Tai Chi Chuan
Tai Chi Chuan
Dein meditativer Bewegungsfluss
auf der Milchstraße
entlang der Ekliptik
des Jahres- und des Lebenslaufes
in den 108 Bewegungsarten der Langen Form
Grundstellung
Sichtbarkeit und Ort
Auf 90° Nord bis 12° Süd ist der mitteleuropäisch zirkumpolare Kepheus verortet, und zu seinen Nachbarn zählen der Kleine Bär, Drache, Schwan, Eidechse, Kassiopeia und die Giraffe. Cepheus ähnelt einem Haus mit zwei angedeuteten Strichen, leitet sich also optisch nicht wirklich aus der Sagengestalt her. Je nachdem, wie man die Sterne mit gedachten Linien verbindet, handelt es sich um ein Fünfeck oder eben ein Haus mit Dach. Die Milchstraße, welche Kepheus berührt, hilft uns beim Auffinden: Der helle Deneb des Schwanes führt uns auf der Milchstraße entlang zu ihm. Ebenfalls markant ist das W der Cassiopeia (übrigens in der Sagenwelt Kepheus' Gattin).
Figur 1 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Der Walfisch schwimmt in der Nachbarschaft des Himmelsäquators, und zwar auf 65° Nord bis 79° Süd. In Mitteleuropa kann man ihn im Herbst gut beobachten. Der Walfisch ist sehr raumgreifend, nur leider nicht sehr hell. Seine Nachbarn sind Widder, Fische, Wassermann, Bildhauer, Chemischer Ofen, Eridanus und Stier. Wir finden Cetus zwischen Eridanus und den Fischen. Allerdings erklimmt er den Horizont aufgrund seiner Lokation auf dem Himmelsäquator bei uns nur sehr gering. Formal besteht er aus einem Viereck und einem Dreieck, die durch mehrere Linien verbunden sind. Einem klassischen Wal mit plumpen Leib ähnelt das Sternbild nicht.
Figur 2 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Von 90° Nord bis 29° Süd ist der Schwan zu sehen, und das vor allem im Sommer. Der Schwan, lateinisch Cygnus, zählt zu den Sternbildern, deren Namen man aus dem Erscheinungsbild ableiten kann. Er bildet ein gut sichtbares Kreuz, dass man sich als Schwan mit ausgebreiteten Schwingen denken kann. Im Südosten im Sommer ist er leicht aufzufinden. Albireo, zwei einander umkreisende Sterne, bilden den Kopf von Cygnus. Anhand des Adlers findet man auch den Schwan, denn der Adler folgt dem Schwan scheinbar. Des Weiteren sind Kepheus, Drache, Leier, Fuchs, Pegasus und Eidechse seine Nachbarn. Die Beobachtung des Schwanes lohnt vor allem auch wegen der Nachbarschaft zur Milchstraße, in der man unendlich viel entdecken kann.
Figur 3 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
In Mitteleuropa ist die Taube, die auf 47° Nord bis 90° Süd liegt, zu sehen, obwohl sie zum Südhimmel zählt. Ihre Nachbarn sind neben dem Hasen und der Grabstichel auch der Maler, das Achterdeck des Schiffs und der Große Hund. Ihre Form ist gezackt und man kann entfernt ein Paar Flügel abstrahieren. Wir finden sie unterhalb des Hasen und im Winter um Mitternacht ganz oben. Dies gilt für Süddeutschland, denn im Norden sehen wir nur ihre nördlichsten Sterne.
Figur 4 bis 6 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Im Winter sehen wir Eridanus auf 32° Nord bis 89° Süd. Als Sternenlinie windet er sich unterhalb des bekannten Orions in den Südhimmel. An sich ist Eridanus aufgrund nicht sehr ausgeprägter Helligkeit dezent, jedoch wegen seiner bloßen Ausmaße dennoch beeindruckend, hat man ihn einmal entdeckt. Wir in Nordeuropa sehen nur den nördlichen Part, denn Eridanus gehört zum Südhimmel. Bedingt durch seine Größe hat Eridanus neben Orion noch eine große Zahl weiterer Nachbarn, die aufgrund seiner Position teils dem Nordhimmel angehören (also uns bekannt sind) und teils zum Südhimmel zählen: Stier, Walfisch, Chemischer Ofen, Tukan, Kleine Wasserschlange, Pendeluhr, Grabstichel und Hase.
Figur 7, 23, 38, 62, 69, 76, 99, 103 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Sichtbar ist das Sternbild Fische von 84° Nord bis 56° Süd. In Mitteleuropa beobachtet man Pisces im Herbst. Seine Nachbarn sind Andromeda, Pegasus, Wassermann, Walfisch, Widder und das Dreieck. Wenn man das Sternbild Pisces unterhalb von Pegasus mit dem bloßen Auge betrachtet, ähnelt es dem mathematischen Integralzeichen mit Kringels links und rechts. Zu sehen sind die eher unauffälligen Fische durch ihre Form am besten im Herbst im Osten. Ihr hellster Stern ist η Piscium.
Figur 8 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Bei uns beobachtet man den Bärenhüter von November bis September, vollständig sichtbar ist er dabei von 90° Nord bis 50° Süd. Seine Nachbarn sind der Drache, Großer Bär, Jagdhunde, Haar der Berenike, Jungfrau, Schlange, die Nördliche Krone und Herkules.
Seinen Namen hat der Bärenhüter wegen seiner Nähe zum Großen Bären und Kleinen Bären; diese verfolgt er hartnäckig um den Himmelsäquator. Am besten betrachtet man ihn im Frühling oder Sommer am Nachthimmel. Er steht zwischen Jungfrau und Herkules. Er soll die Figur eines (gekrümmten) Mannes darstellen, ähnelt jedoch am ehesten einer Eistüte. Der rötliche Stern Arktur ist der zweithellste des nördlichen Sternenhimmels, und diesen findet man, indem man vom Großen Bären ausgehend dessen Bogen weiterdenkt. Arktur ist übrigens ein sogenannter Roter Riese, ein Stern im Endstadium seiner Existenz. Er wird in den kommenden Jahrtausenden noch heller werden.
Figur 9 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Das Sternbild Aries sieht man am besten im Herbst- und Winterhimmel, und zwar von 89° Nord bis 59° Süd. Abends kann man ihn von November bis April erkennen, morgens dagegen von August bis Dezember. Seine unmittelbarer Nachbar ist der Orion, der südlich vom Stier zu erkennen ist. Die Hyaden, ein Sternhaufen, bilden den V-förmigen Kopf des Stieres. Der hellster Stern des Stieres, Stern Aldebaran, stellt sein Auge dar. Nordwestlich der Hyaden findet man die Plejaden, die man auch Siebengestirn nennt. Neben Orion sind außerdem der Fuhrmann, Perseus, Widder, Walfisch, Eridanus und die Zwillinge Nachbarn von Sternbild Taurus. Seit 1990 findet man übrigens zur Sommersonnenwende die Sonne im Stier.
Figur 10 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Die Plejaden, auch als, die sieben Schwestern bekannt, ist der nächste Sternhaufen zur Erde, und ist zwischen 434 und 446 Lichtjahren entfernt. Der Sternhaufen ist der Ursprung der Namen all der Schwestern in der Serie ‚Die sieben Schwestern‘. Die Plejaden stehen nahe zur Schulter von Taurus (der Stier), was die größere Konstellation rechts neben dem Oriongürtel ist. Jeder der Sterne ist 100 mal heller als unsere Sonne, und das menschliche Auge, egal wo man auf der Welt steht, kann sechs der Sterne erkennen, obwohl der siebte Stern in Helligkeit variiert und nicht immer sichtbar ist.
Figur 11 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Einen kleinen Teil des Kranichs können wir von Oktober – November beobachten, denn das Sternbild erstreckt sich von 34° Nord bis 90° Süd. Seine Form kann tatsächlich mit einem Vogel assoziiert werden, denn er besteht aus einer kurzen Linie (dem Körper) und einer längeren, leicht geknickten, die links und rechts in Flügel mündet. Man könnte ihn auch als Y sehen, das verkehrt herum steht. Da der Kranich ein Sternbild des Südhimmels ist, sehen wir ihn nur teilweise, nämlich seinen nördlichen Part. Die Nachbarn des Kranichs sind der Südliche Fisch (der nördlich des Kranichs schwimmt), das Mikroskop, der Indianer, der Tukan, der Phoenix und der Bildhauer.
Figur 12 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Orion findet man besonders im nächtlichen Winterhimmel gut, er erstreckt sich vollständig von 79° Nord bis 67° Süd. Zu sehen ist er aber durchgehend von August bis April. Er ist zwischen Eridanus und dem Einhorn verortet. Die meisten Menschen haben Orion schon einmal zufällig entdeckt, da seine auffälligen Gürtelsterne sehr markant sind. Ebenso hell sind die Schultern und die Füße (oder Knie) des Orion. Neblige Sternhaufen und Sterne erscheinen in der Art eines vom Gürtel hängenden Schwertes: Hier sind der Orionnebel und der Kleine Orionnebel zu entdecken. Im Gürtel ist der bekannte Pferdekopfnebel zuhause. Orions linker Schulterstern ist Beteigeuze. Links vom Orion liegt das auffällige Einhorn. Außer ihm sind die Zwillinge, der Stier, Eridanus und der Hase Nachbarn von Orion.
Figur 13 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Im Sommer und Herbst beobachtet man die kleine Leier am einfachsten. Ihre Nachbarn sind der Drache, Herkules, der Fuchs und der Schwan. Vollständig sichtbar ist sie von 90° Nord bis 42° Süd. Die Lyra hat die Form eines Parallelogrammes südlich von Wega. So muss man nur rechts unter Wega suchen und findet die Leier. Die Leier steht über der Milchstraße, die man in sternklaren Nächten bei mangelndem Umgebungslicht mit dem bloßen Augen als milchige Linie wahrnehmen kann. Hier lohnt auch die Betrachtung mit dem Feldstecher, denn so entdeckt man dunkle und helle galaktische Wolken sowie auch lichtärmere Sterne. Die Leier ist rechts oberhalb des Schwanes verortet. Der Ringnebel unter der Lyra ist ein sogenannter sterbender Stern, dessen äußere abgestoßene Hüllen sich als Nebel ausdehnen.
Figur 17 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Das Sternbild der Zwillinge ist am besten am östlichen Winterhimmel zu sehen von 90° Nord bis 55° Süd. Aktuell kreuzt die Sonne die Zwillinge von Mitte Juni bis Mitte Juli. Daher steht das Sternbild dann tagsüber mit ihr am Himmel. Pollux, einer der Zwillingsbrüder der Sage nach, ist sein hellster Stern. Von den hellsten Sternen Castor und Pollux gehen parallele Sternlinien aus. Die Zwillinge findet man in der Nähe des Orions etwas links oberhalb von diesem und sie gehören zum sogenannten Wintersechseck. Seine Nachbarn sind neben dem Fuhrmann, dem Stier, Orion und dem Einhorn auch der Kleine Hund, Krebs und Luchs.
Figur 19 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Wir in Mitteleuropa beobachten den Großen Hund im Winter, und zwar auf vollständiger Breite von 57° Nord bis 90° Süd. Nachbarn des Großen Hundes sind das Einhorn, der Hase, die Taube, und dasAchterdeck des Schiffs. Südöstlich von Orion, der wegen seiner auffälligen Gürtelsterne, sehr leicht zu finden ist, sehen wir den Großen Hund. Die Gürtelsterne von Orion weisen auf Sirius. Sirius ist der hellste Stern des nächtlichen Himmels und somit natürlich auch der hellste Stern von Canis Major. Im Westen des Sternbildes verläuft die Milchstraße. Canis Major, der ein Wintersternbild ist, ist also leicht zu orten und zudem sehr interessant zu betrachten. Die Form des Sternbildes ähnelt auffällig einem laufenden Hund. So erschließt sich der Name gut. Canis Major wird als Begleiter Orions interpretiert, da er ihm bei Sternenaufgang gemeinsam mit dem Kleinen Hund über den Nachthimmel folgt.
Figur 21 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Im Winter beobachten wir in Mitteleuropa den Krebs von 90° Nord bis 57° Süd. Das Sternbild Krebs ist auffindbar, indem man zwischen den Zwillingen und dem Löwen eine verbindende Linie denkt. Der Krebs selbst sieht aus wie ein Ypsilon, das auf dem Kopf steht. Am besten sucht man ihn, indem man an einem Winterabend Richtung Osten blickt. Genau im Zentrum des Krebses ist ein offener Sternhaufen namens Krippe zu erkennen. Es handelt sich um den zweithellsten Sternhaufen des Himmels, daher kann er beim Orten des Krebses hilfreich sein. Sein zweiter offener Sternenhaufen trägt die Zuordnung Messier 67. Neben Löwe und Zwillinge sind Luchs, Kleiner Hund, der Kleine Löwe und die Wasserschlange Nachbarn des Krebses.
Figur 24 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Die Giraffe, der Fuhrmann, die Zwillinge, der Krebs, der Löwe, der Kleiner Löwe und der Große Bär sind seine Nachbarn. In Mitteleuropa sieht man ihn durchgehend von 90° Nord bis 38° Süd. Den Luchs sieht man ganzjährig am Himmel, jedoch ist er eher unauffällig. Daher orientiert man sich am besten an seinen prominenten Nachbarn, allen voran dem Großen Bären und den Zwillingen. Sein hellster Stern ist α Lyncis, Lynx ist das lateinische Wort für Luchs. Lynx steht senkrecht zwischen dem Bären und den Sternen Castor und Pollux der Zwillinge. Gleichwohl lichtschwach, ist er relativ lang. Er ähnelt weniger einem Tier als vielmehr einer mehrfach gezackten Linie. Obwohl zum Teil zirkumpolar, beobachtet man ihn am besten im Frühling, dann leuchtet er abends hoch droben und man kann sich gut vorstellen, wie der Kopf des Bären auf den Luchs blickt.
Figur 26 bis 30 und 83 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Aus der Form des Sternbildes erschließt sich die Figur des Schlangenträgers nicht. Eher handelt es sich um einen Ringe, der schlicht aufgrund seiner Platzierung inmitten des Sternbildes Schlange diese Bedeutung erhalten hat. Der Schlangenträger leuchtet auf 60° Nord bis 76° Süd. Die Nachbarn des Schlangenträgers sind Herkules, der Kopf der Schlange, die Waage, der Skorpion, der Schütze, der Schwanz der Schlange und der Adler. Am leichtesten finden wir Ophiuchus unter dem Viereck von Herkules. Die Milchstraße „fließt“ unter dem Schlangenträger entlang.
Figur 32 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Der im Winter und Frühjahr sichtbare Löwe erstreckt sich von 83° Nord bis 57° Süd. Seine Nachbarsternbilder sind der Kleine Löwe, Krebs, Luchs, Wasserschlange, Sextant, Becher, Jungfrau, Haar der Berenike und der Große Bär. Den Löwen findet man ab Februar gut im Osten, Anfang März etwa um Mitternacht dann im Süden. Er ist also ein Frühlingssternbild. Bei zunehmender Dunkelheit ist das Sternbild Löwe als eines der ersten zu erkennen, da es helle Sterne mitbringt. Sie treten nach und nach zum Vorschein. Der Löwe steht westlich des Krebses. Direkt über ihm findet sich der Kleine Löwe und genau darüber der helle Große Bär: So kann man sich vom Großen Bären zum Löwen hin orientieren. Sein hellster Stern Regulus heißt auf Deutsch „Kleiner König“.
Figur 34 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Das Sternbild Jungfrau findet man zwischen dem Löwen und der Waage. Am besten beobachtet man es in Mitteleuropa im Frühling. Es hat zahlreiche Nachbarn: Haar der Berenike, Löwe, Becher, Rabe, Wasserschlange, Waage, Schlange und Bärenhüter. Seine vollständige Breite erstreckt sich von 67° Nord bis 76° Süd. Spica, Virgos hellster Stern, ist 2.300 mal heller als unsere Sonne. Trotz ihrer Größe ist die Jungfrau aufgrund fehlender Helligkeit nicht sehr leicht zu orten. Hilfestellung kann dabei der helle Nachbar Löwe sowie eben Spica leisten. Das Sternbild selbst gleicht einem gedrehten Tisch oder dem umgekehrten Buchstaben Pi. Eine Annäherung an die Jungfrau als Figur erschließt sich nur durch bildliche Darstellungen.
Figur 35 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Von 90° Nord bis 57° Süd beobachten wir das Haar der Berenike im Frühjahr in Mitteleuropa. Dank seiner Lokation zwischen dem Löwen und den Bärenhüter finden wir das dezente Sternbild trotzdem leicht. Coma Berenices befindet sich westlich und etwas oberhalb des Löwen. Des Weiteren zählen die Jagdhunde, der Große Bär und die Jungfrau zu den Nachbarn des Sternbildes. Formal handelt es sich bei Coma Berenices um eine simple rechtwinklig geknickte Linie. Da wir, wenn wir Berenikes Haar betrachten, auch den galaktischen Nordpol der Milchstraße vor Augen haben, lohnt eine Beobachtung dank der Vielzahl an Galaxien (etwa des großen Coma-Galaxienhaufens). Die Abwesenheit von galaktischen Wolken (aus Gas oder Staub) macht eine Beobachtung besonders reizvoll.
Figur 40 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Man findet die Waage auf 0° Nord bis 90° Süd zwischen Skorpion und Jungfrau, und zwar im Frühling. Schlange, Jungfrau, Wasserschlange, Zentaur, Wolf, Skorpion und Schlangenträger sind ihre Nachbarsternbilder. Im Mai kann man sie am besten um Mitternacht im Süden beobachten, beste Beobachtungszeit ist demnach von März bis Mai, obwohl sie von Januar bis Juli zu finden ist. Der Form nach ähnelt das Sternbild Libra weniger der klassischen Kaufmannswaage als vielmehr einem simplen Drachen, wie man ihn im Herbst steigen lässt. Besonders hell ist der Stern Spica im Sternbild Jungfrau sowie Antares im Skorpion. Anhand dieser hellen Sterne kann man die Nachbarsternbilder orten und somit auch die Waage eingrenzen. Zu ihren weiteren Nachbarn zählen Schlange, Wasserschlange, Zentaur, Wolf und Schlangenträger. Ende Mai und im Juni steht die Waage schon tief über dem Horizont.
Figur 42 und 65 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Im Herbst betrachten wir Pegasus, das auf 90° Nord bis 53° Süd steht. Durch das Quadrat, das er enthält, ist er gut auszumachen, und auch sonst ist er umfangreich. Seine Sternbild-Nachbarn sind folgende: Eidechse, Schwan, Fuchs, Delphin, Füllen, Wassermann, Fische und Andromeda. Das Pferd hängt sozusagen kopfüber am Nachthimmel. Neben seinem Körper (dem Viereck) bringt Pegasus Beine und einen Kopf in Form von Sternenlinien mit. Nordwestlich von Pegasus steht Andromeda, die gut am hellen Stern Sirrah zu erkennen ist. Wie am Himmel, so haben auch im Mythos Pegasus und Andromeda eine gemeinsame Geschichte.
Figur 47 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Im Sommer sieht man den Skorpion bei uns teils, und zwar von 44° Nord bis 90° Süd. Der Skorpion zeigt sich als nach rechts gekrümmte Linie (die den Skorpionkörper darstellt) und fünffach aufgefächerte Scheren rechts oben. Links unten (und für uns meist nur teilweise erkennbar) findet sich der nach links gekrümmte und aufgerichtete Stachel. Scorpius ist ein Sommersternbild, aber auch im Sommer in Deutschland nur teilweise sichtbar aufgrund seiner südlichen Position. Dazu blickt man im Hochsommer an den südlichen Horizont, über dem der Skorpion knapp steht. Seine Nachbarn sind der Schlangenträger, die Waage (rechts darüber), der Wolf, das Winkelmaß, der Altar, die Südliche Krone und der Schütze. Sein hellster Stern ist Antares.
Figur 71 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Andromeda ist teilweise zirkumpolar und daher fast ganzjährig beobachtbar: bei uns in Mitteleuropa schaut man am besten von Juli bis November in den Himmel, um Andromeda zu sehen. Vollständig sichtbar ist Andromeda von 90° Nord bis 37° Süd. Seine Nachbarsternbilder sind Kassiopeia, Eidechse, Pegasus, Fische, Dreieck und Perseus.
Die hellen Sterne der Andromeda sind als liegende Linie erkennbar. Weniger gut sichtbar, weil von uns aus kleiner, sind die weniger intensiven Sterne des Sternbildes, die aufrecht auf der Grundlinie stehen. Damit bildet Andromeda quasi ein umgedrehtes T. Aus dem Sternbild ist die zugeordnete Figur, nämlich die liegenden Königstochter Andromeda, nicht zu erkennen. Der kleine Fleck an der Spitze der aufrechten Linie ist der bekannte Andromedanebel, unsere Nachbargalaxie. Als teil-zirkumpolares Sternbild ist Andromeda zwar das ganze Jahr hindurch zu sehen, jedoch an manchen Tagen nur eine Stunde. Von Juli und November sieht man es die ganze Nacht, etwa im Osten.
Figur 80
Sichtbarkeit und Ort
Im Sommer beobachten wir die Schlange, die von 74° Nord bis 64° Süd steht. Als zweigeteiltes Sternbild bringt sie natürlich auch zahlreiche Anrainer mit sich, die im folgenden getrennt beschrieben werden: Um den Schlangenkopf sehen wir die Nördliche Krone, den Bärenhüter, die Jungfrau, die Waage, den Schlangenträger und Herkules. Um den Schlangenschwanz befinden sich der Schlangenträger, der Schütze, der Schild und der Adler. Gut zu erkennen ist der dreieckige Kopf der Schlange. Der Kopf weist nach Westen, während sich der Schwanz gen Osten schlängelt.
Figur 81 der Langen Form
Sichtbarkeit und Ort
Aquila beobachtet man in unseren Breitengraden von Mai bis September, komplett zu sehen ist er von 78° Nord bis 71° Süd. Seine Nachbarsternbilder sind der Pfeil, Herkules, Schlangenträger, Schlange, Schild, Schütze, Steinbock, Wassermann und der Delphin.
Den Adler findet man relativ leicht am Nachthimmel, da er mit Altair einen sehr hellen Hauptstern mitbringt. Auch die Sterne Tarzed und Alschain sind relativ leuchtstark und gut zu entdecken. Gemeinsam werden sie zum Kopf des Adlers. Altair gehört zudem zum raumgreifenden Sommerdreieck, und wie man dem Namen schon entnehmen kann, ist der Adler besonders im Sommer (von Mai bis September) gut zu beobachten. Aquila wird von der Milchstraße durchzogen, die man in sternklaren Nächten und bei dunkler Umgebung als milchiges Band wahrnehmen kann. Der Adler „fliegt“ markant rechts oberhalb des Steinbockes – seine Schwingen sind gut zu erkennen.
Figur 94
Sichtbarkeit und Ort
Im Sommer und Herbst leuchtet der Steinbock auf einer Breite von 62° Nord bis 90° Süd. Das Sternbild Capricornus ist zwischen Schütze und Wassermann angesiedelt. Sein hellster Stern ist Deneb Algedi, zu deutsch „Schwanz der Ziege“. Im Steinbock steht die Sonne jedes Jahr vom 20. Januar bis zum 16. Februar. Der Steinbock zählt zu den ältesten beschriebenen Sternbildern der Menschheit. Zu seinen Nachbarsternbildern zählen Adler, Schütze, Mikroskop, Südlicher Fisch und Wassermann. Die Umrisse des Steinbockes sind vom dreieckigen Umriss abgeleitet, den die Hörner gemeinsam mit dem Kopf bilden. In der oberen Mitte ist ein kleiner Knick erkennbar. An einem Herbstabend sehen wir ihn in südlicher Richtung am besten bei fehlender Umgebungsbeleuchtung.
Figur 97
Sichtbarkeit und Ort
Aquarius steht auf einer Breite von 65° Nord bis 87° Süd. Sichtbar ist er von Juni bis Januar, am besten zu sehen von August bis November. Der Wassermann südlich von Pegasus leuchtet umgeben von weiteren Wasser-verwandten Sternbildern in guter Nachbarschaft: Fisch, Walfisch, Delfin und Südlicher Fisch finden sich in seiner Nähe. Seine Nachbarn sind außerdem Pegasus, Füllen, Adler, Steinbock und der Bildhauer. Sein hellster Stern ist Beta Aquarii - der arabische Name Sadalsuud bedeutet übrigens „Glück des Glücks“. Alpha Aquarii leuchtet als zweithellster Stern des Sternbildes Wassermann oder Aquarius mit einer 6.000-fachen Leuchtkraft unserer Sonne noch immer sehr hell. Dies macht die enormen Distanzen zur Erde klar: Trotz hoher Strahlkraft erkennen wir den Wassermann mit bloßem Auge relativ schlecht. Der Wassermann gehört zu den Sternbildern der Ekliptik.
Figur 105
Sichtbarkeit und Ort
Das Sternbild Widder wird im Herbst abends im Osten beobachtet, aber auch darüber hinaus bis in den Winter hinein. Seine Breite erstreckt sich von 90° Nord bis 51° Süd. Vom Widder sind am einfachsten die hellsten Sterne Hamal, Sheratan und Mesarthim zu sehen. Aries liegt südlich des Sternbildes Dreieck und westlich der Fische. Seine weiteren Nachbarn sind Walfisch, Stier und Perseus. Die Sonne durchwandert vom 19. April bis zum 14. Mai den Widder. Mithilfe von Pegasus ist der Widder ebenfalls gut auffindbar: Sein auffälliges Sternenviereck befindet sich schräg oberhalb des Dreiecks, das man genau über dem Widder sieht. Exakt östlich des Widders erkennen wir die raumgreifenden Fische.
Nadel
Sichtbarkeit und Ort
Den kleinen Becher finden wir nördlich der Wasserschlange. Von März bis Mai kann man ihn idealerweise auf einer Breite von 65° Nord bis 90° Süd beobachten, sichtbar ist er aber bereits ab November. Löwe, Sextant, Wasserschlange, Rabe und Jungfrau sind seine Nachbarn. Der Becher ähnelt einem geneigten Gefäß: Nach oben hin öffnet es sich mit zwei weiteren Strichen, dann folgt der Becherboden, ein Querstrich, darunter sieht man die Füße des Bechers. Manche verbinden auch auch die unteren beiden Beine zu einem geschlossenen Boden, dann hat der Crater Ähnlichkeit mit einem Messweinkelch. Der Kelch ist nach links geneigt und am 12. März sehen wir ihn um Mitternacht am Himmel. Der markante Rabe bildet ein Trapez, das man gut findet, und in seiner Nähe steht der Becher. Die große Wasserschlange schlängelt sich unter den beiden hindurch. Über den dreien stehen Jungfrau und Löwe