Spendenkonto
Solidaritätsnetz Rheintal
Raiffeisenbank Diepoldsau-Schmitter
IBAN CH63 8080 8008 8645 9975 9
INFORMATIONEN ZUR INTEGRA-SCHULE-RHEINTAL
Die Integra-Schule-Rheintal ist ein spendenfinanziertes Schulprojekt des Solidaritätsnetzes (Gruppe Rheintal).
Seit 2015 bieten wir für Asylsuchende und deren Angehörige aus dem mittleren Rheintal (Rheineck SG – Oberriet SG) gratis Deutschunterricht an.
Deutsch-Schüler/innen erhalten bei uns jeweils zwei Mal pro Woche insgesamt 4 Lektionen kostenlosen Deutschunterricht.
In der Integraschule Rheintal unterrichten freiwillige Lehrer/innen auf verschiedenen Leistungsniveaus. Die Lehrer/innen unterrichten gratis in ihrer Freizeit. Der Unterricht findet zwischen Montagvormittag und Freitagmittag statt.
In den regulären Integra-Deutschunterricht dürfen keine Kinder mitgenommen werden. Für Familien mit (Klein-)Kindern bieten wir jeweils am Mittwochnachmittag einen geleiteten Familien-Deutschtreff an.
Zusätzlich organisieren wir bei Bedarf Hausaufgabenhilfen, Einzelförderung, Nachhilfeunterricht und Sprechtrainings, was in der Regel durch Studentinnen oder pensionierte Ehrenamtliche durchgeführt wird.
Die Schulgemeinde Diepoldsau sowie die katholische Kirchgemeinde Diepoldsau stellen uns gratis Schulzimmer für den Deutschunterricht zur Verfügung. Dafür übernimmt die Integra-Schule-Rheintal den Dorfunterricht der „Quartierschule - Deutsch für fremdsprachige Einwohner“ in Diepoldsau.
Die Fahrkosten (2x wöchentlich nach Diepoldsau) werden von den meisten Gemeinden übernommen. Alle anderen Schüler/innen mit Fluchthintergrund erhalten von unserer Schule spendenfinanzierte Railchecks, damit auch sie 2x wöchentlich gratis am Deutschunterricht teilnehmen können.
Unser Deutschunterricht und unsere ehrenamtliche Arbeit ist eingebettet in ein Geflecht aus unterschiedlichsten integrierenden Angeboten für Asylsuchende im Mittelrheintal.
Im Laufe der Zeit ist im Mittelrheintal eine Vielfalt von Angeboten für Asylsuchende entstanden, bei denen neben der deutschen Sprache auch unsere landestypischen Werte vermittelt und gesellschaftliche „Üblichkeiten“ entschlüsselt werden. Wir vernetzen uns mit vorhandenen und neu entstehenden ehrenamtlichen Gruppen im Asylbereich und leiten Informationen über bestehende Angebote weiter.
Mit unserem Engagement wollen wir einen Beitrag dazu leisten,
dass die Flüchtlinge sich nach dem Erhalt einer Aufenthaltsbewilligung nahtlos in die Integrations- und Förderprogramme unserer politischen Gemeinden einfügen können;
dass die sprachliche Verständigung zwischen Asylsuchenden, politischen Institutionen und Einheimischen möglich wird;
dass die Flüchtlinge eine Wochenstruktur bekommen;
dass das gesellschaftliche Zusammenleben unserer Kultur besser verstanden wird.
Aktuelles
Sommerfest Diepoldsau 2025
Sommerfest für Flüchtlinge im Mittelrheintal – gelebte Solidarität in Diepoldsau
Am 9. August verwandelte sich die Wiese hinter dem Pfarreiheim in Diepoldsau in einen Ort der Begegnung und des Miteinanders: Das alljährliche Sommerfest für die Flüchtlinge des Mittelrheintals, organisiert vom Solidaritätsnetz Rheintal, brachte über 150 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder zusammen – trotz der sehr heissen Temperaturen.
Die Gäste genossen ein vielfältiges kulinarisches Angebot, das neben klassischen Speisen und Getränken auch landestypische Spezialitäten aus verschiedenen Herkunftsländern umfasste. Einige engagierte Frauen hatten diese mitgebracht und sorgten damit für eine geschmackliche Reise rund um die Welt.
Besonders geschätzt wurde der persönliche Austausch unter den Teilnehmenden, der mehrheitlich in deutscher Sprache stattfand und das gegenseitige Verständnis förderte. Das Fest bot Raum für Gespräche, neue Kontakte und ein Gefühl der Zugehörigkeit.
Ein besonderer Dank gilt der Raiffeisenbank Diepoldsau-Schmitter, die den Anlass grosszügig unterstützte und damit ein Zeichen für gelebte Solidarität setzte.
Das Sommerfest zeigte eindrucksvoll, wie Integration durch Begegnung gelingen kann – ein Tag voller Wärme, nicht nur wegen der Sonne.
Schwimmkurs für Migrantinnen: Die Frauen entdecken, wie das Element Wasser sie trägt
Viele Migrantinnen konnten in ihrer Heimat nie schwimmen lernen. In einem Schwimmkurs vom Solidaritätsnetz Rheintal fassen sie nun Mut – und finden im Wasser neues Vertrauen und ein Stück Freiheit.
Von Monika von der Linden
aktualisiert am 16.07.2025
Iris Enenkel ist eine der vier Schwimmlehrerinnen vom Verein Rhy Swimming, die die Migrantinnen in der Badi Widnau mit dem Element Wasser vertraut machen und ihnen Sicherheit geben.
Bild: Monika von der Linden
Die junge Syrerin ist 17 Jahre alt und lebt in Diepoldsau. In ihrem Heimatland hatte sie keine Gelegenheit, schwimmen zu lernen. In der hiesigen Schulzeit, die sie gerade abgeschlossen hat, hatte sie einige Male eine Badi besucht. Die angehende Fachfrau Apotheke hat ihre Angst vor dem Wasser längst überwunden. Letztes Jahr nahm sie bereits einmal an einem Schwimmkurs teil, den das Solidaritätsnetz Rheintal organisiert hatte. Inzwischen kann sie sich über Wasser halten. Es reicht noch nicht, um eine Bahnlänge durchzuhalten. Das will der Teenager ändern.
Vertrauen fassen und Sicherheit gewinnen
Dieses Jahr nimmt die Syrerin in der ersten Ferienwoche erneut am Kurs für Migrantinnen teil. Am Mittwoch trafen sich 30 Frauen verschiedener Altersgruppen und Herkunftsländer zum zweiten Kursabend im Freibad Aegeten. Die Schwimmlehrerinnen vom Verein Rhy Swimming begrüssten die Frauen mit einer Übung, in der sie sich mit dem angenehm temperierten Wasser anfreunden konnten.
«Die Frauen haben sichtlich Spass», sagte Sabine Kuhlmann aus Au. Sie hatte vor einiger Zeit einige der Schwimmschülerinnen in Deutsch unterrichtet und schaute ihnen nun bei den Schwimmübungen zu.
Sabine Kuhlmann verglich den Schwimmkurs mit einem Kochabend. «Die Frauen sind unter sich, haben ein gemeinsames Erlebnis und lernen dazu einen wichtigen Teil unserer Kultur kennen.»
«Die Frauen reden untereinander Deutsch und müssen die Anweisungen der Schwimmlehrerinnen verstehen», sagte Sabine Kuhlmann.
Jeanette Lapp aus Altstätten ist ebenfalls im Solinetz aktiv und eine der Kursbetreuenden. Sie glaubt nicht, dass die Migrantinnen in einer Woche so gut schwimmen lernen, dass sie mit ihren Kindern eine Badi besuchen würden. Sie sagt: «Sie werden aber sicher Verständnis haben, wenn ihre Kinder am Schulschwimmen teilnehmen müssen oder mit Kollegen baden gehen möchten.» Die Einwanderinnen wüssten nun, wie viel Spass Wasser bereiten könne, sagt sie. Und fast unbemerkt vertieften die Afghaninnen, Eritreerinnen, Syrerinnen, Äthiopierinnen, Ukrainerinnen und Kurdinnen ihre Deutschkenntnisse.
Solidaritätsnetz Rheintal
Der Diepoldsauer Verein Solidaritätsnetz Rheintal betreut Geflüchtete, um ihnen den Aufenthalt im Rheintal möglichst menschlich zu gestalten.
Die Freiwilligen unterstützen Asylsuchende darin, sich nach dem Erhalt einer Aufenthaltsbewilligung nahtlos in die Integrations- und Förderprogramme der politischen Gemeinden einfügen zu können.
Um die Verständigung mit politischen Institutionen und Einheimischen zu verbessern, führt das Solinetz die spendenfinanzierte Integra Schule Rheintal und bietet Asylsuchenden zwischen Rheineck und Oberriet sowie deren Angehörigen gratis Deutschunterricht an. Weiter führt das Solinetz Anlässe durch, an denen Integration erlebt und Schweizer Kultur vermittelt wird.
Rhy Swimming
Der Verein Rhy Swimming – Schwimmen im Rheintal hat seinen Sitz in Widnau. Neben leistungsorientiertem Wettkampfschwimmen in Speed-Gruppen bietet er seit mehr als 60 Jahren schwimmbegeisterten Kindern und Jugendlichen Schwimmkurse und Trainings an.
Für den Schwimmkurs für Migrantinnen arbeitet Rhy Swimming mit dem Solidaritätsnetz Rheintal zusammen und stellt vier Lehrerinnen bereit, welche die Teilnehmerinnen in Freiwilligenarbeit unterrichten.
«Es ist wichtig, dass sie Vertrauen fassen», sagte Schwimmlehrerin Iris Enenkel. Die Teilnehmerinnen wateten durch das hüfttiefe Becken und tauchten komplett ins Wasser ein. Bald zeigten ihnen die Schwimmlehrerinnen, wie sie sich entspannt rücklings aufs Wasser legen können. Sofort spürten sie, wie es sie trägt. Die Schwimmlehrerin Leonie Halter sagte etwa: Es ist wichtig, dass die Frauen schwimmen können, weil sie Kinder haben, die in die Badi gehen.
Archiv
Preisverleihung zum Prix Benevol Rheintal 2022
Die Velo-Spenden werden in der Flüchtlings-Werkstatt in Eigenarbeit repariert und dann kostenlos den Flüchtlingen aus dem mittleren Rheintal zur Verfügung gestellt. Besonders Oberstufenschüler brauchen verkehrstaugliche Velos, um von ihren ausserhalb gelegenen Wohnorten in die Schulzentren fahren zu können.