In der Handchirurgie versuchen wir, durch adäquate Handtherapie viele Probleme zu lösen. Deshalb arbeiten wir eng mit qualifizierten Handtherapeuten zusammen. Falls aber eine Operation nötig ist, führen wir diese im modernen und hygienisch einwandfreien OP-Saal (Reinraumklasse 1A) durch, um Ihnen eine angenehme und freundliche Atmosphäre zu bieten. Dank modernster Technik, Liebe zum Detail und einem kompetenten, verständnisvollen Team möchten wir Ihnen den Aufenthalt bei uns so angenehm wie möglich gestalten und zur Wiederherstellung Ihrer Gesundheit und Mobilität beitragen. Ich biete Ihnen das gesamte Spektrum der Hand- und Handgelenkchirurgie inklusive aller modernen mikrochirurgischen, minimalinvasiven und arthroskopischen Techniken.
Der häufigste chirurgische Eingriff beim Menschen ist die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms. Dabei verläuft der Mittelnerv (N. medianus) zusammen mit den Beugesehnen in einem knöchernen Kanal, dem Karpaltunnel, der von Weichgewebe ausgekleidet ist. In der Regel teilt sich der Nerv am Ausgang des Tunnels in seine Endäste auf. Allerdings können auch anatomische Varianten vorkommen, deren Verlauf und Schonung der Handchirurg bei der Operation berücksichtigen muss.
Das Sulcus ulnaris Syndrom, auch Ellenrinnensyndrom oder Ulnarisrinnensyndrom genannt, ist nach dem Karpaltunnelsyndrom das zweithäufigste periphere Nervenkompressionssyndrom. Es wird durch eine Einengung des Nervus ulnaris im Kubitaltunnel (Musikantenknochen) verursacht und betrifft 25 von 100.000 Patienten. Chronischer Druck auf den Nerv oder Arthrose des Ellenbogens können dieses Syndrom auslösen, ebenso repetitive äußere Druckbelastungen, welche durch die flache Ulnarisrinne am Ellenbogen verstärkt werden. Auch die (Sub-) Luxation des N. ulnaris während der Unterarmbeugung kann eine Auslöser sein. Oftmals bleibt die Ursache jedoch unerkannt.
In der Regel werden Nervenverletzungen durch eine offene Wunde, meist Schnittverletzungen (wie z.B. die Avocado Hand), verursacht. Es gibt drei Hauptnerven im Bereich des Unterarms und der Hand: Nn. Ulnaris, radialis, und medianus. Diese sind für das Gefühl und die Beweglichkeit von Hand und Fingern zuständig. Je nach Schwere und Grad der Verletzung kann es zu einer Gefühlsstörung, einem vollständigen Verlust der Sensibilität oder sogar zu einer Lähmung der betroffenen Muskeln kommen. Bleiben die Nervenverletzungen unbehandelt oder liegen sie sehr weit oben, kann es mit der Zeit zu einer Muskelatrophie und einem damit verbundenen Verlust der Funktionen kommen. Außerdem können an nicht wieder verbundenen Nervenendigungen schmerzhafte Neurome entstehen, wenn eine übermäßige Nervenregeneration stattfindet.
Seltene Erkrankungen, wie Schwannome und Neurofibrome, sind Tumoren der peripheren Nerven. Sie wachsen in der Regel sehr langsam und beginnen an den Hüllstrukturen der peripheren Nerven.
Es kann zu einer mechanisch bedingten Einengung der Sehnenscheide kommen, was zu einer sogenannten Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis stenosans) führt. Dabei verlaufen die Sehnen beiderseits in Gleitkanälen, die durch Bandzüge (Beugeseite) oder das Retinaculum extensorum (Streckseite) verstärkt werden. Wenn der Patient an einer schmerzhaften Schwellung leidet, die sich durch bewegungsabhängige Schmerzen und ein Reiben oder Schnappen im Sehnenfach äußert, können die beiden am häufigsten vorkommenden Erkrankungen, der schnellende Finger und die Einengung des ersten Strecksehnenfachs am Handgelenk, diagnostiziert werden.
Es wird zwischen Streck- und Beugesehnen unterschieden. Diese können durch Einnahme bestimmter Medikamente, chronische Erkrankungen oder Mangelerscheinungen in ihrer Struktur geschwächt werden. Dadurch kann es über den knöchernen Umlenkpunkten zu Rupturen kommen, besonders bei Sehnen, die über Metallimplantate laufen. Ferner treten Sehnenabrisse auch aufgrund von Traumen auf, beispielsweise beim Fingerendgelenk oder beim Spielen von Ballsportarten. Abnutzung und Kalkeinlagerungen in die Sehnen, die mit zunehmendem Alter und durch jahrelange Belastungen entstehen, sind weitere Risikofaktoren. Beugesehnen werden häufig bei Schnittverletzungen verletzt.
Verletzungen der Handwurzelbänder sind in der Regel auf Traumata wie einen Sturz auf die Hand zurückzuführen. Entzündliche Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis oder Stoffwechselerkrankungen wie die Pseudogicht sind jedoch selten die Ursache solcher Schäden.
Häufig sind es Unfälle, die zu Knochenbrüchen an Hand und Fingern führen. Dazu zählen Stürze, Schlag oder Sportunfälle. In seltenen Fällen sind es Bagatelltraumata (pathologische Fraktur), die eine Schwächung der Knochenstruktur durch Osteoporose, einer Zyste oder eines Tumors bewirken.
Handgelenksbruch
Die distale Radiusfraktur ist die häufigste Fraktur des Menschen und kann die Funktion der Hand nachhaltig beeinträchtigen. Es gibt zwei Gruppen, die am ehesten betroffen sind: junge Männer nach einem Hochrasanztrauma und ältere Damen nach einem Bagatelltrauma, meist bei Vorliegen einer Osteoporose. In den letzten Jahren hat sich die Therapie von konservativen Methoden wie Gips über mehrere Wochen hin zu operativen Behandlungen, wie der Plattenosteosynthese, verändert. Studien haben gezeigt, dass solche Operationen hervorragende Ergebnisse erzielen können. Frau PD Dr. Abel hat viele Studien über die Behandlung der distalen Radiusfraktur veröffentlicht und zahlreiche Verletzungen auch arthroskopisch unterstützt operiert.
Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren sind mit einem Verhältnis von 5:1 häufiger von einer Skaphoidfraktur betroffen als Frauen. Bei einer Inzidenz von 30-40 pro 100.000 Patienten ist es der häufigste Bruch der Handwurzelknochen. Ziel der Therapie ist es, eine korrekte knöcherne Heilung zu erzielen, um mögliche spätere Komplikationen wie die Skaphoidpseudarthrose und Arthrose zu vermeiden. Dieser Knochen ist sehr anfällig für Pseudarthrosen und die typischen Sportverletzungen, die zu einer Skaphoidfraktur führen, sind ein Sturz auf die ausgestreckte Hand. Die Schmerzen, die vom Bruch herrühren, können gering sein. Wenn nach einem Handgelenksturz in 8-10 Tagen keine Beschwerden mehr bestehen, sollte unbedingt an einen Kahnbeinbruch gedacht werden. Sportarten wie Fußball, Radfahren, Skate- und Snowboardfahren sind besonders gefährlich.
Bei einem nicht behandelten Kahnbeinbruch kann es zu einer sogenannten Kahnbeinpseudarthrose kommen. Dies ist eine Falschgelenkbildung, die aufgrund der schlechten Durchblutung des Handwurzelknochens auch bei behandelten Kahnbeinbrüchen vorkommen kann. Eine Studie hat die Neuerkrankungsrate auf 4-11% geschätzt. Eine Kahnbeinpseudarthrose ist oft erst als Zufallsbefund bei einer Röntgenuntersuchung (z. B. anlässlich eines erneuten Sturzes) sichtbar. Wenn die knöcherne Durchbauung zwischen dem fünften und neunten Monat nach Skaphoidfraktur nicht stattfindet, spricht man von einer verzögerten Frakturheilung (delayed union). Im Verlauf der Pseudarthrose können arthrotische Veränderungen des Handgelenks mit zunehmenden Beschwerden auftreten. Bei einer betroffenen Person kann es zudem zu Instabilität der Handwurzel und nachfolgendem karpalem Kollaps kommen.
Morbus Kienböck, auch als Mondbeinnekrose, Lunatummalazie oder Mondbeintod bekannt, ist eine Durchblutungsstörung des Knochengewebes, die zu einem langsamen Absterben des Mondbeines führt. Ursachen hierfür können eine Veranlagung, Brüche oder eine längere Druck- oder Fehlbelastung des Mondbeins sein. Betroffen sind vorwiegend Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Der Verlauf der Erkrankung kann in vier Stadien eingeteilt werden, die sich nach dem Ausmaß der Schädigung des Mondbeins richten.
Knochentumore werden in gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Formen unterteilt. Primäre Knochentumore sind solche, die direkt vom Knochengewebe ausgehen, während sekundäre Tumore Tochtergeschwulste (Metastasen) anderer bösartiger Tumore sind. Das häufigste gutartige Enchondrom tritt an der Hand auf und betrifft meist die Fingerglieder oder einen der Mittelhandknochen. Die meisten Enchondrome sind asymptomatisch. Bösartige Tumoren an der Hand sind sehr selten, verlaufen jedoch rasch und müssen daher schnell operativ entfernt werden. Das häufigste gutartige Weichteiltumor an der Hand ist ein Ganglion. Hierüber wird separat informiert, ebenso über Symptome und Behandlung.
Die in Fehlstellung verheilte distale Radiusfraktur ist eine der häufigsten Komplikationen, die durch die erfolglose konservative Behandlung und den sekundären Korrekturverlust nach Operation verursacht werden. Trotz der Verbesserungen bei Implantaten und Operationsverfahren ist die Versorgung der distalen Radiusfraktur noch immer eine Herausforderung. .
Eine Weichteilwucherung oder Geschwulst, auch Tumor genannt, kann durch unkontrolliertes Wachstum zu negativen Auswirkungen führen, entweder durch infiltratives oder verdrängendes Wachstum. Tumore können als gutartig (benign) oder bösartig (malign) eingestuft werden. An der Hand sind bösartige Tumore äußerst selten, während gutartige Tumore langsam wachsen und dadurch Probleme durch ihre Größe oder das Drücken auf sensible Strukturen wie Nerven verursachen. Beim Weichteilgewebe der Hand sind die häufigsten Tumore Riesenzelltumore, Epithelzysten, Glomus-Tumore unter dem Fingernagel und Lipome. Bei Knochentumoren sind die meisten gutartig, beispielsweise das Enchondrom. Bösartige Tumore an der Hand werden dagegen selten beobachtet und müssen sofort chirurgisch entfernt werden.
Baron Guillaume Dupuytren (1777-1835), ein französischer Arzt, gab dem Morbus Dupuytren, der nach ihm benannt wurde, seinen Namen. Charakteristisch sind typische Knoten und Strangbildungen der Palmaraponurose, die zu einer Einziehung der Haut und einer Abflachung der Arterien und Nerven der Hand führen. Dieser fibromatöse Gewebe hat eine ausgeprägte Schrumpfung und führt zu einem Anziehen der Finger und des Daumens. Dadurch können Funktionseinschränkungen entstehen, wie z.B. das Einführen der Hand in die Hosentasche oder das Anziehen von Handschuhen. Diese Erkrankung ist gutartig und betrifft Männer fünfmal häufiger als Frauen. Die Neuerkrankungsrate wird zwischen 3% und 9% angegeben. Die Erstmanifestation tritt meist im Alter von 40-50 Jahren auf und betrifft meist den vierten und fünften Finger (Ring- und Kleinfinger). Prinzipiell können aber alle Finger betroffen sein. Der Verlauf ist schubweise. Obwohl die Ursache der Entstehung der Dupuytren Kontraktur unklar ist, geht man davon aus, dass es eine genetische Komponente gibt.
Gutartige, zystische Tumore, sogenannte Ganglien, betreffen vor allem Frauen in der dritten bis fünften Lebensdekade und machen etwa 50-70% aller Neubildungen aus. Diese können als prall-elastische bis derbe Vorwölbungen erscheinen, die mit einer gallertartigen Flüssigkeit gefüllt sind und manchmal einen Stiel haben. Ganglien können überall an der Hand lokalisiert sein, jedoch sind Handgelenksganglien am häufigsten im Bereich des streckseitigen Handgelenks und Palmarganglien am Handgelenk zwischen Speiche und dem Handwurzelknochen. Zudem können Ganglien an den Ringbändern der Finger auftreten, was beim Halten von Gegenständen zu Schmerzen durch Druck auf das Ganglion führt. Ursächlich können degenerative Veränderungen des Gelenkkapselgewebes oder chronische Reizzustände aufgrund von Überlastungen sein, jedoch ist oft keine eigentliche Ursache erkennbar. Ganglien können sich durch Rückgang der Reizerscheinungen zurückbilden, jedoch kehren sie schnell wieder, wenn es zu erneuten Reizerscheinungen kommt.
Es kann zu einer Narbenkontraktur oder einer Wundheilungsstörung kommen, wenn man eine Weichteilverletzung, eine große Operation oder eine Bestrahlung aufgrund eines malignen Geschehens durchlaufen hat. Bei einer Narbenkontraktur schrumpft, verhärtet und zieht sich das Narbengewebe zusammen, sodass es zu einer Elastizitätsverlust und Bewegungseinschränkungen kommt. Besonders empfänglich sind hierfür die Innenfläche der Hand, Finger oder Narben, die über Gelenke verlaufen. Wunden, die nicht gut heilen oder nicht stabile Narben, die chronisch fisteln und eine schlechte Durchblutung haben, sind häufige Probleme nach Verletzungen oder Operationen, besonders in Kombination mit Diabetes Mellitus oder einem malignen Geschehen.
Arthrose ist eine häufig auftretende Gelenkschädigung, die an jeder Stelle des Körpers vorkommen kann und immer chronisch ist. In der Regel sind ältere Menschen aufgrund des natürlichen Abbaus des Knorpels davon betroffen, aber auch jüngere Menschen können infolge eines Unfalls oder einer Sportverletzung Arthrose entwickeln. Durch die Abnutzung der Knorpelschicht wird das Gelenk allmählich zerstört. An den Händen ist die Arthrose insbesondere an den Fingerend- und -mittelgelenken sowie am Daumensattelgelenk zu finden. Häufig tritt sie an mehreren Gelenken gleichzeitig auf - die Polyarthrose.
Bei einer Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der das Harnsäurelevel im Blut erhöht ist. Infolgedessen können Harnsäurekristalle in den Gelenken abgelagert werden, was zu schmerzhaften Entzündungen führt, meistens im Großzehengrundgelenk oder den Handgelenken. Der Purin-Stoffwechsel ist beeinträchtigt und es können schwere Nierenschäden auftreten.
Der Trianguläre Fibrocartigalinäre Komplex (TFCC), auch als Ulnokarpaler Komplex bezeichnet, befindet sich zwischen dem Ellenkopf und den ulnaren Handwurzelknochen. Er besteht aus einem zentralen Anteil, dem Diskus (Discus triangularis) und einem peripheren Anteil, dem ulnoradialen Bandapparat. Dieser Diskus ähnelt in seiner Funktion dem Meniskus im Kniegelenk, indem er als Druckpolster zwischen Handwurzel- und Unterarmknochen wirkt. In der Regel wird der Einriss des triangulären fibrocartigalinären Komplexes (TFCC) durch ein Trauma verursacht. Jedoch kann auch eine dauerhafte Fehlbelastung im Handgelenk zu Läsionen, also Verletzungen oder Schädigungen, in der Knorpelscheibe führen. Ein möglicher Grund hierfür ist die Ulna Plus Variante, bei der die Elle länger ist als die Speiche, wodurch es durch den Ellenvorschub zu einem ständig erhöhten Druck auf den Diskus triangularis kommt, der letztendlich zu einem Verschleiß oder gar zu einer Perforation des Diskus führt.
08:00 – 18:00
Zur Buchung:
https://www.doctolib.de/orthopadie/muenchen/helen-abel
https://www.jameda.de/helen-abel/orthopaede-unfallchirurg-handchirurg/muenchen