„Antiprokrastination“ –

Lebens-Entscheidungen treffen!

La Grande Motte, 01.-03.06.2018

Gastgeber: Vanessa Maempel, Maren Wagener, Nicole Engel

Ein Erfahrungsbericht von Sabine Fäth:

Nach knapp 2 Stunden Autofahrt vom Flughafen Marseille erreichen wir La Grande Motte am Golf von Lyon in der Petit Camargue (ja Pferde, Wasserbüffel und sogar Flamingos haben wir gesehen). Ein in die Jahre gekommener Retortenort als Feriendomizil für die Franzosen in den 70er Jahren erbaut. Erkennungsmerkmal: eigenwillige Terrassen-Architektur im Pril-Bumen-Retro-Stil.

Wieso haben wir das internationale LM-Treffen gerade hier gemacht? Maren Wagner und ihr Mann Matthias haben sich einen Traum erfüllt und dort einen Katamaran in 2-jähriger Handarbeit bauen lassen. Wie ihr wisst, leben und arbeiten die beiden auf dem Wasser und bevor sie nun den Hafen verlassen und sich auf die Jungfern-Fahrt durchs Mittelmeer begeben, folgten wir ihrer Einladung. Gemeinsam mit Nicole Engel aus Berlin und Vanessa Maempel aus Hamburg stellte das Ladies-Trio das Wochenende unter das Motto „Antiprokrastination – Lebensentscheidungen treffen!“

Nach Einchecken und dem ersten Glas Rosé (mit ganz viel Eis das perfekte La Grande Motte-Getränk) am Pool des Boutique-Hotels „Le Prose“ zogen wir am Freitag Nachmittag zur Besichtigung inkl. Begrüßungsdrink (schon wieder Rosé!) zu Marens Katamaran „Vast“. Was für ein gigantisches Schiff (mit Kuschel-Kajüten!). Im Anschluss führte sie uns zu der Werft, wo der Segler gebaut wurde - eine private Führung vom Chef inklusive. Nach so viel Ahs und Ohs waren unsere Akkus ziemlich leer und wir freuten uns auf das Abendessen im Marin Sol an der Hafenpromenande (ein Traum: krosse Hähnchenschenkel, Auberginenauflauf wie bei Mama und schon wieder Rosé!). Ein grandioser Abschluss für den ersten Abend.

Samstagmorgen hieß es „Namaste“ und fast alle Ladies erschienen pünktlich um 8 Uhr zu Vanessas Yoga-Stunde. Ein entspannter Start in den Workshop-Tag.

Maren erzählte uns von ihrem Leben an Bord. Sie nennt es „Work-Life-Blending“. Warum und wie sie ihre Firma vom Wasser aus managt, berichtete von ihrer täglichen Routine (aufstehen mit Sonnenaufgang, 1 x pro Woche Skype-Yoga mit ihren Projektmanagerinnen und Vanessa) und warum es auf so engem Raum mit ihrem Mann klappt („Wir funktionieren halt gut. Bei der Einfahrt in einen Hafen sitze ich am Steuer und er macht die Leinenarbeit.“). Wieso haben sie sich für dieses Leben entschieden? Es war die Summe von vielen Einzelentscheidungen und ein längerer Prozess (Segelschein, dann Segeln üben auf der Ostsee, dann Matthias heiraten, dann Boot kaufen ...), der sie zu diesem Leben „außerhalb der Komfortzone“ gebracht hat.

„Ratschläge sind auch Schläge“ mit diesem Zitat leitete Nicole über zu dem wissenschaftlichen Teil des Tages. Wieso prokrastinieren Menschen so oft? Warum tun sie sich so schwer Entscheidungen zu treffen? Warum löst es Stress aus? (Übrigens, 200 Entscheidungen pro Tag haben nur mit Essen zu tun!) Nicoles Antwort: Weil jeder eine unterschiedliche Persönlichkeitsstruktur hat. Das haben wir gemerkt, als 32 Ladies (aus Hamburg, Berlin, Frankfurt, München, Wien und Zürich) gespannt ihren Persönlichkeitstest (nach Oldham & Morris) lüfteten. Was will er uns aufzeigen: Durch dominante und prägnante Persönlichkeitsstile erfährt man, aus welchen Gründen Menschen genauso denken, arbeiten und sich verhalten, wie sie es tun. Und: wieso bin ich so, wie ich bin? Die Erkenntnis: Erst wenn ich weiß, wie ich ticke und wie ich reagiere, bin ich bereit mich zu verändern und mich auf meine Umwelt (Chef, Partner etc.) einzustellen. Nur wenn ich dieses Verständnis für mich habe, kann ich Herausforderungen akzeptieren, sie gelassener angehen. Denn entscheidend ist nicht, was du tust, sondern dass du etwas tust.

(Wer davon nicht genug kriegen kann, hier ein Buchtipp von Nicole: „Wolf packt La(h)ma“ Wie Sie die Dinge zügig anpacken und konsequent erledigen“, Huber)

Ach ja, ratet mal, welches vorherrschende Persönlichkeitsmerkmal bei den LM-Ladies vorhanden ist? Ganz klar, der „dramatische Typ“ – wir sind halt Drama-Queens!

Last not least entführte uns Vanessa mit der Frage:„Prokrastinierst du noch oder yogst du schon?“ in die Welt des Yoga – die Verbindung von Körper und Geist. Wenn man seine Bauchatmung trainiert (so wie es die Babies noch tun), dann kann man in Stresssituationen seinen Körper austricksen und Entspannung gewinnen. Mit kleinen Yoga-Übungen (auch eine Variante des Sonnengrußes fürs Büro) zeigte uns Vanessa auf, wie man Balance und Veränderungsbereitschaft auch mental fördert. Eine 5 Minuten-Meditation brachte bei so viel Drama plötzlich Ruhe in den Raum. „Nicht an Dinge klammern, sondern sie gleichermaßen auch von dannen ziehen lassen“, war Vanessas Fazit und symbolisierte diese These mit einem roten Luftballon – "Der eine trennt sich schwerer, wenn der davon fliegt, der andere leichter.“ Aber: wenn wir Ängste überwinden, dann treffen wir Entscheidungen und wachsen mit ihnen.“

Entspannt und euphorisiert zugleich (viele waren der Meinung: Habe mich heute nochmal ganz neu entdeckt) ging es auf einen Spaziergang entlang der Promenade zum breiten Hausstrand in den „Bikini-Beach-Club“. Und wieder stand der Rosé schon parat! Ein gelungener Ausklang bei fantastischem Essen und heißen Beats (einige entpuppten sich zu später Stunde als Drama-Dance-Queens wiederum andere als Drama-Pool-Queens - „Komm lass uns gemeinsam springen“ )

Sonntagmorgen nochmal eine Yoga-Session (allerdings mit weit weniger Beteiligung – Schuld daran war nur der Rosé!), Sonntagnachmittag ein Segeltörn mit einem angemieteten Katamaran. Da allerdings waren wir Hamburger Ladies leider schon auf der Rückreise und erfuhren, dass unser Flughafen durch einen Stromausfall lahmgelegt wurde. Tja, welche Entscheidung sollten wir treffen?

Trotz unterschiedlichster Persönlichkeitsstrukturen traf die 7er-Truppe mit viel Glück (Danke Sanja für dein Durchhaltevermögen an der Lufthansa-Hotline), bedachter Ruhe (Danke Vanessa für Deine Yoga-Tricks, die wohl bei uns allen nachwirkten) und einem Schwenk zur nächstgelegenen Destination (dann fliegen wir halt von Marseille nach München und dann nach Hannover und dann weiter mit dem Auto) die richtige Entscheidung und kam wohlbehalten nach Hause!

Maren, Nicole und Vanessa – ich hoffe, ihr seid stolz auf uns.

Danke für dieses großartige Happening in La Grande Motte! Darauf einen Rosé!


Erfahrungsbericht von Sabine Fäth (https://scribershub.com)