Arten und Ausführungen

Fernsprechapparate für Ortsbatteriebetrieb (OB)

In einem Fernsprechnetz mit OB- Betrieb wird jeder Teilnehmerapparat mit einer Stromquelle (Ortsbatterie) ausgestattet. Diese Ortsbatterie liefert den Strom, der das Mikrofon speist.

Um die Vermittlungsstelle anrufen zu können, ist entweder ein Druckknopf für Gleichstromruf oder ein Stromerzeuger eingebaut, der mit einer Kurbel betätigt wird. (Kurbelinduktor)

Im Amt fällt als Zeichen des Teilnehmeranrufs eine Anrufklappe.

Der gewünschte Teilnehmer wird dann von der Vermittlungsstelle gerufen und die Verbindung mit Hilfe von Schnüren hergestellt.

Fernsprechapparate für Zentralbatteriebetrieb (ZB)

Eine im Fernmeldeamt zentral aufgestellte Batterie macht ab 1903 die vielen Teilnehmerbatterien, die sich zudem als recht störanfällig erwiesen, entbehrlich.

Anfänglich erfolgte der Anruf zum Amt auch hierbei noch mit dem Kurbelinduktor, später einfach mittels Abheben des Hörers.

Ab 1910 konnte der Verbindungsaufbau erstmals durch Drehen einer Wählscheibe des sogenannten Selbstanschlussfernsprechers (SA- Fernsprecher) hergestellt werden.

Der ZB- Fernsprecher für Selbstanschluss entwickelte sich zum Universaltelefon. Erste Holzapparate wurden durch Fernsprecher aus Metall abgelöst. Später wurden Bakelit und kunterbunte Plastikwerkstoffe für die Herstellung der Fernsprechgehäuse benutzt.

Die gute alte Wählscheibe wurde schließlich von der Wähltastatur abgelöst, die bis heute in den meisten in Form und Leistungsmerkmalen sehr unterschiedlichen Modellen vorzufinden ist.

Reihenapparate

Eine spezielle Art privater Nebenstellenanlagen sind die so genannten Reihenanlagen.

Die Schaltungstechnik einer solchen Anlage bedingt besonders gebaute Apparate, die an mehreren Tasten und oder Hebeln leicht zu erkennen sind.

Neben der über alle Reihenapparate durchgeschalteten Amtsleitung gibt es für den Sprechverkehr zwischen den Apparaten jeweils eine eigene Leitung zu jedem Apparat, was einen großen Verkabelungsaufwand bedingt.

So werden zum Beispiel werden für die Installation einer kleinen Reihenanlage 1-5 ( für eine Amtsleitung und fünf Reihenstellen) 22-adrige Kabel benötigt.

Haustelefone

Unmittelbar nach der Einführung der öffentlichen Telefonie wurden Telefonapparate allein für internen Gebrauch hergestellt.

Sie dienten der Sprechverbindung innerhalb Fabriken, herrschaftlicher Güter sowie in Wohnhäusern betuchter Privatpersonen.

Da mit Haustelefonen keine Verbindung zum öffentlichen Netz hergestellt werden durfte, mussten die technischen Anforderungen nicht den hohen Standards der Reichstelegraphenverwaltung entsprechen.

Vermittlungen

Mit Hilfe eines Vermittlungsapparates können Amtsgespräche mit den gewünschten Teilnehmern einer Nebenstellenanlage verbunden werden und umgekehrt.

Sie sind an die jeweilige Technik der Vermittlungsanlage angepasst.

Vom Klappenschrank, bei dem der Vermittlungswunsch eines Teilnehmers durch das Fallen einer Klappe angezeigt wird, über Glühlampenschränke, die dies optisch anzeigen bis zu teil- oder vollelektronischen Vermittlungsapparaten gibt es viele Arten und Formen davon