Vor 2000 Jahren war Köln eine römische Provinzhauptstadt mit 30.000 Einwohnern. Die Menschen dort brauchten viel Wasser und das Rheinwasser war ihnen nicht gut genug. Die Römer tranken am liebsten klares, kalkhaltiges Quellwasser.
Der römische Schriftsteller Vitruv hat überliefert, dass man nicht nur den Geschmack des Wassers prüfen, sondern auch darauf achten sollte, "welchen Gliederbau die Menschen haben, die in der Umgebung dieser Quellen wohnen. Ist ihr Körperbau kräftig, ihre Gesichtsfarbe frisch, sind ihre Beine nicht krank und ihre Augen nicht entzündet, dann werden die Quellen ganz vortrefflich sein.“[
Das gute Wasser fanden die Römer in der Eifel. Sie sammelten es in Brunnen im Urfttal bei Nettersheim und in Kallmuth, Urfey und Dreimühlen in der Nähe von Mechernich. Von dort leiteten sie das Wasser durch einen gemauerten Kanal über fast 100 km bis nach Köln.
Der Kanal wurde unterirdisch verlegt, damit das Wasser im Sommer nicht zu warm werden und im Winter nicht frieren konnte.
Im Kreis Euskirchen wurde bei Ausgrabungen der gemauerte Kanal freigelegt. Hier sieht man die gemauerte Röhre der Wasserleitung mit einem Einstiegsschacht, der für Reparaturarbeiten genutzt wurde.
Bei Straßenbauarbeiten wurden einige Teilstücke des Kanals aus der Erde herausgenommen und an anderen Orten ausgestellt, z. B. in Zülpich und Nettersheim.
Auf dem Römerkanal-Wanderweg kann man viele Teile der römischen Wasserleitung besichtigen.