2013-05 GRENZ-R-FAHRUNGEN

Tourbericht: Grenz „R“ Fahrungen

Tag1

1.50 der Wecker geht runter! Verdammt da gehe ich manchmal erst ins Bett denke ich so. Noch ein schneller Kaffee, die Tasche über die Schulter uns los geht’s. Schon viertel vor 3 bei Bruno und um 3 auf der Autobahn nach Italien.

3,5 Stunden Mailand, 4,5 Stunden Genua und in 6,5 Stunden am Hotel. Das frühe aufstehen hat sich gelohnt!

Bleibt noch Zeit richtig gut zu frühstücken. Nach und nach kommen die anderen auch an. Auch unsere Schweizer Kollegen die uns bei dieser Tour begleiten. Wir beziehen unsere Zimmer und eine Stunde später sitzen wir auf unseren Bikes und los geht´s!

Ein ausgefahrener Mulatiere zieht sich den Berg hoch. Loser Schotter wird abgelöst von großen Steinen und Felsen. Und wie so immer stoppen wir nach maximal einem Kilometer. Das kann doch alles nicht war sein! Wie kann man auf einer so kurzen Strecke so dicke Arme bekommen!!!

Weiter geht es den Berg hinauf. Wir kommen an die ultimative Enduro - Kreuzung J

5 Singletrails in alle Himmelsrichtung, runter und hoch. Welchen nehmen wir? Also rein in den ersten. MTB Downhillwürde ich sagen trifft es ganz gut. Enge Kurven wechseln mit kleinen Sprüngen. Genial!

Lange fahren wir durch die Kastanienwälder bevor wir dann in eine Trail steil bergauf abbiegen. Zu beginn mehrere Holzstufen, geht ganz gut. Holla die Waldfee! Was ist das?! Keine Zeit zu überlegen, GAS! Eine riesige ausgespülte Wurzel, gut einen halben Meter hoch. Pock! geschafft. Anschließend ein nicht endend wollender Trail der immer steiler werdend sich den Berg hochzieht. Nur nicht anhalten, nur nicht anhalten! Nur nicht anhalten!!! Immer wieder versuche ich mit den Beinen die Fuhre in Bewegung zu halten. Rein körperlich bzw. konditionell hätte ich schon vor 5 oder 10 Minuten anhalten sollen/müssen, aber dass das keine gute Idee ist brauch ich einem Enduristen nicht zu erzählen.

Durchziehen! Der Ausstieg ein Absatz von gut 2 oder 3m Höhe an dem man schräg rausfahren kann. Kurz hinter mir KickinMike dann lange nichts. Unten in der Auffahrt spielen sich die ersten Dramen ab und die ersten guten Videoszenen sind im Kasten! J

Die 2. Tour führt uns über einen langen Bergrücken. Es gibt hier eine üble Schlüsselstelle. Eine felsige Serpentine, dann geht es steil zwischen 2 Felsen hoch. Alle Steine hier

sind schwarz mit Gummiabrieb! Die größten Probleme hat hier unser Firefighter. Sein Bike ist nicht gut vorbereitet, die Kupplung müde, die Reifen schlecht, und ganz grundsätzlich eine 610er für solche Tracks völlig ungeeignet. So wie die heute schon mehrfach eingeschlagen ist kann ich mir nicht erklären wie es möglich ist das sich hier noch was im Kreis dreht. Ist es der sagenumwobene „Schwedenstahl“? Sind es Brunos übermenschlichen Kräfte? Ist hier Kryptonite im Spiel? Keine Ahnung! Aber in dieser Auffahrt gibt es noch eine Brezen! Und der Kupplungshebel zerlegt sich in seine Einzelteile. Mit Kabelbindern geflickt geht es weiter. So das war der sogenannte „Hausberg“

Der erste Tag geht mit einem unglaublich guten Abendessen zu ende.

Tag2

Für Bruno unser Firefighter, das sehr frühe Aus der Tour. Er bekommt die Huski nicht fertig. Er versucht in der Stadt Ersatzteile zu bekommen um morgen wieder dabei zu sein.

Alex mit einer 570er Berg am Start. Was für ein Bike! Geil gepimpt! So eine Auspufföffnung hab ich glaub noch nie gesehen :-O

Hey Alex, sage ich, schau sie Dir noch mal an. Es könnte sein in diesem Zustand siehst Du sie nie wieder ;-)

Heute geht es erst einen langen Römerweg hinauf. Römerweg? : Ein vor hunderten Jahren aus Natursteinen gelegter Weg. Mit Absätzen, Stufen, an vielen Stellen nicht mehr vorhanden, ausgewaschen, Baumstämme liegen teilweise über den Weg die man teilweise umfahren oder überfahren muss. Ein Traum eines jeden Endurofahrers aber ein Alptraum als erster Track des Tages. Diese Wege machen einem dermaßen die Arme lang, das ist unglaublich!

Um erst einmal zu schauen wie sich unsere Schweizer Kollegen so anstellen fahren wir einen kurzen Streckenabschnitt von gestern wo so manche Gemeinheiten zu überwinden sind, und wir dann das Fahrniveau von heute abschätzen können. Ich glaube Alex und Pius erahnen was da heute noch kommen kann …. kommen wird! Da die beiden sonst oder überwiegen nur Waldboden fahren haben Sie in den Steinen, Felsen und Absätzen ganz schön zu kämpfen und die 570 Berg von Alex hierfür nicht die beste Wahl ist. Zumindest wenn man nicht Brandauer heißt.

Ich hab mir in der Karte eine große Runde zurechtgelegt. Mist! Der Wanderweg in der Karte ist völlig zugewachsen. Eine Alternative ist schnell gefunden, traumhafte Singletrails und wieder geht es heftige Felsstufen hinauf. Oben warten wir dann sehr lange auf Alex und Pius, Pius hat sich auf die Felsen gelegt und hat dich dabei völlig unglücklich den Einfüllstuzen des Kühlers verbogen. Er denkt an Aufgabe! Nee, so einfach kommst Du hier nicht aus der Nummer! :-)))) Nach 10 Minuten ist das Ding repariert und weiter geht es.

Frisch gestärkt mit leckerer Pasta läuten wir zur Mittagsrunde. Traumhafte Single-Trails lassen uns zur Höchstform auflaufen. Alle haben einen Riesen Spaß, als der Trail plötzlich steil ansteigt und

mehrer Spitzkehren, die kaum eine Bikelänge voneinander trennen, den Streckencharakter völlig verändern. Fast in jeder Kehre muss das Vorderrad umgesetzt werden, und zwischendrin immer wieder Wurzeln. Es gibt hier viele Alternativen, alles Wege in denen Viele gescheitert sind oder versucht haben eine Möglichkeit zu finden bzw. zu versuchen. Wer weiß wie viel Blut und Schweiß dieser Weg schon gesehen hat! Unglaublich. Da ich der erste bin kann ich in der Hauptrinne noch Grip aufbauen. Mikel versucht eine Alternative rechts. Als ich oben bin und schnell runter laufe um zu filmen höre ich schon seine Rufe. Sein Bike liegt auf Ihm, unglücklich eingekemmt. Wir drücken das Bike den Berg hoch, SCHEI… , das Bike ist direkt auf einem Felsen aufgeschlagen und der Kühler ist gerissen. Doch die letzten 30m gingen noch so. Alex und Pius haben sich in dieser Auffahrt völlig verausgabt. Mike und Ich fahren Ihre Bikes hoch. Nur 3 schaffen dieses Stück ohne Hilfe!

Den Kühler haben wir im Gelände geflickt mit Kaltmetall -> Quicksteel.

Ein Teufelszeug! Was wir damit schon alles geflickt haben!!

Die Aufgabe, bzw. Wunsch Aller: Der schnellste, kürzeste, einfachste Weg zurück ans Hotel!

Tag3

Bruno hast zwar Ersatzeile bekommen, kriegt seine Huski aber dennoch nicht zum laufen. Kein Zündfunke weit und breit! Das endgültige AUS! Das ist der Moment wo das Motorrad brennend den Berg hinunter geworfen werden sollte. Leider bleiben unsere Innovativen Vorschläge ungeachtet!

Alex der gestern auch seinen Schenkel geprellt hat legt heute eine Pause ein.

Pius der gestern zum Tourende schon Bremsproblemen hatte ist dann heute nach wenigen Kilometern mit komplettem Bremsausfall ausgestiegen.

Wir fahren einen langen Steinweg hinunter, überqueren eine alte Steinbogenbrücke und machen uns auf eine lange Tour in die Alpenausläufer. 7-8km Asphalt! Wie übel, für uns echt ein NoGo. Wir suchen einen Einstieg um schnell wieder von der Straße zu kommen. Das Schild „privata“ hat uns jetzt wirklich nicht beeindruckt, fahren 5Km Schotter den Berg hinauf, an einem Defender vorbei, bevor es in einen Singletrail geht.

Sackgasse! L

Als wir zurückfahren steht der Defender quer auf dem Weg. Rechst brauchst min. ein Seil, und links ein Baum und Abhang. Völlig ausgeschlossen vorbei zu kommen. Da ruft der doch glatt die Bullen an!

..… hier Ende, der Bericht würde sonst zu lang J

Wir fahren viele sehr lange und breite Schotterpisten. Für Dirtdiggers eine reine Spritverschwendung solche Wege. Wir suchen die Herausforderung in einem Bergrücken auf unsere Heimfahrt. Wir werden fündig. Der Weg ist der Hammer. Wanderweg 7xx! steil geht es bergab, da führt uns der Weg auf einen Kamm. Rechts und links von uns geht es immer noch steiler hinunter und der Klos im Hals immer dicker. Für famous19 schon längst über jede Grenze hinweg. Er ist nicht schwindelfrei und Ihm wird nach eigener Aussage, schon schwindelig wenn er aus einem tiefen Teller ißt.

Er wartet auf uns und wir fahren den Weg einmal rauf und wieder runter. GEIL! Nach einer Panini-Pause geht es zurück zum Hotel zum nachtanken. Wir entscheiden uns noch einmal auf den Hausberg zu fahren um neue Wege zu suchen. Oben angekommen, gleich ein neuer Weg versucht. Super! Dann erst einmal eine Pause. Die allgemeine Meinung ist es für heute gut sein zu lassen und Richtung Hotel zu fahren.

Hey, seht Ihr den Weg! Da schauen wir noch wo der hingeht bevor wir zurück fahren.

Das was dann kam läßt sich in Worte kaum fassen. Schon nach wenigen Metern war der Weg so extrem wie es kaum Wege zu finden gibt. Erst als Gag gedacht, es dennoch zu versuchen,

arbeiten wir uns Stück für Stück den Berg hoch. Vor mir eine heftige Schlüsselstelle. Ich komme ohne fremde Hilfe auf die rießige Felsstufe, vor mir ein immer schmaler werdender Pfad über den Fels. Am Ende kaum ein Reifen breit, rechts davon ca. 10-15m senkrecht hinunter. Ich dachte hier sofort ans umdrehen. Ein Blick zurück zu famous, ein Handzeichen, noch alles OK, weiterfahren! Als ich über die Stelle rüber bin laufe ich gleich zurück zum helfen und sichern. Alles ok. 2 Kehren tiefer höre ich ein Bike hart, metallisch aufschlagen!

Alles OK rufe ich.

Ja alles OK.

Erst EXRRB, KickinMike, dann kommt Ralph. Ralph eigentlich immer einen Zack zu viel Gas meistert die Stelle super. Fährt 3 oder 4m weiter in Sicherheit geglaubt!

PLOPP ist das Bike ohne Vortrieb.

Das Bike kippt nach rechst den Hang hinunter. Alle zu weit weg zum festhalten. Ralph löst sich vom Bike, das Bike bleibt liegen, doch Ralph rutsch die ersten 2m dem Hang hinunter bevor er in den freien Fall übergeht. Glatter Fels nichts zum festhalten!

Gute 5 oder 6m weiter unten kommt er auf.

Wahnsinn!

Alle sind wie versteinert.

Keiner kann fassen was gerade passiert ist. Ein Zufall, dass es gerade hier „Nur“ 5 oder 6 Meter waren.

Nichts passiert!

Bei Ralph alles ok und die Tour geht weiter.

Heftigste Auffahrt ever kann ich nur sagen. Wir sind vielleicht das ein oder andere heftigere Stück gefahren. Aber was da noch alles gekommen ist, in einer Länge und mit anhaltendem Niveau sucht seines gleichen! Hier müsst Ihr auf die Bilder und Videos warten.

Wir wollten eigentlich um ca. 16.30 nach Hause, wir waren um 19.30 am Hotel!!!

Bruno und Hillclimber fahren nach Hause und lassen sich das unglaublich gute Essen durch die Lappen gehen! Auch Alex fährt nach Hause.

Tag4

in Stichworten ;-)

  • Nur noch 5 Dirtdiggers am Start.

  • Enduroland

  • Sonderprüfung

  • Heftige Kehren-Auffahrt von Tag2

  • Kollegen verweigern das weiterfahren

  • Die Luft ist raus

  • Alle platt!

  • Zurück ins Hotel

  • Bikes einladen, duschen, Stau 1, Abendessen, Stau 2 am Bernhardino.

  • 3.30 zuhause

Toursteckbrief:


actors:

kickinMike

hillclimber

dr.schraubstock

EXRRB

famous19

firefighter

pathfinder


Gastfahrer: Pius und Alex


guide *****

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location, scenes *****

liguria

weather *****

15-22°C, 50% sun, 1% rain

terrain *****

stones, rocks, mud, forest

technique level *****

fun level *****

quarters *****

gourmet level *****

Vielen Dank an:

  • Lydia und Günther

  • Die Mädels von der Tankstelle

  • Dem Almöhi der zu blöd war zum telefonieren ;-)

  • Den genialen Köchen, im speziellen Angelo

Die Dirtdiggers Redaktion

pathfinder Joe