Teresa Roelcke
Das Ausleiern des Musikbegriff. Der erweiterte Musikbegriff und sein ästhetisches Nichtverhältnis zu den Kunstwerken
Von der Notwendigkeit eines »erweiterten Musikbegriffs« war in den letzten Jahren hin und wieder die Rede. Der Vortrag untersucht den zugrundeliegenden Musikbegriff, der die Möglichkeit schafft, nichtklangliches Material in die Kompositionen miteinzubeziehen und dieses auf eine »musikalische« Art und Weise anzuordnen. These des Vortrags ist, dass eine Diskussion darüber, was alles in Musik einbezogen werden kann oder müsste, einer ästhetischen Auseinandersetzung mit dem jeweiligen künstlerischen Gegenstand im Wege steht. Laut Adorno geht es beim Komponieren nämlich darum, »Dinge [zu] machen, von denen wir nicht wissen, was sie sind.« Demnach wäre es egal, ob sich ein solches Ding unter den Begriff »Musik« subsumieren lässt oder nicht. Interessant für die Auseinandersetzung wäre etwas anderes: Inwiefern das Komponierte etwas vorstellt, das in einer so grundsätzlichen Weise neu ist, dass es sich vom bestehenden Vokabular nicht abdecken lässt.
So, 23.06., 11:30–12:15
Vierte Welt