Eröffnungstagung

Am 16. und 17. März 2015 fand in Duisburg die Eröffnungstagung des Netzwerkes statt.


Pressemitteilung zur Kick-Off Tagung:

„Allergisch gegen Polen?“ – die Feinheiten einer Sprache sind nicht leicht zu erlernen. Neben der Muttersprache kommen noch weitere individuelle Einflussfaktoren wie das Allgemeinwissen oder andere bereits gelernte Sprachen hinzu. Die heute verwendeten statischen Lernmaterialien („ein Lehrbuch für alle“) werden dem nicht gerecht. Daher untersucht das von der DFG geförderte Netzwerk „INDUS - Individualisiertes Sprachlernen: Sprachtechnologische Ansätze und ihre Schnittstellen“ nun die Möglichkeiten und Grenzen individueller technologischer Unterstützung beim Lernen.

Die Abkürzung INDUS ist dabei inspiriert vom gleichnamigen Fluss und der großen Sprachenvielfalt an seinen Ufern, sagt der Sprecher des Netzwerks, Prof. Dr. Torsten Zesch (Lehrstuhl für Sprachtechnologie, Universität Duisburg-Essen): „Aber auch an der Ruhr werden viele Sprachen gesprochen. Je mehr Menschen diese Sprachen lernen, umso besser können sie miteinander in Kontakt kommen.“

Das Netzwerk bringt ForscherInnen aus den Disziplinen Sprachtechnologie, Linguistik, Bildungsforschung, Lernpsychologie, Pädagogische Psychologie, Spracherwerbsforschung und Didaktik zusammen. Gemeinsam werden sie in den nächsten 3 Jahren untersuchen wie das Sprachenlernen durch technologische Unterstützung auf individuelle Voraussetzungen und Vorlieben angepasst werden kann. So könnten in Zukunft z.B. Lehrmaterialien automatisch für alle Lernenden individuell erstellt werden.

Auf der Eröffnungsveranstaltung am 16. und 17. März 2015 an der Universität Duisburg-Essen demonstrierte Dr. Jürgen Trouvain (Universität des Saarlandes) ein System das französischen Muttersprachlern Rückmeldung über deren Aussprache des Deutschen gibt. Dazu wird die falsche Aussprache direkt in der Tonaufnahme korrigiert und dem Lernenden erneut vorgespielt. Das bekannte Problem, dass französische Muttersprachler im Deutschen „Pollen“ wie „Polen“ aussprechen könnte also bald der Vergangenheit angehören.

Invited Talks

  • NLP in Educational Applications: the ETS perspective (Aoife Cahill, ETS, Princeton)
  • Individualisiertes Fremdsprachenlernen aus Perspektive der schulbezogenen Fremdsprachenforschung (Daniel Reimann, Universität Duisburg-Essen)

Vorträge

  • Diagnose und Modellierung von Lesegeschwindigkeit und -genauigkeit (Wolfgang Lenhard, Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
  • Zwei Projekte im Bereich Lesen: Short Answer Scoring mit Fokus auf den Lesetext und ein Online-Lese-Interface zum Fremdsprachenlernen. (Andrea Horbach, Universität des Saarlandes)
  • (Johannes Naumann, Goethe-Universität Frankfurt)
  • (Magdalena Wolska, Universität Tübingen)
  • Task-Independent Features for Automated Essay Grading (Dirk Scholten, Michael Wojatzki, Torsten Zesch, Universität Duisburg-Essen)
  • Individuelle Differenzen in Lernerdaten (Anna Shadrova, Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Connecting Language Learning and Computational Linguistics: Some work done, lots more ahead (Detmar Meurers, Universität Tübingen)
  • Systematische Auswertung von Schreibprozessdaten (Cerstin Mahlow, Universität Stuttgart)
  • Gamification & Spelling (Kay Berkling, Duale Hochschule Karlsruhe)
  • Difficulty Prediction for Language Proficiency Tests (Lisa Beinborn, Technische Universität Darmstadt)
  • Phonetische Lernerkorpora und individualisiertes Feedback in CALL (Jürgen Trovain, Universität des Saarlandes)