Audiologie in Deutschland aus südafrikanischer Sicht
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Siehe auch: Steckbrief Hörakusterin (Bundesagentur für Arbeit, Berufnet) (PDF 2 Seiten)
Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Hörakustiker/innen beraten Kunden hinsichtlich unterschiedlicher Arten von Hörsystemen bzw. Gehörschutz. Dabei gehen sie auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden ein. Sei es, dass eine Altershörschwäche vorliegt oder erhöhte Geräuschbelastung im Beruf gegeben ist. Um ein Hörgerät optimal anpassen zu können, führen sie Tests zur Hörleistung durch, z.B. untersuchen sie, wie gut Kunden hohe und tiefe Töne oder Sprache wahrnehmen können. Auch stellen sie Otoplastiken für Hörgeräte oder als Gehörschutz her. Dafür nehmen sie Abdrücke vom Gehörgang, passen die Ohrstücke individuell am Kunden an, bauen die Maßohrstücke in die Hörsysteme ein und nehmen die akustischen Feineinstellungen vor. Sie weisen die Kunden in die Bedienung von Hörsystemen ein und führen Service- bzw. Instandhaltungsmaßnahmen durch. Zudem übernehmen sie kaufmännische und verwaltende Arbeiten, erledigen z.B. die Korrespondenz, kalkulieren Angebote und erstellen Abrechnungen für Krankenkassen oder Kunden.
Die Ausbildung im Überblick
Hörakustiker/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk.
Arbeitssituation
Hörakustiker/innen arbeiten mit Präzisionsgeräten, z.B. mit Geräten der Audiometrie oder Bohr- und Fräsgeräten, aber auch mit optischen und feinmechanischen Instrumenten wie Lupen, Elektronikzangen und Pinzetten. In Werkstätten prüfen oder warten sie Hörsysteme oder fertigen z.B. Otoplastiken an. Wenn sie dabei mit Klebstoffen oder Lösungsmitteln umgehen, tragen sie Schutzbrillen, Atemschutzmasken oder Handschuhe. In den Verkaufsräumen beraten und bedienen sie Kunden. In schallgedämmten Hörkabinen führen sie audiometrische Messungen durch, um die akustischen Kenndaten des Gehörs zu ermitteln.
Da Hörsysteme und Hörassistenzsysteme individuell und exakt angepasst werden müssen, sind eine sorgfältige Arbeitsweise, handwerkliches Geschick und Beobachtungsgenauigkeit erforderlich. Kommunikative Fähigkeiten benötigen Hörakustiker/innen beim Beraten und Bedienen der Kunden. Auch wenn viel Kundenverkehr herrscht, müssen sie in der Lage sein, konzentriert und exakt zu arbeiten und den Kunden gegenüber freundlich und geduldig aufzutreten.
Im Hörlabor audiometrische Daten einer Patientin ermitteln
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. elektronische Hör- und Hörassistenzsysteme, Audiometer)
Handarbeit (z.B. vorgefertigte Hörsysteme montieren und modifizieren)
Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
Arbeit in Verkaufsräumen
enger Körperkontakt mit Menschen (z.B. Gehörgang untersuchen, Abdruck der Ohrmuschel anfertigen)
Präzisions-, Feinarbeit (z.B. defekte Bauteile und Module in Hörsystemen auswechseln)
Kundenkontakt (z.B. Kunden beim Kauf von Hörsystemen beraten)
häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (zwischen detailgenauer Arbeit an Hörgeräten und Kundenkontakt wechseln)
Anerkennung von ausländischen Qualifikationen
Die Tätigkeit als Hörakustiker/in ist nicht reglementiert. Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen. Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de . Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.