offener Realisierungswettbewerb 2017
Bürogründung ab 2011 und Aussicht auf Realisierung waren zwei zentrale Aspekte des Wettbewerbs für den Umbau der JUNG Gründervilla zu einem Think Tank. Damit hat sich das sauerländische Unternehmen die Förderung junger Architekten explizit auf die Fahne geschrieben. Ziel des offenen, einphasigen Wettbewerbs war die Umstrukturierung des ehemaligen Wohngebäudes des Firmengründers Albrecht Jung zu einem „Begegnungs- und Dienstleistungszentrum“. (Text: Baunetz)
Der Neubau des Innovations- und Kommunikationszentrums, als Erweiterung der historisch bedeutsamen Gründervilla der Firma JUNG in Schalksmühle, wird als kompaktes dreigeschossiges Ateliergebäude konzipiert, welches sich zurückhaltend in die ansteigende Topografie des Grundstücks einfügt. Dabei reagiert der West-Ost orientierte Baukörper auf die vorhandene Geländeterrassierung. Durch den offenen Innenraum wird die Dynamik des Geländes auch im Inneren erfahrbar. Zwischen Neubau und Bestand wird eine überdachte Freifläche mit Blick in den hinteren Grundstücksbereich sowie das Tal ausgebildet. Es entsteht eine klare Aufteilung, die eine gute Orientierung zwischen Bestand und Neubau ermöglicht. Über diese Loggia erfolgt auch die barrierefreie Erschließung des Neubaus, welche im Inneren durch einen gläsernen Aufzug fortgesetzt wird. Der Innenraum des pavillonartigen Ateliergebäudes greift die offene Atmosphäre einer modernen Industriehalle auf. Seine puristische Gestaltung unterstreicht diese Idee von einer modernen Denkfabrik. Der Erweiterungsbau bietet auf drei Geschossen ca. 200m2 Platz für unterschiedliche flexible Nutzung. Das historische Bestandsgebäude wird indes durch wenige behutsame Eingriffe in seiner inneren Struktur an die neue Nutzung als repräsentatives Gebäude für Empfänge angepasst. Wichtige vorhandene Architekturelemente werden passend mit zeitgenössischen Teilen ergänzt. Mit seinem einladenden Eingangsbereich artikuliert der Neubau sich als moderne Baufigur, welche sich mit ihren geschwungenen verglasten Gebäudeecken an der Süd-Ostflanke dem Panorama anpasst und in der Ausbildung seiner Gebäudehöhe und Dachfigur respektvoll gegenüber dem Bestandsbau unterordnet. Die Geschosshöhen korrespondieren mit denen des Bestandsbaus.