Dinge Erklärt – Kurzgesagt

Quellen – Milch

Wir möchten uns bei den folgenden Experten für ihren wertvollen Input bedanken:


  • Dr. Malte Rubach

Ernährungswissenschaftler & Autor, M.R.EXPERT

www.mrexpert.de


  • Simone Hörrlein

Lebensmittelchemikerin, Ernährungsexpertin & Wissenschaftsjournalistin


  • Anonym

Dozent der Ernährungswissenschaften



Quellen:


– In den letzten Jahren wurde Milch recht kontrovers diskutiert.


#All about milk, 2017

https://www.medicalnewstoday.com/articles/273451.php


Überblick Milch vom Lebensmittellexikon

https://www.lebensmittellexikon.de/m0000200.php#9


# Milch und Milchprodukte – „gesund“ oder schädlich?, 2015

https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/pm/2015/js2015/Abstract-DGE-JS2015-Milch-und-Milchprodukte-Watzl.pdf



– Manche sind der Ansicht, dass sie ein notwendiger und wertvoller Teil der Ernährung ist und gesund für die Knochen.


#Milk and other dairy foods are good for bone health, 2016

https://www.iofbonehealth.org/news/milk-and-other-dairy-foods-are-good-bone-health


# Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 2019

https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/



– Andere befürchten sie könnte mit Krebs und einem frühen Tod in Verbindung stehen.


#Dairy products, calcium, and prostate cancer risk: a systematic review and meta-analysis of cohort studies, 2015

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25527754/


#Risk factors for prostate cancer, retrieved 2019

https://www.cancer.ca/en/cancer-information/cancer-type/prostate/risks/?region=on



– Milch bildet direkt nach der Geburt die Grundlage für die Ernährung aller Säugetiere.


Säugetiere zeichnen sich dadurch aus, dass die Säuglinge nach der Geburt gestillt werden.


#Säugetiere – Muttermilch für alle

https://www.wissen.de/saeugetiere-muttermilch-fuer-alle



– Milch enthält viel Fett, Vitamine, Mineralien und den Milchzucker Laktose.


#Souci-Fachmann-Kraut, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; Auflage: 8., revidierte u. ergänzte Aufl. 2016 (22. Dezember 2015)


– Außerdem enthält sie für einige Zeit nach der Geburt auch Antikörper und Proteine, die uns vor Infektionen schützen und unser Immunsystem unterstützen.


#Human Milk Composition: Nutrients and Bioactive Factors, 2013

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3586783/


#Milch für die Säuglingsernährung

https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/bevoelkerungsgruppen/saeuglinge/milch-fuer-die-saeuglingsernaehrung/

“Muttermilch ist die natürliche und optimale Nahrung für den Säugling. Sie enthält alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung und passt sich den Bedürfnissen des Kindes an. Ferner bieten die in der Muttermilch enthaltenen Abwehrstoffe dem Säugling Schutz vor verschiedenen Infektionskrankheiten.”



– Aber es ist für Mütter ganz schön anstrengend sie zu produzieren.


#Normal Human Lactation: closing the gap, 2018

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6013763/


#Ernährung in der Stillzeit

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/daz-25-2011/ernaehrung-in-der-stillzeit

“Während der Stillzeit muss neben dem eigenen Energiebedarf auch der Energiegehalt der Muttermilch berücksichtigt werden. Dieser errechnet sich aus dem Energiegehalt der Frauenmilch, der konstant bei ca. 70 kcal/100 ml liegt. Daneben nimmt in den ersten vier Lebensmonaten des Kindes die Trinkmenge kontinuierlich zu und liegt im Mittel bei 750 ml/Tag, so dass sich die Gesamtenergiezufuhr mit zunehmender Stilldauer erhöht.”



– Nach einiger Zeit hören Mütter deshalb auf zu stillen und die Babys wechseln zur Nahrung ihrer Eltern.


Es ist ganz unterschiedlich, wie lange Mütter ihre Neugeborenen an die Brust legen. In Deutschland liegt die durchschnittliche Stilldauer bei 7,5 Monaten.


#Forschungsdaten: Was ist Langzeitstillen und wie häufig kommt es vor?, 2016

https://www.still-lexikon.de/was-ist-langzeitstillen-und-wie-haeufig-kommt-es-vor-forschungsdaten/



– Bis unsere Vorfahren vor ca. 11.000 Jahren anfingen Ackerbau zu betreiben und sesshaft wurden.


Im Mittleren Osten begann vor etwa 11,000 Jahren die Landwirtschaft eine immer größere Rolle für die menschliche Ernährung zu spielen.


Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Beweise dafür, dass Menschen Milch zu Käse und Joghurt verarbeitet haben.


#The milk revolution – When a single genetic mutation first let ancient Europeans drink milk, it set the stage for a continental upheaval, 2013

https://www.nature.com/news/archaeology-the-milk-revolution-1.13471


#Erste Europäer konnten keine Milch verdauen, 2007

https://www.scinexx.de/news/geowissen/erste-europaeer-konnten-keine-milch-verdauen/




– Aber je älter wir werden, desto weniger Laktase produziert unser Körper.


Nicht nur, dass wir im Erwachsenenalter weniger Enzyme produzieren, diese Enzyme sind auch weniger aktiv.


#Recent advances on lactose intolerance: Tolerance thresholds and currently available answers, 2015

https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10408398.2015.1123671


#Adaptation of lactose maldigesters to continued milk intake, 1993

https://www.researchgate.net/publication/14949163_Adaptation_of_lactose_maldigesters_to_continued_milk_intake


#Milchzucker - Unverträglichkeit

https://www.bgv-laktose.de/milchzucker.html



– Weltweit produzieren etwa 65% der Menschen nach dem Säuglingsalter keine Laktase mehr. Sie können deshalb täglich nicht mehr als 150 ml Milch zu sich nehmen.


Laut einem Report der NIH (US National Institute of Health) können Menschen, die eine Laktoseintoleranz aufweisen trotzdem noch bis zu 12 Gramm Laktose in einer Portion verdauen ohne dass es zu irgendwelchen negativen Auswirkungen kommt.


https://consensus.nih.gov/2010/docs/LI_CDC_2010_Final%20Statement.pdf

“The available evidence suggests that adults and adolescents who have been diagnosed with lactose malabsorption could ingest at least 12 grams of lactose when administered in a single dose (equivalent to the lactose content found in 1 cup of milk)”


Frei ins Deutsche übersetzt:


“Die zur Verfügung stehenden Daten legen nahe, dass Heranwachsende und Erwachsene, die eine Laktose-Unverträglichkeit aufweisen, mindestens 12 Gramm Laktose auf einmal zu sich nehmen können (Das ist ca. der Laktosegehalt einer Tasse Milch)”


#Mit der Laktoseintoleranz leben, 2018

https://www.gesundheitsinformation.de/mit-einer-laktoseintoleranz-leben.2113.de.html?part=behandlung-jq

“Einige Forschungsarbeiten legen zudem nahe, dass manche Menschen Laktose nach und nach besser vertragen, wenn sie den Verzehr von laktosehaltigen Produkten langsam und vorsichtig erhöhen. Allerdings wurde diese Möglichkeit bisher noch nicht ausreichend geprüft.”


Auf dieser Seite sind die Raten für Laktoseintoleranz für jedes Land einzeln gelistet:


#Laktoseintoleranz

https://www.chemie.de/lexikon/Laktoseintoleranz.html

Quelle: https://www.nahrungsmittel-intoleranz.com/laktoseintoleranz-weltweite-verteilung/


Die Zahlen variieren zwischen 60 und 70%, weshalb wir uns für 65% entschieden haben.


Das US-Amerikanische Institut für Gesundheit NIH (National Institute of Health) kommt auch auf 65%.


#Lactose Intolerance, 2019

https://ghr.nlm.nih.gov/condition/lactose-intolerance#statistics



–In einigen ostasiatischen Regionen liegt sie bei bis zu 90%.


#Laktoseintoleranz

https://www.chemie.de/lexikon/Laktoseintoleranz.html



– In Nordeuropa und Nordamerika sind die Raten dagegen am niedrigsten.


#Laktoseintoleranz

https://www.chemie.de/lexikon/Laktoseintoleranz.html



– In einigen älteren Studien konnte eine Verbindung zwischen Milch und einem erhöhten Brust-, Darm- und Prostatakrebsrisiko nachgewiesen werden.


#Patterns of milk consumption and risk of cancer, 1989 ; published online in 2009

https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/01635589009514049



–Aber Meta-Analysen konnten das nicht bestätigen.


Das ist eine Reihe von englischen Originalstudien, die zu dem Schluss gekommen sind, dass Milchkonsum kein erhöhtes Krebsrisiko mit sich bringt:


#Food, Nutrition, Physical Activity, and the Prevention of Cancer: a Global Perspective, 2007

https://www.wcrf.org/sites/default/files/english.pdf


#Fruits and vegetables intake and risk of bladder cancer: a PRISMA-compliant systematic review and dose-response meta-analysis of prospective cohort studies, 2015

https://pdfs.semanticscholar.org/a6c1/139c3a364582734c24c6659a5857716930de.pdf


#Association between dairy intake and gastric cancer: a meta-analysis of observational

studies, 2014

https://www.researchgate.net/publication/263816583_Association_between_Dairy_Intake_and_Gastric_Cancer_A_Meta-Analysis_of_Observational_Studies


#Dairy product consumption and gastric cancer risk: a meta-analysis, 2014

https://www.researchgate.net/publication/275669321_Dairy_Consumption_and_Gastric_Cancer_Risk_A_Meta-Analysis_of_Epidemiological_Studies


#Dairy consumption and gastric cancer risk: a meta-analysis of epidemiological studies, 2015

https://www.researchgate.net/publication/275669321_Dairy_Consumption_and_Gastric_Cancer_Risk_A_Meta-Analysis_of_Epidemiological_Studies


In dieser Publikation des Kompetenzzentrums für Ernährung wird der aktuelle Stand der Wissenschaft zu dem Thema dargestellt:


#Freispruch für die Milch, Kompetenzzentrum für Ernährung , 2015

https://www.kern.bayern.de/mam/cms03/wissenschaft/dateien/freispruch_fuer_die_milch_dowload.pdf

“Milch und Milchprodukte erhöhen im rahmen der Verzehrempfehlungen das darmkrebs­ und das Brustkrebsrisiko nicht . Verschiedene Milchinhaltsstoffe scheinen sogar eine schutzwirkung zu be­sitzen […] Für den Verzehr von Milch und Milchprodukten im Rahmen der empfohlenen Mengen wurde bisher kein erhöhtes Prostata­krebsrisiko bestätigt



– Im Gegenteil: Das Calcium in der Milch könnte sogar vor Darmkrebs schützen.


#Dairy products and colorectal cancer risk: a systematic review and meta-analysis of cohort studies, 2012

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21617020


#Colorectal Cancer and Nonfermented Milk, Solid Cheese, and Fermented Milk Consumption: A Systematic Review and Meta-Analysis of Prospective Studies, 2014

https://www.researchgate.net/publication/260115860_Colorectal_Cancer_and_Nonfermented_Milk_Solid_Cheese_and_Fermented_Milk_Consumption_A_Systematic_Review_and_Meta-Analysis_of_Prospective_Studies


#Krebs – Welche Lebensmittel das Risiko erhöhen, 2019

https://www.test.de/Krebs-Welche-Lebensmittel-das-Risiko-erhoehen-5451568-0/

“So können 0,2 bis 0,8 Liter am Tag wohl vor Dick­darm­krebs schützen und Frauen eventuell vor Brust­krebs.”


#Freispruch für die Milch, Kompetenzzentrum für Ernährung, 2015

https://www.kern.bayern.de/mam/cms03/wissenschaft/dateien/freispruch_fuer_die_milch_dowload.pdf

“Milch und Milchprodukte erhöhen im Rahmen der Verzehrempfehlungen das Darmkrebs­ und das Brustkrebsrisiko nicht. Verschiedene Milchinhaltsstoffe scheinen sogar eine Schutzwirkung zu be­sitzen.”



– Nur in Studien zu Prostata-Krebs zeigte sich ein erhöhtes Risiko bei Menschen, die täglich mehr als 1,25 Liter Milch konsumieren, aber auch hier ist die Verbindung schwammig und konnte von anderen Studien nicht bestätigt werden.


Das ist die englische Originalstudie, die erstmals ein erhöhtes Prostatakrebs bei einem Milchkonsum von 1,25 Litern am Tag herstellen konnte:


#Animal foods, protein, calcium and prostate cancer risk: the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition, 2008

https://www.nature.com/articles/6604331


Auf Seite 578 bei „Dairy Protein“ findet sich eine Signifikanz bei der 5-fachen Dosis Protein aus Milch – also ab dieser Menge kann man mögliche Zusammenhänge feststellen. Bei einem Proteingehalt von 3,5-3,8 Gramm pro 100 mL sind das rund 1,25 Liter, die getrunken werden müssten.


In diesen deutschen Quellen wird die Studie erwähnt:

#Milch überzeugt als Gesamtkomposition, 2019

https://landvolk.net/Presse/LPD-Meldungen/2019/07/1955/Milch.php


#Freispruch für die Milch, S.35

https://www.kern.bayern.de/mam/cms03/wissenschaft/dateien/freispruch_fuer_die_milch_dowload.pdf

“Der WCRF-Bericht bewertet eine hohe Kalziumzufuhr (primäre Quellen sind Milch und Milchprodukte) als »wahr-scheinlich« das Prostatakrebsrisiko zu erhöhen. Allerdings trat dieser Effekt nur bei einem Kalzium-Verzehr von mehr als 1,5 g/Tag auf – entsprechend einem täglichen Verzehr von 1,25 l Milch oder 140 g Hartkäse.”


Allerdings gibt es zahlreiche Studien, die diesen Zusammenhang nicht bestätigen konnten:


#Diet, nutrition, physical activity, and prostate cancer, 2014

https://www.wcrf.org/sites/default/files/Prostate-Cancer-2014-Report.pdf


#International comparisons of prostate cancer mortality rates with dietary practices and sunlight levels

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S107814390500116X


#Dairy Product Consumption and Prostate Cancer Risk in the United States

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31315238



– Insgesamt scheint die aktuelle Forschung zu zeigen, dass man bei einem Milchkonsum von 100 bis 250 ml Milch pro Tag keine Angst vor einem erhöhten Krebsrisiko haben muss.


Die meisten großen Gesundheitsministerien stufen einen Verzehr von 200 bis 250 ml am Tag als absolut unbedenklich ein:


https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/Gesundheit/Milch-und-Milchprodukte.pdf?__blob=publicationFile

“Die in Kapitel 4 dargestellten protektiven Effekte des Milchverzehrs werden bei Verzehrsmengen beobachtet, die den gegenwärtigen Zufuhrempfehlungen der DGE entsprechen (200 - 250 g Milch/Joghurt sowie 50 - 60 g Käse) bzw. sogar darunter liegen [215].”



#DGE-Ernährungskreis

https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/ernaehrungskreis/


Gruppe 4:

Milch und Milchprodukte täglich

  • 200 – 250 g Milch und Milchprodukte und
  • 2 Scheiben (50 – 60 g) Käse



– Meta-Analysen konnten auch keine Auswirkungen von Milchprodukten auf die Risiken für Herzkrankheiten, Schlaganfälle oder Sterblichkeit insgesamt feststellen.


Schlaganfall:

#Dairy foods and risk of stroke: a meta-analysis of prospective cohort studies, 2014

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24472634


#The consumption of milk and dairy foods and the incidence of vascular disease and diabetes: an overview of the evidence, 2010

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20397059


Herzkreislauf Beschwerden:


# Dairy consumption and risk of cardiovascular disease: an updated meta-analysis of prospective cohort studies, 2015

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25740747


#Ernährungsphysiologische Bewertung von Milch und Milchprodukten und ihren Inhaltsstoffen, 2014

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/Gesundheit/Milch-und-Milchprodukte.pdf?__blob=publicationFile

“Eine Meta-Analyse von 15 prospektiven Kohortenstudien aus dem Jahr 2014 [121] kommt zu dem Schluss, dass der Verzehr von Milchprodukten insgesamt, von fermentierten Milchprodukten, von Milchprodukten mit geringem Fettgehalt und von Käse signifikant mit einem reduzierten Risiko für Schlaganfall verbunden ist. Das relative Risiko eines Schlaganfalls war am geringsten bei einem Verzehr von 200 mL Milch/Tag. Im Vergleich hierzu berichtete eine Meta-Analyse von 2011, die 17 prospektive Studien einschloss, dass ein erhöhter Milchverzehr mit einem leicht verringerten Risiko für KVE einhergeht. Allerdings war der Milchverzehr nicht mit dem Risiko für HKE und Schlaganfall sowie der Gesamtsterblichkeit assoziiert”


Mortalität:


#Food sources of saturated fat and the association with mortality: a meta-analysis, 2013

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23865702


#Neue Studie: Milch macht wohl doch nicht so munter, 2014

https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/skelett_und_weichteilkrankheiten/article/872637/neue-studie-milch-macht-wohl-nicht-munter.html




– Einige Studien legen sogar nahe, dass ein hoher Blutdruck seltener bei Menschen vorkommt, die viele Milchprodukte zu sich nehmen. Allerdings ist hier die Beweislage nicht so stark, dass man das für bare Münze nehmen könnte.


#A Clinical Trial of the Effects of Dietary Patterns on Blood Pressure. DASH Collaborative Research Group, 1997

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9099655


#A systematic review and meta-analysis of elevated blood pressure and consumption of dairy foods, 2016

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21307883


#Ernährungsphysiologische Bewertung von Milch und Milchprodukten und ihren Inhaltsstoffen, 2014

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/Gesundheit/Milch-und-Milchprodukte.pdf?__blob=publicationFile

“In drei aktuellen Meta-Analysen wurde eine systematische Auswertung dieser Kohortenstudien durchgeführt [128-130]. Ralston et al. [128] fanden in ihrer Untersuchung von 5 Kohortenstudien heraus, dass der erhöhte Verzehr von Milchprodukten mit einem verringerten Risiko für Bluthochdruck assoziiert war.”



– Beim Thema Knochen wird alles noch etwas komplizierter. Viele Studien konnten weder positive noch negative Auswirkungen bei Kindern oder Erwachsenen finden.


Originalstudie:


#Calcium intake and hip fracture risk in men and women: a meta-analysis of prospective cohort studies and randomized controlled trials, 2007

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18065599?dopt=Citation


Zusammenfassung:


#Osteoporosis: Is milk a kindness or a curse?, 2017

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27726930


In dieser deutschen Quelle werden einige Studien zu dem Thema genannt:


#Ernährungsphysiologische Bewertung von Milch und Milchprodukten und ihren Inhaltsstoffen, 2014

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/Gesundheit/Milch-und-Milchprodukte.pdf?__blob=publicationFile

“Eine aktuelle Meta-Analyse kommt auf der Basis von 6 Kohortenstudien zu der Bewertung, dass keine Assoziation zwischen dem Milchverzehr und 24 dem Risiko für Hüftfrakturen besteht. Diese Bewertung bestätigt die Beobachtungen einer früheren Meta-Analyse von 6 Kohortenstudien, die ebenfalls keine Risikoreduktion für Hüftfrakturen in Abhängigkeit vom Milchverzehr feststellen konnte.”



– Neben Allergien und Laktoseintoleranz sind die wohl bekanntesten negativen Auswirkungen von Milchkonsum wahrscheinlich Akne und generelles Unwohlsein.


#The effect of milk consumption on acne: a meta‐analysis of observational studies, 2018

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/jdv.15204


#Milchtrinker haben ein erhöhtes Akne-Risiko, 2018

https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/971445/metaanalyse-milchtrinker-erhoehtes-akne-risiko.html

“In den Kohortenstudien betrug die Steigerung 17 Prozent, in den Fall-Kontroll- und Querschnitt-Untersuchungen 16 Prozent. Die höchsten Zunahmen gab es bei Magermilch-Konsumenten (24 Prozent), vor jenen Personen, die fettarme Milch tranken (14 Prozent), und Vollmilch-Trinkern (13 Prozent)”



– Zum Beispiel erhöht Magermilch nachweislich die Aknerate um 24%.


Einige Studien haben auf einen Zusammenhang zwischen Akne und Milchkonsum hingewiesen. Diese hier ist die neueste:


#The effect of milk consumption on acne: a meta‐analysis of observational studies, 2018

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/jdv.15204

“Compared with non‐consumers, the pooled OR was 1.16 for overall milk consumers in all included studies, and 1.17 (95% CI 1.10–1.24) in cohort studies and 1.16 (95% CI 1.09–1.24) in case–control or cross‐sectional studies. Subgroup analysis on milk forms determined a stronger association in skim milk consumers OR = 1.24.“


Hier wird sie in der deutschen Ärztezeitung erwähnt:


#Milchtrinker haben ein erhöhtes Akne-Risiko, 2018

https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/971445/metaanalyse-milchtrinker-erhoehtes-akne-risiko.html

“In den Kohortenstudien betrug die Steigerung 17 Prozent, in den Fall-Kontroll- und Querschnitt-Untersuchungen 16 Prozent. Die höchsten Zunahmen gab es bei Magermilch-Konsumenten (24 Prozent), vor jenen Personen, die fettarme Milch tranken (14 Prozent), und Vollmilch-Trinkern (13 Prozent)”


Allerdings gibt es bis jetzt keine sogenannten randomisierten kontrollierten Studien (RKS) zu dem Thema. RKS gelten in der Medizin als der “Goldstandard” der Forschungsmethoden und sind Studien, in denen Teilnehmer zufällig (also randomisiert) gewählt werden.


Aus diesem Grund haben einige Studien darauf hingewiesen, dass die Beweislage für den Zusammenhang von Akne und Milchkonsum eher schwach ist:


#Guidelines of care for the management of acne vulgaris, 2016

https://www.jaad.org/article/S0190-9622%2815%2902614-6/fulltext

“limited evidence suggests that some dairy, particularly skim milk, may influence acne”

“Limitierte Beweise deuten daraufhin, dass Milchprodukte, vor allem Magermilch einen Einfluss auf Akne haben”



– Milchallergien kommen besonders häufig bei Kindern vor. In Deutschland ist eines von 18 Kindern betroffen.


#Current status of allergy prevalence in Germany – Position paper of the Environmental Medicine Commission of the Robert Koch Institute, 2016

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4792334/


Hier sind die Angaben in einer Infografik zusammengestellt:


#Current status of allergy prevalence in Germany – Position paper of the Environmental Medicine Commission of the Robert Koch Institute, figuer 3, 2016

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4792334/figure/Fig3/


#Aktueller Stand zur Verbreitung von Allergien in Deutschland, 2016

https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/UmweltKommission/Stellungnahmen_Berichte/Downloads/allergien_deutsch.pdf?__blob=publicationFile



– Egal ob Milch von menschlichen Müttern, Kühen, Schafen, Ziegen oder Kamelen kommt, sie ist ein reichhaltiges Lebensmittel. Sie enthält alle wichtigen Makro- und Mikronährstoffe.


#Souci-Fachmann-Kraut, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; Auflage: 8., revidierte u. ergänzte Aufl. 2016 (22. Dezember 2015)


– Milch ist Kraftnahrung und die zusätzlichen Kalorien, die man durch ihren häufigen Konsum zu sich nimmt, können zu Übergewicht beitragen.


Milch ist kein Getränk, sondern ein Lebensmittel. Würde man also bei gleicher Ernährung statt Wasser Milch zu sich nehmen, würde das zu einer deutlich höheren Nährstoffaufnahme führen. Diese Studie aus den USA hat bei Kindern, die viel Milchprodukte zu sich nahmen ein 36% erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit gefunden.


#The risk of child and adolescent overweight is related to types of food consumed, 2011

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21702912


Diese Pro-Vegan-Seite bezieht sich auf die englische Originalstudie:


#Studie: Milchprodukte verursachen Übergewicht, Getreide und Gemüse halten schlank, 2011

https://www.provegan.info/de/studien/alle-studien/studie-milchprodukte-verursachen-uebergewicht-getreide-und-gemuese-halten-schlank/


Allerdings haben Milchproteine auch eine sättigende Wirkung und können sogar die Gewichtsreduktion unterstützen:


Effect of dairy consumption on weight and body composition in adults: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled clinical trials, 2012

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22249225


Dairy consumption and overweight and obesity: a systematic review of prospective cohort studiesobr_obesity reviews, 2011

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21521450


#Milk Intakes Are Not Associated with Percent Body Fat in Children from Ages 10 to 13 Years, 2011

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21940511


#Übergewicht – Gewichtsreduktion durch milchreiche Ernährung?, 2013

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0032-1319678


An sich sind Milchprodukte also nicht gut oder schlecht und es lässt sich auch nicht generell sagen, dass sie Fettleibigkeit fördern oder unterdrücken. Sie können Teil einer ausgewogenen Ernährung sein, aber Wasser komplett mit Milch zu ersetzen ist keine gute Idee.



– Vor allem aromatisierte Milch oder Schokomilch ist eher vergleichbar mit Limonade als mit einem gesunden Snack.


Milch hat aber zumindest einen deutlich höheren Nährstoffgehalt als Limonade. Nur Zucker ist sehr viel mehr in Limonaden enthalten (Hier als Kohlenhydrate gelistet).



– Die Milchindustrie ist immer noch für 3% aller Treibhausgase verantwortlich.


#Food Emissions: Direct agricultural emissions

https://ccafs.cgiar.org/bigfacts/#theme=food-emissions&subtheme=direct-agriculture


Die komplette Viehzucht ist verantwortlich für 14,5% des jährlichen CO2– Ausstosses. Die MIlchproduktion macht von diesen 14,5% rund 20% aus. Das ergibt insgesamt 2,9%


Zum Vergleich: Die Zementproduktion macht ca. 4 - 8% der globalen CO2–Emissionen aus.


#Klimabilanz der Zementindustrie, 2019

https://www.chemietechnik.de/klimabilanz-der-zementindustrie/


#Tackling climate change through livestock: a global assessment of emissions and mitigation opportunities, 2013

http://www.fao.org/3/a-i3437e.pdf



– Das ist mehr als von allen Flugzeugen zusammen produziert wird.


#Klimaschutzreport 2018

https://www.bdl.aero/de/publikation/klimaschutzreport/



– Wenn es um Proteine und Nährstoffgehalt geht, dann kann nur Sojamilch mit Kuhmilch mithalten.


#How well do plant based alternatives fare nutritionally compared to cow’s milk?, 2017

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5756203/


#Comparing Milks: Almond, Dairy, Soy, Rice, and Coconut, 2019

https://www.healthline.com/health/milk-almond-cow-soy-rice


#Sojamilch und Kuhmilch im Vergleich – was ist gesund, was nachhaltig?, 2016

https://utopia.de/ratgeber/sojamilch-kuhmilch-vergleich-gesund/


#Mit Soja, Reis, Mandel: So gesund sind die Milch-Alternativen wirklich, 2016

https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/naehrstoff-vergleich-mit-soja-reis-mandel-so-gesund-sind-die-milch-alternativen-wirklich_id_5789495.html



– Vielleicht wird es schon bald eine weitere Milchalternative geben: Mehrere Startups haben nicht-tierische Milch entwickelt, die vom Nährstoffgehalt mit Kuhmilch identisch ist – zum Beispiel durch Fermentation genetisch veränderter Bakterien.


Eines der Startups, die daran arbeiten Milch und Käse im Labor zu herzustellen ist “Perfect Day”. Erste Kostproben hat das Unternehmen bereits über das Internet verkauft.

Das ist ihre Webseite:


https://www.perfectdayfoods.com/


In diesem New York Times Artikel werden das Grundprinzip von Perfect Day und verschiedene andere Ansätze für Milchalternativen aus dem Labor vorgestellt.


https://www.nytimes.com/2019/08/02/science/lab-grown-milk.html


Einen Artikel dazu auf deutsch bietet die Wirtschaftswoche:


https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/lebensmittel-innovation-die-schwierige-suche-nach-der-milch-aus-dem-labor/24908636.html



– Viele der Milchalternativen verbrauchen in der Produktion deutlich weniger Energie, Fläche und Wasser und sind dadurch viel umweltfreundlicher als Tiermilch.


#Climate change: Which vegan milk is best?, 2019

https://www.bbc.com/news/science-environment-46654042


Der Rechner auf der Seite basiert auf den Zahlen aus dieser Publikation:


Originalstudie:

#Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers, 2018

https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987