Doch anders als sonst zur Arbeit bin ich sofort hell wach. Es geht zum Enduro fahren nach bella Italia!
Die Kollegen abholen, unterwegs auf der Autostrada schnell ein Cappuccino und ein Brioche. Die Anfahrt fast ohne Stau, kommen wir um die Mittagszeit auf dem Campingplatz an.
Nach und nach trudeln auch die anderen ein. Alle scharren mit den Hufen, wann geht es endlich los?
Famous19, EXRRB und ich schon in voller Montur. Doch was ist das! Da laufen noch manche in der Unterbüchse herumL! Das muss besser werden!!
Gong zur ersten Runde
13.30 alle Motoren laufen.
an der Camping-Ausfahrt müssen wir noch ein Tor öffnen, währenddessen dengeln 6 kalte Zweitakter im Standgas mit Coke vor sich hin. OK der ein oder andere Gas Stoß war dabei.
Hat schon einmal jemand 6 Zweitakter auf engstem Raum im Standgas und Coke gesehen!
Die Leute auf dem Camping wohl auch noch nie. Wenn man 2 Autoreifen angebrannt hätte wäre wohl die gleiche Rauchwolke entstanden.
So eine Tussi wäre uns bald helfen gekommen!
Also geht es los auf unsere erste Runde. Ach ja unser Guide hat vor einer Woche das Handgelenk gebrochen und so bin ich wieder für die nächsten 4 Tage der „pathfinder“
Wir wollen es nicht gleich so heftig beginnen und starten auf eine Tour rund um das Gebiet.
Es muss gestern stark geregnet haben, da alles extrem aufgeweicht ist und noch viele Pfützen in den Trails stehen. Der Wald ist nass, die Steine rutschig und das Wetter sieht nicht unbedingt so aus als ob es abtrocknen würde. Doch was erzähle ich das einem Enduristi. Spaß macht es so oder so, trocken oder naß, und mancher Weg der sonst easy fahrbar ist wird zur echten Herausforderung.
Die ersten 3 Stunden vorbei und nach einer kurzen Pause in der Panini-Bar, bekommen wir eine große Runde zusammen aus Singeltrails, Mulatiere und Wanderwegen und kommen für den ersten Tag nach 4 oder 5 Stunden schon recht ausgepowert zurück. à Unser Firefighter war schon auf Reserve!
Ein ausgiebiges Mal und reichlich Rotwein lässt uns über die unsäglich schlechten Betten hinweg sehen.
Freitag zweite Runde zum Enduro-Wrestling
Runter ins Ort und dann den Einstieg zum Monte R. Was sind das für Wege? Wer hat solche Wege gebaut? Alte Pflastersteine aus der Römerzeit? 1000 Jahre alt? Älter? Aber auf jeden fall seit 200 Jahren keiner mehr gefahren außer Enduros J
Enduro Wrestling? Wieso?
OK, hier in einer Auffahrt trennt sich die Spreu vom Weizen. Ich meine es geht hier um nichts! Alles nur Spaß! Doch wer zuerst oben ist, oder überhaupt hoch kommt, und das ohne fremde Hilfe, das ist schon wie ein Sieg! Sieg über den Berg, Sieg über den Schweinhund und Sieg über seine Kollegen J
Also KickinMike kommt ins Straucheln. EXRRB muss kurz stoppen und kommt nicht mehr weg! KickinMike versucht mit rhythmischen wippen Grip aufzubauen, während EXRRB versucht sein Bike an Mikel vorbei zu schieben. Ein Überholmanöver im schieben! Das muss man gesehen haben! Also, als sich EXRRB so mit 5000U/min an Mike schiebender Weise vorbeimogelt kommt es zu Handgreiflichkeiten. Erste Bodychecks mit den Ellbogen, dann....,
dann versucht Mikel, EXRRB ein Bein zu stellen!! Ich glaub ich bin im Finale von wer schlägt den Raab und es geht um 1 Million! -- Und ich hab es auf Video!!!
Sentiero 111! Den sollte man kennen! Der Weg wo unser Guide das letzte mal difficult mit dangerous verwechselt hat.
Ein fast endlos scheinender Trail der sich entlang einer Bergkante zieht. An manchen Stellen nur wenige Hand breit. Rechts steiler Fels und links ebenso steiler Abgrund!
Erst nach einigen Kilometern bemerke ich wo wir eigentlich fahren. Der Sentiero 111! Mit meinen Gedanken bin ich schon an der Stelle wo es dann echt dangerous wird. Letztes Mal sind einige von uns über die Stelle wo ein Stück des Weges fehlt einfach darüber gesprungen. Das war allerdings vor 2 Jahr
en. Wenn die Erosion fortgesetzt hat ist dies heute definitiv nicht zu schaffen. Doch diese Stelle wurde offensichtlich ausgebessert. Man schaut am besten niemals links, dann geht das schon!
Doch dann kommt noch eine üble Stelle die aus eigener Kraft nicht zu schaffen bzw. zu gefährlich ist. Links geht es zwar nur 5-6m hinunter, aber wenn hier das Bike flitzten geht brauchen wir min. 1 Stunde zum Bergen.
Also alle abgestiegen und die Bikes abgesichert darüber buchsiert. Da kommt richtiges Abenteuerfeeling auf.
Und unser Firefighter hat uns am Gipfel dann noch eine Show geboten die sich gewaschen hat! Alles auf Video J - Vergleichbar mit einer Stuntshow bei einem Moto-Event J!
Eine Mittagspause die in Erinnerung bleibt! Ein Fest-Mal wurde aufgetischt.
Feinste Salami, Panchetta, Schinken, Bruschetta usw…
Das Wetter zwischenzeitlich wieder schlechter geworden trennt die Gruppe. Drei von uns haben sich gedacht, das was wir heute schon erlebt haben, reicht echt!
Wir anderen brechen im Regen auf zur „Bergstation“. Ich schreibe hier nicht weiter da es dafür keine Worte oder Formulierungen gibt. Eines sei noch erwähnt. Auf unserer letzten Tour vor 5 Wochen habe ich meine Kickstarter verloren, heute Mittag ist er mir der Neue abgebrochen!!!!!!! Der neue Kicker!!!
Stellt Euch vor die schwierigsten Strecken zu fahren und Ihr dürft das Bike weder ausmachen noch abwürgen!!!
Der nach Hause Weg, leider sehr viel Straße weil wir uns von der Entfernung sehr verzockt haben und das im Gelände nicht zu schaffen ist.
Wir haben geilstes Video-Material! Demnächst J
Samstag dritte Runde zum Enduro-Wrestling
Wir starten auf einer nahen Cross-Enduro-Strecke. Hier muss wohl schon sehr sehr lange keiner mehr gefahren sein. Alles ist zu gewachsen! Hier ist auch ein überdimensionaler Fels auf dem man gut herumfahren kann und einiges ausprobieren und rumspielen kann.
Dann geht es los auf die Tour. Die Abzweigung links, die wir am ersten Tag ignoriert haben. Es sollte ja nicht so heftig werden. Heftig! Dieses Wort ist etwas untertrieben für diesen Trail. Es sind nicht die einzelnen Steinstufen oder Absätze sondern diese Schei..e nimmt kein Ende! Wer hier keine langen Arme bekommt muss erst noch geboren werden. Anhalten, Pause machen! ist die denkbarst schlechteste Idee da man nicht mehr weg kommt. Immer weiter, immer höher, immer noch mehr Stufen, Kurve, Stufe, Steine, Wurzeln, Stufe wann hört das endlich auf, ist der länger geworden!!?? Wann kommt die Stelle wo man Pause machen kann!! Wann? Wo? Endlich geschafft.
Mir wird sofort klar, da unten müssen sich Dramen abspielen! Da wird das Innere nach außen gestülpt. Schnappatmung! Geflucht was das Zeug hält!
Ach ja, es scheint schon der ganze Morgen die Sonne und im Wald hat es gefühlte 45°C bei eine Luftfeuchtigkeit von 200%
Wir sind keine 2 oder 3km vom Camping weg und dennoch ist der ein oder andere nahe dem Knockout!
Dann die Mutter aller Wege!
Am ersten Tag sind wir an einem Einstieg vorbei, wo wir gesagt haben, das muss wohl nicht die Mutter sondern die Schwiegermutter aller Hardenduro Wege sein!
Jetzt sind wir wieder hier, und nach kurzem Blickkontakt beschließen wir es zu versuchen. Die ersten 50m waren echt übel. Große und lose Steine, machen das Konzept, „schneller ist einfacher“, schnell zunichte. Dann weitere 50m zum Anlauf holen.
Endurogesetz Nr.1: Man muss immer und überall Anlauf holen, da man nicht weiß was kommt, und Gas weg ist immer einfacher wie anders rum.
Da hat mich mein Gefühl nicht getäuscht. Beim Anblick von dieser Auffahrt dachte ich im ersten Moment sogar an Abbruch. Aber Ihr wisst ja!! Die Sache mit dem Sieg und so J Also GAAAAAS
Auch hier wieder Ende mit dem Geschreibsel, das muss man auf dem Video gesehen haben. Erneute Wrestling-Einlage zwischen den Kontrahenten! Beim Hilfeeinsatz wurde sogar einer geschlagen :-O
Nach 2 Stunden kommen wir wieder unten in die Bar.
Panini-Salami e Formaggi und ein Panache.
Der Himmel ist schwarz verhangen, Blitze zucken und Donner grollt.
Als es kurz aufhört zu regnen beschließen wir wieder zu starten. Eine geile Schlammauffahrt war der Lohn. Schlamm wie flüssiger Beton. Das Bike hat darin noch gefühlte 10PS.
Doch dann hat es uns voll erwischt. Ein Wolkenbruch zwingt uns abzubrechen.
Erst unterstehen in einem Rohbau und dann ca. 1 Stunde Offroad zurück zum Camping. Das hat auch was. Das was normaler weise Wege sind, sind jetzt Bäche!
Sonntag vierte Runde zum Enduro-Wrestling
Doch was ist das? Ich habe schon wieder einen Platten mit meinem Tubliss! So eine rießen Schei...
Die 2 Ausfahrt und der zweite Reifen mit dem Tubliss und wieder platt.
Jetzt hat er verkackt und geht ins E-bay! Also sofort raus damit und wieder dicker Schlauch rein!
10min erledigt.
Bei schönstem Wetter sind wir in kleinerer Gruppe dann noch einmal aufgebrochen. Doch schon 3 Tage Enduro in den Gliedern gingen wir es locker an. Eine geniale neue Strecken entdeckt. Doch dann hat Mikel seine HD-Cam verloren L die haben wir dann lange gesucht und nicht wieder gefunden und anschließen hatte Dr. Schraubstock eine kapitalen Reifenschaden (auch Tubliss!). Er
musste über die Straße nach Hause rollen und wir haben uns auch Richtung Camping gemacht.
4 Stunden Enduro und anschließen 7-8 Stunden noch nach Hause fahren ist echt übel. Zum Glück hatte ich Montag noch Urlaub eingereicht.
Reng deng deng
Euer Pathfinder