetriebe, Motoreinheit) aus dem Jahr 1961. Schüller betonte, dass das Ganze nur ein Bruchteil dessen darstelle, was damals an Technik in der Landwirtschaft vorhanden gewesen sei. Walter Schmidt ergänzte, dass es heute fast keinen echten deutschen Traktorenhersteller mehr gebe. Vor 60 Jahren seien es noch um die 250 gewesen. Schüller arbeitete für seine Ausstellung seit April in jeder freien Minute. Seine Motivation umschreibt er so: "Ich möchte Personen, die mit Technik nichts zu tun haben, aber auch Kindern und Jugendlichen zeigen, wie alte Technik, die teilweise heute noch im Einsatz ist funktioniert". Auf großes Interesse stießen am Nachmittag vor allem die Feldvorführungen. Der gelernte Schmid Karl Oblinger zeigte mit seinen Kollegen die Arbeit an einer alten Dreschmaschine. Auch beim Seegrasbinden konnten die Besucher zuschauen und ein Seil zugunsten der Kartei der Not erwerben.

Peter von Neubeck | Donau-Zeitung, 27.08.2012