Die Eingewöhnung entscheidet über die gesamte "Karriere" Ihres Kindes in der Einrichtung.
Ist sie gut verlaufen, so sind die Kinder weniger krank, sie fühlen sich insgesamt wohler und machen viel größere Entwicklungsfortschritte.
- Elternbegleitet
- Bezugspersonenorientiert
- Abschiedsbewusst
Mama, Papa oder eine andere Bezugsperson begleiten das Kind in die Einrichtung.
Sie sind dort der "sichere Hafen" für das Kind, wenn es emotional aufgefangen werden muss.
Das Ziel der Eingewöhnung ist es, dass das Kind eine Beziehung zu einer Betreuerin aufbaut, also eine Bezugsperson hat.
Diese Beziehung steht in keiner Konkurrenz zur Elternbeziehung! - Die Eltern werden auch dann die Hauptbezugspersonen bleiben, wenn das Kind eine vertrauensvolle Beziehung zur Pädagogin oder Betreuerin aufgebaut hat.
Das Kind soll den Abschied ganz bewusst wahrnehmen, und erleben, dass es diese schwierige Situation gut meistern kann.
Ein klarer Abschied ist für das Kind ein wichtiger Orientierungspunkt.
"Sicherer Hafen" bedeutet: Das Kind auffangen, wenn es Trost oder Ermutigung braucht.
Das Spielen mit dem Kind sollte, wenn möglich, der Betreuungsperson überlassen werden. Beobachten Sie ihr Kind wertschätzend, schenken Sie ihm seine Aufmerksamkeit, aber, greifen sie so wenig wie möglich in das Spielgeschehen ein.
Spielen Sie auch nicht mit den anderen Kindern, denn das irritiert ihr Kind. Es müsste sonst wieder mit allen Mitteln versuchen, Ihre Aufmerksamkeit zu erringen.
Ist die Zeit für den Abschied gekommen, dann ist es wichtig, dass Sie das Kind der Pädagogin übergeben und nicht umgekehrt. So vermitteln Sie dem Kind, dass auch Sie den Wechsel für gut halten und dass Sie der Pädagogin vertrauen und Ihr Kind in sicheren Händen wissen.
Die ersten Tage verbringen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind in der Einrichtung. Sie bleiben die ganze Zeit über da. Pflegesituationen werden noch von Ihnen übernommen, aber wenn möglich im Beisein der Pädagogin.
Wann der erste Trennungsversuch gestartet wird, wird individuell mit Ihnen entschieden. Beim ersten Mal sollte die Trennung nicht länger als 30 Minuten bis max. 1 Stunde dauern. Lässt sich das Kind noch nicht von der Pädagogin trösten (= nach 2-3 Minuten), dann muss mit dem nächsten Trennungsversuch noch länger gewartet werden und die Eingewöhnung dauert länger an.
Funktioniert die Trennung schon gut, dann kann die Anwesenheitszeit laufend gesteigert werden.
Bleiben Sie erreichbar, damit wir im Notfall jederzeit mit Ihnen Kontakt aufnehmen können.
Machen Sie sich keine Sorgen: Wenn Sie nichts von uns hören, geht es Ihrem Kind gut!
Der eigene Arbeitsbeginn sollte nicht zugleich mit dem Kindergarten- bzw. Krabbelstubenstart stehen.
Kuscheltiere, Schnuller o.ä.
Selber loslassen können.
Den Trennungsschmerz zulassen und nicht überspielen. Das Kind darf weinen, denn es ist schmerzhaft!
Während der Zeit der Eingewöhnung keine Sauberkeitserziehung beginnen.
Zu Beginn nur Halbtagsbesuch.
Besser ist der Besuch wenige Stunden am Tag, aber dafür jeden Tag.
Ein täglich, gleiches Abschiedsritual.
Am Nachmittag bewusst Zeit für das Kind nehmen.
... wenn sich das Kind von den Betreuerinnen trösten, füttern, wickeln etc. lässt.
... wenn es auch ohne seine Eltern die Umgebung neugierig erkundet.
... wenn es zu den anderen Kindern und Erwachsenen Kontakt sucht.
... wenn es aktiv oder passiv (=beobachtend) am Gruppengeschehen teilnimmt.
Nach einer gelungenen Eingewöhnung hat das Kind etwas Wichtiges gelernt:
"Meine Mutter/mein Vater und ich können uns beruhigt voneinander verabschieden. Sie/er hat mir gezeigt, dass ich bedenkenlos bleiben kann und meine Pädagogin auf mich aufpasst. Ich bin gut versorgt und außerdem wartet ein toller Spielmorgen mit anderen Kindern auf mich. Und meine Mutter/mein Vater kommt wieder, holt mich ab und wir gehen gemeinsam nach Hause."