Don't call it Urlaub - Eindrücke der Reise

Reisen bildet und erweitert den Horizont, heißt es. Aber wie sieht es aus, mit zwei Kindern im Alter von 4 und 9 Jahren um die Welt zu reisen, wenn man währenddessen eines davon selbst unterrichten muss?

Um aus dem Alltagstrott auszubrechen und uns als Familie wieder zu finden, wagten mein Mann und ich mit unseren beiden Söhnen Freddi und Merlin ein lang ersehntes Vorhaben: Eine Weltreise. Acht Monate durch acht verschiedene Länder. In Deutschland gibt es strenge Gesetze, die es Familien erschweren, mit schulpflichtigen Kindern längere Reisen zu unternehmen. Unser 9-jähriger Sohn Freddi ging bereits in die vierte Klasse. Wir hatten Glück, denn seine aufgeschlossene Schulleiterin stand hinter unserem Vorhaben und sein Klassenlehrer unterstützte uns dabei, Freddi während der Reise selbst zu unterrichten. Unser Sohn sollte danach wieder in seine alte Klasse zurückkehren.

Trotz aller Vorfreude plagten uns im Vorfeld viele Zweifel. Würden wir Eltern ohne Kinderbetreuung und damit ohne Rückzugsmöglichkeit in fremder Umgebung eine entspannte Zeit mit den Kindern verbringen können? Würde es uns nicht überfordern, den Großen auch noch selbst beschulen zu müssen? Wir warfen die Zweifel über Bord und entschieden uns für das Abenteuer.

So flogen wir Ende 2022, wenige Tage vor Weihnachten, zu unserem ersten Ziel: Malaysia. Auf der Insel Langkawi wollten wir uns zwei Wochen lang von der anstrengenden Zeit der Reisevorbereitungen erholen. Doch zunächst kam uns Corona in die Quere. Die weitere Reise führte uns über Singapur, Neuseeland, Australien, Indonesien und die Südsee bis nach Nordamerika. Wir lebten in zahlreichen unterschiedlichen Unterkünften und erlebten die Herausforderungen des Familienlebens auf engstem Raum.