12.06.2022 Wanderbericht
"Einecker Vöhde"
>>Zwar ein Heimspiel, aber dennoch teilweise auf noch unbekanntem „Spielfeld“<< könnte der Untertitel der heutigen Wanderung heißen, will man unseren „Bewegungssport“ mit dem Fußball vergleichen, denn heute am 12.06.2022 sollte der größte Teil des Streckenverlaufes im südlichen Gemeindegebiet liegen. Die Bahnlinie Hamm – Soest durchschneidet die Gemeinde Welver annähend mittig, wobei der nördliche Teil mit Kirchwelver, Reiherwald und Klosterholz der Bereich ist, wo wir uns öfters zum Wandern aufhalten. Mit dem Zwischenziel Einecke geht es diesmal durch das südliche Gemeindegebiet.
Eine Wanderung vor Ort bringt den Verzicht auf eine notwendige Anfahrt mit sich, sodass wir von unserem Treffpunkt in Kirchwelver direkt losgehen können. Zunächst folgen wir noch dem ausgeschilderten W-Weg durch historisches Umfeld, bevor die kleine Gruppe von acht Wanderinnen und Wanderern dann in den Reiherwald eintaucht. Die verhältnismäßig kurze Forstpassage bietet Schatten und frischere Luft, ehe wir im Bereich Erlei den Schutz des Waldes verlassen.
Das Wetter ist heute trotz ein paar harmloser Wolken recht sonnig. Die Temperaturen sollen nicht über 23° steigen und ein leicht böiger Wind macht das Wandern noch erträglich. Im Hochsommer wäre die Route nicht unbedingt zu empfehlen, da man auf diesem südlichen Teilabschnitt der Sonne fast uneingeschränkt ausgesetzt ist.
Durch den Erlei – so heißt hier die Örtlichkeit -, dann ein Stück parallel entlang der Bahnlinie, so geht es weiter Richtung Hohe Brücke. Der Straßenname ist hier wörtlich zu nehmen, denn über eine hohe Brücke gelangen wir nordöstlich von Klotingen auf die Südseite der zuvor erwähnten Bahnstrecke.
Hier ergibt sich die Notwendigkeit, die Kreisstraße zu benutzen, die wir aber sofort bei der nächsten Gelegenheit südwärts wieder verlassen. Die vor uns liegende kleine Splittersiedlung des Ortsteiles Klotingen heißt „Anroth“. Hier verlassen wir nun endgültig den ausgewiesenen Wanderweg, indem wir nach Osten abbiegen und uns damit wieder den Bahngleisen nähern. Man merkt ganz leicht den ansteigenden Weg. Am höchsten Punkt bietet sich eine kleine Bank für eine erste kleine Trinkpause an. Von hier hat man einen herrlichen Blick in die Kulturlandschaft. Am Horizont ist der Haarstrang zu erkennen. Auch der Ort Einecke mit dem heute geplanten Zwischenziel „Obsthof Korn“ ist gut zu identifizieren.
Wir begleiten die Gleisanlagen noch ein kleines Stück. Der Untergrund wechselt dabei von Asphalt zu Wiese. Die während der Vortour im Winter 2021 gut begehbaren Grünwege haben nun im Juni 2022 ein anderes Gesicht bekommen. Die Vegetation ist in ihrer Hochphase und so kitzeln uns die langen Gräser in den Kniekehlen….sofern man keine lange Hose trägt! Die meisten Feldwege sind im Fahrspurbereich durchaus gut zu begehen, aber hier und da hätte das Grün durchaus einen Schnitt vertragen. Durch die Sonne sind die Wiesenpfade schon gut abgetrocknet, so dass die Wanderschuhe trocken bleiben. Die Sorge, mit ungeliebten Zecken Bekanntschaft zu machen, bleibt.
„Einecker Vöhde“ heißt der nächste Flurbereich. Insgesamt zeigt sich auf dieser Tour Welver in seiner viel beschriebenen Art. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt. Die Felder werden von Wirtschaftswegen, kleinen Siedlungsweilern, Einzelgehöften und Ortsteilen unterbrochen. Zudem zeigen sich kleine Gehölze, große Einzelbäume oder Windräder als unterbrechende Elemente.
Der Obsthof Korn liegt nördlich des Ortsteiles Einecke auf einer kleinen Anhöhe, so dass wir das markante Gehöft aus der Ferne stehts gut im Blick haben. Ein „Verkaufsstand“ in Form einer Erdbeere bildet zudem einen weit sichtbaren roten Anhaltspunkt.
Unser Weg führt uns zunächst weiter nach Süden vorbei an Kornfeldern und Erdbeerplantagen. Eine Gruppe von Bäumen, die durchaus schon den Titel „Wäldchen“ verdienen, bietet kurzzeitig Schatten und Abwechslung entlang der Wegstrecke.
Nach etwas mehr als 8 km erreichen wir schließlich den Obsthof. Selbstpflücker auf dem benachbarten Erdbeerfeld, Radfahrer, an- und abfahrende Pkw’s sowie acht SGV-Wanderer sorgen für ein geschäftiges Treiben vor dem Hofladen. Wir nutzen zu Sitzgelegenheiten umgebaute Europaletten als Rastplatz und genießen bei einem Eis das schöne Wetter und die Aussicht über die Landschaft bis zum Haarstrang.
Die ursprünglich ab hier geplante nächste Passage über einen Wiesenweg müssen wir kurz gegen einen asphaltierten Wirtschaftsweg eintauschen, da der Grünweg so zugewachsen ist, dass wir auf ihn verzichten müssen.
Aber bald können wir abbiegen und einen Feldweg für den weiteren Rückweg nutzen.
Insgesamt gehen wir parallel westlich des Hinweges, stoßen aber gezwungenermaßen im Bereich der Hohen Brücke bei der erneuten Überquerung der Bahnstrecke auf schon bekannte Wege.
Ab hier folgen wir dem ausgeschilderten Wanderweg „W“ zurück bis zum Startort in Kirchwelver.
Siehe Foto: Wir wären schneller gewesen, aber die zulässige Höchstgeschwindigkeit musste beachtet werden!
Am Ende stehen nach rund vier Stunden Wanderung etwas mehr als 14 km auf dem Tacho.
Die Wanderführung hofft, dass alle zeckenfrei durch die Tour gekommen sind.
Wdf., Text und Fotos: Andrea und Dirk Große