Geo-Engineering, auch bekannt als „Klimaintervention“, umfasst verschiedene technische Ansätze, um aktiv in das Klimasystem der Erde einzugreifen. Ziel dieser Technologien ist es, den Klimawandel zu verlangsamen oder seine Auswirkungen zu mildern. In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche Patente angemeldet, die unterschiedliche Verfahren umfassen, wie z. B. die Steuerung der Sonnenstrahlung, die Beeinflussung der Wolkenbildung, die Bindung von Kohlendioxid oder die Modifizierung atmosphärischer Prozesse. Eine Auswahl bekannter Geo-Engineering-Patente verdeutlicht die Bandbreite dieser Ansätze.
US-Patent 5003186 – Stratosphärische Welsbach-Beimpfung
Dieses Patent beschreibt die Verwendung spezieller Metalloxide wie Aluminium oder Barium in der Stratosphäre, um Sonnenlicht zu reflektieren und die Erderwärmung zu reduzieren. Es gehört zu den umstrittensten Technologien im Bereich des „Solar Radiation Management“ (SRM).
US-Patent 6315213 – Verfahren zur Wetterbeeinflussung
Ein Verfahren zur gezielten Steuerung von Niederschlag und Wolkenbildung. Durch die Freisetzung bestimmter Substanzen sollen Kondensationsprozesse in der Atmosphäre beschleunigt oder verlangsamt und so Regenfälle beeinflusst werden.
US-Patent 5148171 – Künstliche Ionisierung der Atmosphäre
Dieses Patent basiert auf der Idee, die Atmosphäre mit elektromagnetischen Wellen zu ionisieren. Durch solche Prozesse könnten Wolkenstrukturen, Ozonkonzentrationen oder Temperaturverläufe verändert werden.
US-Patent 3899144 – Erzeugung künstlicher Kondensstreifen
Hierbei geht es um die Erzeugung künstlicher Kondensstreifen, die von Flugzeugen verteilt werden. Diese Partikel sollen Sonnenlicht blockieren oder reflektieren, um die Erwärmung bestimmter Regionen zu reduzieren.
US-Patent 4686605 – HAARP-Technologie
Dieses Patent, offiziell als Kommunikations- und Forschungsprojekt beschrieben, befasst sich mit hochfrequenter Strahlung zur Manipulation der Ionosphäre. Potenziell kann diese Technologie auch zur Beeinflussung von Wetter- und Klimaprozessen beitragen. WO-Patent 2010091078 – Kohlendioxid-Speicherung
Dieses internationale Patent befasst sich mit der Speicherung von CO₂ in geologischen Formationen. Ziel ist die dauerhafte Reduzierung des Treibhausgasgehalts in der Atmosphäre.
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US-Patent 20070238252 – Meeresdüngung
Dieses Verfahren beschreibt die Zufuhr von Eisenverbindungen in die Ozeane zur Förderung des Algenwachstums. Die entstehenden Algen binden Kohlendioxid und können so dessen Konzentration in der Atmosphäre senken.
Diese und viele weitere Patente belegen, dass Geo-Engineering längst kein rein theoretisches Forschungsgebiet mehr ist, sondern konkrete technische Anwendungen und Schutzrechte umfasst. Befürworter argumentieren, diese Technologien seien als „Notfallplan“ gegen die fortschreitende globale Erderwärmung dringend notwendig. Kritiker warnen hingegen vor unvorhersehbaren Nebenwirkungen und den geopolitischen Risiken einer einseitigen Anwendung.
Insgesamt zeigen die Patente, dass Geo-Engineering als wissenschaftliches und wirtschaftliches Feld stetig wächst. Die Technologien reichen von relativ einfachen Ansätzen wie der Wolkenimpfung bis hin zu hochkomplexen elektromagnetischen Verfahren. Die ethische und ökologische Debatte um ihre Anwendung bleibt jedoch weiterhin zentral: Soll der Mensch aktiv in globale Klimasysteme eingreifen – oder sollte der Fokus auf nachhaltiger Emissionsreduzierung liegen?