Kommunales Grün

Petition 2019

WIR WOLLEN NICHT MEHR WARTEN:

MEHR BLÜTEN FÜR HATTINGEN!

JETZT!

Im August 2019 startete der NABU in Hattingen eine Unterschriftenaktion für mehr Blüten in Hattingen. Etwas mehr als 1600 Menschen haben das Vorhaben unterstützt, ohne dass wir eine gezielte Kampagne mit Aktionen in der Stadt gemacht haben.

Unsere Begründung war die:

Insekten haben an Arten als auch an Masse bedrohlich abgenommen. Bedrohlich ist das deshalb, weil Insekten mit dafür sorgen, dass wir fruchtbare Böden bewirtschaften, sauberes Wasser trinken und gute Luft atmen können. Unsere Lebensgrundlagen sind von der Arbeit vieler anderer Lebewesen abhängig und Insekten spielen eine sehr wichtige Rolle dabei. Sie zersetzen organisches Material zu Erde, sie bestäuben Blüten und sie sind selbst Nahrung für Menschen und Tiere. Sie sind unverzichtbar.

Wir alle tragen Verantwortung dafür, eine reiche, leistungsfähige Insektenwelt zu erhalten. Die Stadt als Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger trägt eine besondere Verabtwortung, da sie dem Allgemeinwohl verpflichtet ist.

Deshalb fordern die Unterzeichnenden die Stadt Hattingen auf

  1. ab sofort Weg- und Straßenränder nur auf einem Meter Breite regelmäßig zu mähen und einmal jährlich im Herbst den gesamten Streifen

  2. die Bepflanzung in den städtischen Grünanlagen insektenfreundlich (Vorbild Bauerngarten) zu gestalten

  3. unverzüglich zu beginnen, mindestens die Hälfte ihrer Rasenflächen in Blühflächen zu verwandeln und entsprechend zu pflegen. Das Ziel soll 2023 erreicht sein.

  4. Schottergärten zu verbieten

Pressemitteilung zur Übergabe der Unterschriften an den Bürgermeister


Wie ging es weiter?

PETITION " MEHR BLÜTEN IN HATTINGEN" 2019

Foto: Übergabe der Petition an Bürgermeister Dirk Glaser, Foto T.Griesohn-Pflieger

Fast 1600 – genau 1589 – Unterschriften hat der Nabu in Hattingen bei seiner Petition für mehr blühende Vielfalt in Hattingen gesammelt. Die Unterschriften mit den Forderungen werden am Donnerstag, 5.9. um 17:30, Bürgermeister Dirk Glaser überreicht.

Mit dem NABU fordern die Unterstützenden der Petition von der Stadt, die Bepflanzung in den Grünanlagen und die Pflege der vielen Grünflächen und Weg- sowie Straßenränder insektenfreundlich zu gestalten. Zum Beispiel solle vor der der Stadtmauer nach dem Vorbild eines Bauerngartens mehrjährige Stauden Insekten Nahrung und Heimat bieten, statt saisonal wechselnd die biologisch wertlosen Zierpflanzen auszutauschen.

Weiter fordert der NABU Straßen- und Wegränder für den Verkehr frei zu mähen, aber nur so viel wie nötig. "Ein Meter reicht meistens, der Rest sollte stehenbleiben und nur einmal im Jahr schonend gemäht werden. Wegränder sind wichtig für die Vernetzung von Lebensräumen!" Generell fordern die Naturschützer bis 2023 mindestens die Hälfte der städtischen Grünflächen in Wildwiesen oder Blühflächen zu verwandeln, "und heute damit anzufangen". Und schließlich soll die Stadt Schottergärten verbieten und selber keine anzulegen.

Daniela Sporny, die die Kampagne vorangetrieben hat: „Wir wissen, dass die Stadt punktuell schon angefangen hat, die Pflegemaßnahmen umzustellen. Aber das reicht nicht! Vor allem scheint die Unterstützung der Stadtspitze zu fehlen! Der Insektenschwund ist alarmierend und die Folgen werden uns alle treffen. Die Stadt hat viele Pläne, aber keinen zum Schutz der biologischen Vielfalt in ihrem Verantwortungsbereich. Wir erwarten von Dirk Glaser, dass er aktiv wird und seine Grünabteilung entsprechend anweist und unterstützt.“

Die Stadt als Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger trage nach der Überzeugung der Naturschützer eine besondere Verantwortung, da sie dem Allgemeinwohl verpflichtet sei.

Insekten haben an Arten als auch an Masse bedrohlich abgenommen. Bedrohlich sei das deshalb, weil Insekten mit dafür sorgen, dass wir fruchtbare Böden bewirtschaften, sauberes Wasser trinken und gute Luft atmen können, sagt der NABU. „Die Lebensgrundlagen der Menschen sind von der Arbeit vieler anderer Lebewesen abhängig und Insekten spielen eine sehr wichtige Rolle dabei. Sie zersetzen organisches Material zu Erde, sie bestäuben Blüten und sie sind selbst Nahrung für Menschen und Tiere. Sie sind unverzichtbar.“

HATTINGEN SOLL BLÜHEN - SO GEHT'S NICHT WEITER!

Viele Hattinger leisten durch insektengerechte Bepflanzung ihrer Balkonkästen oder Gärten einen wertvollen Beitrag zur Rettung der für unser Biosystem wichtigen Insekten. Die Stadtverwaltung, als großer Grundbesitzer, hat es offenbar nicht allzu eilig, konkrete Schritte einzuleiten. Der NABU hat nun eine Unterschriftenaktion, begleitet von einer Online-Petition, gestartet.


„Wie groß das Interesse an mehr Blütenreichtum und weniger Schotterwüsten in unsere Stadt ist, zeigt sich daran, dass schon fast zweihundert Menschen unterschrieben haben“, freut sich Daniela Sporny, die als NABU-Mitglied gerade erst damit angefangen hat, die Petitionslisten in den Geschäften der Innenstadt, in Holthausen, Welper und Blankenstein zu verteilen. „Wer sich gemeinsam mit uns dafür stark machen will, dass die Stadt große Teile der städtischen Rasenflächen ab sofort nur noch teilweise mäht und bis spätestens 2023 in Lebensräume für Insekten und andere Tiere verwandelt, findet in vielen Ladenlokalen eine Möglichkeit die Unterschrift zu leisten.“


Die Stadt würde vermutlich sogar Geld sparen, wenn nur die Bürgersteige und Straßenränder mit den angrenzenden Randstreifen regelmäßig von unerwünschtem Bewuchs befreit und der Rest der Grünflächen nur einmal jährlich im Herbst gemäht werden würde. Gleiches gilt, wenn die Bepflanzung der innerstädischen Grünanlagen, zum Beispiel vor der Stadtmauer, nach dem Vorbild eines Bauerngartens mit mehrjährigen Pflanzen, insektenfreundlich erfolgt. "Jedes Jahr im Herbst Zwiebeln zu kaufen und einzusetzen, die im Frühling auf den Kompost wandern, um der einjährigen Sommerbepflanzung Platz zu machen, die nach der Blüte ebenfalls entsorgt wird, ist keine gute Lösung. Für die Stadtnatur schon gar nicht, denn die bisher dort verwendeten Blumen bringen kaum etwas für Schmetterling, Schwebfliege oder Biene und Hummel!", meint der NABU.

SCHLUSS MIT DEM MÄHWAHNSINN!

BÜRGER BESCHWERT SICH MEHRMALS,

STADT MÄHT MUNTER WEITER!

10.9.2019

Ulrich Fischer ist sauer. Er hat sich schon zweimal bei der Stadt beschwert und es wurde Besserung zugesagt. Geändert hat sich aber nichts.


" Es ist ein Wahnsinn, was hier passiert. Immer wieder werden hier im Außenbereich Straßenränder, wie am Salzweg oder der Paasstraße, meterbreit abrasiert. Blüten und Insekten werden vernichtet, Geld und Mühe wird aufgewendet, um Schaden anzurichten. Damit sollte Schluss sein!"


Schon zweimal hat er Fotos mit seiner Beschwerde an die Stadt geschickt und beschwichtigende Antworten bekommen, wie man wolle in Zukunft die Mitarbeiter anweisen, "nicht mehr so zu verfahren". Aber es hat sich nicht geändert. Ulrich Fischer wendet sich nun an den NABU in Hattingen, der sich schon länger mit dem Skandal befasst, dass ökologisch wichtige Straßenränder, die Biotope verbinden, zur Todesfalle für Pflanzen und Tiere werden.


Erst im August sammelte der NABU über 1600 Unterschriften, die dem Bürgermeister übergeben wurden, unter anderem mit der Forderung Straßenränder "auf einer Breite von einem Meter regelmäßig zu mähen. Die an diesen Meter angrenzenden zusätzlichen Flächen jedoch ab sofort wachsen zu lassen und nur einmal jährlich im Herbst zu mähen."


Ulrich Fischer: "Früher wurde Arbeitszeit und Geld gespart und an vielen Straßen nur einmal im Jahr und nicht so breit gemäht. Warum jetzt in Zeiten des galoppierenden Verlustes an Biodiversität so brutal gemäht wird, verstehe ich nicht!"


Die Aktiven des NABU werden seine Fotos an die Stadtverwaltung weiterleiten und weiterhin dafür eintreten, dass eine ökologischere Sichtweise in die Amtstuben einkehrt.

Die Fotos hat uns Ulrich Fischer zur Weitergabe an die
Medien zur Verfügung gestellt.
Fotos: U.Fischer