Der Nationalpark von Kuiburi ist von Hua Hin nur eine knappe Fahrstunde entfernt. Er ist ein verlockendes Ausflugsziel für Naturbegeisterte und Fans wilder Tiere. In Verbindung mit dem Kaeng Krachan Nationalpark im Norden und einem riesigen unbewohnten Urwaldgelände entlang des Tenasserim Gebirgszuges stellt der Kuiburi Nationalpark eines der größten noch intakten, immergrünen Trockenurwaldgebiete in Südostasien dar. Der Park wurde von den ASEAN Staaten zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und gilt als Weltnaturerbe. In seinem westlichen Teil verläuft der Park entlang der
burmesischen Landesgrenze und ist mit seinen 950 m hohen Hügeln sehr
unübersichtlich. Seine östlichen Bereiche grenzen an landwirtschaftliches
Ackerland und Nutzwald. Insgesamt ist der Park 969 qkm groß. Er wurde am 25.
März 1999 zum Nationalpark erklärt. Seit 2005 wird der Park auch vom WWF unterstützt,
der mit speziellen Projekten um den Schutz der Elefanten und der wenigen hier frei
lebenden Tiger bemüht ist. Außer den etwa 10 Tigern leben in dem Park viele weitere seltene und geschützte Wildtiere, wie unter anderem Elefanten, Leoparden, Schwarzbären, Tapire, Sambar-Hirsche, Stachelschweine, Warane und viele Vögel und Schmetterlinge. Die Anzahl der Elefanten wird derzeit auf 200 Tiere geschätzt. Die hier lebenden asiatischen Elefanten sind kleiner als die
afrikanischen, und auch ihre Ohren und Rüssel sind kleiner. Die Tiere wiegen um
die 3700 kg und können bis zu 2,90 m groß werden. Sie können ein Alter von 70
Jahren erreichen. Sie leben in kleinen Gruppen zusammen, die von weiblichen
Muttertieren geführt werden. Die Männchen streifen meist alleine durch den Wald
und schließen sich den Gruppen nur zu Paarungszeiten an. Elefanten sind
Pflanzenfresser, und ihr täglicher Nahrungsbedarf ist mit 150 bis 250 kg sehr
hoch. Auf der Suche nach Futter wandern sie bis zu 16 Stunden durch den
Dschungel. Sie fressen Gras und junges Blattwerk, aber auch Früchte wie Bananen
und Ananas. Auch ihr Verbrauch an Trink- und Badewasser ist mit 300 Litern am
Tag sehr hoch.
Der Park ist problemlos mit dem eigenen Fahrzeug zu
erreichen, und die Fahrt dorthin ist gut ausgeschildert. In dem auf einer
waldreichen Anhöhe befindlichen Park-Headquarter erhält man viele nützliche Informationen
über den Park. Auf zahlreichen Bildern sieht man im Park vorkommende Tiere, die
mit versteckten Fallenkameras aufgenommen wurden. In einer Konservierungslösung
liegt ein totes Elefantenbaby. Eine bebilderte Broschüre vermittelt einen guten
Überblick über die einzelnen Stationen des Parks wie Tierbeobachtungsstellen,
Trekkingpfade und Wasserfälle. Die Ranger sind ausgesprochen freundlich. Wer
ohne eigenes Fahrzeug ankommt, kann mit einem Ranger in einem Mietgeländewagen
zu Elefanten-Beobachtungsstationen fahren. Dies kostet 750 Baht pro Fahrzeug. Das
Headquarter hält auch saubere und adrette Sammelräume zur Übernachtung bereit.
Das Bett kostet nur 100 Baht. Auch Camping in Leihzelten ist möglich. Die Straße vom Headquarter zur Pa Yang Substation ist leider
in einem sehr schlechten Zustand und voller Schlaglöcher. Auf dem Weg dorthin
erreicht man nach 12 km einen Checkpoint, wo sich der Besucher registriert und den
Parkeintritt entrichtet. Er kostet für Ausländer 200 Baht und für das Auto 30
Baht. Anschließend hebt sich der Schlagbaum und man fährt auf einer 6 km langen
Geröllpiste durch dichtes Waldgebiet. Große bunte Schmetterlinge torkeln
vorbei, ein Buntspecht bearbeitet einen Baumstamm und schwarze Echsen huschen
über den Waldweg. Doch dies ist „Elefant Country“. Es ist IHR Revier, hier sind SIE zu Hause. Und das bemerkt man sofort. Überall sieht man umgedrückte Bäume, abgerissene Äste, fast jeder Baum hat abgeschubberte Rinden. Haufenweise liegt Elefantenkot am Wegesrand. Und dann sind sie da. Unvermittelt bricht ein Trupp Elefanten aus dem Dickicht. Verschreckt schielen sie nach dem langsam heran nahenden Fahrzeug und wedeln empört mit den Ohren. Doch für ein Fotoshooting stehen sie nicht zur Verfügung. Mit heftigen Rüsselschwenkes stürmen sie los und verschwinden hastig im dichten Gehölz. Die Pa Yang Substation liegt auf einer kleinen Anhöhe und besteht aus Wohngebäuden für die dort lebenden Ranger samt ihren Familien, einem Besucherzentrum mit Infotafeln und einem Übernachtungsgebäude. Von hier hat man einen wunderbaren Blick über den belaubten Hügelwald und zwei in der Nähe liegenden Badetümpel der Elefanten. Die beste Zeit zur Elefantenbeobachtung ist nachmittags zwischen 16 und 18 Uhr, da dann die Elefanten aus dem Dschungel kommen, um zu grasen oder sich in einem der Wasserlöcher zu erfrischen. Hierzu fährt man am besten noch weitere 2 Kilometer tiefer in den Dschungel zu teilgerodeten Beobachtungsplattformen. Die Wegstrecke ist jedoch sehr geröllig und hält einige kleine Steigungen bereit. ![]() Auf der Aussichtsstelle warten Ranger, die mit Fernrohren
den Wald kontrollieren. Man hat einen weiten Blick über tiefer liegende
Waldgebiete und renaturierte Ananasfelder. In Rufweite grast ungestört ein einzelner
großer Elefantenbulle. Er scheint die fremden Besucher gewohnt zu sein, und läßt
sich auch von leise heranpirschenden Fotoknipsern nicht nervös machen. Bevor das Gebiet zum Nationalpark erklärt wurde, war das
Waldgebiet eine Konflikt beladene Region. Immer wieder gab es Reibereien
zwischen Mensch und Tier. Da es keinen Landentwicklungsplan gab, verschwanden infolge
von Besiedlung, Straßenverkehr, landwirtschaftlicher Landnutzung und
Holzeinschlag immer größere Waldgebiete, und so blieb es nicht aus, daß die
Elefanten – besonders in den nahrungsarmen Trockenzeiten - in die angrenzenden Felder
einfielen und Ananas, Reis, Bananen und Zuckerrohr plünderten. Zu Zeiten, in
denen die Farmer keine guten Verkaufspreise für ihre Ananas erzielen konnten,
überließen sie die verwüsteten Felder einfach den Elefanten. Doch bei besseren
Marktlagen führte es dazu, daß sie die Elefanten vertrieben und einige sogar
abgeschossen haben.
Im Rahmen eines königlich initiierten Landentwicklungsplanes
wurde die Landnutzung mit der lokalen Bevölkerung abgesprochen und
Schutzmaßnahmen für die Felder (wie z. B. Elektrozäune) beschlossen. Mit dem
Anlegen von Wasser- und Salzleckstellen verbesserte man die Habitatbedingungen der
Elefanten, und durch Wiederaufforstung einheimischer Pflanzen in den ehemaligen
Holzeinschlagsgebieten baute man den Waldschutz aus. Innerhalb des Parks wurden
20 Wasserauffangbecken angelegt und 200 Rai (32 ha) Ananasland wurden zu
Grasland renaturiert. Der Park kann täglich besucht werden. Anfahrt: Vom Highway Nr. 4 Richtung Süden biegt man 3 km vor Kuiburi nach rechts auf die Landstraße 3217 nach Yang Chum ab. Linkerhand passiert man eine Ananasfabrik. Man folgt den Ausschilderungen. Auf halbem Wege zum Headquarter kommt man an dem Yang Chum Staudamm vorbei. Das Headquarter ist etwa 35 km von dem Highway entfernt. Um die schlechte Wegstrecke später vom Headquarter zur Pa Yang Substation zu umgehen, kann man bereits bei folgendem Schild rechts abbiegen. Man gelangt auf einer kurvigen, aber tadellosen Landstraße durch herrliche Ananasfelder direkt zur Substation. Es gibt keine Schilder mehr, man fährt immer geradeaus.
Hier die Webseite des Parks, über die man sich ggfs. auch anmelden kann: http://www.dnp.go.th/parkreserve/asp/style2/default.asp?npid=117&lg=2 Wer mehr über Projekte zum Schutz der Elefanten in Thailand erfahren möchte, findet auf der Seite des „Elephant Conservation Network“ (ECN) viele nützlichen Infos: http://www.ecn-thailand.org/index.html sowie auf folgender TAT-Seite: http://www.tatnews.org/others/1785.asp Bilder und Bericht: ©Paul Martini, Juli 2010 Update Sept. 2014: Der Park ist wieder geöffnet und kann besucht werden. Er war monatelang geschlossen, weil Tiere auf unerklärliche Weise verendet waren. Der Eintritt beträgt 200 Baht pro Ausländer. Thais zahlen 40 Baht (auch Ausländer mit Thaiführerschein). Ein Befahren des Parks mit dem eigenen PKW ist nicht mehr gestattet. Es muss auf geländegängige Fahrzeuge mit Rangerbegleitung umgestiegen werden. (Kosten: 850 Baht). Der Park schließt um 18 Uhr. ------------------------------------
|
Willkommen > Ausflüge rund um Hua Hin >